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22. Workshop für experimentelle und klinische Lebertransplantation ...

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Transplantationsmedizin<br />

Supplement I – 2011, S. 9<br />

Organspenderpotential an<br />

deutschen Universitätskliniken<br />

nicht ausgeschöpft<br />

C. Kirchner 1 , S. Radünz 1 , M. Heuer 1 ,<br />

N. Frühauf 2 , A. Paul 1 , G. Kaiser 1<br />

1<br />

Klinik für Allgemein-,Viszeral- u. Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

2<br />

Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Die Anzahl potentieller Organspender<br />

erscheint deutlich höher als die<br />

Anzahl der realisierten Organspender, gerade<br />

auch an den Universitätskliniken. In<br />

einer amerikanischen Analyse aus dem<br />

NEJM zeigte sich ab einer Bettenkapazität<br />

>350 Betten ein durchschnittliches Potential<br />

von 0.015 Organspendern/Bett. Insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass die<br />

Universitätskliniken als Transplantationszentren<br />

für andere Krankenhäuser eine<br />

Vorbildfunktion bezüglich der Organspendeaktivitäten<br />

haben, soll diese Untersuchung<br />

den Handlungsbedarf darstellen.<br />

Methodik: Anhand der im Internet zur<br />

Verfügung gestellten Qualitätsberichte<br />

wurde zunächst die Anzahl an Planbetten<br />

der 38 Universitätskliniken ermittelt. Die<br />

Multiplikation der Zahl der Betten mit<br />

dem Faktor 0.015 ergab das vermutete Organspenderpotential<br />

an einer Klinik. Im<br />

Folgenden wurde auf Basis dieser Daten<br />

das Organspenderpotential an deutschen<br />

Universitätskliniken errechnet <strong>und</strong> in Zusammenhang<br />

mit den tatsächlich realisierten<br />

Organspenden betrachtet.<br />

Ergebnisse: Im Jahr 2010 wurden in<br />

Deutschland an den Universitätskliniken<br />

insgesamt 397 Organspenden realisiert.<br />

Bei einer Anzahl von insgesamt 46240<br />

Betten entspricht dies b<strong>und</strong>esweit einer<br />

Anzahl von 0.008 Spendern/Bett der Universitätskliniken.<br />

Verglichen mit dem errechneten<br />

Potential von 694 Organspendern<br />

an allen deutschen Universitätskliniken<br />

zeigt sich eine Nutzung der potentiellen<br />

Ressourcen von nur 57%. Betrachtet<br />

man das Verhältnis von Organspenderpotential<br />

zur Anzahl tatsächlich realisierter<br />

Organspender, lässt sich eine extrem große<br />

Variationsbreite der Ergebnisse zwischen<br />

den Universitätskliniken erkennen: So<br />

wird an deutschen Universitätskliniken das<br />

Potential an Organspendern zu 9% - 128%<br />

ausgeschöpft basierend auf einer Anzahl<br />

von 1-20 Organspendern pro Universitätsklinik.<br />

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse legen<br />

nahe, dass die Zahl der Organspender an<br />

Universitätskliniken in Deutschland deutlich<br />

gesteigert werden können. Einzelne<br />

Kliniken scheinen mehr Schwierigkeiten<br />

bei der Umsetzung von Organspenden zu<br />

haben als andere. Die aktuellen Veränderungen<br />

der Organisationsstrukturen mit<br />

flächendeckender Einführung von Transplantationsbeauftragten<br />

<strong>und</strong> Inhousekoordinatoren<br />

lassen auf eine Steigerung der<br />

Organspenderzahlen hoffen.<br />

Literatur:<br />

1. et al., N Engl J Med Aug 2003; 349: 667-74<br />

Tracheale Aspergillose nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> –<br />

eine seltene, schwerwiegende<br />

Komplikation<br />

S. Radünz, G. Kaiser, C. Kirchner,<br />

J. Treckmann, A. Paul, F. Saner<br />

Klinik für Allg.-, Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Einleitung: Die invasive Aspergillose ist<br />

eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong>.<br />

Methode: Wir präsentieren hier den Fall<br />

einer 47-jährigen Patientin mit persistierendem<br />

trockenen Reizhusten 40 Tage<br />

nach <strong>Lebertransplantation</strong> bei acute-onchronic<br />

Leberversagen auf dem Boden einer<br />

chronischen Hepatitis B <strong>und</strong> einer Autoimmunhepatitis<br />

(MELD Score 32). Die<br />

Immunsuppression bestand aus einer Dreifachkombination<br />

mit Tacrolimus 0,1<br />

mg/kg KG (Ziel-Talspiegel 8-10 ng/mL),<br />

Prednison 20 mg (schrittweise Reduktion<br />

über 6 Wochen) <strong>und</strong> Mycophenolat mofetil<br />

1 g zweimal täglich. Als CMV-Prophylaxe<br />

erhielt die Patientin Valgancyclovir<br />

450 mg.<br />

Ergebnis: Nach kompliziertem postoperativen<br />

Verlauf mit Retransplantation aufgr<strong>und</strong><br />

einer primären Nichtfunktion, dialysepflichtigem<br />

akuten Nierenversagen <strong>und</strong><br />

Punktionstracheotomie bei Langzeitbeatmung<br />

konnte die Patientin 16 Tage nach<br />

<strong>Lebertransplantation</strong> in reduziertem Allgemeinzustand<br />

auf die Normalstation übernommen<br />

werden. Auffällig im weiteren<br />

Verlauf war ein persistierender trockener<br />

Husten. Klinisch <strong>und</strong> konventionell radiologisch<br />

bestanden keine Auffälligkeiten.<br />

Die Verdachtsdiagnose lautete milde Laryngitis.<br />

Bei akuter respiratorischer Insuffizienz<br />

55 Tage nach <strong>Lebertransplantation</strong><br />

erfolgte eine Computertomographie des<br />

Thorax, die eine Trachealstenose nachwies.<br />

In der Bronchoskopie zeigten sich<br />

ausgedehnte weißliche Beläge. Es wurde<br />

Aspergillus fumigatus isoliert <strong>und</strong> die Di-

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