Bayerischer Finanzgipfel

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Bayerisches Finanz Zentrum
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Prof. Dr. Georg Köpf
Hochschule Kempten
Finanzkrise – Bankenaufsichtsaspekte
Was zunächst als Immobilienkrise begann hat sich krebsartig zu einer Finanzkrise und
in deren Folge zu einer globalen Wirtschaftsdepression entwickelt. Auch wenn jetzt die
Anzeichen für eine Erholung zunehmen, sollten die Beteiligten nicht untätig sein, um
Vorsorge dafür zu treffen, dass sich ein solches Szenario nicht wieder ereignen kann.
Betroffene sind die Bankkunden, Banken, die Aufsichtsorgane, wie z. B. das BaFin, der
Staat und die Zentralbanken.
Im Folgenden sollen weder die Ursachen detailliert untersucht werden, noch der Sinn
oder Unsinn der Notprogramme kommentiert und kritisiert, sondern allein die möglichen
Konsequenzen für die Bankenaufsicht in Deutschland aufgezeigt werden. Je länger die
Zeit bis zu einer Änderung der Regeln dauert, umso größer ist die Gefahr, dass durch
Lobbyarbeit der beteiligten Banken und Verbände die Regel und die verschärften Anforderungen
z. B. an das haftende Eigenkapital zu modert ausfallen, was einer erneuten
Finanzkrise Vorschub leisten könnte.
Was für eine Krise?
Mit der Vergabe von ungesicherten oder mit geringer Bonität der Schuldner ausgereichten
Immobilienkrediten fing alles an. Als die Immobilienblase in den USA durch nachgebende
Preise platzte, kam es zu weltweiten Schockwellen, weil plötzlich vielen Marktteilnehmern
klar wurde, dass die Risiken aus den Krediten durch Verbriefungen weltweit verteilt
waren. Also war es kein rein amerikanisches Problem, sondern eine Bedrohung des globalen
Finanzsystems, falls ein oder mehrere größere Kreditinstitute ausfallen sollten. Solche
Systemrisiken gilt es zu verhindern, auch sollten Regierungen nicht erpressbar gemacht
werden, indem sie gezwungen werden bei Problemen mit Hilfspaketen aus Steuergeldern
einzuspringen.