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Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production

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<strong>MES</strong> Wissen Kompakt: Feinplanung<br />

Materialbewirtschaftung<br />

per Software-Leitstand<br />

Wenn die im Betrieb seit Jahren etablierte IT-Lösung drei Aufträge gleichzeitig auf eine<br />

Maschine plant, wird es offensichtlich: Ein System, das die Produktion nicht im Detail<br />

kennt, kann nicht sinnvoll planen. Die Feinplanung auf der produktionsnahen Ebene bietet<br />

dahingegen viele Vorteile. Das reicht von der zeitnahen Optimierung von Auslastung<br />

und Rüstzeiten bis zur Suche nach wirtschaftlich sinnvollen Fertigungsalternativen.<br />

Mehr und mehr Unternehmen erkennen, dass die<br />

produktionsnahe Planung mit schneller Rückkopplung<br />

aus dem Betrieb ein zentrales Element ist,<br />

um die Produktion trotz knapper werdender Ressourcen<br />

− Maschinen, Personal und Material − auch<br />

kostenmäßig zu optimieren. In vielen Betrieben erzeugen<br />

Enterprise Resource Planning-Systeme (ERP)<br />

die Fertigungsaufträge. Bringen die Systeme keine<br />

spezifische Unterstützung für Branchenprozesse mit,<br />

so fehlt vielfach die Information über die Fertigung,<br />

um realistisch planen zu können. Dazu zählen mitunter<br />

sogar fundamentale Informationen über die Produktionsbedingungen<br />

− etwa auf welchen Maschinen<br />

welche Vorgänge mit welcher Geschwindigkeit<br />

laufen können oder welche Maschine innerhalb einer<br />

Gruppe am besten geeignet ist, bestimmte Produkte<br />

zu fertigen. So können Planungsvorgaben entstehen,<br />

die die Produktion nicht oder nicht wirtschaftlich<br />

umsetzen kann. Im Laufe der Zeit wurden<br />

viele Planungssysteme verbessert, aber oft muss gerade<br />

für die Suche nach wirtschaftlich sinnvollen Produktionsalternativen<br />

vieles nach wie vor manuell eingegeben<br />

oder korrigiert werden.<br />

Materialbewirtschaftung und<br />

Feinplanung im Leitstand<br />

Bisher erfolgt die Materialbewirtschaftung zumeist im<br />

ERP-System. Es erzeugt Fertigungsaufträge und Bestellungen<br />

und geht davon aus, dass die Fertigungsaufträge<br />

zu den theoretisch angenommenen Terminen<br />

ausgeführt werden. Ohne entsprechende Feinplanungsfunktionalität<br />

weiß das System zu diesem<br />

Zeitpunkt jedoch nicht, ob die Fertigungsaufträge zu<br />

diesen Terminen ausgeführt werden können und wie<br />

Maschinen und Personal ausgelastet sind. Die Fertigungsplanung<br />

wiederum übernimmt die so terminierten<br />

Fertigungsaufträge, plant sie in der optimalen<br />

Reihenfolge und geht davon aus, dass das ERP-<br />

System die Verfügbarkeit des Materials auch für diese<br />

Reihenfolge abgesichert hat. Beide Systeme rechnen<br />

also jeweils nur mit einem Teil der verfügbaren Informationen.<br />

Umfassende Leitstandssysteme vereinigen<br />

hingegen Materialbewirtschaftung und Fertigungsplanung<br />

auf der Ebene der <strong>Manufacturing</strong> <strong>Execution</strong>-<br />

Systeme (<strong>MES</strong>) und berücksichtigen die gegenseitigen<br />

Abhängigkeiten. Wenn ein Auftrag vorgezogen<br />

wird und er einem anderen Auftrag Material entzieht,<br />

kann der Leitstand den ‘Bestohlenen’ so auf<br />

einen Zeitpunkt nach der nächsten Materiallieferung<br />

verschieben. Auf diese Weise erübrigt sich ein neuer<br />

Abgleich mit dem ERP-System. Gleichzeitig hat der<br />

Leitstand Zugriff auf die ‘Realität’ eines Produktionsbetriebes,<br />

das System kann die Ressourcen, Regeln<br />

sowie Alternativen abbilden und entsprechend planen:<br />

Wenn ein Artikel nicht in der Nachtschicht gefahren<br />

werden darf, weil sonst mit erhöhtem Ausschuss<br />

gerechnet werden müsste, wird ein anderer<br />

Zeitpunkt gewählt. Auch kurzfristig auftretende,<br />

günstigere Alternativen lassen sich so realisieren. Die<br />

Kopplung von Fertigungsplanung und Materialbewirtschaftung<br />

erlaubt es auch, die Bestellvorschläge<br />

44 www.it-production.com

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