im Integrationsjournal - Lehrerweb
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INTEGRATIONSJOURNAL Juni 2012<br />
Panta rhei<br />
Die Formel „panta rhei“, übersetzt „Alles fließt“, ist ein auf den griechischen Philosophen<br />
Heraklit zurückgeführter Satz, der als Aphorismus verstanden werden kann dafür, dass sich<br />
alles in Veränderung, Bewegung, <strong>im</strong> Fluss befindet.<br />
Ich erlaube mir, diesen Satz <strong>im</strong> Zusammenhang mit Pädagogik, pädagogischem Handeln,<br />
Nachdenken über Bleibendes und sich Veränderndes in der Pädagogik, zu verwenden.<br />
Ganz konkret möchte ich mich auf die Veränderungen in der pädagogischen Landschaft in<br />
den letzten Jahrzehnten in Wien beziehen.<br />
Es haben sich Zugänge, Haltungen und Ansprüche bezogen auf Kinder und Jugendliche mit<br />
„besonderen Bedürfnissen“ (hat die nicht Jeder und Jede?) in den letzten Jahren <strong>im</strong><br />
allgemeinen Bewusstsein deutlich gewandelt.<br />
Schlagwörter wie „Individualisierung“ (Schulreformer wie z.B. Otto Glöckel, Maria Montessori<br />
fordern diesen individualisierenden Zugang ja schon seit langem), „Inklusion“, „Präventives<br />
Fördern“, „Binnendifferenzierung“, deuten schon klar in die Richtung, die heutiges<br />
pädagogisches Selbstverständnis ausmacht (bzw. ausmachen sollte).<br />
Das Kind in seinem „So-Sein“ wird in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückt, mit der<br />
Fragestellung, was ist notwendig, um es bestmöglich zu fördern, so dass es in weiterer Folge<br />
die Chancen hat, in dieser komplexen Welt glücklich/zufrieden sein zu können, sozial,<br />
emotional und leistungsmäßig bestehen zu können.<br />
Es ist dies natürlich zunächst ein theoretischer Anspruch, der unterfüttert werden muss mit<br />
praktischem Tun, um diese Ziele anzupeilen und zu erreichen.<br />
Im Pflichtschulbereich in Wien wurden in den letzten Jahrzehnten große Anstrengungen<br />
unternommen, um die oben genannten Ansprüche gut erfüllen zu können.<br />
Im vorliegenden Heft des „<strong>Integrationsjournal</strong>s“ soll nun auf die individuelle Unterstützung<br />
und Förderung der Kinder eingegangen werden. Ohne diesen unverzichtbaren Bestandteil<br />
der schulischen Pflichtschullandschaft wäre es nicht möglich, den Ansprüchen, die Schule<br />
wie wir sie verstehen hat, zu entsprechen.<br />
Dabei geht es um die „Ambulanten Systeme“, die neben den verschiedenen, an Schulen<br />
generell etablierten Maßnahmen (wie z.B. Sprachförderkurse, intensives Lesetraining, etc.),<br />
für SchülerInnen und LehrerInnen zusätzliche Unterstützung anbieten.<br />
Es soll auch „School-Nursing“ vorgestellt werden, leider als Zukunftsvision. Umgesetzt würde<br />
dieses Konzept in der Schule die unbedingt notwendige medizinische Unterstützung bei der<br />
Betreuung (chronisch) kranker und behinderter Kinder sichern.<br />
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