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Oktober 2009 - INHALT IMPRESSUM - ZKM

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INTERNA<br />

INTERNA<br />

Integration: Ja schon, aber so?<br />

Das Ideal einer Volksschule, in der alle Kinder und Jugendlichen in Regelklassen<br />

Platz finden, gefördert nach ihren je eigenen Bedürfnissen und Möglichkeiten,<br />

ist ein schönes Ideal. Doch ähnlich wie beim Ideal, schlank und fit<br />

durchs Leben zu gehen, stellt sich auch hier diese Frage:<br />

Welchen Preis sind wir bereit, dafür zu bezahlen?<br />

Heute ist die Realität an unseren Schulen voller Baustellen und ungelöster<br />

Probleme. Schauen wir uns ein paar von ihnen an:<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Anzahl der verfügbaren IF-Stunden liegt weit unter dem reellen Bedarf.<br />

Qualifizierte IF-Lehrpersonen fehlen.<br />

Das Raumangebot genügt nicht.<br />

Geeignete Lehrmittel: Sie werden verzweifelt gesucht.<br />

Stärkere Entlastung für Klassenlehrpersonen: Vielleicht in ferner Zukunft einmal<br />

Klassengrössen: Sie sind noch immer zu hoch!<br />

Unterricht und Erziehung<br />

Die Aufnahme verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher belastet Klassen<br />

oft schwer: Lernen wird oft unmöglich.<br />

Junglehrpersonen: Sie treten ihre Stellen an und sind überwältigt davon, was<br />

sie alles können müssten. Zwar haben sie kiloweise Arbeiten geschrieben (die<br />

oft niemand gelesen hat) und jahrelang studiert – doch leider oft nicht das,<br />

was sie wirklich bräuchten. So werden viele verheizt, erleben ihren Praxisschock.<br />

Können wir uns das leisten?<br />

Der Leistungsspagat innerhalb einzelner Klassen droht so gross zu werden,<br />

dass er fast nicht mehr handhabbar ist.<br />

Auch der deutlich gestiegene Aufwand an Sitzungen, Administration und<br />

Koordination hat seinen Preis. Er geht meist zu Lasten der Vor- und Nachbereitung<br />

von Unterricht.<br />

Integration ist ein Versprechen an die Eltern. Und ein zusätzlicher Druck, den<br />

die Lehrpersonen auszuhalten haben!<br />

Kurzum: Integration ist ein schönes Ziel – aber sein Erreichen verlangt viel<br />

mehr, als die meisten sich vorstellen konnten!<br />

Mehr Geld wird jedoch absehbar nicht fliessen.<br />

Wenn wir Integration also grundsätzlich beibehalten wollen, ist zu fragen:<br />

Wer hat endlich den Mut, die Grenzen ebendieser Integration aufzuzeigen?<br />

Ende August <strong>2009</strong><br />

Jules Fickler, Präsident <strong>ZKM</strong><br />

Integrative Förderung mit ihren vielen Wechseln verursacht zusätzliche Unruhe.<br />

Die Konzentration für viele Kinder wird sehr schwierig.<br />

Durch die vielen Beteiligten sind Stundenplan und Unterricht deutlich komplizierter<br />

und starrer geworden.<br />

Lehrpersonen<br />

Sie zahlen einen hohen Preis: Man erteilt ihnen Aufträge, welche unter den<br />

realen Bedingungen (fast) nicht zu erfüllen sind! «Wenn ich könnte, würde ich<br />

gehen!» verraten mir viele Kolleginnen und Kollegen. Hat das Zukunft?<br />

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