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schwerpunkt - Midrange Magazin

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MIDRANGE AKTUELL<br />

Modelliert statt programmiert<br />

Horst Abraham, Vorstand der Excel Data Deutschland AG und Generalbevollmächtigter für die<br />

Geschäftsführung der Dakoda Software GmbH, spricht mit Thomas Seibold darüber, warum<br />

man Green Screen Know-how bewahren sollte und wie man dieses mit modernen Methoden in<br />

eine neue und Java-basierende ERP-Lösung packen kann.<br />

Thomas Seibold: Sie kommen aus dem<br />

Bereich AS/400 und iSeries und sind<br />

dort seit 25 Jahren erfolgreich im Geschäft.<br />

Mit KOPIAS SES, einer in Java<br />

entwickelten ERP-Lösung, betreten Sie<br />

in Sachen Plattformunabhängigkeit<br />

komplettes Neuland. Wie kam es dazu?<br />

Horst Abraham<br />

Vorstand Excel<br />

Data Deutschland<br />

AG und Generalbevollmächtigter<br />

der<br />

Geschäftsführung<br />

Dakoda Software<br />

GmbH<br />

Horst Abraham: Das ist schnell erklärt:<br />

Der Markt verlangt grundsätzlich moderne<br />

Technologien. Wir sehen zwar, dass<br />

auch unsere Mitbewerber ihre Produkte<br />

modernisiert haben, aber dies meist nur<br />

mit einer Java-Oberfläche. Im Hintergrund<br />

werkelt RPG oder COBOL nicht-plattformunabhängig<br />

weiter. Andere Mitbewerber<br />

sind von RPG nach Java migriert. In<br />

beiden Fällen bleiben die Programme<br />

in der Funktionalität die gleichen alten<br />

wie zuvor. Diesen Weg wollten wir nicht<br />

gehen. Wir wollten bei der iSeries bleiben<br />

und den Markt, den wir mit unserer<br />

COBOL-Lösung ansonsten nicht erreicht<br />

hätten, auch mit unserem neuen Produkt<br />

ansprechen. Andere haben RPG- und<br />

COBOL-Programmierer entlassen und<br />

Java-Entwickler eingestellt. Der gravierende<br />

Nachteil ist dabei, dass damit auch<br />

das Prozess-Know-how eines Unternehmens<br />

weg ist. Wir haben eine Lösung gesucht,<br />

die es uns ermöglicht, überhaupt<br />

so eine Neuentwicklung auf die Beine<br />

zu stellen. Die Lösung heißt: Modellieren<br />

statt Programmieren. Dabei<br />

ist die Konzeption so ausgelegt,<br />

dass wir mit einer eigenen Entwicklung<br />

die gesamte User-Oberfläche,<br />

die Workflows sowie den<br />

Ablauf der Programme einstellen<br />

können. Lediglich die Business-<br />

Funktionen sind zu modellieren.<br />

Daraus erhalten wir dann 100<br />

Prozent fehlerfreien Java-Code.<br />

Das macht uns schnell und flexibel<br />

in der Entwicklung. Wir sind<br />

am Markt sicher die einzigen, die<br />

beim Kunden sagen können: Ihr<br />

könnt jede Lösung von uns haben<br />

und es bleibt immer Standard.<br />

Auf den neuesten Stand der Technik ist<br />

KOPIAS SES mit XML-Unterstützung,<br />

SOA-Architektur und einer webfähigen<br />

Oberfläche natürlich auch.<br />

Thomas Seibold: Ihr Schwerpunkt liegt<br />

seit Jahren auf dem Bereich Fertigung.<br />

Wie sehr nutzt Ihnen hier Ihr Entwicklerkonzept?<br />

Horst Abraham: Das gute daran ist, dass<br />

das unbezahlbare Know-how erhalten<br />

bleibt. Wir haben inzwischen festgestellt,<br />

dass schon jetzt 70 Prozent unserer<br />

Programmierer, die jahrelange COBOL-<br />

Erfahrung gesammelt haben, heute diese<br />

Programme modellieren. Die haben<br />

das Prozess-Know-how und wissen, was<br />

die Fertigungsindustrie braucht.<br />

Thomas Seibold: Von wem stammt der<br />

Applikations-Konfigurator, mit dem Sie<br />

die Anwendungen modellieren?<br />

Horst Abraham: Der ADC-Konfigurator<br />

wurde komplett von uns entwickelt.<br />

Damit haben wir bereits 70 Prozent der<br />

früheren COBOL-Programme realisiert,<br />

indem wir ihn einfach nur individuell einstellen.<br />

Das Modellieren geschieht mit<br />

einem fremden Tool. Damit schicken wir<br />

die Business-Logik, also die einzelnen<br />

Dienste, (Services) in eine Programmiermaschine<br />

und das Endprodukt ist 100<br />

Prozent Java.<br />

Thomas Seibold: Werden Sie den ADC-<br />

Konfigurator auch separat verkaufen?<br />

Horst Abraham: An einen Verkauf ist<br />

nicht gedacht, wir werden aber bei Interesse<br />

mit Partnern zusammenarbeiten.<br />

Wir sind die Spezialisten für die Fertigungsindustrie<br />

und denken nicht daran,<br />

eigene FiBu‐, KoRe- oder HR-Programme<br />

zu entwickeln.<br />

Thomas Seibold: Es ist nicht gerade<br />

einfach, derart komplexe Java-Programme<br />

zu entwickeln. Wie lange hat<br />

es in Ihrem Fall gedauert?<br />

Horst Abraham: Die Entwicklungszeit<br />

für die mehrsprachige und mandantenfähige<br />

ERP-Lösung dauerte eigentlich<br />

nur drei Jahre. Aber zunächst haben<br />

wir mit einer großen Mannschaft einige<br />

Mannjahre investiert, um überhaupt<br />

einmal die Entwicklungsumgebung zu<br />

erstellen. Das Realisieren von Programmen,<br />

wie zum Beispiel das Modellieren<br />

der kompletten Auftragsverwaltung über<br />

Lieferschein bis zur Fakturierung, war innerhalb<br />

von drei bis vier Wochen fertig.<br />

Im Vergleich zu einem COBOL-Programm<br />

oder auch dem objektorientierten manuellen<br />

Java-Codieren bräuchten wir wohl<br />

12<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 02/2008

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