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sichtbarer Linktext - Kreis Wesel

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Landschaftsplan Kamp/Lintfort/Moers/Neukirchen-Vluyn - Erläuterungsband zum Vorentwurf - Teil A. Umweltbericht<br />

2. Darstellung der Umweltbelange - Bestand und Bewertung<br />

Fließgewässerlandschaften der Sandgebiete (Sande und Kiese der Niederungen) und Lössgebiete<br />

(sandige Lehme der Niederterrasse) mit Abschnitten mit organischen Substraten der Niederungen<br />

(vgl. Niedermoorböden) auf.<br />

Die sehr kleinen Niederungsgewässer (Mittelwasserspiegelbreite < 1 m) sowie kleineren Niederungsgewässer<br />

(Mittelwasserspiegelbreite 1 - 5 m) besitzen keine eigene Talform, sondern<br />

durchfließen eine im Verhältnis zur Gewässergröße sehr breite flache Ebene (Niederung). Ihre<br />

Reliefenergie ist gering. An Sohlensubstraten überwiegen sandige und schluffig/tonige Anteile<br />

mit relativ hohen Anteilen organischer Ablagerungen (von Totholz bis zu organischem Feinschlamm).<br />

Der Kalkgehalt wird in hohem Grad von der Beschaffenheit des Grundwassers in<br />

den benachbarten Gewässerlandschaften beeinflusst.<br />

Obwohl das Plangebiet im Mittel etwa 10 km vom Rhein entfernt liegt wirkt sich die Grundwasserspiegelveränderungen<br />

infolge der Sohlenerosion und ein Defizit der Geschiebeführung<br />

des Rheines aus. Zwar konnte die Sohlenerosion in Duisburg von 4 cm/Jahr bis Mitte der 60<br />

Jahre, auf 0 bis 1cm/Jahr gesenkt werden, liegt jedoch regelmäßig über dem natürlichen Wert<br />

von 0,1mm/Jahr.<br />

Darüber hinaus sind die Einzugsgebiete des Moersbaches, der Fossa Eugeniana und ihrer Nebengewässer<br />

durch den Kohlebergbau maßgeblich verändert worden. Die hydrologischen Verhältnisse<br />

wurden dabei durch Bergsenkungen, Absenken des Grundwasserspiegels und oberflächliches<br />

Ableiten der Sümpfungswässer vollkommen verändert. Einen Großteil der Wasserführung,<br />

vor allem der Fossa Eugeniana, wird derzeit durch Sümpfungswasser gebildet. Höhendifferenzen<br />

im Gewässerverlauf werden z.T. durch Pumpanlagen überwunden. In vielen Fällen<br />

besteht dadurch eine natürliche Gewässervernetzung nicht mehr; dies ist für die Besiedlung/Wiederherstellung<br />

der einzelnen Gewässerabschitte durch Gewässerorganismen von Bedeutung.<br />

Aufgrund der intensiven Überformung des gesamten Einzugsgebietes und in Abhängigkeit<br />

von der Bewirtschaftung der Grund- und Sümpfungswässer können die Schwankungen<br />

der Gewässergüte größer als in weniger überformten Gewässern sein.<br />

Der Moersbach (im oberen Bereich auch Moerskanal) zählt zum Fließgewässertypus der „Niederungsgebiete“<br />

und weist, mit Ausnahme der Messstelle „Moersbach vor Zusammenfluss mit<br />

Fossa Eugeniana“ (Güteklasse II), durchgehend die Gewässergüteklasse II-III auf. Von den Nebengewässern<br />

des Moersbaches erfüllen der Plankendickskendel, der Anrathskanal im Mündungsbereich,<br />

der Weyergraben und der Rayener Abzugsgraben mit der Güteklasse II die Allgemeinen<br />

Güteanforderungen (AGA). Der Achterathsheidegraben, der Larfeldgraben, der O-<br />

phülsbach und der Neukirchener Kanal sind nach wie vor in Güteklasse II-III einzustufen. Dagegen<br />

befinden sich der Landwehrgraben und der Inneboltsgraben in sehr schlechtem Zustand<br />

und wurden deshalb um zwei Stufen nach Güteklasse III-IV abgewertet.<br />

Die Fossa Eugeniana ist ein Relikt eines zu Beginn des 17. Jahrhunderts begonnenen, jedoch<br />

nicht fertiggestellten Kanales, der zur Grenzbefestigung und zur Verbindung von Maas und<br />

Rhein gebaut werden sollte. Eine damalige spanische Stadthalterin namens Isabella Klara Eugeniana<br />

gab den Bau des Kanals 1626 in Auftrag und dem heutigen, unter Denkmalschutz stehenden,<br />

mit Regelquerschnitt ausgebauten Gewässerabschnitt seinen Namen.<br />

Die Fossa Eugeniana wird aus dem Zusammenfluss der Issumer Fleuth (Güteklasse III) und<br />

dem Gewässersystem Niep, Niepkanal, Littardsche Kendel, Eyllsche Kendel gebildet. Während<br />

FG 60-2/Projektgruppe Landschaftsplanung - 17 -

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