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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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Hackern oder Schreddern.<br />

4.2. VERGASUNGSREAKTOR<br />

Findet die vollständige Trocknung der Biomasse im Vergasungsreaktor statt, muss die dafür<br />

notwendige Wärme durch partielle Oxidation der Biomasse bereitgestellt werden. Gelingt es,<br />

eine Vortrocknung der Biomasse in der Biomasseaufbereitung mit Abwärme aus dem VHKW zu<br />

realisieren, kann teilweise auf die Oxidation von Biomasse zur Bereitstellung von Trocknungswärme<br />

verzichtet werden.<br />

Bei der Trocknung wird das in der porösen Struktur der Biomasse vorhandene freie und das in<br />

der organischen Masse gebundene Wasser verdampft. Chemische Veränderungen des Biomassepartikels<br />

finden während der Trocknung bei Temperaturen unter 470 K nicht statt. Es wird<br />

lediglich die Struktur durch makro- und mikroskopische Risse verändert. Zur Trocknung wird die<br />

Biomasse in Aggregaten mit und ohne Gutförderung belüftet oder von vorgewärmter Luft oder<br />

Rauchgas durchströmt.<br />

4.2 Vergasungsreaktor<br />

Im Folgenden werden die bei der Vergasung fester Biomasse ablaufenden chemischen Reaktionen<br />

und die unterschiedlichen Bauarten der Vergasungsreaktoren beschrieben. Da die im Rohgas<br />

vorhandenen Teere in der Vergangenheit in einer Vielzahl von Anlagen den stabilen, dauerhaften<br />

Betrieb verhinderten, wird auf die Teerbildungsmechanismen gesondert eingegangen.<br />

Anschließend werden zur besseren Übersicht die wesentlichen Kennzahlen der unterschiedlichen<br />

Vergasungsreaktorbauarten zusammenfassend dargestellt.<br />

4.2.1 Chemische Vorgänge<br />

Im Vergasungsreaktor findet die thermochemische Umwandlung der festen Biomasse in ein gasförmiges<br />

Medium statt. Die Vergasung erfolgt bei unterstöchiometrischer Sauerstoffzufuhr (0 ≤<br />

λ ≤ 1). Die dabei ablaufenden chemischen Vorgänge lassen sich in die drei Bereiche<br />

• Pyrolyse,<br />

• partielle Oxidation und<br />

• Reduktion<br />

unterteilen.<br />

Pyrolyse<br />

Bei der Pyrolyse werden die makromolekularen Bestandteile der Biomassepartikel unter<br />

Luftabschluss bei Temperaturen von 470 K bis 850 K thermisch zerlegt. Dabei entstehen Gase<br />

(z. B. H2O, CO2, CH4, H2), Dämpfe an organischen Kohlenwasserstoffverbindungen (z. B. Teere<br />

und Aromaten) und Pyrolysekoks. Der Ablauf der Pyrolysereaktionen ist in hohem Maße von<br />

der Temperatur, der Aufheizgeschwindigkeit und der Biomassezusammensetzung abhängig.<br />

Oberhalb von ca. 550 K kommt es zur Bildung von Teeren. Unter Teeren werden gemäß dem<br />

„Tar-Protocol“, einer europäischen Richtlinie zur Bestimmung von Teerkonzentrationen in einem<br />

Gas, alle Kohlenwasserstoffverbindungen mit mehr als sechs Kohlenstoffatomen verstanden [54].<br />

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