2/2011 von
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gner Bratbirne« (Projektpartner Manufaktur Geiger, Schlat)<br />
eingeplant. Hier werden resistente Wurzelunterlagen mit<br />
alten Sorten <strong>von</strong> Mostbirnen aufgepflanzt. Die gewonnenen<br />
Erfahrungen sollen an interessierte Landwirte und Wiesenbesitzer<br />
weitergegeben werden. Es soll gezeigt werden,<br />
dass es möglich ist, mit Anpflanzungen <strong>von</strong> hochstämmigen<br />
Obstbäumen unter Berücksichtigung <strong>von</strong> naturschutzfachlichen<br />
Zielsetzungen auch ökonomisch tragfähig zu wirtschaften.<br />
So sollen langfristig wieder Lebensräume unter<br />
anderem für bedrohte Vogelarten geschaffen und Landwirte<br />
für den naturnahen Streuobstbau begeistert werden.<br />
Die Pflege alter Obstbäume erfordert besondere Erfahrung: Mitarbeiter<br />
<strong>von</strong> Gemeindebauhöfen beim praktischen Teil eines Seminars<br />
mit Ökologen und Obstbaufachleuten.<br />
Auch wenn die Förderung praktischer Maßnahmen in den<br />
Streuobstwiesengegenden im Vordergrund des Projektes<br />
steht, bedarf es einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit,<br />
um das Thema Natura 2000 mit positiven Aspekten in<br />
der Bevölkerung zu verankern. Dazu sollen die »Streuobst-<br />
Events« des LIFE+-Projektes beitragen, die sich in bestehende<br />
örtliche Feste integrieren. Das erste <strong>von</strong> insgesamt<br />
acht Streuobst-Festen fand im Oktober letzten Jahres in<br />
Schlat im Landkreis Göppingen statt. Die Veranstaltungen<br />
sind eine Mischung aus Emotion und Information - sie machen<br />
das Thema für alle Sinne erlebbar und unterhaltsam.<br />
Dabei gibt es für die Besucher einen »Vogelweg« mit in-<br />
Heike Seehofer<br />
15<br />
teraktiven Stationen, bei dem Besucher spielerisch etwas<br />
über die Streuobstwiesen und ihre Bewohner erfahren können.<br />
Eine humorvolle Aufarbeitung des Themas bietet das<br />
Mundartkabarett »Rettet die Streuobstwiesen« mit »Herrn<br />
Hämmerle« (alias Bernd Kohlhepp). Begleitend werden Fotowettbewerbe<br />
zu verschiedenen Themen im Vorfeld ausgelobt.<br />
Die Vielzahl an Einsendungen zum Thema »Mensch<br />
und Streuobstwiese« und auch zum derzeit laufenden Fotowettbewerb<br />
zum Thema »Obstblüte« unterstreicht das<br />
vorhandene große Interesse der Bürger an diesem Thema.<br />
Das Land Baden-Württemberg trägt eine besondere Ver-<br />
Zum »LOGL-Geprüften Obstbaumpfleger« müssen gewerblich tätige<br />
Baumpfleger eine Ausbildung absolvieren. Hier der im Rahmen<br />
des LIFE+-Projekts ausgebildete Kurs nach bestandener Prüfung.<br />
antwortung für bedrohte und europaweit geschützte Vogelarten<br />
der Streuobstwiesen. Zur Sicherung dieser Lebensräume<br />
werden im Rahmen des LIFE+-Projektes exemplarisch<br />
Sanierungen <strong>von</strong> vergreisten und vernachlässigten<br />
Beständen, Fortbildungen für gewerbliche und private Obstbaumpfleger<br />
und modellhafte Alternativen zur traditionellen<br />
Nutzung der Streuobstwiesen durchgeführt und erprobt.<br />
Diese Maßnahmen werden unterstützt durch eine breit angelegte<br />
Öffentlichkeitsarbeit. So kann neben dem vorrangigen<br />
Projektziel, dem Vogelschutz, zusätzlich ein wichtiger<br />
Beitrag dazu geleistet werden, dass eine wertvolle, charakteristische<br />
Kulturlandschaft erhalten bleibt.<br />
Julia Balko<br />
Heike Seehofer