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Oktober 2009 - INHALT IMPRESSUM - ZKM

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FÜR SIE GELESEN<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

Lehrer müssen Spagat leisten<br />

Laut Jürgen Oelkers, Pädagogikprofessor an der Universität Zürich, steht zwar<br />

in der Rhetorik die Förderung schwacher Schüler im Vordergrund. «In der<br />

Praxis wird der Unterricht aber in erheblicher Weise von den Leistungsstarken<br />

getragen.» Die Schule müsse heute den Spagat leisten, schwache Schüler nicht<br />

fallen zu lassen und gleichzeitig leistungsstarke Schüler individuell zu fördern:<br />

«Daran arbeiten wir bei der Lehrerausbildung.» Notwendig dafür seien auch<br />

neue, kompetenzorientierte Lehrmittel.<br />

Laut Bildungspolitikerin und SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr orientieren sich<br />

viele Lehrkräfte weniger an Leistung, sondern an anpassungsfähigen, unauffälligen<br />

Schülern: «Diese Orientierung am Mittelmass ist fatal.» Wenn die<br />

Lehrkräfte nicht in der Lage sind, die Kinder gemäss ihren Fähigkeiten individuell<br />

zu fördern, steigt die Nachfrage nach Privatschulen. Das wäre für<br />

Nationalrat Filippo Leutenegger (FDP) kein Problem, sondern eine Chance.<br />

«Die öffentliche Schule», sagt er, «soll alle auf das vorgegebene Bildungsniveau<br />

bringen und nicht Sozialpolitik betreiben.» Die Staatsschule könne<br />

nicht allen Bedürfnissen gerecht werden. «Dafür braucht es initiative Privatschulen,<br />

die vom Staat nicht behindert, sondern unterstützt werden.»<br />

Helene Arnet, aus Tages-Anzeiger vom 23.06.09<br />

Gutes Gleichgewicht – gute Noten<br />

Aalen (D) – Kinder mit gutem Gleichgewichtssinn haben bessere Schulnoten.<br />

Denn beim Balancieren muss das Hirn wie beim Lernen verschiedene Sinneseindrücke<br />

gleichzeitig verarbeiten. Das sagen Forscher der Hochschule Aalen<br />

aufgrund von Tests mit über 3000 Schülern.<br />

Die Fachleute empfehlen Kindern, ihr Gleichgewicht zu trainieren.<br />

Hochschule Aalen, aus Gesundheitstipp vom 06.06.09<br />

Kinder brauchen keine Vollzeitlehrer<br />

Schulen haben nicht nur mit der respektlosen Jugend zu kämpfen, sie sind<br />

auch immer mehr damit beschäftigt, ihren eigenen Betrieb zu organisieren.<br />

Das vorwiegend weibliche Lehrpersonal arbeitet fast ausschliesslich Teilzeit.<br />

Viele Lehrerinnen, aber auch Lehrer bevorzugen gar ausgesprochene Mini-<br />

Pensen, damit sie Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen können.<br />

In den Kantonen Bern und Basel-Stadt arbeitet bereits ein Drittel aller Lehrpersonen<br />

weniger als 50 Prozent. Die Schulleiter, welche die Stundenpläne<br />

erstellen, stehen vor fast unlösbaren Problemen.<br />

Im Kanton Basel-Stadt beschäftigen deshalb etliche Schulen keine Lehrpersonen<br />

mehr, die weniger als 50 Prozent arbeiten wollen. Das ist – mindestens<br />

aus organisatorischer Sicht – verständlich. Denn es braucht in einer Schule<br />

nicht nur einen funktionierenden Stundenplan, sondern auch mehr Teamarbeit<br />

unter den Lehrerinnen und Lehrern. Je mehr von ihnen an der gleichen Klasse<br />

unterrichten, desto schwieriger wird es, gemeinsame Termine für die Koordinationssitzungen<br />

zu finden.<br />

Unzufrieden und ausgenützt<br />

Hinzu kommen die menschlichen Schwierigkeiten: Ein Lehrer kommt bei den<br />

Schülern gut an, seine Kollegin wird fertiggemacht. Oder: Eine Kollegin pflegt<br />

einen offenen Unterrichtsstil, während die andere Wert auf Ruhe und Ordnung<br />

legt. Oder: Eltern beschweren sich bei einem der Lehrer über dessen<br />

Kollegen.<br />

Auch die Teilzeitarbeitenden selber sind oft unzufrieden und fühlen sich ausgenützt,<br />

weil sie beispielsweise zu 50 Prozent bezahlt sind, aber 70 Prozent<br />

arbeiten müssen. Denn an den Konventen und Teamsitzungen müssen sie<br />

dabei sein wie ihre Vollzeit arbeitenden Kollegen.<br />

Diese Probleme mit der Teilzeitarbeit gibt es nicht nur in den Schulen. Auch in<br />

Werbeagenturen, Verwaltungen oder Spitälern sind sie bekannt. In den Schulen<br />

stellt sich aber noch eine andere Frage: Wie viel Teilzeitpersonal kann man<br />

den Kindern zumuten? Silvia Blocher hat im «Tages-Anzeiger» die Teilzeitarbeit<br />

in den Schulen kritisiert. Die Kinder würden im heutigen Chaos untergehen.<br />

Sie schreibt von einem gewollten Durcheinander. Interessierte Eltern mit<br />

eigenen Schulkindern wissen: Frau Blocher übertreibt.<br />

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