Erläuterungsbericht - Markt Eichendorf
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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN mit integriertem LANDSCHAFTSPLAN MARKT EICHENDORF ENTWURF Seite 34<br />
• C-Faktor (Bedeckungs- und Bearbeitungsfaktor)<br />
Annahme: Mais-Getreidefruchtfolge (33% Maisanteil) = 0,15<br />
(Schwertmann, 1987)<br />
• P-Faktor (Erosionsschutzfaktor)<br />
Annahme: keine Erosionsschutzmaßnahmen = 1<br />
Die Berechnung des Bodenabtrags wurde mit dem GIS Programm ArcView unter Verwendung<br />
des digitalen Geländemodells und der Bodenschätzungskarte für das Gemeindegebiet<br />
durchgeführt. Zur Vereinfachung ist eine Standardhanglänge von 100m und eine einheitliche<br />
Mais-Getreidefruchtfolge für alle Ackerflächen zugrunde gelegt worden. Der errechnete<br />
Bodenabtrag darf deshalb nicht als Absolutwert angesehen werden, sondern dient der Ermittlung<br />
der besonders erosionsgefährdeten Bereiche im Gemeindegebiet. Bei Interesse an einer genauen<br />
Ermittlung des Bodenabtrags für Einzelschläge kann eine erneute Berechnung<br />
unter Veränderung der L-, C- und P-Faktoren durchgeführt werden.<br />
Die Berechnung ergibt potentielle Bodenabträge bis 30t/ha und Jahr. Nach Mosimann (1991)<br />
kann jedoch nur von einer Bodenneubildungsrate von weniger als 1 t/ha*a ausgegangen<br />
werden. Langfristig gesehen kann also im Untersuchungsgebiet der Bodenabtrag durch<br />
Bodenneubildung nicht ausgeglichen werden. Deshalb orientiert man sich in der Praxis an<br />
Abtragstoleranzgrenzen in Abhängigkeit von der Bodenart und der Tiefgründigkeit, bei deren<br />
Einhaltung die Funktionsfähigkeit der Böden nur geringen Schaden erleiden und die<br />
Ertragsfähigkeit maximal um 5% gemessen an der Ackerzahl in 100 Jahren sinkt. Die<br />
Toleranzgrenzen stellen einen Kompromiss dar, der die ökonomische Tragfähigkeit für die<br />
Landwirte berücksichtigt. Für das Gemeindegebiet werden unterschiedliche Toleranzgrenzen in<br />
t/ha und Jahr festgesetzt, sie sich an der Einstufung nach Schwertmann (1987) orientieren:<br />
• 0 : Braunerde aus fein- u. mittelsandigem Molassemat., Hangleye u. Quellengleye, Gleye<br />
• 3 : Braunerde aus kiesreichem Molassematerial, Pelosol und Pelosol-Braunerde<br />
• 7 Braunerde aus lehmigen Molassematerial, Braunerde aus Lößlehm und sandigen<br />
Molassen.<br />
• 10: Parabraunerde und Braunerde aus Löß, Braunerde aus Lößlehm, Kolluvisol<br />
Die Überschreitung der Toleranzgrenzen sollen durch Erosionsschutzmaßnahmen verhindern<br />
werden. Diese werden auch bereits verstärkt durchgeführt. Die ausgewiesenen potentiell<br />
erosionsgefährdeten Bereiche mit Überschreitung der mittleren Toleranzgrenze >5t/ha*a finden<br />
sich über das gesamte Gemeindegebiet verteilt (siehe Plan), mit Ausnahme der Kuppenlagen<br />
und Täler, da hier kaum Gefälle vorhanden sind.<br />
In <strong>Eichendorf</strong> betrifft ca. 13% der Ackerflächen eine hohe potentielle Erosionsgefährdung bei<br />
unsachgemäßer Bewirtschaftung.<br />
Ziel: Es wird eine Minimierung der Bodenerosion zur Erhaltung einer dauerhaften<br />
Bodenfruchtbarkeit und zum Schutz der Oberflächengewässern angestrebt. Die bereits jetzt<br />
durchgeführten Erosionsschutzmaßnahmen sollen weiter optimiert werden.<br />
Folgende Maßnahmen zur Minimierung der Bodenerosion mit dem Ziel der Erhaltung einer<br />
dauerhaften Bodenfruchtbarkeit und zum Schutz der Oberflächengewässer sollen angestrebt und<br />
gefördert werden:<br />
• Kulturtechnische Vorsorgemaßnahmen (Zwischenfruchtanbau, Mulchsaat, pfluglose<br />
(konservierende) Bodenbearbeitung, Direktsaat und/oder<br />
• Querbewirtschaftung und/oder<br />
• Schaffung erosionshemmender Kleinstrukturen und/oder<br />
LÄNGST & VOERKELIUS die LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Am Kellenbach 21 84036 Landshut-Kumhausen