LUFTWAFFEN - Netteverlag
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BUNDESWEHR<br />
14<br />
Der Euro Hawk über den Wolken<br />
In diesem Kontext haben Unmanned<br />
Aircraft Systems (UAS) im vergangenen<br />
Jahrzehnt einen enormen Bedeutungszuwachs<br />
erfahren. Derzeit dominieren<br />
für UAS noch Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben.<br />
Mit fortschreitender<br />
technologischer Entwicklung ist die Übernahme<br />
beziehungsweise Ergänzung von<br />
Fähigkeiten bemannter Luftfahrzeuge<br />
absehbar – über den gesamten Verbund<br />
von Aufklärung– Führung– Wirkung hinweg.<br />
Hinzu kommen Beiträge im Bereich<br />
der Unterstützung, beispielsweise Transportleistungen.<br />
Auch im ressortübergreifenden<br />
Rahmen setzt eine vergleichbare<br />
Entwicklung ein. Mit der schrittweisen<br />
Einführung des Euro Hawks ab 2012 für<br />
Aufgaben der weiträumigen, signalerfassenden<br />
Aufklärung wird der Bereich<br />
hochfliegender UAS in der Bundeswehr<br />
in Grundzügen abgedeckt.<br />
AGS Core Funktionsprinzip<br />
Ergänzend hierzu plant die NATO zur<br />
weiträumigen abbildenden Aufklärung<br />
und Überwachung der Bodenlage die<br />
Beschaffung eines Alliance Ground Surveillance<br />
Systems (AGS) – eine Flotte von<br />
6 unbemannten Plattformen in etwa der<br />
Fähigkeitsklasse des US-amerikanischen<br />
Global Hawks. Im direkten Zusammenhang<br />
damit steht der beabsichtigte Aufbau<br />
einer nationalen Komponente zur<br />
weiträumigen, abbildenden Aufklärung.<br />
Perspektivisch wird die Luftwaffe in ihr<br />
Fähigkeitsportfolio auch den Einsatz<br />
von unbemannten Systemen zur Zielbekämpfung<br />
einbeziehen.<br />
Das wachsende UAS-Fähigkeitsportfolio<br />
erfordert eine fundierte konzeptionelle<br />
Unterlegung. Die bereits bestehenden<br />
Grundlagendokumente müssen im Zuge<br />
der dynamischen technologischen und<br />
operationellen Entwicklung angepasst<br />
und weiterentwickelt werden. Die erforderliche<br />
systemische Einbindung der<br />
UAS in den Verbund Aufklärung – Führung<br />
– Wirkung, die Abhängigkeit ihrer<br />
Wirksamkeit von weitreichenden Kommunikationsmitteln<br />
und echtzeitnahen<br />
Auswertesystemen, die Anbindung an<br />
multinationale Kollaborationssysteme<br />
wie das „Afghan Mission Network“ und<br />
die taktisch-operative Einbindung in<br />
multinationale „Joint and Combined<br />
Operations“ setzen den Rahmen für diese<br />
anspruchsvollen Herausforderungen.<br />
Militärische Weltraumnutzung<br />
Für die Bundeswehr ist die Nutzung des<br />
Weltraums von erheblicher Bedeutung.<br />
Dies gilt nicht nur für die Weiterentwicklung<br />
ihres Fähigkeitsprofils, insbesondere<br />
der Befähigung der Streitkräfte zur Vernetzten<br />
Operationsführung. Laufende<br />
und künftige Einsätze sind ohne Abstützung<br />
auf Satelliten gestützte Plattformen<br />
nicht durchführbar. Der Weltraum bietet<br />
den Streitkräften ein umfangreiches Nutzungsspektrum<br />
zur Verbesserung ihrer<br />
Fähigkeiten – auch im Kontext gesamtstaatlicher<br />
Sicherheitsvorsorge.<br />
Die Bundeswehr nutzt Daten und Dienste<br />
von raumgestützten Systemen im<br />
Bereich der Kommunikation, Aufklärung,<br />
Navigation und des Geoinformationswesens.<br />
Sie verfügt über eigene<br />
raumgestützte Aufklärungssysteme und<br />
Kommunikationssysteme. Die Luftwaffe<br />
ist der designierte Kompetenzträger für<br />
eine ganzheitliche, fähigkeitsorientierte<br />
und streitkräftegemeinsame militärische<br />
Weltraumnutzung. Ihre Aufgabe ist es,<br />
insbesondere mit Blick auf den Schutz<br />
und den Betrieb eigener Satelliten, die<br />
Weiterentwicklung der Nutzung des<br />
Weltraums für die Bundeswehr zu gestalten.<br />
Daher wird sie absehbar in den Bereichen<br />
Weltraumlage und Frühwarnung/