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Protokoll - DIE LINKE. Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann

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Landtag Brandenburg P-ABJS 5/10 S. 18<br />

Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport 24.06.2010<br />

10. Sitzung Stenografischer Dienst/bo-kü<br />

dichtet, dass die Kollegen gesagt haben: Wir haben uns noch einmal intensiv damit<br />

auseinandergesetzt. Warum soll nicht auch anderes Personal eingesetzt werden, das<br />

geeignet ist? Davon gehen wir grundsätzlich immer aus. Aber da haben wir ja diese<br />

regulierenden Begleitflanken in den übrigen Regelungen der Kita-Personalverordnung.<br />

Frau Henze sprach diese Anleitungsfunktionen ebenfalls an. Da sind wir völlig<br />

auf einer Linie.<br />

Aber warum soll sich beispielsweise nicht jemand, der aus dem handwerklichen Bereich<br />

kommt - nicht pädagogisch, aber ein Stück Pädagogik ist es meiner persönlichen<br />

Ansicht nach auch -, mit Kindern befassen, Kindern etwas beibringen, etwas<br />

näherbringen? Der Handwerker soll nicht die ganze Zeit die Kinderbetreuung übernehmen,<br />

aber dies ist eine Frage der Ergänzungsfunktion. Es ist uns nachträglich<br />

noch einmal signalisiert worden, dass das sehr wohl wünschenswert ist. Frau Henze<br />

hat es zwar mit Bezug auf die Logopäden noch einmal dargestellt. Das ist an anderer<br />

Stelle geregelt. Aber wir haben eine vielschichtige Möglichkeit, Kinderbetreuung heute<br />

tatsächlich auf einen anderen Ansatz zu stellen und nicht nur die Frage der Pädagogik,<br />

der Erziehung, sondern auch ganz andere Dinge zusätzlich hineinzubringen,<br />

die Vermittlung von - wie soll ich sagen? - Lebenswerten. Das können auch andere<br />

Professionen, zum Beispiel Quereinsteiger sein. Es ist überhaupt nicht nachzuvollziehen,<br />

warum wir Menschen, die aus anderen Ausbildungsrichtungen kommen, aber<br />

durchaus die Fähigkeit haben, mit Kindern sach- und auch förderungsgerecht auf ihren<br />

Spezialgebieten umzugehen, ausgrenzen. Ich glaube, dass die Realität die Vermutung,<br />

dass ein Qualitätsverlust eintritt, widerlegen wird und dass möglicherweise<br />

genau das Gegenteil der Fall ist.<br />

Ich sage auch sehr deutlich: Mir ist gutes und begleitetes Ergänzungspersonal lieber,<br />

als eine völlige Unterbetreuung. Ich weise darauf hin, wie sich die Dinge verdichten,<br />

wenn selbst in den größeren Städten Ausschreibungen mit null Bewerbungen einhergehen.<br />

Dann müssen wir alle erkennen, was die Glocke geschlagen hat. Wir haben<br />

die Versäumnisse von fast 20 Jahren, in denen Kita-Ausbildung nicht mehr interessant<br />

war, zu kompensieren. Sie sprachen es an. Auch das Herunterfahren der Stunden<br />

und so weiter. Diese Annahme ist völlig korrekt, 40 % werden durch Neueinstellungen<br />

geregelt. Damit kann man vorerst vielleicht leben, aber in der Gesamtheit wird<br />

das nicht dauerhaft tragfähig sein. Wir müssen zunächst einmal auf das bestehende<br />

Personal zurückgreifen, denn neues ist im Moment nicht verfügbar.<br />

Vorsitzender:<br />

Dass das Thema heiß diskutiert wird, hat uns auch gezeigt, dass eine ganze Reihe<br />

von Zuschriften nach der Anhörung zur Kita-Personalverordnung im Ausschuss eingegangen<br />

sind. Das ist aber schon ein anderer Tagesordnungspunkt, zu dem wir<br />

noch kommen werden. Ich würde uns alle bitten, dass wir nicht gemeinsam eine Situation<br />

schaffen, bei der wir hier ein zweite Anhörungsrunde zur Kita-Personalverordnung<br />

starten. - Frau Blechinger, bitte.

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