Winter 2014/2015

: FÜR SIE GESEHEN
Bestürzend, berührend,
authentisch
Die Kritzendorfer Autorin Birgit Mosser-Schuöcker sprach mit Zeitzeugen
Wehret den Anfängen,
… lernt aus der aus der
Geschichte… immer
wieder gehört - und
dennoch leben wir in
einer Zeit, wo rund um
die Welt Kriege geführt
werden und sich (junge)
Menschen verführen
lassen. Allen sei
dieses Buch ans Herz
gelegt, von Zeugen zu
lesen, mit Zeugen zu
reden, wie es die Kritzendorfer Autorin Mosser-Schuöcker tat.
Daraus entstand ein bemerkenswert aktuelles Buch.
„Meine Mutter hat in der Zeitung von der Mobilmachung
gelesen und furchtbar geweint. Sie hat Not, Tod und Elend
vorhergesehen.“ Frieda Jeszenkowitsch, Jahrgang 1909, erinnert
sich an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Für die ORF III-Dokumentationsreihe „Wie wir wurden. Was
wir sind“ haben die Autoren berührende Gespräche mit Zeitzeugen
geführt, deren Erinnerungen weit zurückreichen: in
die untergehende Habsburgermonarchie, in die krisengeschüttelte
Erste Republik und schließlich in die Anfänge der
Nazi-Herrschaft. „Die letzten Zeugen“ lassen die politische
Lage und das Lebensgefühl jener bewegten Jahre wieder
lebendig werden.
„Jedes einzelne Interview war wie das Eintauchen in eine
andere, längst vergangene Welt. Ich sprach mit Adeligen
und Bürgerlichen, mit alten Kommunisten und ehemaligen
Nationalsozialisten, mit Großstadtmenschen und Bauern,
mit Menschen aus den verschiedensten Teilen Österreichs.
Sie alle haben mir ihre Geschichten erzählt und damit die
Geschichte der Ersten Republik zum Leben erweckt. Die
Gespräche waren so unterschiedlich wie meine Gesprächspartner
selbst: heiter oder traurig, sachlich oder emotional,
intellektuell oder bodenständig. Immer aber waren sie berührend,
weil sie authentisch und unverstellt waren“, so Birgit
Mosser-Schuöcker.
Die Geschichte und Geschichten der Zeitzeugen sind Mosaiksteine,
die zusammengesetzt das lebendige Bild einer
vergangenen Epoche ergeben.
© Esther Pruckner © Vakat Film Medien
Birgit Mosser-Schuöcker ist Juristin
bei der Volksanwaltschaft sowie
Drehbuchautorin und Regisseurin
zahlreicher zeitgeschichtlicher TV-
Dokumentationen.
Gerhard Jelinek ist seit 1989 beim
ORF tätig, u.a. Leiter und Moderator
der Sendung „Report“, heute
Leiter der Abteilung „Dokumentation
und Zeitgeschichte“ und des Wissensmagazins
„Newton“, seine TV-Dokumentationen wurden mehrfach
ausgezeichnet. Bei Amalthea erschien sein Buch „Schöne
Tage 1914. Vom Neujahrstag bis zum Ausbruch des Ersten
Weltkrieges“ (2013).
Gemeinsam sind sie Autoren von „Generation Österreich.
Momente, die Österreich prägten. Von Zeitzeugen packend
erzählt“ (2012).
Foto@ Birgit Mosser-Schuöcker
38