Norbert Nelte - Geschichte und Logik der Arbeiterräte
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Basisdemokratie<br />
Das alle anti-neoliberale Flügel in <strong>der</strong> WASG<br />
verbindende Wort wird schon von vielen von<br />
uns benutzt. Es heißt Basisdemokratie. Es<br />
scheint jetzt nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Antineoliberalen<br />
etwas unpassend, über dieses Wort<br />
zu reflektieren. Es bleibt aber von<br />
gr<strong>und</strong>sätzlicher Bedeutung <strong>und</strong> die Klärung<br />
dieser Frage wird früher o<strong>der</strong> später wie<strong>der</strong><br />
auftauchen. Dazu am Ende dieser Analyse<br />
einige Frage- o<strong>der</strong> Feststellungen.<br />
Von den Nichtmarxisten gibt es eine ganze<br />
Web-Seite mit dem Namen: www.basis-demokratie.de o<strong>der</strong> Eckhardt Hildebrandt hat mit dem<br />
WASG Kreisverband Oldenburg ein basisdemokratisches Modell auf Verbandsbasis<br />
ausgearbeitet. (gelöscht)<br />
Auch die Marxisten benutzen es oft, z.B. Edith Bartelmus-Scholich als Trotzkistin<br />
propagiert: ' Für eine basisdemokratische neue Linkspartei - lasst uns mit <strong>der</strong><br />
Basisdemokratie beginnen - auf diesem Parteitag!'. (Netzwerk) Wie wir sehen ist dies das<br />
Schlüsselwort. Die Erklärung bei Wikipedia lautet:<br />
„Die Basisdemokratie ist die älteste Form <strong>der</strong> Demokratie. Sie kommt ohne Repräsentanten<br />
aus. Das bedeutet, alle relevanten Entscheidungen werden von den Betroffenen selbst<br />
abgestimmt. Die Basisdemokratie eignet sich sowohl für triviale Probleme, die ohne<br />
Fachwissen einfach zu entscheiden sind, als auch für Fragen, die erheblichen Einfluss auf<br />
das Leben <strong>der</strong> Mehrheit haben, wie die Struktur des Ges<strong>und</strong>heitswesens, Kriegseinsätze,<br />
neue Verfassungen, Eigentumsfragen, Löhne, Arbeitszeitregelungen, Streikentscheidungen,<br />
Gr<strong>und</strong>rechte <strong>und</strong> Menschenrechte.“<br />
Das war die Erklärung <strong>der</strong> Basisdemokratie bei den Naturstämmen, wobei diese manchmal<br />
in Notzeiten untereinan<strong>der</strong> im Krieg standen. Dieser wurde aber vom ganzen Stamm<br />
beschlossen <strong>und</strong> bildete daher eine Ausnahme. Seit den Anfängen <strong>der</strong> reinen<br />
Herrschaftsgesellschaften vor knapp 3.000 Jahren in Mesopotamien <strong>und</strong> Griechenland aber war<br />
<strong>der</strong> Krieg ein regelmäßiger Begleiter des Menschen, <strong>und</strong> da gab es keine Basisdemokratie<br />
mehr.<br />
„Von 650 vor Christus [Seit den Anfängen <strong>der</strong> reinen Klassengesellschaften] bis heute<br />
zählten die Historiker 1656 Versuche, durch Wettrüsten den Frieden zu bewahren. Dies<br />
führte 1640 mal zum Krieg. In den an<strong>der</strong>en Fällen zum wirtschaftlichen Ruin <strong>der</strong> Beteiligten.<br />
“ (SIPRI)<br />
Heute aber produzieren wir weltweit Überfluss, er wird nur ungerecht verteilt. Also, Kriege<br />
brauchen wir nicht mehr. Deshalb kann die Basisdemokratie heute nur internationalistisch<br />
durchgeführt werden. Wenn wir den ganzen Herrschaftsmüll nicht mehr wollen, dann können<br />
wir ja basisdemokratisch darüber entscheiden, wobei wir schon bei den unterschiedlichen<br />
Ansätzen <strong>der</strong> Basisdemokratie-Vertreter wären. Die unterschiedlichen Ansätze entwickeln sich<br />
unter den heutigen ökonomischen Bedingungen fasst zwangsläufig aufeinan<strong>der</strong> zu, bzw. haben<br />
sich bei <strong>der</strong> Diskussion bereits schon mehr o<strong>der</strong> weniger angenähert.<br />
<strong>Norbert</strong> <strong>Nelte</strong>: <strong>Geschichte</strong> <strong>und</strong> <strong>Logik</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeiterräte</strong> - 3