SERVICE - B4B MITTELHESSEN

Beim Infrastrukturaufbau sollen
zunächst im Rahmen der Überarbeitung der
Transeuropäischen Netze Verkehr (TEN-V),
regionale „strategische Verkehrsnetze“ zwischen
den Nachbarländern einer Region
festgelegt und mit den TEN-V verknüpft
werden. Die TEN-V sollen hierbei auf die
Nachbarländer ausgeweitet und die Verkehrsverbindungen
in diesen Ländern zur
EU mit Unterstützung der EU modernisiert
werden. Hierzu werden in der mittelfristigen
Finanzplanung der EU für die Jahre
2014 bis 2020 bis zu 31,6 Milliarden Euro
für Vorhaben von regionalem und EU-
Interesse zur Verfügung gestellt.
Bewertend bleibt festzustellen, dass das
Vorhaben der Kommission generell zu
begrüßen ist, da Marktintegration stets
mehr Wettbewerb im Verkehrsbereich fördert,
was sowohl Verbrauchern als auch
Unternehmen zugute kommt. Auch ist die
Bereitstellung von EU-Geldern sachgerecht,
da oft ein einzelner Staat nicht genügend
Investitionsanreize für die Durchführung
von Infrastrukturprojekten hat, die
nicht nur ihm selbst, sondern auch weiteren
Staaten Vorteile bringen und somit
einen staatenübergreifenden Mehrwert
aufweisen.
Hingegen ist die Bedingung der Kommission
zu hinterfragen, dass ihre potenziellen
Kooperationsländer europäische Sozialvorschriften
einführen müssen. Denn die
Einführung dieser Sozialvorschriften führt
letztlich dazu, dass sich die Arbeitskraft in
diesen Ländern verteuert und sie damit
auch einen Teil ihres komparativen Vorteils
einbüßen. Hinzu kommt, dass die EU
bedauerlicherweise eine Konkretisierung
unterlässt, um welche Sozialvorschriften es
sich hierbei genau handeln solle. Zudem
begründet sie nicht, warum sie die Einhaltung
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WIRTSCHAFTSMAGAZIN · 12/2011 11