09.11.2012 Aufrufe

pdf-Datei - Bergische Universität Wuppertal

pdf-Datei - Bergische Universität Wuppertal

pdf-Datei - Bergische Universität Wuppertal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Displays von der Rolle?<br />

DFG fördert Juniorprofessor mit 1,1 Mio. Euro:<br />

Prof. Görrn erforscht elastisch dehnbare Elektronikbauteile<br />

Im neuen Reinraum des Lehr- und Forschungsgebietes für Elektronische Bauelemente von Prof. Dr.-Ing. Thomas<br />

Riedl (rechts) demonstriert Prof. Dr.-Ing. Patrick Görrn (Mitte) dem Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik - Informationstechnik<br />

- Medientechnik, Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert, die Vorteile elastisch dehnbarer Träger für die<br />

Elektronik der Zukunft.<br />

Der 33jährige Ingenieurwissenschaftler<br />

Prof. Dr.-Ing. Patrick Görrn ist in das Emmy<br />

Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) aufgenommen<br />

worden und erhält damit für fünf Jahre<br />

eine Förderung von 1,1 Millionen Euro zur<br />

Einrichtung einer Nachwuchsgruppe im<br />

Fachbereich Elektrotechnik - Informationstechnik<br />

- Medientechnik. Mit dem Emmy<br />

Noether-Programm unterstützt die DFG<br />

herausragende Nachwuchswissenschaftler.<br />

In der Elektrotechnik gibt es derzeit bundesweit<br />

nur zwei nach der Mathematikerin<br />

Emmy Noether (1882-1935) benannte DFG-<br />

Nachwuchsgruppen.<br />

Erst im Frühjahr 2011 war Dr.-Ing. Görrn (33)<br />

von der Princeton University nach Deutschland<br />

auf eine Juniorprofessur in <strong>Wuppertal</strong> berufen<br />

worden, wo er an das Lehr- und Forschungsgebiet<br />

„Elektronische Bauelemente“ von Prof.<br />

Dr.-Ing. Thomas Riedl angegliedert ist.<br />

Während seines Aufenthalts als Humboldt-<br />

Stipendiat in Princeton hatte Prof. Görrn die<br />

Grundlage seiner Forschungsarbeiten im Bereich<br />

elastisch dehnbarer Elektronik geschaffen,<br />

die er so beschreibt: „Seit längerem gibt es in<br />

der Elektrotechnik den Trend von harten Mikro-<br />

Chips hin zu weicheren und dadurch vielseitiger<br />

einsetzbaren Bauelementen. Solarzellen oder<br />

Displays auf Folie könnten ‚von der Rolle’ kostengünstiger<br />

hergestellt, transportiert und wie<br />

Teppichboden oder Tapeten verlegt werden.<br />

Noch weichere Bauelemente könnten elastisch<br />

ausgedehnt und so auf beliebige Oberflächen<br />

wie eine Haut aufgebracht werden. Sie zerbrechen<br />

nicht und sind sogar kompatibel mit ebenfalls<br />

weichem biologischen Gewebe.“<br />

Besonders interessieren den jungen Forscher<br />

Nanostrukturen, die selbstorganisiert auf der<br />

Oberfläche weicher Silikone entstehen können.<br />

Damit will Prof. Görrn die Effizienz organischer<br />

Leuchtdioden (sog. OLEDs), Solarzellen und Laser<br />

deutlich steigern. Prof. Riedl:„Ich freue mich<br />

für Patrick Görrn über diese Auszeichnung! Wir<br />

werden ihn beim zügigen Aufbau seiner Nachwuchsgruppe<br />

unterstützen.“ Prof. Görrn: „Die<br />

hervorragende Ausstattung bei Prof. Riedl gibt<br />

mir exzellente Startbedingungen. Ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt für meine Entscheidung, an<br />

die <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> zu kommen, war die<br />

Möglichkeit der Zusammenarbeit auch mit der<br />

international renommierten Chemie-Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Ullrich Scherf im interdisziplinären<br />

