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gner Bratbirne« (Projektpartner Manufaktur Geiger, Schlat)<br />

eingeplant. Hier werden resistente Wurzelunterlagen mit<br />

alten Sorten <strong>von</strong> Mostbirnen aufgepflanzt. Die gewonnenen<br />

Erfahrungen sollen an interessierte Landwirte und Wiesenbesitzer<br />

weitergegeben werden. Es soll gezeigt werden,<br />

dass es möglich ist, mit Anpflanzungen <strong>von</strong> hochstämmigen<br />

Obstbäumen unter Berücksichtigung <strong>von</strong> naturschutzfachlichen<br />

Zielsetzungen auch ökonomisch tragfähig zu wirtschaften.<br />

So sollen langfristig wieder Lebensräume unter<br />

anderem für bedrohte Vogelarten geschaffen und Landwirte<br />

für den naturnahen Streuobstbau begeistert werden.<br />

Die Pflege alter Obstbäume erfordert besondere Erfahrung: Mitarbeiter<br />

<strong>von</strong> Gemeindebauhöfen beim praktischen Teil eines Seminars<br />

mit Ökologen und Obstbaufachleuten.<br />

Auch wenn die Förderung praktischer Maßnahmen in den<br />

Streuobstwiesengegenden im Vordergrund des Projektes<br />

steht, bedarf es einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um das Thema Natura 2000 mit positiven Aspekten in<br />

der Bevölkerung zu verankern. Dazu sollen die »Streuobst-<br />

Events« des LIFE+-Projektes beitragen, die sich in bestehende<br />

örtliche Feste integrieren. Das erste <strong>von</strong> insgesamt<br />

acht Streuobst-Festen fand im Oktober letzten Jahres in<br />

Schlat im Landkreis Göppingen statt. Die Veranstaltungen<br />

sind eine Mischung aus Emotion und Information - sie machen<br />

das Thema für alle Sinne erlebbar und unterhaltsam.<br />

Dabei gibt es für die Besucher einen »Vogelweg« mit in-<br />

Heike Seehofer<br />

15<br />

teraktiven Stationen, bei dem Besucher spielerisch etwas<br />

über die Streuobstwiesen und ihre Bewohner erfahren können.<br />

Eine humorvolle Aufarbeitung des Themas bietet das<br />

Mundartkabarett »Rettet die Streuobstwiesen« mit »Herrn<br />

Hämmerle« (alias Bernd Kohlhepp). Begleitend werden Fotowettbewerbe<br />

zu verschiedenen Themen im Vorfeld ausgelobt.<br />

Die Vielzahl an Einsendungen zum Thema »Mensch<br />

und Streuobstwiese« und auch zum derzeit laufenden Fotowettbewerb<br />

zum Thema »Obstblüte« unterstreicht das<br />

vorhandene große Interesse der Bürger an diesem Thema.<br />

Das Land Baden-Württemberg trägt eine besondere Ver-<br />

Zum »LOGL-Geprüften Obstbaumpfleger« müssen gewerblich tätige<br />

Baumpfleger eine Ausbildung absolvieren. Hier der im Rahmen<br />

des LIFE+-Projekts ausgebildete Kurs nach bestandener Prüfung.<br />

antwortung für bedrohte und europaweit geschützte Vogelarten<br />

der Streuobstwiesen. Zur Sicherung dieser Lebensräume<br />

werden im Rahmen des LIFE+-Projektes exemplarisch<br />

Sanierungen <strong>von</strong> vergreisten und vernachlässigten<br />

Beständen, Fortbildungen für gewerbliche und private Obstbaumpfleger<br />

und modellhafte Alternativen zur traditionellen<br />

Nutzung der Streuobstwiesen durchgeführt und erprobt.<br />

Diese Maßnahmen werden unterstützt durch eine breit angelegte<br />

Öffentlichkeitsarbeit. So kann neben dem vorrangigen<br />

Projektziel, dem Vogelschutz, zusätzlich ein wichtiger<br />

Beitrag dazu geleistet werden, dass eine wertvolle, charakteristische<br />

Kulturlandschaft erhalten bleibt.<br />

Julia Balko<br />

Heike Seehofer

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