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22. Workshop für experimentelle und klinische Lebertransplantation ...

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Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 28<br />

Multiviszerale en-bloc<br />

Transplantation: chirurgische<br />

Option bei Diabetes mellitus <strong>und</strong><br />

sek<strong>und</strong>är biliärer Zirrhose nach<br />

Duodeno-Hemipankreatektomie<br />

H. Wolters 1 , Ch. Schleicher 1 ,<br />

Ch. Anthoni 1 , N. Senninger 1 , P. Baier 2 ,<br />

K. Hahnenkamp 3 , H. Schmidt 2<br />

1<br />

Allg. u. Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

2<br />

Transplantationsmedizin, Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

3<br />

Anästhesiologie u. operative Intensivtherapie,<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Einleitung: 18 Monate nach komplikationsloser<br />

Duodenohemipankreatektomie<br />

bei nicht bestätigtem Tumorverdacht, jedoch<br />

chron. rezidiv. Pankreaskopfpankreatitis<br />

bildete der 50-jährige Patient bei bestehendem<br />

insulinpflichtigem Diabetes eine<br />

sek. sklerosierende Cholangitis aus. Bei<br />

konservativer <strong>und</strong> operativer Therapieresistenz<br />

erfolgte nach mehrfachen schweren<br />

Schüben die Listung zur kombinierten enbloc<br />

Leber-Pankreastransplantation. Zusätzlich<br />

bestand ein Hypersplenismus.<br />

Methode: Nach Allokation wurde die enbloc<br />

Transplantation durchgeführt (Spenderalter<br />

45 J; KIZ 6:39h WIZ 40 min). Es<br />

erfolgte Restpankreatektomie, Splenektomie<br />

<strong>und</strong> Hepatektomie des Empfängers.<br />

Magenantrum sowie proximales Jejunum<br />

konnte nach mehrfachen operativen Eingriffen<br />

nicht erhalten werden, so dass die<br />

Transplantation als multiviszerale en-bloc<br />

Transplantation von Magenantrum, Leber,<br />

Duodenum, Pankreas, Milz <strong>und</strong> prox. Jejunum<br />

durchgeführt wurde. Die arterielle<br />

Versorgung wurde über aortalen Y-Graft<br />

Bypass auf gemeinsames Aortensegment<br />

von Truncus <strong>und</strong> AMS des Spenders sichergestellt.<br />

Die Immunsuppression wurde<br />

mittels ATG-Induktion, FK506, MMF <strong>und</strong><br />

Steroide initiiert. Es wurde eine breite antibiotische,<br />

antimykotische <strong>und</strong> antivirale<br />

Prophylaxe durchgeführt.<br />

Ergebnis: Der früh-postoperative Verlauf<br />

gestaltete sich komplikationsfrei nach einer<br />

operativen Revision aufgr<strong>und</strong> eines perihepatischen<br />

Hämatoms. Die Perfusion aller<br />

Organe konnte dopplersonografisch jederzeit<br />

ohne Einschränkung nachgewiesen<br />

werden; es bestand Insulinfreiheit mit<br />

Transplantation. Der Kostaufbau war<br />

leicht verzögert. Ein ab dem 21. Tag aufgetretener<br />

Anstieg der Cholestaseparameter<br />

(bei fehlender Gallengangsanastomose)<br />

wurde trotz fehlendem zweifelsfreiem histologischen<br />

Nachweis einer Rejektion in<br />

wiederholten endoskopischen <strong>und</strong> transkutanen<br />

Biopsien mittels ATG <strong>und</strong> erweiterter<br />

antibiotischer Therapie sowie Umstellung<br />

der Immunsuppression auf Rapamune<br />

therapiert. Entlassung am 38. Tag nach<br />

TX.<br />

Schlussfolgerung: Im Falle vorausgegangener<br />

Operationen (Traverso-Longmire/<br />

Whipple) stellt die Erweiterung der Transplantation<br />

um Magen(antrum) <strong>und</strong> Jejunum<br />

eine Option dar, die reguläre Passage<br />

zu erhalten. Inwieweit ein erhöhtes immunologisches<br />

Risiko besteht, verbleibt offen.<br />

Immunmodulatorische Rolle von<br />

Knochenmarks-Stammzellen in<br />

der <strong>Lebertransplantation</strong><br />

E. Eggenhofer<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Chirurgie, Universitätsklinikum<br />

Regensburg<br />

Einleitung: In vielen Tiermodellen der soliden<br />

Organtransplantation konnte bereits<br />

Toleranz erzeugt werden, ein Zustand, der<br />

sich durch die spezifische Organakzeptanz<br />

ohne die Notwendigkeit einer chronischen<br />

Immunsuppression auszeichnet. Toleranz<br />

ist ein wichtiger Aspekt bei der <strong>Lebertransplantation</strong>,<br />

denn die Leber zeichnet<br />

sich durch eine einzigartiges Mikromilieu<br />

aus, welches Toleranz begünstigt.<br />

Ergebnis: Im Gegensatz den Erfolgen in<br />

puncto Toleranzerzeugung in vielen Tiermodellen<br />

müssen Patienten, die ein Organ<br />

erhalten, immer noch unspezifische Medikamente<br />

dauerhaft einnehmen. Zwar reduziert<br />

die Entwicklung neuartiger Medikamente<br />

wie Calcineurininhibitoren die Rate<br />

der akuten Abstoßungen, doch führt die<br />

Langzeit-Einnahme sehr häufig zu Nierenschäden,<br />

metabolischen Defekten sowie<br />

oportunistischen Infektionen. Auf Gr<strong>und</strong><br />

dieser nicht unerheblichen Probleme der<br />

medikamentösen Immunsuppression wird<br />

nach alternativen, zellbasierten Immunsuppressionsstrategien<br />

gesucht. Vielversprechend,<br />

da im Tiermodell <strong>und</strong> ersten<br />

Studien erfolgreich, scheinen Stammzellen<br />

aus dem Knochenmark zu sein. Dabei<br />

kommen verschiedene Populationen in<br />

Frage. Ein Ansatz ist die Transfusion von<br />

hämatopoetischen Stammzellen des Organspenders.<br />

In jüngsten Studien wurde<br />

bei zwei Patienten, die nach einer Konditionierung<br />

mit donor-spezifischen CD34+<br />

Zellen eine Leberlebendspende erhalten<br />

hatten, eine mehrmonatige abstoßungs-

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