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Ausgabe 0904.pdf - Theater-Zytig

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ild: zvg<br />

Backstage ı Stückwahl<br />

NVB-<strong>Theater</strong> Bern<br />

Liebenswürdige Zauberhexe<br />

Im vollbesetzten <strong>Theater</strong>saal erobert die<br />

kleine Hexe die Herzen der vielen ganz<br />

jungen Zuschauer und deren Eltern, Gotten<br />

und Göttis.<br />

Zwar kriegen einige der jüngsten im Publikum<br />

zunächst Gänsehaut, wenn die böse<br />

Hexe Rumpumpel mit ihren stechig giftigen<br />

Augen und ihrem Gekeife die kleine<br />

Hexe einschüchtert; ihre Herzen klopfen<br />

schneller, aber sie merken bald, dass das<br />

fröhliche Hexlein sich nicht so schnell<br />

entmutigen lässt.<br />

Wer im <strong>Theater</strong> Gänsehaut kriegt, wer<br />

sich am Ärmel eines Nachbarn festhält,<br />

tief durchatmet, jubelt, klatscht und seiner<br />

Freude spontan Ausdruck verleiht,<br />

der erlebt das Bühnengeschehen ganz<br />

und gar mit.<br />

Kinder seien<br />

das beste<br />

und klügste<br />

Publikum,<br />

das man<br />

sich als<br />

Geschichtenerzähler<br />

wünschen<br />

könne,<br />

äusserte<br />

sich Otfried<br />

Preussler,<br />

der Autor<br />

des <strong>Theater</strong>stückes,<br />

einmal.<br />

Er hat<br />

wohl Recht.<br />

Und für die<br />

Schauspielerinnen<br />

und -spieler<br />

gibt es kein<br />

dankbareres<br />

Publikum als<br />

Kinder, wenn<br />

es denn<br />

gelingt, ihre<br />

Herzen zu<br />

gewinnen.<br />

Damit das<br />

der Fall ist,<br />

braucht es<br />

eine kindergerechte<br />

Geschichte,<br />

einen Regisseur,<br />

der<br />

seine Kindheit<br />

noch<br />

in Erinnerung hat und Spielerinnen und<br />

Spieler, die sich mit Lust und Freude in<br />

die Rollen, wie sie Kinder mögen, einlassen,<br />

so dass man auch als erwachsener<br />

Zuschauer sich wieder an die eigenen<br />

<strong>Theater</strong>abenteuer während der Kindheit<br />

zurückerinnern kann.<br />

Simon Schwab ist ein <strong>Theater</strong>mann, der<br />

zum erstenmal Regie führte. Zusammen<br />

mit einem bewährten Team vom NVB-<br />

<strong>Theater</strong> Bern ist es ihm gelungen, das<br />

junge und junggebliebene Publikum zu<br />

erfreuen: Die Funken des energiegeladenen<br />

Spiels der kleinen Hexe und ihrer<br />

treuen Krähe Abraxas sprühen über. Nicht<br />

weniger gefallen all die anderen Auftritte<br />

von bösen Hexen, freundlichen (wie etwa<br />

der verschnupfte Marronibrater) oder hinterlistigen<br />

Mitmenschen (z.B. zwei böse<br />

Lausbuben). Ich habe die offensichtliche<br />

Freude an ihrem <strong>Theater</strong>spielen genossen<br />

- wie vermutlich auch die Auftretenden<br />

selber.<br />

Viel zu diesem vorweihnächtlichen <strong>Theater</strong>erlebnis<br />

beigetragen haben das märchenhafte<br />

Bühnenbild, die fantasievollen<br />

Hexenkleider, bunten Kostüme und prägnanten<br />

Masken. «Gefährliche» Geräusche<br />

wie Blitz und Donner fehlen ebenso wenig<br />

wie musikalische Klänge.<br />

Alle Beteiligten haben sich mit Leib<br />

und Seele eingesetzt, die zauberhafte<br />

Geschichte der «Chlyne Häx» hautnah<br />

auf die Bühne zu bringen. Ich bin sicher,<br />

die Mehrheit der kleinen Zuschauer freut<br />

sich heute schon auf das nächste <strong>Theater</strong>erlebnis.<br />

Gibt es ein schöneres Kompliment?<br />

Urs Hirschi<br />

DIE INFOS ZUM STÜCK<br />

Die chlyni Häx<br />

Märchen nach Otfried Preussler<br />

<strong>Theater</strong>fassung: Jeannine Sagmeister<br />

Regie: Simon Schwab<br />

Spieldauer 110 Minuten inkl. Pause, fünf<br />

Bühnenbilder, Hexenstübchen ausserhalb<br />

der Bühne, Darsteller teils in mehreren Rollen:<br />

7 D / 3 H / 2 Knaben Kontakt Gruppe:<br />

nvb-theater.ch<br />

Kurzbeschrieb: Die kleine Hexe lebt in<br />

einem windschiefen Häuschen im Wald mit<br />

ihrem sprechenden Raben Abraxas und<br />

möchte unbedingt mit den grossen Hexen<br />

auf dem Blocksberg umherfliegen. Als sie<br />

sich ihnen in der Walpurgisnacht heimlich<br />

anschliessen will, wird sie entdeckt und<br />

weggejagt. Sie darf erst mitmachen, wenn<br />

sie eine gute Hexe geworden ist. Fortan<br />

eifert sie darum, pausenlos gute Taten<br />

zu vollbringen. Sie hilft Armen, bestraft<br />

Bösewichte und rettet Tiere; dabei findet<br />

sie neue Freunde. Als sie sich wieder dem<br />

Hexenrat stellt, erfährt sie, dass eine<br />

«gute» Hexe böse sein müsste! Zur Strafe<br />

soll sie das Holz für den Scheiterhaufen<br />

der Walpurgisnacht zusammentragen.<br />

Aber sie überlistet die Hexen.<br />

16<br />

<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 0904

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