Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production
Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production
Manufacturing Execution Systems (MES) 2013/14 - IT&Production
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
und Steuerungssysteme melden. Solche Trendthemen<br />
führen zu neuen Anforderungen hinsichtlich der Integration<br />
der unterschiedlichen Steuerungsebenen eines<br />
Unternehmens. Es geht dabei um die horizontale<br />
Integration entlang der Wertschöpfungskette genauso<br />
wie die vertikale Integration von der Planung<br />
bis zur Automatisierung.<br />
Schnittstellen zwischen Unternehmens-<br />
und Betriebsleitebene<br />
Für die von globalen Märkten geforderte Agilität und<br />
Flexibilität in wandlungsfähigen Produktionssystemen<br />
sind integrierte IT-Strukturen und dezentrale Produktionsplanung<br />
und -regelung eine wichtige Voraussetzung.<br />
Die fortschreitende Autonomie der Partner in<br />
den mehr und mehr weltweit agierenden Wertschöpfungsketten<br />
erfordert eine effiziente und robuste horizontale<br />
Integration. Das unter Federführung des Forschungsinstituts<br />
für Rationalisierung (FIR) an der RWTH<br />
Aachen laufende Projekt ‘Wandlungsfähige Produktionssysteme<br />
durch integrierte IT-Strukturen und dezentrale<br />
Produktionsplanung und -steuerung' (WIND)<br />
fokussiert vor diesem Hintergrund Fragen der Datenverfügbarkeit<br />
und -qualität:<br />
• Mangelnde Datenverfügbarkeit und Medienbrüche<br />
• Schlechte Datenqualität<br />
• Produktionsplanung und -steuerung mit unrealistischen Dispositionsdaten.<br />
Die IT-Integration an den Schnittstellen zwischen Unternehmensebene<br />
(ERP) und Betriebsleitebene (<strong>MES</strong>)<br />
ist dabei eine der wichtigsten Aufgabenstellungen für<br />
die vertikale Integration der Prozesse. Während ERP-<br />
Systeme eher administrierende und auf übergeordneter<br />
Ebene unternehmensweit logistische und betriebswirtschaftliche<br />
Prozesse steuern, sind <strong>MES</strong> eng mit<br />
Produktionslinie und Automatisierungstechnik verbunden.<br />
Die Systeme dienen der laufenden Optimierung<br />
der Produktion sowie der Erfassung von Informationen<br />
und technischen Parametern des Herstellungsprozesses.<br />
Diese Daten können vielfältiger Natur<br />
sein: Zeit- und Mengenmeldungen, Qualitätsdaten,<br />
Zustände von Maschinen und Anlagen, Störungen<br />
und deren Ursachen. Somit spiegeln diese Informationen<br />
den Zustand des Produktionssystems wider, und<br />
genau dies hat Einfluss auf die Produktionsplanung in<br />
den übergeordneten, koordinierenden und zunehmend<br />
dezentralen Systemen. Dem Entwurf einer ERP-<br />
<strong>MES</strong>-Standardschnittstelle kommt im Zusammenhang<br />
mit den zu erwartenden Anforderungen demzufolge<br />
eine hohe Bedeutung zu. In breit angelegten Standardisierungsvorhaben<br />
werden die Ergebnisse der Integration<br />
umfassend kommuniziert.<br />
Neue Herausforderungen an<br />
Feinplanungssysteme<br />
Das vom gleichen Institut geleitete Forschungsvorhaben<br />
‘Prosense’ hat das Ziel, eine hochauflösende und<br />
adaptive Produktionssteuerung auf der Basis kybernetischer<br />
Systeme und intelligenter Sensorik zu entwickeln.<br />
Die Durchgängigkeit der Produktionssteuerung<br />
und der Grad der Vernetzung in den sogenannten<br />
Cyber-Physical <strong>Systems</strong> (CPS) von der Maschinenebene<br />
über das Fertigungs- und Montagesystem bis hin zu<br />
einem vollständigen Produktionsnetzwerk wird damit<br />
ein hohes Niveau erreichen müssen. Dazu sollen die in<br />
Smart Factories produzierten Erzeugnisse schrittweise<br />
in die Kommunikation mit den zunehmend autonomen<br />
und dezentralisierten Systemen übernehmen. Da<br />
damit zu rechnen ist, dass die Datenmengen rasant<br />
wachsen, werden neue Methoden der Filterung und<br />
Auswertung dieser Informationen benötigt. Die Modelle<br />
zur Steuerung der Produktion werden dazu auf<br />
Basis von Echtzeitdaten dynamisch an die Ereignisse in<br />
der Werkhalle angepasst. Die Anforderungen an die<br />
Verbindung zwischen Planungs- und Leitebene, somit<br />
an die Schnittstelle zwischen ERP-Systemen und <strong>MES</strong>,<br />
erhöhen sich damit erheblich: Die klassischen Funktionsbereiche<br />
der Feinplanung in der produktionsnahen<br />
IT müssen um Fähigkeiten zur Simulation und Selbstoptimierung<br />
erweitert werden. Die Rückkopplung des<br />
Produktionsstatus in die Prozess-Steuerung liefert die<br />
Ausgangsdaten für diese Simulationen sowie die Bewertung<br />
der Effizienz und den Grad der Zielerreichung.<br />
Schwachstellen und Verbesserungspotenziale<br />
können so in die Konfiguration und laufende Optimierung<br />
der Produktion eingehen.<br />
9