Institut für Polymertechnologie.“<br />

Dekan Prof. Dr.-Ing. Anton Kummert: „Die<br />

Einrichtung einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe<br />

ist eine besondere Anerkennung der bisherigen<br />

Forschungsleistung von Patrick Görrn,<br />

aber zugleich auch eine Ehre für die <strong>Wuppertal</strong>er<br />

Elektrotechnik. Unsere mit modernstem<br />

Equipment ausgestatteten Labore bieten ein<br />

ideales Umfeld!“ Auch das Institut für Polymertechnologie<br />

werde durch das renommierte<br />

DFG-Förderprogramm gestärkt. Rektor Prof. Dr.<br />

Lammert T. Koch zeigt sich hoch erfreut: „Ein<br />

toller Erfolg für Herrn Görrn, den Fachbereich<br />

und die ganze Uni!“<br />

Der gebürtige Brandenburger Patrick Görrn<br />

studierte Elektrotechnik in Braunschweig, wo<br />

er 2008 am Institut für Hochfrequenztechnik<br />

mit Auszeichnung promovierte. Er war dann<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU<br />

Braunschweig, bevor er als Forschungsstipendiat<br />

der Alexander von Humboldt-Stiftung an<br />

die Princeton University in die USA wechselte.<br />

Foto Friederike von Heyden<br />

Kommentar zur Übersetzung<br />

der Septuaginta: 3000 Seiten!<br />

Zu der 2009 erschienenen ersten deutschen<br />

Gesamtübersetzung der „Septuaginta“, des<br />

griechischen Alten Testaments, Mitherausgeber<br />

der <strong>Wuppertal</strong>er Althistoriker Prof. Dr.<br />

Wolfgang Orth, ist der zweibändige Kommentar<br />

erschienen. Auf sage und schreibe<br />

3151 Seiten werden detaillierte sprachliche<br />

und sachliche Erläuterungen zum gesamten<br />

Text des griechischen Alten Testaments<br />

gegeben. Auch bei diesem Gemeinschaftswerk<br />

von über 80 Forschern lagen Organisation<br />

und Herausgeberschaft wiederum<br />

in den Händen von Prof. Dr. Martin Karrer<br />

(Kirchliche Hochschule <strong>Wuppertal</strong>/Bethel)<br />

und Prof. Dr. Wolfgang Kraus (Saarbrücken).<br />

Die redaktionellen Arbeiten wurden zum<br />

größten Teil in <strong>Wuppertal</strong> durchgeführt.<br />

Die im Verlag der<br />

Deutschen Bibelgesellschaft<br />

Stuttgart<br />

erschienene Gesamtübersetzung<br />

der Septuaginta<br />

ist laut Prof.<br />

Orth „besonderes<br />

Aushängeschild des<br />

Wissenschaftsstandorts<br />

<strong>Wuppertal</strong>“. Das<br />

Ergebnis zehnjähriger<br />

Arbeit erhielt durch drei große Internationale<br />

Septuaginta-Konferenzen wesentliche Impulse,<br />

zumal die „Septuaginta“ als ein Grundbuch der<br />

abendländischen Überlieferung gilt. Der damalige<br />

EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang<br />

Huber, und für die katholische Bischofskonferenz<br />

Kardinal Karl Lehmann in einem gemeinsamen<br />

Geleitwort: „Die Septuaginta gehört<br />

zum kulturellen Erbe der Menschheit“.<br />

Die Ziele, die sich die <strong>Wuppertal</strong>er Septuaginta-Forschung<br />

gesteckt hatte, seien mit der<br />

Vollendung von Übersetzung und Kommentar<br />

erreicht, bilanziert Prof. Orth als Mitherausgeber:<br />

„Die internationalen Forschungsverbindungen,<br />

die vom <strong>Wuppertal</strong>er Septuaginta-<br />

Schwerpunkt aus aufgebaut wurden, sind Basis<br />

für das nächste Projekt eines mehrbändigen<br />

Septuaginta-Handbuchs, das im Gütersloher<br />

Verlagshaus erscheinen wird.“<br />

(Septuaginta Deutsch – Erläuterungen und<br />

Kommentare, Kombipaket mit Band 1 und 2 als<br />

Gesamtwerk, 3151 Seiten, Deutsche Bibelgesellschaft<br />

Stuttgart 2011, Einführungspreis 98<br />

Euro bis 21. März 2012, dann 128 Euro.)<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Wolfgang Orth (Mitherausgeber von<br />

Septuaginta Deutsch)<br />

Fach Alte Geschichte<br />

Telefon 0202/78 36 99<br />

E-Mail orth2@uni-wuppertal.de<br />

19<br />

WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 44 Wintersemester 2011/2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!