Antwort Große Anfrage - Landtag
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Drucksache 15/ 2400 Schleswig-Holsteinischer <strong>Landtag</strong> - 15. Wahlperiode<br />
stimmte Streckenabschnitte bezogen. Eine Auswertung des vorhandenen<br />
Datenmaterials in Bezug auf Durchschnittswerte liegt nicht vor.<br />
Aus der Verkehrszählung 2000 lässt sich erkennen, dass der Schwankungs-<br />
bereich für den Radverkehrsanteil außerorts sehr groß ist und von 0,1% bis<br />
25% (z.B. L 97 auf Pellworm) reicht. Aus diesem Beispiel lässt sich ableiten,<br />
dass allgemeingültige Aussagen ohne Auswertung nicht möglich sind, da ver-<br />
schiedene Randbedingungen (Lage des Bezugspunktes für die Zählung, Stre-<br />
ckenlänge, durchschnittlicher Kfz-Verkehr) eine Rolle spielen.<br />
Grundsätzlich ist feststellbar, dass der Radverkehrsanteil im unmittelbaren Be-<br />
reich von Städten oder Gemeinden mit regionaler oder überregionaler Bedeu-<br />
tung zunimmt bzw. auf touristisch attraktiven Strecken (L 97) hoch liegt. Nen-<br />
nenswerte Unterschiede zwischen den ländlichen Räumen sind nicht ableitbar.<br />
Für den innerörtlichen Verkehr sind Daten nur für einzelne Kommunen ver-<br />
fügbar, wobei auch bei diesen Angaben nicht immer aktuelle Ergebnisse vor-<br />
liegen. In den größeren Städten Schleswig-Holsteins reicht der Radverkehrs-<br />
anteil von 6% (Stadt Itzehoe, Generalverkehrsplan [GVP] 1991) über 8%<br />
(Stadt Flensburg, 1998) bis 16% (Anteil an allen Wegen/Fahrten in Stadt Kiel,<br />
2002) und 17% (Anteil an Wege/Fahrten zur Altstadt Lübeck, 2000); in Neu-<br />
münster liegt der Radverkehrsanteil sogar bei 28% (GVP 1983). Auf die teil-<br />
weise unterschiedlichen Vergleichsgrößen (Wegeanteil bzw. Fahrstreckenan-<br />
teil) ist zu achten.<br />
Diese Zahlen zeigen, dass gerade im innerstädtischen Bereich Potenziale für<br />
eine Steigerung des Radverkehrsanteils liegen.<br />
Deutliche Veränderungen können sich aus der Verlagerung kurzer PKW-<br />
Fahrten auf das Fahrrad ergeben, denn die höchsten Verkehrsanteile erreicht<br />
der Fahrradverkehr mit 16% aller zurückgelegten Wege auf Entfernungen bis<br />
zu 3 km.<br />
Nach Schätzungen des Bundesradverkehrsplans lassen sich in Ballungsge-<br />
bieten bis zu 30% der PKW-Fahrten auf den Radverkehr verlagern.<br />
In Regionen mit langer Fahrradtradition und konsequenter Förderung des<br />
Fahrradverkehrs werden Verkehrsanteile des Rades sogar von über 30% er-<br />
reicht.<br />
Durch die Schaffung attraktiver Wegenetze kann der Radverkehr neben Ver-<br />
lagerungen im Alltagsverkehr auch im regionalen Freizeit- und Erholungsver-<br />
kehr spürbare Entlastungen vom PKW-Verkehr bringen.<br />
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