XL No. 11_Juni 2006 - Xanten Live

Nette Nachbarn Teil 2:
Sonsbecker
Brunnemarkt:
11.06.2006
Sonsbeck –
die rührige Gemeinde „hinter der Schweiz“
Überquert man von Xanten aus in Richtung Westen eine der seltenen
niederrheinischen Erhebungen, die dann auch völlig übertrieben
„Sonsbecker Schweiz“ genannt wird, dann erreicht man unsere Nachbargemeinde
Sonsbeck. Sie hat weniger als halb so viele Einwohner wie Xanten
(im letzten Jahr waren es 8.976) und dementsprechend
übersichtlicher ist auch das Gemeindegebiet. Der Hauptort wird umringt
von den beiden Ortsteilen Hamb und Labbeck – und von sehr viel
„Gegend“. Idyllisch gelegen ist Sonsbeck, wie das am ländlichen
Niederrhein so üblich ist. „Gemeinde“ Sonsbeck heißt es heute,
dabei war der Ort schon mal eine echte Stadt.
Geschichte
Graf Theodor von Cleve
verlieh Sonsbeck im
Dezember 1320 die
Stadtrechte. Was vorher in
Sonsbeck geschah, dafür gibt
es nicht viele Belege. Man
nimmt an, dass das Gebiet
schon mindestens 200 Jahre
vor der Stadtwerdung besiedelt
war. Die Geschichte des
Ortes reicht aber womöglich
noch weiter zurück, da der
Name Sonsbeck schon im
Jahre 862 urkundlich erwähnt
wurde. Den Namen leiten die
Historiker verschieden ab.
„Beck“ bedeutet Bach, aber
für die Silbe „Sons“ gibt es
drei Ansätze. Entweder bedeutet
Sonsbeck Schweinebach,
Alter Bach oder aber es geht
um einen Schiedsmann, der
am Bach wohnt. Man kann
sich wie so oft, wenn es keine
klaren Überlieferungen gibt,
das Passende aussuchen.
Jedenfalls ist das mit den
Schweinen nicht allzu weit
hergeholt, denn bis vor einigen
Jahren gab es in Sonsbeck
noch einen bedeutenden
Ferkelmarkt, wovon ein
Brunnen vor dem Rathaus
zeugt.
An die römische Vergangenheit
erinnert in Sonsbeck ein
Wachturm, der in der Antike
zur Sicherung der Heerstraße
zwischen Castra Vetera (Birten)
und Blerick (NL) diente.
Im Mittelalter wurde Sonsbeck
Wallfahrtsort (auf die
Geschichte Der Heiligen
Dymphna kommen wir zurück,
wenn wir über Xantens
Partnerstadt Geel berichten)
und erhielt Marktrechte. 1478
wurde die Pfarrkirche St.
Gerebernus errichtet. Nach der
Besetzung durch die Franzosen
1794 – 1814 gehörte
Sonsbeck zum Königreich
Preussen, hatte aber seine
Stadtrechte eingebüßt. Schon
damals wurde Sonsbeck mit
den Bürgermeistereien Labbeck
und Hamb gemeinsam
verwaltet. Im Zweiten Weltkrieg
wurde Sonsbeck zu etwa
85 % zerstört. Seit den 1960er
Jahren bilden die Orte Sonsbeck,
Labbeck und Hamb nun
die Gemeinde Sonsbeck.
Feste Feiern
Sonsbeck ist eine Einkaufsstadt.
Zwar verfügen die
Sonsbecker nicht über eine so
schöne Fußgängerzone wie die
Xantener, dafür zeigt sich
Sonsbeck mit zahlreichen sehr
erfolgreichen Veranstaltungen
regelmäßig von seiner besten
Seite. Dann wird die Hochstraße
(die Einkaufsmeile von
Sonsbeck) gesperrt und es
werden Feste gefeiert. So zum
Beispiel der Brunnenmarkt,
der dieses Jahr am 11. Juni
stattfindet (siehe Kasten). Für
diese Straßenfeste ist Sonsbeck
weit über seine Grenzen
hinaus bekannt und es sind zu
den Terminen immer Menschenmengen
unterwegs, die
sich deutlich im fünfstelligen
Bereich bewegen. Die Werbegemeinschaft
organisiert das
jedes Mal ganz hervorragend.
Aber auch eine Sportveranstaltung,
der „Brunnenlauf“
findet jedes Jahr mit Tau-
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Das
Fundlädchen
26 XANTEN LIVE Nr. 11 • Juni – Juli 2006
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