im Integrationsjournal - Lehrerweb
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INTEGRATIONSJOURNAL Juni 2012<br />
„Behinderung ist – nach dem Verständnis der ICF – ein Oberbegriff für Schädigungen auf der<br />
organischen Ebene (Körperfunktionen und Körper-strukturen), Beeinträchtigungen auf der<br />
individuellen Ebene (Aktivitäten) oder auf der gesellschaftlichen Ebene (Teilhabe)“<br />
(Hedderich 2006, S. 21). Die Trennung der einzelnen Komponenten ermöglicht einen<br />
differenzierten Blick. Leyendecker (2005, S. 22) weist darauf hin, dass zwischen Ausmaß der<br />
körperlichen Schädigung, der daraus folgenden Beeinträchtigung der<br />
Verhaltensmöglichkeiten und der tatsächlichen Behinderung kein linearer Zusammenhang<br />
besteht. Personen mit schwerer Schädigung auf organischer Ebene können sich unter<br />
Umständen als weniger behindert erleben als jene mit einer als leichtgradig eingestuften<br />
körperlichen Behinderung. Personen mit motorischen Beeinträchtigungen, bei denen häufig<br />
keine organischen Ursachen fassbar sind, erleben mitunter ein hohes Maß an Beschränkung<br />
der Aktivität und Teilhabe.<br />
In der schulischen Praxis ist zu prüfen, ob be<strong>im</strong> jeweiligen Kind eine Unterstützung <strong>im</strong><br />
Bereich der Motorik <strong>im</strong> Vordergrund steht oder ob Interventionen durch andere Stützsysteme<br />
(SprachheillehrerInnen, BeratungslehrerInnen o. ä.) vorrangig sind.<br />
Das Team<br />
Das Mobile Motorik Team besteht <strong>im</strong> Schuljahr 2011/12 aus zehn Lehrerinnen (fünf mit<br />
ganzer, fünf mit halber Lehrverpflichtung) mit unterschiedlichen zusätzlichen Qualifikationen,<br />
wie Zusatzlehramt Körperbehindertenpädagogik, Heil- und Sonderpädagogik,<br />
Psychomotorik, Sportwissenschaften, Physiotherapie, Ergotherapie, Psychologie,<br />
Psychotherapie. Alle Teammitglieder verfügen über langjährige Berufserfahrung mit<br />
SchülerInnen mit motorischer Behinderung.<br />
Kontaktaufnahme<br />
Die jeweilige Direktion des Schulstandortes kann telefonisch in der Hans Radl Schule um<br />
Unterstützung durch das Mobile Motorik Team ansuchen. In weiterer Folge meldet sich die<br />
für die Schule zuständige Pädagogin des Mobilen Motorik Teams und vereinbart einen<br />
Termin für den Erstkontakt.<br />
Tätigkeiten<br />
Je nach Ausgangssituation und Fragestellung werden folgende Schritte gesetzt:<br />
Abklärung des motorischen Status<br />
Der/die LehrerIn wird in einem Gespräch um eine Einschätzung der Situation gebeten. Mit<br />
dem Kind wird anhand eines systematischen Beobachtungsbogens gearbeitet, um seine<br />
motorischen Voraussetzungen für schulisches Lernen beurteilen zu können. Bei Bedarf wird<br />
ein Gespräch mit den Eltern geführt.<br />
Fachliche Beratung<br />
Das Ergebnis des motorischen Status wird mit dem/der LehrerIn besprochen und der/die<br />
LehrerIn wird beraten, welche Interventionen und Unterstützungsmöglichkeiten denkbar sind,<br />
um die schulische Situation zu entlasten.<br />
Zusammenstellung von Fördermöglichkeiten <strong>im</strong> motorischen Bereich<br />
Gemeinsam können spezifische Fördermöglichkeiten erarbeitet und genau erläutert werden.<br />
Literaturvorschläge, Materialempfehlungen, Hinweise über Ankaufsmöglichkeiten,<br />
Fachinformationen werden zur Verfügung gestellt.<br />
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