LUFTWAFFEN - Netteverlag
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BUNDESWEHR<br />
richte und Warnungen an Akteure der<br />
Bundeswehr, an militärische Partner<br />
sowie weitere, befugte zivile Akteure zu<br />
richten. Den Kern der funktionalen Betrachtung<br />
bildet das Weltraumlagezentrum,<br />
dessen Aufbau die Luftwaffe als<br />
zukünftiges Daten- und Servicecenter für<br />
die Bundesrepublik Deutschland zielstrebig<br />
vorantreibt. Es soll – ressortübergreifend<br />
– eine Vielzahl von Informationen<br />
aus nationalen, internationalen, zivilen<br />
sowie militärischen Quellen zusammenführen,<br />
analysieren und diese in der<br />
Folge aufbereiten. Auf Grund des zunehmenden<br />
Weltraummülls werden Kollisionswarnungen<br />
absehbar zu einer der<br />
wesentlichen Aufgaben des Weltraumlagezentrums.<br />
Durch Zusammenführung mit dem Führungszentrum<br />
für nationale Luftverteidigung<br />
am Standort Kalkar-Uedem wird die<br />
Bedeutung des Weltraumlagezentrums<br />
für die gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge<br />
unterstrichen. Parallel unterstützt<br />
die Luftwaffe in enger deutsch-französischer<br />
Kooperation gezielt europäische<br />
Aktivitäten. Auch die stetig wachsende<br />
Zusammenarbeit mit den USA bildet ein<br />
wesentliches Element für den fortschreitenden<br />
Auf- und Ausbau des Weltraumlagezentrums.<br />
Missile Defence<br />
Flugkörperabwehr vorhandene Fähigkeitslücken<br />
schließen, respektive neue<br />
Fähigkeiten aufbauen:<br />
1. Die Verfügbarkeit satellitengestützter<br />
Dienste ist eine Grundvoraussetzung für<br />
die Funktionsfähigkeit moderner Streitkräfte.<br />
2. Mit SAR-Lupe und mit SATCom Bw<br />
2 betreibt die Bundeswehr wichtige Systeme,<br />
deren Einsatzbereitschaft für die<br />
Lagebeurteilung und Führungsfähigkeit<br />
der Bundeswehr von grundlegender Bedeutung<br />
ist.<br />
3. Der Schutz und die Sicherstellung<br />
der Funktion dieser weltraumgestützten<br />
Systeme erfordert die Fähigkeit zur Erstellung<br />
eines Weltraumlagebildes als<br />
Voraussetzung für das Erkennen und Bewerten<br />
aller Elemente und Vorgänge im<br />
erdnahen Weltraum.<br />
Die Satelliten der Bundeswehr<br />
Tandem-Satelliten im Orbit<br />
Basierend auf einem Weltraumlagebild<br />
ist es möglich, zielgruppenorientiert Be-<br />
Flugkörperabwehr ist eine gesamtstaatliche<br />
Aufgabe mit besonderer Verantwortung<br />
seitens der Luftwaffe. Bereits weit<br />
im Vorfeld eines Einsatzes gilt es, die Proliferation<br />
von Schlüsselwissen und -technologien<br />
zu verhindern sowie die Einhaltung<br />
von Verträgen zu überwachen. Die<br />
Spanne militärischer Beiträge reicht von<br />
der Abschreckung, beispielsweise durch<br />
die glaubhafte Fähigkeit zur Flugkörperabwehr,<br />
über Überwachung von Embargos<br />
und offensiven Operationen zur<br />
Verhinderung eines Flugkörper-Starts bis<br />
hin zur aktiven Flugkörperabwehr.<br />
Die Luftwaffe hat in den Streitkräften<br />
die Federführung für den zielgerichteten<br />
Fähigkeitsaufbau und die Bereitstellung<br />
der Bündnis-Beiträge im Bereich<br />
der Flugkörperabwehr. Der Aufbau einer<br />
leistungsfähigen Flugkörperabwehr bildet<br />
im strategischen Konzept der NATO<br />
vom November 2010 ein Kernelement<br />
der kollektiven Verteidigung zum Schutz<br />
der Bevölkerung und des Territoriums der<br />
Mitgliedstaaten. Die in Deutschland vorhandenen<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen<br />
bilden eine gute Grundlage, um diesen<br />
Aufbau aktiv mitzugestalten.<br />
Die Luftwaffe besitzt durch den Betrieb<br />
und die Weiterentwicklung des Waffensystems<br />
Patriot eine langjährige Expertise<br />
im Bereich der Abwehr von ballistischen<br />
Flugkörpern kurzer Reichweite. Die<br />
aus den fortlaufenden technischen Verbesserungen<br />
von Patriot und ständiger<br />
Weiterentwicklung der Einsatzverfahren<br />
resultierende kontinuierliche Erweiterung<br />
der Kompetenz im Bereich Flugkörperabwehr<br />
befähigt die Luftwaffe zu Einsätzen<br />
im gesamten Zielspektrum und Intensitätsbereich<br />
der aktiven bodengebundenen<br />
Luftverteidigung. Diese Fähigkeit<br />
ist zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln.<br />
Ein deutscher, militärischer Beitrag zur<br />
Flugkörperabwehr ist grundsätzlich im<br />
Kontext der übergreifenden NATO Missile<br />
Defence-Architektur zu betrachten.<br />
Ziel der aktuellen Entwicklungen ist eine<br />
Abwehrarchitektur, die eine effektive<br />
Flugkörperabwehr gegen alle Reichweitenklassen<br />
und Verschussbahnen ballistischer<br />
Raketen ermöglicht. Mit Blick auf<br />
die bereits verfügbaren Fähigkeiten wird<br />
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