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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Telegramm . . . . , Neues aus <strong>der</strong> Medizin<br />

Schlagzeilen , , . , Wissenschaft, . • • Forschung<br />

Praxis . . . < Klinik , , . , . Technik . . . , . usw. , .<br />

Wie Steffens bei einer orthopädischen<br />

Fortbildungsveranstaltung im<br />

Freiburger Universitätsklinikum<br />

sagte, gilt dies vor allem dann,<br />

wenn sich nach Stürzen im Röntgenbild<br />

keine Fraktur nachweisen<br />

läßt.<br />

Gelenkinstabilitäten sind Präarthrosen,<br />

so Steffens; sie zu übersehen,<br />

hat in <strong>der</strong> Regel schwere Folgen<br />

für die betroffenen Patienten,<br />

<strong>der</strong>en Krankengeschichte und Beschwerden<br />

sich häufig in fataler<br />

Weise gleichen: Nach einem oft<br />

Jahre zurückliegenden Sturztrauma<br />

ohne Fraktur klagen diese Patienten<br />

— oft jahrelang — über Beschwerden,<br />

die jedoch meist von<br />

verschiedenen Ärzten nicht ganz<br />

ernst genommen werden. Dazu gehören<br />

: rezidivierende Schwellungen<br />

des Handgelenks, Kraftlosigkeit,<br />

Schwierigkeiten, etwas festzuhalten<br />

und häufiges Knacken im Gelenk.<br />

Ursache <strong>der</strong> Beschwerden können<br />

degenerative, knöcherne und auch<br />

ligamentäre Verän<strong>der</strong>ungen sein.<br />

Beson<strong>der</strong>s häufig kommt es, so<br />

Steffens, bei Patienten mit rheumatoi<strong>der</strong><br />

Arthritis zu einer ulnaren<br />

Translokation des gesamten Karpus.<br />

Viele Formen des Bandrisses<br />

können zur Abweichung einzelner<br />

Handwurzelknochen — häufig des<br />

Lunatums — etwa nach dorsal o<strong>der</strong><br />

nach palmar führen.<br />

Diagnostisch kann nach Steffens<br />

Ansicht bei Patienten mit Handgelenksbeschwerden<br />

beson<strong>der</strong>s das<br />

Watson-Manöver zur Verifikation<br />

einer karpalen Instabilität beitragen.<br />

„Es sollte deshalb bei keiner<br />

Untersuchung am Handgelenk fehlen."<br />

Wird die Hand, bei gleichzeitigem<br />

Daumendruck auf das Tuberculum<br />

ossis scaphoidei, von ulnar<br />

nach radial bewegt, knackt es,<br />

wenn aufgrund eines Bandrisses<br />

zwischen Kahnbein und Mondbein<br />

das Gelenk instabil ist, vernehmbar;<br />

die Bewegung wird darüber<br />

hinaus — in Neutralstellung des<br />

Handgelenks — schmerzhaft.<br />

Über einen präzise begrenzten<br />

Schmerz klagten diese Patienten in<br />

<strong>der</strong> Regel auch bei einem Druck<br />

mit dem Zeigefinger zwischen Scaphoideum<br />

und Lunatum. Für die<br />

bildgebende Diagnostik empfiehlt<br />

Steffens die Arthrographie; das<br />

Röntgenbild sei nur aussagekräftig,<br />

wenn bei <strong>der</strong> obligaten Seitenaufnahme<br />

eine exakte Linie zwischen<br />

Epicondylus lateralis humeri und<br />

dem dritten Mittelhandknochen<br />

eingehalten werde.<br />

Therapeutisch ist nach Monate und<br />

Jahre dauern<strong>der</strong> Handgelenksinstabilität<br />

eine Restitutio ad integrum<br />

nicht mehr möglich, eine Behandlung<br />

wegen des wachsenden Arthroserisikos<br />

dennoch zwingend.<br />

Steffens empfiehlt (partielle) intrakarpale<br />

Fusionen einzelner Handwurzelknochen,<br />

beson<strong>der</strong>s mit dem<br />

Scaphoideum. Bandplastiken seien<br />

zwar weniger eingreifend, hätten<br />

jedoch den Nachteil, daß sie sich<br />

langfristig lockerten.<br />

NEUROLOGIE<br />

Augendiagnostik bei Verdacht auf<br />

Parkinson<br />

„Bei 10 bis 20 Prozent <strong>der</strong> klinisch<br />

als Parkinsonismus imponierenden<br />

Erkrankungen liegt kein idiopathisches,<br />

son<strong>der</strong>n ein sekundäres,<br />

symptomatisches Parkinson-Syndrom<br />

vor. Die klinische Differentialdiagnose<br />

hat daher große praktische<br />

Bedeutung", sagt Professor<br />

Dr. Werner Poewe, Neurologe an<br />

<strong>der</strong> Freien Universität Berlin.<br />

Auf einem Symposium in Berlin<br />

wies Poewe darauf hin, daß im Gegensatz<br />

zum idiopathischen Parkinson-Syndrom,<br />

dem eine Degeneration<br />

<strong>der</strong> Substantia nigra zugrunde<br />

liege, die sekundären Parkinson-<br />

Syndrome durch an<strong>der</strong>e Grundkrankheiten,<br />

wie neuronale Systemerkrankungen,<br />

ausgelöst würden.<br />

Die Abgrenzung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Parkinson-Formen erfor<strong>der</strong>e eine<br />

sorgfältige diagnostische Abklärung.<br />

Wichtige Anhaltspunkte ergebe bereits<br />

die klinische Untersuchung. So<br />

könne ein idiopathisches Parkinson-Syndrom<br />

ausgeschlossen werden,<br />

wenn initial Störungen des<br />

Gangs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> vertikalen Optomotorik<br />

im Vor<strong>der</strong>grund stünden.<br />

Während laut Poewe die bildgebende<br />

Diagnostik vor allem dem<br />

Nachweis o<strong>der</strong> Ausschluß sekundärer<br />

Parkinson-Syndrome diene,<br />

habe die „pharmakologische Diagnose",<br />

also das Ansprechen auf<br />

L-Dopa, einen hohen Stellenwert.<br />

Klinische Anwendung findet dies<br />

im Apomorphin-Test, wie Dr. Jobannes<br />

Schwarz vom Klinikum<br />

München-Großha<strong>der</strong>n sagte.<br />

„Kommt es nach Applikation von<br />

Apomorphin, einem potenten<br />

Dopaminersatzstoff, zur meßbaren<br />

Besserung <strong>der</strong> Motorik, wird <strong>der</strong><br />

Patient meist auf L-Dopa ansprechen",<br />

faßte Schwarz seine Erfahrungen<br />

zusammen. Doch setze<br />

dieser Test klinische Erfahrungen<br />

und die Beachtumg möglicher Nebenwirkungen<br />

voraus. Frei von diesen<br />

Nachteilen sei eine neuartige<br />

nuklearmedizinische Methode, die<br />

IBZM-Spect. Damit sei es möglich,<br />

mit 123-Jodobenzamid postsynaptische<br />

striatale Dopaminrezeptoren<br />

nachzuweisen, die bei <strong>der</strong> Parkinsonkrankheit<br />

im Gegensatz zu Systemdegenerationen<br />

nicht vermin<strong>der</strong>t<br />

seien. Eine normale IBZM-<br />

Bindung stütze daher die Diagnose<br />

„Parkinson-Syndrom".<br />

-hpl-<br />

Ärztezeitschrift f. Naturheilverf. 8/92, 33. Jahrg. 607

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