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Norbert Nelte - Geschichte und Logik der Arbeiterräte

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Honegger hatten doch nichts Eiligeres zu tun gehabt, als die Betriebe <strong>der</strong> DDR den westlichen<br />

Kapitalisten zu übergeben, nicht den Arbeitern. Das beweist ihre Verwandtschaft mit dem<br />

nie<strong>der</strong>gehenden Kapital. Die Basisdemokraten machen auch einen Staat, aber dieser Staat<br />

gehört über die <strong>Arbeiterräte</strong> allen Nichtkapitalisten, nicht nur <strong>der</strong> SED-Spitze wie in <strong>der</strong> DDR,<br />

dazu fehlten hier die freien Wahlen mit den verschiedenen freien Parteien im Basisrat.<br />

Solidarische Planökonomie von unten.<br />

In <strong>der</strong> solidarischen Planökonomie muss gegenüber den kapitalistischen Staaten das<br />

Außenhandelsmonpol existieren, damit <strong>der</strong> Arbeiterstaat die Außenhandelspreise filtern <strong>und</strong><br />

somit seine Bewohner vor auswärtigen Wucherpreisen schützen kann, aber auch ausländische<br />

verarmte Bauern. Zum Beispiel, wenn <strong>der</strong> Getreidepreis auf dem internationalen Markt wegen<br />

<strong>der</strong> Biospritproduktion steigt, kann <strong>der</strong> Arbeiterstaat seinen Angehörigen das Brot billiger<br />

verkaufen. In <strong>der</strong> solidarischen Planökonomie herrscht natürlich auch die Wertgesetz wie im<br />

Kapitalismus, das heißt das Produkt spiegelt auch die Werte wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> in ihr kristallisierten<br />

Arbeit. Das Planungsamt muss natürlich die vorhandenen Maschinenpark <strong>und</strong> das Verhältnis<br />

je<strong>der</strong> Maschine zu dem notwendigen Aufwand an Arbeitskraft beachten, das Verhältnis des<br />

konstanten Kapitals zur Wertschöpfung bleibt wie im Kapitalismus gleich. Also, Niemand<br />

kann aus einer Drehbank einen Traktor zaubern.<br />

Aber über die Aufteilung <strong>der</strong> Wertschöpfung verfügt die Basis frei nach<br />

Vernunftsgesichtspunkten. Es treibt uns nicht mehr die Profitrate unter dem Konkurrenzdruck<br />

an, möglichst viel für die Erweiterung des Betriebes zu schuften, son<strong>der</strong>n wir können nach<br />

freier Entscheidung festlegen, wie viel wir Lohn wollen, für die Rente zurücklegen, für<br />

städtische Aufgaben, für die Ges<strong>und</strong>heit usw.<br />

Das Planungsamt legt nur Entscheidungshilfen vor, beispielsweise, wenn wir den Lohn nur<br />

um 20% steigern, können wir den Bedarf <strong>der</strong> Genossenschaften <strong>und</strong> Bauern an Traktoren in<br />

Afrika in diesem Jahr decken, wenn wir ihn um 30% steigern, dann erst in 2 Jahren, um 40%<br />

in, dann in 3 Jahren usw.<br />

Diese Frage wird weltweit in allen Betrieben <strong>der</strong> Basisdemokratie (Nicht in den Nochkapitalistischen<br />

Län<strong>der</strong>n, da entscheidet das <strong>der</strong> Unternehmerverband bzw. das<br />

Akkumulationsgesetz.) vorgelegt <strong>und</strong> diskutiert, natürlich nicht so speziell, son<strong>der</strong>n die zu<br />

diskutierende Frage lautet beispielsweise: Wenn wir den Lohn nur um 20% steigern (Wir<br />

erinnern uns, weltweit nach einer Anpassungsphase <strong>der</strong> gleiche Lohn), können wir den<br />

Rückstand <strong>der</strong> Agrarlän<strong>der</strong> in 10 Jahren einholen, wenn wir ihn um 30% steigern, dann erst in<br />

15 Jahren, um 40% in, dann in 20 Jahren usw. Die Planungsbehörde gibt dann noch ihre<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Nelte</strong>: <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Logik</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeiterräte</strong> - 15

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