Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Managementplan</strong> OBERER HOTZENWALD<br />
4. Erhaltungs- und Entwicklungsziele<br />
4. ERHALTUNGS- UND ENTWICKLUNGSZIELE<br />
4.1. Grundsätzliches<br />
Die in der Vorschlagsliste des Landes für die <strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Gebiet</strong>e genannten Lebensräume<br />
und Arten sind auf Landesebene in einem günstigen Erhaltungszustand zu erhalten 2<br />
Erhaltungs- und Entwicklungsziele auf der Ebene der NATURA <strong>2000</strong>-<strong>Gebiet</strong>e<br />
Erhaltungsziele werden formuliert, um den derzeitigen Erhaltungszustand der Lebensraumtypen<br />
oder Lebensstätten von Arten im <strong>Gebiet</strong> zu erhalten. D.h. im einzelnen, <strong>das</strong>s:<br />
a) es zu keinem Verlust der im Standarddatenbogen gemeldeten (signifikanten) LRT und Arten<br />
kommt;<br />
b) die Größe der gemeldeten Vorkommen erhalten bleibt;<br />
c) die Qualität der gemeldeten Vorkommen erhalten bleibt. Das A/B/C-Verhältnis des Erhaltungszustandes<br />
sollte zumindest in etwa gleich bleiben oder darf sich nicht in Richtung<br />
schlechterer Zustände verschieben.<br />
Hierbei ist zu beachten, <strong>das</strong>s es verschiedene Gründe für die Einstufung eines Vorkommens in<br />
Erhaltungszustand „C“ gibt:<br />
• der Erhaltungszustand kann naturbedingt „C“ sein, wenn z.B. ein individuenschwaches<br />
Vorkommen einer Art am Rande ihres Verbreitungsareals in suboptimaler Lage ist;<br />
• der Erhaltungszustand ist „C“, da <strong>das</strong> Vorkommen anthropogen beeinträchtigt ist, z. B.<br />
durch Düngung; bei Fortbestehen der Beeinträchtigung wird der LRT oder die Art in naher<br />
Zukunft verschwinden.<br />
Die Erhaltungsziele sind verpflichtend einzuhalten:<br />
• Sofern bei Fortbestehen aktueller Nutzungen oder Beeinträchtigungen eine Verschlechterung<br />
des Erhaltungszustands wahrscheinlich ist (z. B. bei fortschreitender Nutzungsintensivierung),<br />
muss dem entgegengewirkt werden. Ziel ist eine Verbesserung des gegenwärtigen<br />
Zustands.<br />
• Ist der Erhaltungszustand auf Landesebene ungünstig, dienen die genannten Ziele als<br />
Maßstab zur Erreichung des günstigen Erhaltungszustandes. Auch die Wiederherstellung<br />
des günstigen Erhaltungszustandes ist in diesem Fall verpflichtend.<br />
Entwicklungsziele sind alle Ziele, die über die Erhaltungsziele hinausgehen. Das Erreichen<br />
von Entwicklungszielen ist freiwillig.<br />
• Entwicklungsziele können den derzeitigen Erhaltungszustand noch weiter verbessern<br />
oder auf die Ausdehnung der Lebensraumtyp-Fläche oder die Vergrößerung der Population<br />
hinwirken.<br />
• Wenn auf Landesebene insgesamt ein mindestens guter Erhaltungszustand eines LRT<br />
oder einer Art festgestellt worden ist, besteht keine Verpflichtung, Erfassungseinheiten<br />
mit Erhaltungszustand ‚C’ in einen guten Zustand zu überführen. Die Aufwertung von Erfassungseinheiten<br />
mit Bewertung ‚C’ zu ‚B’ ist in diesem Fall daher den Entwicklungszielen<br />
zuzuordnen.<br />
Bei der Abgrenzung von Flächen für Entwicklungsziele wurden vorrangig Bereiche ausgewählt,<br />
die sich aus fachlicher oder bewirtschaftungstechnischer Sicht besonders eignen. Innerhalb des<br />
2<br />
Der Erhaltungszustand wird auf der Ebene der Biogeografischen Region sowie auf Landesebene entweder als günstig oder ungünstig<br />
eingestuft. Auf <strong>Gebiet</strong>sebene spricht man von einem hervorragenden (A), guten (B) oder durchschnittlichen bzw. beschränkten<br />
(C) Erhaltungszustand. Die Kriterien sind für die jeweiligen Lebensraumtypen und Arten im Handbuch zur Erstellung von<br />
Managementplänen für die <strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Gebiet</strong>e in Baden-Württemberg beschrieben.<br />
67