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Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE

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<strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Managementplan</strong> OBERER HOTZENWALD<br />

3. Ausstattung und Zustand des <strong>Gebiet</strong>es<br />

Tierarten von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung<br />

Insekten: Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris), Natterwurz-Perlmutterfalter (Clossiana<br />

titania), Moor-Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia)Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica),<br />

Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris), Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora<br />

arctica) mit besonders hoher Fundortdichte und Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)<br />

Erhaltungszustand<br />

Im Horbacher Moor und Ennersbacher Moor ist der als priortär eingestufte Lebensraum hervorragend<br />

erhalten (A). In beiden Mooren liegt ein Pino-Sphagnetum magellanici mit Moor-Kiefer<br />

vor; die Bäume weisen aufgrund der anhaltenden Vernässung optimal gestauchte Wuchsformen<br />

auf. Die kleine Fläche im Nebenmoor des Brunnmättlemoos ist ebenfalls hervorragend erhalten<br />

(A), aber wegen ihrer sehr kleinen Größe gefährdet. Die Hochmoorfläche des Brunnmättlemooses<br />

ist rauschbeerreich und die Gehölzdynamik im Umfeld weist auf aktuelle (natürliche)<br />

Veränderungen hin. Angesichts fehlender Hinweise auf Beeinträchtigungen wird sie aber ebenso<br />

wie die kleine Fläche beim Turbenmoos als sehr gut eingestuft.<br />

Die beiden Stillstandskomplexe Kohlhüttenmoos und Neumattmoos sind wegen natürlicher<br />

Moorreifung in einer Stagnationsphase mit suboptimaler Torfmoosdeckung. Da der Gesamtzustand<br />

aber der natürlichen Sukzession entspricht, wird der Erhaltungszustand mit (A) bewertet.<br />

Insgesamt befindet sich der Lebensraumtyp im FFH-<strong>Gebiet</strong> damit in sehr gutem Zustand. Da<br />

die hier abgegrenzten Flächen nur einen Teil der tatsächlichen lebenden/wachsenden Hochmoorflächen<br />

umfassen, ein anderer Teil qua Definition aber dem LRT Moorwälder zufällt, bilden<br />

sie den optimal erhaltenen, störungsfreien Hochmoor-Kern ab und stellen so den Typus des<br />

Mittelgebirgs-Regenwassermoors in Reinform dar.<br />

Die in Jahrtausenden gereiften, optimal erhaltenen, assymmetrischen Stillstandskomplexe stellen<br />

überwiegend aus faunistischer und moorkundlicher Sicht einen hohen Wert für <strong>das</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

dar und haben eine große Bedeutung als Archive der Vegetationsgeschichte.<br />

3.2.11. Degradierte Hochmoore [7120]<br />

Anzahl Erfassungseinheiten 1<br />

Fläche (ha)<br />

5,90 ha<br />

Flächenanteil am FFH-<strong>Gebiet</strong> (%) 0,32 %<br />

Erhaltungszustand A B C<br />

Fläche (ha) - - 5,90<br />

Anteil (%) - - 100 %<br />

Beschreibung<br />

Das Ibacher Fohrenmoos, <strong>das</strong> Mutterslehener Moos, <strong>das</strong> Moor im Gewann Leimenlöcher sowie<br />

der Nordrand des Horbacher Moors wurden durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfstechen<br />

verändert und nachhaltig beeinträchtigt. Infolge von Torfzehrung und Moorsackung haben sich<br />

Gefälle und Topographie in Teilen dieser Moore so stark verändert, <strong>das</strong>s nicht alle entwässerten<br />

Hochmoorbereiche wieder vollständig vernässt werden können. In den renaturierbaren<br />

Moorbereichen kann jedoch über den Wassereinstau in den ursprünglichen Entwässerungsgräben<br />

der Torf wieder nachhaltig anaerob gestaltet werden.<br />

Die vorhandenen renaturierbaren Hochmoorflächen präsentieren sich nach der früheren Entwässerung<br />

recht trocken und zwergstrauchreich. Die Vegetation ist monotonisiert, es herrschen<br />

Moorwälder mit absterbenden Moor-Kiefern vor. Die Fichte dringt in allen Flächen in die Bestände<br />

ein, es finden sich Anzeichen früherer Brandereignisse. Die Torfmoosdeckung ist entsprechend<br />

gering, bzw. <strong>das</strong> Artenspektrum der Torfmoose hat sich verschoben. Wo sie noch<br />

wachsen, reicht die aktuelle Vernässung nicht aus, um ein Moorwachstum einzuleiten. An vielen<br />

Stellen ist der Torf abgestorben und wird von Laubmoosen (Pleurozium schreberi, Hyloco-<br />

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