Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sonnabend, 1. November 2014 HAMBURG 13<br />
-Betrug ging<br />
in dieHose...<br />
dassder Versicherungsvertreter absichtlich in dieKreissäge griff<br />
me von 1,4 Millionen Euro<br />
geltend machen – bei vier<br />
Versicherungen. Alle weigerten<br />
sich zu zahlen.<br />
Da noch keine Prämien geflossen<br />
seien, bewertete das<br />
Gericht den Fall als nicht besondersschwer,<br />
ging mit seinem<br />
Urteil dennoch über die<br />
Forderung der Staatsanwaltschaft<br />
hinaus. Der Verteidiger<br />
hatte auf Freispruch plädiert,<br />
zeigte sich „bestürzt“<br />
über das Urteil: „Mein Mandant<br />
ist unschuldig und ein<br />
Unfallopfer.“<br />
Im Januar 2010 warK.blutverschmiert<br />
in einer Notaufnahme<br />
erschienen. An seiner<br />
linken Hand fehlten zwei<br />
Finger. Seine Geschichte: Er<br />
habe alleine in seinem Keller<br />
an der Kreissäge gearbeitet,<br />
als er plötzlich über seinen<br />
Der Rechtsmediziner<br />
zeigte sich erstaunt,<br />
wiesauber dieFinger<br />
abgetrennt waren.<br />
Hund stolperte und mit den<br />
Fingern in der Sägelandete.<br />
Dieser Schilderung widersprach<br />
ein Rechtsmediziner.<br />
Es sei „ausgesprochen erstaunlich“,<br />
dass die Unterseiteder<br />
Finger und auch die<br />
anderen Teile der Hand nur<br />
wenig verletzt wurden.<br />
Die amputierten Finger,<br />
die vielleicht hätten wieder<br />
angenäht werden können,<br />
hatte Ralf-Werner K. angeblich<br />
auf dem Wegindie Klinik<br />
verloren. Seine Frau fand<br />
sie später beim Schneeschippen<br />
vorder Garage.<br />
Am 7. November wird das<br />
Landgericht Kiel in einem<br />
Zivilverfahren urteilen, das<br />
Ralf-Werner K. mit einer der<br />
Versicherungen führt. Sein<br />
Verteidiger kündigte an, das<br />
Urteil <strong>vom</strong> Amtsgericht<br />
Norderstedt anzufechten.<br />
Das Gericht hätte einen Experten<br />
anhören müssen, der<br />
die Amputation „differenzierter“<br />
dargestellt hätte.<br />
Personal<br />
MassiverAbbau in Mitte<br />
Das Ausmaß der massiven<br />
Sparmaßnahmen in den Bezirkenzeigt<br />
sich in Mitte besonders<br />
dramatisch. 115 Personalstellen<br />
sind in den vergangenen<br />
vier Jahren abgebaut<br />
worden. Das ergab die<br />
Anfrage der CDU-Politikerin<br />
Constance Manzke. Die<br />
Vorsitzende der Bezirksversammlung<br />
rechnet vor, dass<br />
insbesondere in den Kunden-Zentren<br />
zehn Prozent<br />
der Stellen weggefallen sind.<br />
Die Mitarbeiter ächzen<br />
unter der Mehrarbeit. So gab<br />
es allein in diesem Jahr bereits<br />
87 Überlastungs-Anzeigen.<br />
Im Jahr 2010 wareneslediglich<br />
sechs. Manzke: „Der<br />
Senat lässt die Bezirksämter<br />
personell ausbluten, der bürgernahe<br />
Servicewirdmassiv<br />
runtergefahren.“ SAN