sonne - Ãsterreichische Kinder-Krebs-Hilfe
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Ganz normal verschieden<br />
Behinderungen als Spätfolge einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />
Wer infolge einer <strong>Krebs</strong>erkrankung an<br />
einer Behinderung leidet, ist mit besonderen<br />
Herausforderungen konfrontiert.<br />
Mit geeigneter Unterstützung und den<br />
notwendigen Informationen ausgestattet,<br />
können Betroffene dennoch ihre<br />
Lebensziele verwirklichen.<br />
Eine so schwere Krankheit wie <strong>Krebs</strong><br />
geht an den Betroffenen selten völlig<br />
spurlos vorüber. Häufig kommt es,<br />
infolge des Tumors selbst und seiner Behandlung,<br />
zu Folgeerscheinungen – den<br />
so genannten Spätfolgen. Dazu gehören<br />
nicht selten Behinderungen.<br />
Behinderungen infolge von Tumoren<br />
Dabei ist die Bandbreite möglicher Behinderungen<br />
sehr breit. Relativ häufig sind<br />
Behinderungen als Spätfolge von Hirntumoren:<br />
Gerade aufgrund des sensiblen,<br />
noch reifenden Nervensystems bei <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen können durch den Tumor<br />
bzw. seine Behandlung, körperliche,<br />
kognitive und seelische Störungen entstehen.<br />
Je nach Größe des Tumors, der<br />
notwendigen Intensität der Behandlung<br />
und vor allem seiner Lage, kann es u.a. zu<br />
überschießenden oder ungeordneten Bewegungen,<br />
Händezittern beim Ausführen<br />
einer Bewegung, Gleichgewichtsstörungen,<br />
Persönlichkeitsveränderungen oder auch<br />
zur Einschränkung bestimmter Fähigkeiten<br />
wie Initiative ergreifen, Zielstrebigkeit oder<br />
Konzentration kommen.<br />
Tumoren, die sich direkt am Rückenmark<br />
befinden, können Querschnittlähmungen<br />
verursachen, ein Retinoblastom<br />
den Verlust eines Auges. Als Folge von<br />
Bestrahlungen im Bauchraum wiederum<br />
kann eine Deformierung des Skeletts auftreten,<br />
bösartige Knochentumoren können<br />
eine Endoprothese oder eine Amputation<br />
notwendig machen.<br />
Survivors mit Behinderung:<br />
Eine Gruppe?<br />
Es wird schnell klar: Menschen mit einer<br />
Behinderung infolge einer <strong>Krebs</strong>erkrankung<br />
sind keine einheitliche Gruppe. Gibt<br />
es überhaupt etwas, das sie verbindet?<br />
Ein Versuch, Gemeinsamkeiten zu erfassen,<br />
könnte so aussehen: Aufgrund einer<br />
<strong>Krebs</strong>erkrankung gibt es eine Einschränkung,<br />
die die Teilnahme am normalen<br />
Alltag – geprägt von Schnelligkeit, Zeitund<br />
vor allem Leistungsdruck, visuellen<br />
Reizen, nicht zuletzt Stufen und engen<br />
Wegen – erschwert.<br />
Auch der persönliche Umgang und die<br />
Wahrnehmung einer Behinderung sind<br />
höchst unterschiedlich: „Ich sehe mich<br />
eigentlich gar nicht als behindert“, erzählt<br />
eine Survivorin, die eine Endoprothese und<br />
dadurch eine Gehbehinderung infolge<br />
eines Sarkoms hat. „Ich habe zwar einen<br />
Behindertenpass, in dem eine 50-prozentige<br />
Behinderung eingetragen ist, aber ich<br />
kann alles machen, was ich will.“ Manche<br />
Survivors, erzählt die junge Frau, litten aber<br />
enorm unter ihren Behinderungen.<br />
Möglichkeiten wahrnehmen<br />
Die Sonder- und Heilpädagogin Daniela<br />
Zeitler-Neuhauser kennt die Probleme<br />
der Survivors gut. Als Betreuerin bei den<br />
Nachsorge-Projekten der ÖKKH erlebte<br />
sie, wie viele verschiedene Probleme und<br />
Therapie & Betreuung<br />
Egon-Höbich_pixelio.de<br />
4/09 <br />
<strong>sonne</strong>