Handwerk persönlicH - Nord-Handwerk
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HAndwerksZeug :: QuAlifiKAtion<br />
Weiterbildungsstipendium<br />
Die Besten unterstützen<br />
die begabtesten nachwuchshandwerker können über einen Zeitraum von maximal drei Jahren<br />
insgesamt 6.00o euro für berufsbegleitende Fortbildungen nutzen – wenn sie die kriterien<br />
erfüllen. Mit aktuell 22,7 Millionen euro und 17.000 stipendiaten ist das weiterbildungsstipendium<br />
eines der bundesweit größten stipendienprogramme.<br />
Die Hamburger Fleischerin Regina Oks schloss ihre<br />
Ausbildung als Hamburgs Beste ab und bewarb<br />
sich um die Begabtenförderung. Sie wurde angenommen<br />
und wird die 6.000 Euro Förderung für<br />
ihre Meisterkurse nutzen.<br />
46 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Juli/August 2012<br />
Foto: Seemann<br />
Regina Oks ist auf der Zielgeraden.<br />
Bis zur Ziellinie, dem Meistertitel, sind<br />
es nur noch wenige Schritte. Ihre Augen<br />
strahlen beim Gedanken, vielleicht bald selbst<br />
eine Fleischereifiliale leiten zu dürfen.<br />
Für dieses Ziel strengte sich die 23-jährige<br />
Hamburgerin mächtig an. Mit 16<br />
schloss sie die Realschule ab. Heute ist<br />
sie froh, dass es mit einem Ausbildungsplatz<br />
zur Bürokauffrau nicht klappte. Angesteckt<br />
von ihrer älteren Schwester, einer<br />
Fleischereifachverkäuferin, entschied sich<br />
Regina Oks ebenfalls für diese Ausbildung.<br />
Hinter der Theke fühlte sie sich wohl und<br />
schloss die Ausbildung als Landesmeisterin<br />
ab. Doch Regina Oks wollte nicht nur<br />
Fleischprodukte verkaufen – sie wollte sie<br />
auch herstellen. Im Anschluss entschied sie<br />
sich für eine zusätzliche Ausbildung zur<br />
Fleischerin. „Für mich sah ich darin die<br />
Chance, später meinen Meister machen<br />
zu können“, sagt die junge <strong>Handwerk</strong>erin.<br />
Michael Durst, Chef der Wilhelm Lohmeier<br />
Schlachterei, bot ihr diese Chance. Drei<br />
weitere Jahre lernte sie in seiner Fleischerei.<br />
Und sie war so gut, dass sie auch als Fleischerin<br />
Hamburgs Beste wurde.<br />
Mit dieser Auszeichnung erfüllte sie<br />
die Voraussetzungen, sich um ein Weiterbildungsstipendium<br />
zu bewerben. Ihren<br />
Antrag richtete sie an die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Hamburg und wurde als bundesweit<br />
100.000ste Stipendiatin der vergangenen<br />
20 Jahren in das Programm aufgenommen.<br />
Aktuell profitieren in der Hansestadt 67<br />
Nachwuchshandwerker von der Förderung.Regina<br />
Oks möchte mit dem Geld<br />
ihre Meisterkurse finanzieren.<br />
Jedes Jahr werden rund 6.000 ehemalige<br />
Auszubildende aufgenommen. Aktuell<br />
sind es 17.000. Damit ist das Stipendienprogramm<br />
bundesweit eines der größten.<br />
Förderer des Nachwuchses ist das Bundesbildungsministerium.<br />
Das stellt 2012<br />
insgesamt 22,7 Millionen Euro bereit. Den<br />
Gesamtförderbetrag je Stipendiat hoben<br />
die Verantwortlichen zudem von 5.100 auf<br />
6.000 Euro an. Damit können die Stipendiaten<br />
maximal drei Jahre berufsbegleitend<br />
ihre Fortbildungen finanzieren.<br />
Das Stipendium ist so ausgelegt, dass je<br />
Berufsbereich jeweils ein Prozent der Absolventen<br />
in den Genuss eines Stipendiums<br />
kommen können. Die Gewerke des <strong>Handwerk</strong>s<br />
sind besonders eifrig, so dass der prozentuale<br />
Anteil sogar leicht darüber liegt.<br />
Um sich um das Stipendium bewerben zu<br />
können, müssen die Bewerber ihre Ausbildung<br />
abgeschlossen haben, dürfen maximal<br />
25 Jahre alt sein, haben entweder eine Gesamtnote<br />
von mindestens 1,9, gewannen den<br />
praktischen Leistungswettbewerb auf Landesebene<br />
oder bekamen eine Empfehlung ihres<br />
Arbeitgebers oder der Berufsschule. „Die<br />
Aussichten, aufgenommen zu werden, sind<br />
gut“, sagt Andreas van Nahl, Sprecher der<br />
Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung<br />
SBB, die das Weiterbildungsstipendium<br />
bundesweit koordiniert. Er empfiehlt Chefs<br />
die Auszubildenden über das Stipendium zu<br />
informieren. „Diese Aussichten können die<br />
Leistungen steigern.“