01.11.2014 Aufrufe

Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 01.11.2014 (Vorschau)

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Sonnabend, 1. November 2014 HAMBURG 15<br />

Regale selbst ein“<br />

<br />

<br />

programm ist auch ganz<br />

wichtig. Wir haben einen<br />

Zerlegungsbetrieb besucht,<br />

wir gucken uns Höfe an, beziehen<br />

nur Fleisch aus Norddeutschland.<br />

Eine kaufmännische Ausbildung<br />

hat ja keiner von Ihnen, oder?<br />

Stanislawski: Nein, aber ich<br />

war zwei Jahre Manager bei<br />

St.Pauli. Undeinen Fußballverein<br />

zu führen, ist nicht<br />

viel andersals ein Unternehmen.<br />

Das ist ein Managementjob.<br />

Laas: Wirsind jetzt aber nicht<br />

die Typen, die nur vorm<br />

Computer sitzen und die Bilanzen<br />

kontrollieren. Wir<br />

sind Kaufleute, wir müssen<br />

wirtschaftlich handeln, aber<br />

wir sind kümmern uns auch<br />

um das Warensortiment, um<br />

Mitarbeiterführung, wir<br />

sind Teamplayer. Und wir<br />

haben viel von Bernd Enge<br />

gelernt.<br />

Ex-HSV-Aufsichtsratsmitglied<br />

und Unternehmer mit Supermarkt-Erfahrung.<br />

Stanislawski: Wir saßen letztes<br />

Jahr im Oktober mal zusammen<br />

und sagten, wir drei<br />

<strong>Hamburger</strong> Jungs müssten<br />

„Einen Fußballverein<br />

zu führen, ist auch<br />

nicht viel anders.“<br />

Holger Stanislawski<br />

was auf die Beine stellen.<br />

Bernd hat 40Jahre Lebensmittelerfahrung,<br />

und erst haben<br />

wir nur geflachst, aber<br />

dann lag irgendwann die<br />

erste Bauzeichnung auf dem<br />

Tisch und wir haben uns angeguckt<br />

und gesagt: „Wir<br />

machen das!“ Wir haben<br />

Die Supermarkt-Chefs Holger Stanislawski (r.) und Alexander Laas<br />

im Gespräch mit MOPO-Redakteurin Stephanie Lamprecht<br />

dann zu dritt die GmbH gegründet.<br />

80 Prozent des Kapitals<br />

kommt von uns, 20<br />

Prozent vonRewe.<br />

Was kann man denn <strong>vom</strong> Fußballwissen<br />

auf einen Supermarkt<br />

übertragen?<br />

Stanislawski: Die Mitarbeiterführung<br />

bleibt die gleiche,<br />

auch wenn es jetzt mehr Leute<br />

sind. Wirhaben 20 zusätzliche<br />

Jobs geschaffen, haben<br />

jetzt 120 Mitarbeiter. Dafür<br />

muss man eine Menge Joghurt<br />

verkaufen. Aber es ist<br />

wichtig, dass nicht nur die<br />

Regale bepackt werden, sondern<br />

der Kunde auch beraten<br />

wird.<br />

Kennen Sie alle Käsesorten in<br />

der Theke?<br />

Stanislawski: Nee, dafür haben<br />

wir Fachpersonal. Ich<br />

probiereaber gerne mal.<br />

Fotos: Schimkus<br />

WissenSie denn inzwischen, was<br />

die kryptischen Supermarkt-<br />

Durchsagen bedeuten?<br />

Stanislawski: Nee, alle kenne<br />

ich nicht. Aber „Herr Stanislawski<br />

an 15 bitte“heißt, dass<br />

ich zum Info-Stand kommen<br />

soll. Wirlernen jeden Tagso<br />

viel, ich träume schon <strong>vom</strong><br />

Regale-Einsortieren.<br />

Sie räumen auch Regale ein?<br />

Stanislawski: Klar, wenn wir<br />

am Eierregal sehen, dass da<br />

eine Lücke ist, dann packen<br />

wir auch selbst mit an. Normal.<br />

Gehen Sie eigentlich gerne einkaufen?<br />

Laas: Ich esse lieber. Aber<br />

klar,jetzt mussich auch einkaufen.<br />

Meine Frau schickt<br />

die Einkaufsliste per Whats-<br />

App und los geht’s.<br />

Stanislawski: Wir stellen uns<br />

aber genau wie alle andern in<br />

die Schlange. Wär ja sonst<br />

Mundraub.<br />

Das Interview führte<br />

STEPHANIE LAMPRECHT

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