Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 01.11.2014 (Vorschau)

44 SPORT Sonnabend, 1. November 2014
Ricciardo verhöhnt
Vettel
Noch-Kollegeüber Pannen-Champion:
„Ermussinnerlich frustriertsein ...“
VonOLIVER REUTER
Da steht er auf dem Circuit of the Americas
wie eine Mischung aus Hulk Hogan
und LemmyKilmister: Daniel Ricciardo
(25) hat sich einen coolen Backenbart
wachsen lassen.
Und wie der
Wrestling-Star
und der Motörhead-Rocker
hautermächtig
auf den Putz.
Sein Opfer: Sebastian
Vettel (27)!
Hart mit Backenbart: Daniel
Ricciardo
Großer Preis der USA
morgen, 20 Uhr,RTL &Sky
Vordessen
Wechsel
zu Ferrari
gibt
der
Australier
seinem
Noch-Teamkollegen einen mit. „Ich
bin sicher,erhätte diese Saison gerne gewonnen,
also musserinnerlich frustriert
sein. Aber er hat das zu keiner Zeit gezeigt“,
sagt Ricciardo über Vettel, den er
mit 3:0-Siegen, 199:143-Punkten und 10:6
im Quali-Duell entzaubert hat.
Die Bilanz wirdnoch düsterer für Vettel,
der wegen seiner Motor-Strafe heute
auf das Qualifying verzichtet und morgen
aus der Boxengasse startet.
Der Pannen-Weltmeister reagierte
dünnhäutig, beschimpfte seine „Suzie“
als „Gurke“ und „Holzknüppel“. Doch
böses BlutRichtung Ricciardo gabesnie:
„Es ist ihm hoch anzurechnen, dass er
nichts zu mir gesagt hat. Vielleicht hater
das hinter verschlossenen Türen, aber es
warfür keinen vonuns sichtbar.“
Vettel ist bald Vergangenheit, Richie
schon die Nummer eins und auch der
neue Werbe-Star. Dennoch hat ersich
vom Vierfach-Weltmeister etwas abgeschaut:
„Seine Arbeitsmoral und die Art,
wie er mit den Ingenieuren
arbeitet, war einfach beeindruckend.
Wenn er
zu Ferrari geht, wird
er eine starke Führungsrolle
übernehmen.“
Das glaubt auch
Mario Andretti
(74). „Ferrari
braucht Hilfe, und
Sebastian kann ihnen
helfen“, sagt die
US-Ikone. „Das
Bestekommt noch.
Ferrari kann es ihm
ermöglichen, das
zu zeigen. Vettel
sollte denselben
Wegwie
Schumacher gehen.
Er sucht eine
Herausforderung,
die bekommt er.“
Trauriger Abgang: Sebastian Vettel
setzt heute imQualifying aus.
Fotos: dpa,Getty