Produkt des Monats - Markant Handels und Service GmbH
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Strategie & Management<br />
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22<br />
ENERGIEPOLITIK<br />
Teure Illusionen<br />
Unsere Beiträge zum Klimaschutz sind nicht nur sinnlos, sondern kontraproduktiv. Das sagt<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn vom ifo Institut – <strong>und</strong> plädiert für eine Politik ohne Illusionen.<br />
Nicht wir Deutschen haben<br />
es in der Hand, wie schnell<br />
sich die Erde erwärmt, sondern<br />
die Ölscheichs. Der Glaube,<br />
wir könnten das Klima retten,<br />
wenn wir Energie einsparen oder<br />
auf alternative Energien umschalten,<br />
ist pure Illusion. Das belegt<br />
Prof. Hans-Werner Sinn in seinem<br />
Buch „Das grüne Paradoxon – Plädoyer<br />
für eine illusionsfreie Klimapolitik“.<br />
Mit seiner ökonomischen<br />
Betrachtung <strong>des</strong> Klimaproblems<br />
entlarvt der Chef <strong>des</strong> Münchener<br />
ifo-Instituts so manche grüne Irrlehre.<br />
Seine Kernthese: Solange die<br />
Scheichs den Hahn nicht zudrehen,<br />
senken wir mit unserer Sparsamkeit<br />
nur den Weltmarktpreis für Öl.<br />
Dann reiben sich alle anderen Länder<br />
die Hände <strong>und</strong> verbrennen genau<br />
das Öl, das wir einsparen. Es<br />
kann sogar noch schlimmer kommen,<br />
warnt Sinn: Wenn die Förderer<br />
von Öl, Gas <strong>und</strong> Kohle aufgr<strong>und</strong><br />
einer grünen Politik um die<br />
künftige Preisentwicklung fürchten<br />
müssen, werden sie ihre Bestände<br />
noch schneller auf den<br />
Markt werfen – <strong>und</strong> so den Klimawandel<br />
nur beschleunigen.<br />
Keine Tonne CO ² weniger<br />
Deutschland hat zwar die meisten<br />
Windflügel <strong>und</strong> die meisten<br />
Solarzellen auf der Welt, doch damit<br />
kann das Klima nicht gerettet<br />
werden. „Die Politik kann nur<br />
scheitern, wenn globale wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge außer<br />
Acht gelassen werden“, sagt<br />
Sinn. Selbst wenn unser Strombedarf<br />
mit Windkraft <strong>und</strong> Solarzellen<br />
gedeckt werden könnte, würde<br />
dadurch keine Tonne weniger Kohlendioxid<br />
in die Atmosphäre gelangen.<br />
Der europäische CO ² -Ausstoß<br />
ist nämlich über den internationalen<br />
Emissionshandel fi xiert. Je<br />
mehr Deutschland auf erneuerbare<br />
Energien setzt, <strong>des</strong>to mehr Emissionsrechte<br />
werden frei.<br />
Milliardenschwerer Irrtum<br />
Kurzum: Was die einen an Kohlenstoff<br />
einsparen, verbrauchen<br />
andere. Das ist das „Grüne Paradoxon“:<br />
Eine angekündigte Umweltpolitik,<br />
die über die Zeit immer<br />
„grüner“ wird, wirke wie eine<br />
angekündigte Enteignung <strong>und</strong> veranlasse<br />
die Besitzer fossiler Brennstoffe,<br />
ihre Bestände schneller auszubeuten.<br />
All diese Erwägungen<br />
kommen laut Sinn in der deutschen<br />
Umweltpolitik nicht vor. Dennoch<br />
würden die Deutschen einen Teil<br />
ihres Wohlstands opfern, pro Jahr<br />
zweistellige Milliardenbeträge für<br />
PERSONALIEN<br />
Hans-Werner Sinn ist<br />
Ordinarius für Nationalökonomie<br />
<strong>und</strong> Finanzwissenschaft<br />
an der<br />
LMU München <strong>und</strong><br />
zugleich Präsident <strong>des</strong><br />
ifo Instituts in München.<br />
Sein Buch „Das grüne<br />
Paradoxon“ ist 2012 in einer vollständig<br />
überarbeiteten <strong>und</strong> aktualisierten Aufl age<br />
im Ullstein Verlag erschienen.<br />
ISBN: 978-3-548-37396-6.<br />
Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Präsident<br />
ifo Institut, München<br />
Fotos: Mauritius, ifo Institut