pdf-Datei - Bergische Universität Wuppertal
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Er leitete die Baumpflanzaktion der Verkehrswissenschaftler im Oberbergischen Wald: Oberförster Udo Oberreuther (Bild links) vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, in<br />
der Mitte Tagungsleiter Prof. Dr.-Ing. Felix Huber. Bild rechts: Verkehrswissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Begrüßung in der Tagungsstätte „Maria<br />
in der Aue“ bei Wermelskirchen (v.l.n.r.): Prorektor Prof. Dr. Michael Scheffel, Tagungsleiter Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach, Dipl.-Ing. Karin Kraschl-Hirschmann von der TU<br />
Graz, Dipl.-Ing. Sonja Löwa von der TU Hamburg-Harburg und Tagungsleiter Prof. Dr.-Ing. Felix Huber.<br />
Tagung der Verkehrswissenschaftler<br />
Doktoranden und Professoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz/<br />
Per CO 2 -Rechner Klimabelastung der Teilnehmer berechnet – Baumpflanzung zum Ausgleich<br />
75 Doktoranden und die Professoren aller<br />
Verkehrslehrstühle der <strong>Universität</strong>en<br />
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz<br />
nahmen an der 32. <strong>Universität</strong>stagung des<br />
Verkehrswesens in „Maria in der Aue“,<br />
Tagungsstätte des Erzbistums Köln, in Wermelskirchen<br />
teil. Organisiert worden war<br />
das Treffen vom Fachzentrum Verkehr im<br />
Fach Bauingenieurwesen der <strong>Bergische</strong>n<br />
<strong>Universität</strong>.<br />
Mit einem CO 2 -Rechner war die Belastung<br />
des Klimas durch die An- und Abreise der Teilnehmer<br />
ermittelt worden. Unter Anleitung von<br />
Revierförster Udo Oberreuther vom Landesbetrieb<br />
Wald und Holz NRW und seinen Azubis<br />
pflanzten die Verkehrswissenschaftler zwölf<br />
Rotbuchen, um die Gesamtmenge an CO 2 auszugleichen,<br />
die mit der Tagung emittiert wurde.<br />
Dipl.-Ing. Elke Clarus von der TU Dresden war<br />
diejenige mit der geringsten Menge an klimaschädlichen<br />
Gasen: Sie war ganz einfach mit<br />
der Bahn angereist und erhielt dafür als Preis<br />
einen Bahngutschein im Wert von 100 Euro.<br />
Workshops behandelten „Mobilität & Web<br />
2.0 – wie computergestützte Medien unser<br />
Mobilitätsverhalten beeinflussen“, „Radverkehrsbeschleunigung<br />
im Zuge innerörtlicher<br />
Hauptverkehrsstraßen“ und „Postfossiler<br />
Verkehr“, letzterer organisiert von Dipl.-Ing.<br />
Michael Falk, Uni <strong>Wuppertal</strong>. Behandelt<br />
wurden aktuelle Forschungsfragen wie z.B.<br />
Elektromobilität, Infrastruktur, Modelle des<br />
öffentlichen Verkehrs, Verkehrstechnik sowie<br />
Verkehrssicherheit. Berichtet wurde u.a. über<br />
den „Mobilitätsalltag von Einkommensarmen<br />
im städtischen Raum“.<br />
Im Themenblock „Modelle“, moderiert von<br />
Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp, <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong>,<br />
wurden Möglichkeiten erläutert, die sich<br />
durch „Modellierung und Optimierung des Ver-<br />
Fotos (3) Roland Keusch<br />
kehrsablaufs in Evakuierungssituationen“ ergeben.<br />
Dabei ging es auch um die Entwicklung<br />
von Planungsempfehlungen, Menschen im Katastrophenfall<br />
schnell aus den Gefahrenzonen<br />
zu bringen, auch wenn Wege beispielsweise<br />
durch Überschwemmungen oder umgefallene<br />
Bäume blockiert sind.<br />
Dipl.-Ing. Karin Kraschl-Hirschmann von der<br />
TU Graz machte deutlich, dass bei einem Elektromobil<br />
eher der energetisch günstigste Weg<br />
und nicht unbedingt der schnellste von Bedeutung<br />
ist. Sie befasst sich in ihrer Dissertation<br />
mit der Frage, wie das „Routenwahlverhalten<br />
neuer Fahrzeugkonzepte in Verkehrsmodelle“<br />
integriert werden kann. Im Themenblock „E-<br />
Mobilität“ wurde über den Stand der „Planung<br />
eines Ladeinfrastrukturnetzes für Elektrofahrzeuge<br />
in Berlin“ informiert und kontrovers<br />
Eine Rotbuche ist gepflanzt: Dipl.-Ing. Karin Kraschl-<br />
Hirschmann mit Prof. Dr.-Ing. Martin Fellendorf, beide<br />
von der TU Graz.<br />
diskutiert, ob es Aufgabe der öffentlichen Hand<br />
sei, die Infrastruktur im Straßenraum auf Kosten<br />
der Allgemeinheit einzurichten. Weitere<br />
Themen waren hier „Modell zur Beschreibung<br />
des Individualverhaltens beim Kauf von Elektroautos“<br />
und „Regionale Anpassungsstrategien<br />
im Verkehrssektor zur Vorbereitung auf den<br />
Klimawandel“.<br />
Unter Moderation von Prof. Dr.-Ing. Jürgen<br />
Gerlach, <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong>, wurden Fragen<br />
der Straßenverkehrstechnik behandelt, so das<br />
Thema „Verkehrsablauf an Minikreisverkehren“<br />
und „Alternative Möglichkeiten der Bewertung<br />
der Unfallschwere“. Ferner wurden Simulationen<br />
von Verkehrsabläufen auf Autobahnen<br />
vorgestellt und die Chancen eines „Deutsch-<br />
Russischen Richtlinienvergleichs der Straßen-<br />
und Verkehrsplanung beim Neubau einer mautpflichtigen<br />
Autobahn“ beleuchtet.<br />
Der Öffentliche Nahverkehr war Gegenstand<br />
eines weiteren Themenblocks. Hier ging es am<br />
Beispiel München u.a. um eine „Renaissance<br />
der Straßenbahn“, aber auch um „Theoretischen<br />
Grundlagen für eine intelligente und<br />
kundenorientierte Verkehrssteuerung aus Sicht<br />
des ÖPNV“.<br />
Im Rahmenprogramm gab es eine kunstgeschichtliche<br />
Führung durch den Altenberger<br />
Dom mit Orgelkonzert und einen <strong>Bergische</strong>n<br />
Abend mit Reibekuchen, Rheinischem Sauerbraten<br />
und Waffeln.<br />
Tagungsleiter Prof. Dr.-Ing. Felix Huber: „Mit<br />
dem Tagungsort konnten wir unseren Gästen<br />
Naturnähe und Charakter des <strong>Bergische</strong>n<br />
Landes nahebringen.“ Die Tagung wurde<br />
durch die Stadtsparkasse <strong>Wuppertal</strong>, die Barmenia<br />
Versicherungen, den Verkehrsverbund<br />
Rhein-Sieg, die Gesellschaft der Freunde der<br />
<strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong> (GFBU) und die Deutsche<br />
Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft<br />
(DVWG) Berg & Mark unterstützt.<br />
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WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 44 Wintersemester 2011/2012