Gesammelte Berichte - Christiane Brunner bloggt.
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Dass die angeblich gute Vorbereitung der Beschuldigten als Begründung genommen wird, Laptops<br />
nicht zuzulassen, erscheint mehr als bedenklich. Wie der Staatsanwalt sollten sie die Möglichkeit<br />
haben, Aktenteile heraussuchen zu können.<br />
Die Angeklagten der Basisgruppe Tierrechte (BaT) gingen daraufhin zu ihren Verteidigern, diese<br />
beantragen die Unterbrechung zur Besprechung bezüglich der Abweisung des Antrages.<br />
Arleth, nach einigem Hin und Her: „Jo, dann unterbrech ma halt jetzt 10 minunten, dann erklärn’s<br />
jetzt ihren Mandanten nochamal, wenn sie das Gericht nicht verstanden haben.“<br />
Richterin Arleth ermittelt wieder<br />
Die Richterin befragte DDr. Balluch über die Arkangel Website und ob diese etwas mit der ALF zu tun<br />
habe. DDr. Balluch erläuterte, dass er mit der Arkangel Druckzeitung, die angeblich über ALF-‐<br />
Aktivitäten berichtete, nie etwas zu tun hatte und die Arkangel Homepage, an die er <strong>Berichte</strong><br />
gesendet hatte, von der Druckzeitung völlig verschieden sei. Auf der Homepage seien nur legale<br />
Tierrechtsaktivitäten aus verschiedenen Ländern geschildert worden, und er habe von Österreich<br />
berichtet. Die Homepage sei aber 2007 eingestellt worden. Mag. Arleth hatte aber wieder<br />
Internetermittlungen durchgeführt und eine noch existente Arkangel Homepage gefunden auf der<br />
über ALF-‐Aktionen berichtet wurde. DDr. Balluch wies darauf hin dass die Seite offenbar von<br />
jemanden andere übernommen und völlig neu gestaltet wurde.<br />
Arleth, sehr aufgebracht: „Das heißt, die heißt genauso, ist aber nicht diese Seite?“<br />
Balluch: „Ich weiß nicht, warum Sie das jetzt so aggressiv sagen. Damals gab es auch eine Unterseite<br />
Austria, die ist hier offensichtlich nicht mehr zu sehen.“<br />
Es darf bezweifelt werden, ob die Ermittlungen der Richterin wirklich zur Wahrheitsfindung<br />
beitragen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sie psychologisch in eine Ermittlerrolle gerät, die das<br />
Bedürfnis zur Folge hat, die Beschuldigten zu überführen.<br />
Dichtung und Wahrheit<br />
Vorgeworfen wurde DDr. Balluch auch, er habe gleichsam Zeugenaussagen koordiniert und in einem<br />
E-‐Mail darauf aufmerksam gemacht, man solle vorsichtig bei Aussagen vor Gericht sein. In diesem<br />
Zusammenhang zitierte Mag. Arleth auch ein Mail des VgT-‐Geschäftsführers und Bruders des<br />
Erstangeklagten Harald Balluch, der als Dreizehnter angeklagt ist. Dieser habe in einem (nicht<br />
öffentlichen) Mail auf der Fadingerliste andere AktivistInnen darauf hingewiesen, dass bei<br />
öffentlichen Aussagen, die man vor Gericht beweisen müsse nicht die Wahrheit, sondern die<br />
Glaubwürdigkeit zähle.<br />
Richterin Arleth, mit Aggression in der Stimme zu DDr. Balluch: „Lügen sind oft glaubwürdiger als die<br />
Wahrheit?“<br />
DDr. Balluch verneinte. Er sei der Ansicht, dass es wichtiger sei, dass sich die Gerechtigkeit<br />
durchsetze. Sein E-‐mail sei Konsequenz einer bitteren Erfahrung vor Gericht. Mehrmals habe er