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8. ... dass das Alte Testament ursprünglich in hebräischer (und zum Teil in aramäischer)<br />
Sprache niedergeschrieben wurde? Von den ursprünglichen Manuskripten ist keines erhalten<br />
geblieben. Wir besitzen z. B. weder das Original der Worte des Propheten Jeremia noch<br />
das Original vom Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom. Es gibt jedoch Abschriften<br />
der Originale, die in unterschiedlicher Anzahl vorliegen und unterschiedlich alt sind.<br />
9. ... was sich hinter dem Namen „Vulgata“ verbirgt? Im Jahr 382 n. Chr. beauftragte Papst<br />
Damasus I. den Theologen Hieronymus mit der Herstellung einer einheitlichen lateinischen<br />
Übersetzung der <strong>Bibel</strong>. Schon 384 legte Hieronymus eine überarbeitete Fassung der Evangelien<br />
vor. Die Übersetzung bekam den Namen „Vulgata“ (lateinisch für „die Volkstümliche“).<br />
10. ... dass der Kanon des Neuen Testamentes erst im 4. Jahrhundert nach Christus<br />
festgelegt wurde? Die frühe Kirche musste eine Entscheidung fällen, welche Schriften als<br />
verbindlich galten. Dabei gab es, durch örtliche oder personelle Gegebenheiten bestimmt,<br />
Unterschiede in der Auswahl. Am Ende des 2. Jahrhunderts n.Chr. stand jedoch das Neue<br />
Testament im Wesentlichen in seinem heutigen Umfang fest. Die Auseinandersetzungen der<br />
Folgezeit führten im 4. Jahrhundert <strong>zur</strong> endgültigen Festlegung eines „Kanons“ (d.h. wörtlich<br />
„Richtschnur“) von 27 Schriften, der seitdem in allen großen Kirchen Geltung hat.<br />
3. Warum Kinder an die <strong>Bibel</strong> heranführen?<br />
Wissenswertes über die <strong>Bibel</strong><br />
Was wissen die Kinder in „meinem“ Kreis über die <strong>Bibel</strong>?<br />
Zunächst sollte ich mir die Frage stellen, was die Kinder in meinem Kreis mit der <strong>Bibel</strong> anfangen<br />
können. „Viele Kinder wachsen heute als ‚geistliche Analphabeten‘ auf.“ Sie kennen<br />
die Namen der Fernsehprogramme und die Hälfte des Fernsehprogramms auswendig<br />
und wissen genau, welcher Star für welches Produkt Werbung macht - aber Jesus Christus<br />
kennen sie nicht. Viele begegnen dem Namen Jesus in ihrer Familie nicht und in einer Reihe<br />
Familien ist die <strong>Bibel</strong> nur noch eine Sammlung von Büchern. „Das Feuer des Wortes Gottes<br />
ist so für viele allenfalls noch eine Warmhalteplatte bürgerlicher Religiosität“ (Adam, Gottfried;<br />
Lachmann, Rainer: Methodisches Kompendium für den Religionsunterricht, 1. Band).<br />
Die <strong>Bibel</strong> steht möglicherweise seit Jahren unberührt (als Erbstück) im Schrank bzw. wird<br />
nur noch von den Großeltern gelesen. Ein 12-Jähriger antwortete auf die Frage nach der<br />
<strong>Bibel</strong>: „<strong>Bibel</strong> – ja, die kenn‘ ich. Das ist das Buch, in dem meine Oma immer liest.“<br />
An dieser Stelle wird deutlich: Wir brauchen Wege, um Kindern zu helfen, dieses „dicke<br />
Buch“ neu zu entdecken. Dabei geht es nicht nur um Kinder, die dem Glauben fernstehen,<br />
auch Kinder aus frommen Familien brauchen teilweise eine neue Begegnung mit der <strong>Bibel</strong>,<br />
damit sie über ihre Meinung „alles zu kennen“ ins Nachdenken kommen.<br />
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