Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production
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<strong>MES</strong> Wissen Kompakt: Dezentrale Produktion<br />
Neue Anforderungen an die produktionsnahe IT<br />
Mobiles Fertigungsmanagement<br />
Zukunftsweisende Produktionsstrategien mit dem Fokus auf dezentralen Fertigungsprozessen<br />
generieren neue Anforderungen an die Fertigungs-IT. Nicht zuletzt die Ausrichtung<br />
hin zur Industrie 4.0 bedingt, dass bestehende Konzepte und Standards erweitert<br />
werden müssen. Das gilt für das flexible Zusammenspiel der Systemkomponenten genauso<br />
wie für den mobilen Einsatz produktionsnaher IT-Lösungen.<br />
A<br />
uch wenn sich aktuell der Trend nach mehr Dezentralität<br />
in der Produktion andeutet, zegt die Erfahrung,<br />
dass die Vorzüge einer zentralen Instanz zur Koordinierung<br />
nicht von der Hand zu weisen sind. So profitieren<br />
beispielsweise <strong>Manufacturing</strong> <strong>Execution</strong>-Systeme<br />
(<strong>MES</strong>) von einer hohen Erfassungsdichte und einer<br />
Vielzahl von Sensoren in der Fertigung. Aber erst wenn<br />
diese Informationen in einer zentralen Datenbank geführt<br />
werden, ergibt sich ein Echtzeit-Gesamtbild der Fertigung,<br />
das als Grundlage für Entscheidungen und die Optimierung<br />
der Fertigungsprozesse dienen kann. Da <strong>MES</strong><br />
Daten zentral vorhalten, können Informationen schnell<br />
verarbeitet werden, ohne mehrere Datenquellen anzufragen.<br />
Wenn nun das <strong>MES</strong> autonomen Cyber-Physical<br />
<strong>Systems</strong> (CPS) die Gesamtheit der Daten zur Verfügung<br />
stellt, kann neben den Kontrollaufgaben des Menschen<br />
auch die Kommunikation im System effizienter ablaufen.<br />
Damit produktionsnahe IT den Anforderungen von<br />
Industrie 4.0 gerecht wird, ist jedoch eine Vielzahl neuer<br />
Fähigkeiten im Sinne eines ‘<strong>MES</strong> 4.0’ erforderlich.<br />
Vornan steht die Verknüpfung von Daten über die Bereiche<br />
Fertigung, Qualität und Personal hinweg. So können<br />
Auswertungen erzeugt werden, aus denen etwa ersichtlich<br />
ist, welcher Artikel auf welcher Maschine mit<br />
welchem Werkzeug bei Verwendung welcher Rohstoffchargen<br />
von welchen Mitarbeitern gefertigt wurde<br />
– und mit welcher Qualität. Ein Unternehmen kann effizienter<br />
agieren, wenn aussagekräftige Informationen<br />
so korreliert werden. Auch die dezentrale Speicherung<br />
von Daten – beispielsweise auf RFID-Tags – ist so realisierbar.<br />
Bei der Ressourcenplanung mittels <strong>MES</strong> können<br />
somit Fertigungsaufträgen Personal, Werkzeuge und auch<br />
Prüfaufträge ‘beigestellt’ werden um sicherzustellen, dass<br />
die Ressourcen rechtzeitig verfügbar sind.<br />
Unternehmensübergreifendes<br />
Informationsmanagement<br />
Es steht zu erwarten, dass Kunden in Zukunft stärker<br />
auf die Produktionsprozesse ihrer Lieferanten Einfluss<br />
nehmen wollen. Ein typisches Beispiel hierfür sind Automobilhersteller,<br />
die bei Zulieferern Serienaufträge,<br />
belegte Maschinen und Werkzeuge überwachen wollen.<br />
Dieser Zugriff auf fertigungsrelevante Informationen<br />
kann entweder über einen Client beim Kunden,<br />
der direkten Zugriff auf das Produktionssystem des Lieferanten<br />
hat, oder ein gesichertes Kundenportal im Internet<br />
erfolgen. Gegebenenfalls kann es notwendig<br />
werden, dass die <strong>MES</strong> von Lieferanten und Kunden bidirektional<br />
miteinander kommunizieren und damit den<br />
Umweg über die ERP-Ebene vermeiden.<br />
Höhere Flexibilität durch mobilen<br />
Systemeinsatz<br />
Durch die Dezentralisierung von Prozessen in der Fertigung<br />
müssen auch die Mitarbeiter flexibler agieren.<br />
Vier Beispiele zeigen entsprechende Anwendungen<br />
im Produktionsumfeld für mobile Endgeräte:<br />
• ‘Smarte’ Instandhaltung − Über eine Meldung auf dem<br />
Smartphone wird ein Instandhalter über eine Maschinenstörung<br />
informiert. Mit dem gleichen Gerät kann der Mitarbeiter<br />
sofort Informationen zur betroffenen Maschine einsehen.<br />
Als nächstes generiert er online einen Instandhaltungsauftrag.<br />
An der Maschine angekommen dokumentiert<br />
er Problempunkte per Smartphone-Kamera. Die Bilder<br />
werden dem Instandhaltungsauftrag und der Maschinenhistorie<br />
zugeordnet. Genauso kann der Instandhalter<br />
12 www.it-production.com