Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Managementplan für das Natura 2000-Gebiet ... - Hotzenwald LIFE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Natura</strong> <strong>2000</strong>-<strong>Managementplan</strong> OBERER HOTZENWALD<br />
3. Ausstattung und Zustand des <strong>Gebiet</strong>es<br />
Ein Teilgebiet der Erfassungseinheit an der Landstraße zwischen Todtmoos und St. Blasien,<br />
<strong>das</strong> Teilgebiet bei Mutterslehen, liegt einige hundert Meter außerhalb des FFH-<strong>Gebiet</strong>s. Es gibt<br />
dort momentan zwei Vorkommen der Art.<br />
Erhaltungszustand<br />
Insgesamt scheint <strong>das</strong> <strong>Gebiet</strong> für diese seltene Art eine günstige Region zu sein, da sie mehrere<br />
Vorkommen hat. Es wurde in der Gehölzpflege bei der Auswahl von Bäumen, die im Freistand<br />
verbleiben, in der Vergangenheit im <strong>Gebiet</strong> ganz stark auf Birke und Vogelbeere gesetzt,<br />
vermutlich aus landschaftsästhetischen Gründen. Diese sind aber als Trägerbaum für Rogers<br />
Goldhaarmoos ungeeignet. Würden in den Weidfeldern mehr Gehölzgruppen mit Sal-Weiden<br />
stehen, wäre die Art im <strong>Gebiet</strong> vermutlich häufiger.<br />
Aktuelle Beeinträchtigungen der vorhandenen Vorkommen sind in absehbarer Zeit durch Überwachsen<br />
der Trägerbäume durch aufkommende Fichten an zwei Stellen an der L 150 nördlich<br />
von Ibach zu erwarten.<br />
Der Gesamtwert der Lebensstätte ist mit B zu bewerten. Es sind zwar mehrere Vorkommen der<br />
Art gefunden worden, diese sind in der Regel jedoch sehr zerstreut und eher klein. Dies liegt<br />
vor allem am geringen Angebot geeigneter Trägergehölze, was leicht zu verbessern wäre, zumal<br />
die Art über <strong>das</strong> gesamte <strong>Gebiet</strong> verteilt anzutreffen ist. Dies belegt die hohe Bedeutung,<br />
die <strong>das</strong> <strong>Gebiet</strong> für die Art besitzt.<br />
3.3.6. 2Auerhuhn [A108]<br />
Anzahl Erfassungseinheiten<br />
Auerhuhnrelevante Fläche Priorität 1<br />
und 2 (ha)<br />
620,2 ha<br />
Flächenanteil am SPA-<strong>Gebiet</strong> (%) 20,8 %<br />
Erhaltungszustand A B C<br />
Fläche (ha) - - 620,2<br />
Anteil (%) - - 100<br />
Ökologie und Bestandsentwicklung<br />
Das Auerhuhn benötigt lichte, reich strukturierte Nadelmischwälder mit reichlicher Bodenvegetation<br />
v.a. mit Heidelbeere. Dies findet es vor allem in den höheren Mittelgebirgs- und Gebirgsregionen.<br />
Das Auerhuhn als bundesweit und landesweit vom Aussterben bedrohte Art (RL1) qualifiziert<br />
Waldgebiete durch ihr Vorkommen als überregional bedeutsam. Die Erhaltung und die Wiederbesiedlung<br />
dieser Waldhuhnart gilt im Oberen <strong>Hotzenwald</strong> als wichtiges Teilziel der Waldbewirtschaftung,<br />
gilt sie doch als Indikatorart für Biodiversität und als Charaktervogel des<br />
Schwarzwalds. Das Vorkommen des Auerhuhns vermittelt eine intakte Waldlandschaft, die insbesondere<br />
im Hinblick auf den Tourismus eine wichtige Grundlage für Aktivitäten zur Abstimmung<br />
von Räumlichen Konzeptionen darstellt. Der Obere <strong>Hotzenwald</strong> ist auch in der Flächenkulisse<br />
des „Aktionsplans Auerhuhn“ enthalten, der die langfristige Erhaltung einer überlebensfähigen<br />
Population zum Ziel hat.<br />
Nachweise und Verbreitung im <strong>Gebiet</strong>:<br />
Ein Auerhuhnvorkommen ist nur sehr schwer zu erheben und erfolgt im Schwarzwald durch die<br />
FVA seit 1993 in Form eines Zufallsmonitorings und systematischer Balzplatzzählungen. Die<br />
Balzplatzzählungen dienen der Einschätzung eines Mindestbestandes an Auerhähnen, bei dem<br />
angenommenen Geschlechterverhältnis von 1:1 ergibt sich durch eine Verdoppelung der Auerhahnzahlen<br />
die Zahl der insgesamt vorhandenen Auerhühner. Aus dem Zufallsmonitoring lassen<br />
sich keine Bestandeszahlen ableiten, lediglich in <strong>Gebiet</strong>en mit sehr geringer Dichte eine<br />
sehr grobe Schätzung der vorhandenen Auerhühner.<br />
48