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biomassevergasung wiese tuhh (6.377 KB)

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6.3. EXERGETISCHE KENNZAHLEN VON KWK-ANLAGEN<br />

Exergetischer Wirkungsgrad und Effizienz der Vergasung<br />

Der exergetische Wirkungsgrad der Vergasung<br />

ζGas =<br />

˙EGas, Rein<br />

˙EBio + �<br />

n<br />

˙Ezu, n<br />

(6.32)<br />

wird analog dem energetischen Wirkungsgrad der Vergasung (Kapitel 6.2) berechnet. Er wird aus<br />

dem Quotienten des Exergiestromes des Reingases (Strom 5 in Abbildung 6.2) und der Summe<br />

des Exergiestromes der Biomasse (1) und der Exergieströme, die der Biomasseaufbereitung und<br />

dem Vergasungsreaktor zusätzlich zugeführten werden (4’ und 7’), bestimmt. Handelt es sich bei<br />

den aus der Funktionsgruppe der Gasaufbereitung (4’) oder der Stromerzeugung (7’) zurückgeführten<br />

Exergieströmen um einen Wärmestrom, wird die Exergie dieses Wärmestromes aus der<br />

Exergiedifferenz des wärmeabgebenden Fluids am entsprechenden Wärmetauscher berechnet.<br />

Würde beispielsweise in der Gasaufbereitung das Rohgas nur gekühlt und der Wärmestrom 4<br />

zurück in den Vergasungsreaktor geführt werden, wird die Exergie des zurückgeführten Stromes<br />

durch die Differenz ˙ E4 = ˙ E3 − ˙ E5 berechnet.<br />

Analog zur energetischen Effizienz der Vergasung (Gleichung 6.23) ergibt sich die exergetische<br />

Effizienz der Vergasung zu:<br />

χ Gas = ˙ EGas, Rein<br />

˙EBio<br />

. (6.33)<br />

Die Unterschiede zwischen den energetischen Kennzahlen ηGas und ɛGas und den exergetischen<br />

Kennzahlen ζGas und χ Gaswerden im Folgenden an einem Beispiel verdeutlicht. Zu dem in Abbildung<br />

6.2 gezeigten Vergasungsheizkraftwerk werden zwei unterschiedliche Vergasungskonzepte<br />

betrachtet:<br />

• Konzept 1: Vergasung von Holzhackschnitzeln (Wassergehalt: 40 %, Hu=9500 kJ/kg) ohne<br />

Rückführung von Wärme, TRohgas=1.070 K und<br />

• Konzept 2: Vergasung von Holzhackschnitzeln (Wassergehalt: 40 %, Hu=9500 kJ/kg), in<br />

der Gasaufbereitung wird durch Rohgaskühlung von 1070 K auf 960 K (entspricht 5 % der<br />

Biomasseleistung) Vergasungsluft auf 600 K erwärmt, nach dem BHKW wird durch Abgaskühlung<br />

von 450 K auf 400 K Wärme ausgekoppelt (entspricht auch 5 % der Biomasseleistung,<br />

da der Massenstrom des Abgases deutlich höher als der Massenstrom des Rohgases<br />

ist) und zurück in den Vergasungsreaktor geführt, TRohgas=1070 K.<br />

Um die gleiche Rohgasaustrittstemperatur zu erreichen, muss bei der Vergasungsanlage ohne<br />

Wärmerückführung (Konzept 1) ein größerer Anteil der Biomasse zur Wärmebereitstellung<br />

oxidiert werden. So sinkt die Rohgasleistung ˙ Q3 entsprechend ab. Die sich dadurch ergebenden<br />

Änderungen der Kennzahlen sind der Tabelle 6.1 zu entnehmen.<br />

Die Berechnung der Exergieströme der Biomasse (1) und des erzeugten Roh- und Reingases<br />

(3 und 5) erfolgt mit dem oberen Heizwert (siehe Gleichung 6.26). Die Biomasseleistung und<br />

die Roh- und Reingasleistung wird, wie in Deutschland üblich [70], mit dem unteren Heizwert<br />

berechnet (Gleichung 6.1). Dementsprechend sind die in Tabelle 6.1 angegebenen Exergieströme<br />

(1, 3 und 5) größer als die Energieströme.<br />

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