ULTIMO Zusammenleben - Akzente
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15 Sprachen auf der<br />
Radiofabrik<br />
Text: Eva Schmidhuber, Radiofabrik<br />
Fotos: Eva Schmidhuber, Shutterstock<br />
Wer abends nach sieben oder vormittags nach zehn Uhr die Radiofabrik auf 107,5 MHz einschaltet, kann<br />
mit allem Möglichen rechnen, aber nicht mit deutscher Sprache. Die kommt nämlich zu diesen Zeiten nur<br />
ganz wenig vor. Denn „<strong>Zusammenleben</strong>“ heißt in Salzburgs Freiem Radio vor allem eines: zusammen Radio<br />
machen. Egal, in welcher Sprache.<br />
Seit der Gründung 1998 sendet die<br />
Radiofabrik in vielen verschiedenen<br />
Sprachen. Die genaue Zahl schwankt,<br />
da auf Freien Radios on Air geht, was die<br />
Menschen selbst machen. Derzeit sind<br />
von Aseri bis Türkisch an die 15 Sprachen<br />
vertreten. Neue RadiomacherInnen – in<br />
welcher Sprache auch immer – sind<br />
jederzeit willkommen! Voraussetzung<br />
fürs On-Air-Gehen sind die Mitgliedschaft<br />
im Verein und der Basisworkshop,<br />
in dem man alles lernt, was man zum<br />
Radiomachen braucht.<br />
Alle Infos auf radiofabrik.at oder<br />
telefonisch unter 0662/84 29 61<br />
Maria-Fe Parco Ortner ist seit 2009 in der<br />
Frauenredaktionsgruppe „Willkommen<br />
in Salzburg – Inforadio von und für Neo-<br />
Salzburgerinnen“ aktiv.<br />
Maria-Fe, warum machst du Radio?<br />
Radio ist für mich trotz des Internets<br />
immer noch das wichtigste Medium.<br />
Es ist einfach immer dabei. Schon in<br />
meiner Kindheit und Jugend auf den<br />
Philippinen wurde bei uns sehr viel<br />
Radio gehört. Eigentlich wollte ich<br />
immer schon Radiomachen. Die Gelegenheit<br />
dazu hat sich aber erst viele<br />
Jahre später bei der Radiofabrik<br />
ergeben.<br />
Wie bist du zur „Willkommen in<br />
Salzburg“-Redaktion gestoßen?<br />
Nachdem ich den Basisworkshop in<br />
der Radiofabrik besucht hatte, wollte<br />
ich zwar eine Sendung machen, aber<br />
alleine fehlte mir die richtige Motivation.<br />
Mit anderen zusammen Radiomachen<br />
ist viel lustiger und spannender. In der<br />
„Willkommen-in-Salzburg“-Redaktion<br />
sind wir Frauen aus vielen verschiedenen<br />
Ländern und wir machen Sendungen in<br />
sechs Sprachen – da ist Einiges los.<br />
In welcher Sprache machst du deine<br />
Sendung?<br />
Ich mache die englisch-deutsche<br />
Ausgabe von „Willkommen in Salzburg“.<br />
Meine erste Muttersprache ist Tagalog,<br />
aber Englisch ist wie eine zweite<br />
Muttersprache für mich, es ist auf den<br />
Philippinen sehr verbreitet. Wir wollten<br />
am Anfang des Projektes auf jeden Fall<br />
eine englische Version haben, weil damit<br />
sicher mehr Menschen erreicht werden<br />
können. Aber vielleicht gibt es in Zukunft<br />
auch eine Sendung auf Tagalog.<br />
Willkommen in Salzburg: Jeden Mittwoch<br />
um 19:06 Uhr auf der Radiofabrik<br />
(WH Samstag 10:06 Uhr. Weitere Infos:<br />
willkommen.radiofabrik.at<br />
Guy Mavar lebt seit 1995 in Salzburg, er<br />
hat hier Kommunikationswissenschaften<br />
studiert und fühlt sich in Salzburg<br />
recht wohl. Eines geht ihm aber ziemlich<br />
auf die Nerven: Das Stichwort Afrika<br />
ruft hier sehr einseitige Assoziationen<br />
hervor: Hunger, Krieg, Armut, Flüchtlinge,<br />
Korruption, Urwald, Trommelmusik,<br />
Stammestänze und dergleichen mehr.<br />
„Eigentlich kein Wunder“, sagt er, „das ist<br />
das Bild, das die Mainstream-Medien von<br />
Afrika vermitteln.“ Guy Mavar will das<br />
ändern: Mit seiner Sendung „Neuentdeckung<br />
Afrikas“ vermittelt er, der selbst im<br />
Kongo geboren wurde, ein anderes Bild<br />
des Kontinents.<br />
Mit hohem Anspruch hat er sich<br />
bisher beispielsweise mit Afrika vor<br />
der Kolonialzeit, afrikanischen WissenschaftlerInnen<br />
und Intellektuellen, der<br />
Frankophonie in Afrika oder der Städtepartnerschaft<br />
Salzburg-Singida beschäftigt.<br />
Porträts von MusikerInnen haben<br />
ebenso ihren Platz wie Politik, Wirtschaft,<br />
Geschichte und Kultur.<br />
Neuentdeckung Afrikas: Jeden 2. und 4.<br />
Sonntag im Monat um 15 Uhr<br />
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