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Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production

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<strong>MES</strong> Wissen Kompakt: System-Implementierung<br />

Planung und Überwachung<br />

komplexer Einführungsprojekte<br />

<strong>Manufacturing</strong> IT bildet ein Bindeglied für abteilungsübergreifende Arbeitsprozesse. Entsprechend<br />

umfangreich können Anforderungsspezifikationen, Umsetzungsfestlegungen<br />

sowie Test- und Abnahmeprozeduren ausfallen. Eine geeignete Projektorganisation und<br />

-dokumentation sind dabei unabdingbare Voraussetzungen für den Projekterfolg.<br />

<strong>Manufacturing</strong> <strong>Execution</strong>-Systeme (<strong>MES</strong>) werden als<br />

Bindeglied zwischen Enterprise Resource Planning-<br />

Systemen (ERP) und Anlagensteuerungen oder Prozessleitsystemen<br />

angesehen. Dieser Denkansatz suggeriert<br />

oft klar umrissene Funktionalitäten oder Standardansätze<br />

zur IT-Unterstützung von Betriebsleitfunktionen. Bei<br />

der Planung und Einführung von <strong>MES</strong> wird in der Regel<br />

jedoch schnell deutlich, dass die Lösungen nur Grundstrukturen<br />

zur Verfügung stellen und viele Freiheitsgrade<br />

der Umsetzung von Betriebsleitfunktionen verbleiben.<br />

Die entscheidende Aufgabe für die Systemeinführung<br />

ist daher die eindeutige Beschreibung der zu unterstützenden<br />

Arbeitsprozesse. Mit Hilfe grafisch beschriebener<br />

Workflows kann dabei eine abteilungsübergreifende<br />

Diskussion am besten unterstützt werden.<br />

Da die Betriebsleitebene das Bindeglied zwischen Produktion<br />

und angrenzenden Abteilungen wie Auftragsplanung,<br />

Instandhaltung oder Controlling darstellt,<br />

können sich komplexe Ablaufstrukturen ergeben. Diese<br />

Komplexität muss beherrscht werden: Erst wenn Abläufe<br />

und Verantwortlichkeiten klar und eindeutig beschrieben<br />

sind, können darauf basierende <strong>MES</strong>-Lösungen<br />

zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Standards<br />

wie die IEC 62264 und Richtlinien wie die VDI 5600 helfen<br />

dabei, Planern, Systemanbietern und Anwendern bei<br />

der Projekt-Strukturierung. Auch ein Blick auf die Namur-<br />

Arbeitsblätter NA110 ‘Nutzen, Planung und Einsatz von<br />

<strong>MES</strong>’ und NA128 ‘Planung von <strong>MES</strong>’ kann sich lohnen.<br />

Das passende Vorgehen finden<br />

Zwei prinzipielle Vorgehensweisen zur durchgängigen<br />

Nutzung von <strong>MES</strong>-Funktionen und zur Beherrschung<br />

der damit einhergehenden Komplexität findet<br />

man in der Praxis vor:<br />

• Sukzessive Einführung: Getrieben von einfachen und<br />

schnell nutzbringenden ‘Leuchtturmprojekten’ werden<br />

Einzellösungen eingeführt und dann im Laufe mehrerer<br />

Jahre ausgebaut. Dabei verteilen sich die resultierenden<br />

<strong>MES</strong>-Anwendungen oft auf unterschiedliche Systeme.<br />

• Großprojekte: Die Arbeitsprozesse zwischen Unternehmensleitebene<br />

und Produktion werden hier umfassend<br />

analysiert und optimiert. Darauf aufbauend wird direkt<br />

eine durchgehende <strong>MES</strong>-Lösung umgesetzt. Dabei wird<br />

in der Regel eine einzige Systemplattform zur Unterstützung<br />

der optimierten Prozesse eingeführt.<br />

Die sukzessive Einführung hat den Vorteil, dass Teilprojektumfänge<br />

überschaubar bleiben. Budgets,<br />

Zeitpläne und Umsetzungslösungen bleiben in<br />

einem eng abgegrenzten Rahmen. Teilerfolge der<br />

Lösungen sind schnell messbar. Üblicherweise ist<br />

vom Anlagenbetreiber nur eine kleine Personengruppe<br />

an der Planung und Überwachung der Teilprojekte<br />

involviert. Den Vorteilen steht jedoch das<br />

Problem gegenüber, dass durch die Fokussierung<br />

auf Teilaufgaben die <strong>MES</strong>-Gesamtarchitektur und<br />

insbesondere die für den weiteren Ausbau benötigten<br />

Datenstrukturen oftmals nicht ausreichend betrachtet<br />

werden. Dies kann etwa der Fall sein, wenn<br />

Strukturen für die Interaktion zwischen Planung und<br />

Produktion später Hürden bei der Einbindung von<br />

Qualitäts- oder Instandhaltungsmanagement darstellen.<br />

Schuld daran sind explizit oder implizit eingeführte<br />

Restriktionen oder Annahmen, deren Be-<br />

32 www.it-production.com

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