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Aktiv für Neuntöter, Holzbiene und Küchenschelle<br />

Aktionsplan Biologische Vielfalt<br />

Von Barbara Haas<br />

Der Aktionsplan Biologische Vielfalt läuft nun bereits seit<br />

drei Jahren. Landesweit wurden im Rahmen des Aktionsplan-Bausteins<br />

»111-Arten-Korb« (siehe Infokasten) zahlreiche<br />

Aktionen und Projekte gestartet oder auch schon<br />

erfolgreich abgeschlossen. Im Internet unter www.aktionsplan-biologische-vielfalt.de<br />

lassen sich Projektbeschreibungen<br />

und Informationen zu Tier- und Pflanzenarten des<br />

111-Arten-Korbs aufrufen.<br />

Ganz unterschiedlich sind die Projektpartner, die sich einer<br />

Tier- oder Pflanzenart annehmen. Im Regierungsbezirk<br />

Stuttgart gab und gibt es zum Beispiel Kooperationen zwischen<br />

Schulklassen und Wirtschaftsunternehmen, Projekte<br />

mit Naturschutzverbänden, Kirchengemeinden, aber auch<br />

Lehrerfortbildungen zum Thema Artenschutz.<br />

Carl Zeiss AG – die Biodiversität im Blick<br />

Auf einer Wacholderheide des Volkmarsberges bei Oberkochen<br />

traf sich im Oktober 2010 eine große Gruppe Jugendlicher<br />

und einiger Erwachsener. Es waren Auszubildende<br />

und Führungskräfte der Carl Zeiss AG sowie Schülerinnen<br />

und Schüler der Dreißentalschule Oberkochen.<br />

Zwischen dem Unternehmen und der Grund- und Werkrealschule<br />

besteht eine Kooperation. Sie alle lauschten den<br />

Worten des Leiters des Landschaftserhaltungsverbands<br />

Ostalbkreis, Ralf Worm, der sie in die bevorstehenden Pflegearbeiten<br />

und die dazugehörigen Maschinen und Geräte<br />

einwies. Zunächst hielten sie respektvoll Abstand zur großen<br />

Häckselmaschine. Doch schon bald war es besonders<br />

für die jungen Männer äußerst reizvoll, den Häcksler mit<br />

Gehölzen zu füttern, die sonst die Wacholderheide überwachsen<br />

würden. An anderer Stelle der Heide war vom<br />

Landschaftserhaltungsverband gemäht worden, und die Jugendlichen<br />

rechten das Mähgut zusammen und trugen es<br />

zum Feuer. Die gemeinsame Aktion auf dem Volkmarsberg<br />

stand im Zeichen der Patenschaft, welche die Carl Zeiss<br />

AG für die Küchenschelle übernommen hat. Denn hier, ganz<br />

in der Nähe des Firmensitzes, befindet sich noch ein größeres<br />

Vorkommen der gefährdeten Blütenpflanze.<br />

20<br />

Albvereinler für den Artenschutz aktiv<br />

Die Bereitschaft, sich für den Artenschutz einzusetzen, hat<br />

schon seit langem Tradition im Schwäbischen Albverein.<br />

Hans-Rainer Schmid <strong>von</strong> der OG Nattheim versteht es immer<br />

wieder, »ökologische Trittsteine« zuwege zu bringen.<br />

Die Ackerfluren im Norden <strong>von</strong> Nattheim sind arm an Feldgehölzen,<br />

deshalb ist es ein seit langem verfolgtes Ziel der<br />

OG, die Flur durch Hecken und Feldgehölze im wahrsten<br />

Sinn des Wortes »lebendiger zu machen«. Durch Grunderwerb<br />

des Schwäbischen Albvereins im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens<br />

ist dies auch gelungen: Zwischen<br />

den Waldgebieten Zitterberg und Kirchberg konnten seit<br />

1985 im Gewann Fleinheimer Loch einige Hecken gepflanzt<br />

werden, die zwischenzeitlich Lebensraum des Neuntöters<br />

geworden sind. Das Naturdenkmal „»Sachsenbrunnen« mit<br />

seinen Feldrainen und Schlehenhecken dient vor allem als<br />

Nahrungsfläche. Jetzt werden die Hecken, die man in der<br />

Anfangszeit gepflanzt hat, gepflegt und abschnittsweise<br />

verjüngt, denn der Neuntöter braucht gestufte Hecken unterschiedlicher<br />

Ausprägung, die auch Gras- und Krautsäume<br />

aufweisen. Die Nattheimer Albvereinler dürfen stolz darauf<br />

sein, dass sie der 111-Artenkorb-Tierart Neuntöter ide -<br />

ale Lebensraumverhältnisse geschaffen haben und erhalten.<br />

Das Beispiel zeigt, dass kontinuierliches Bemühen zu Erfol -<br />

gen führt und dass damit auch ganz gezielt einer gefährdeten<br />

Tierart geholfen werden kann.<br />

Die OG Öhringen mit Naturschutzwart Hans-Eckart Kropp<br />

und seiner Helferschar betreut eine ganze Reihe <strong>von</strong> naturschutzbedeutsamen<br />

Gebieten rings um Öhringen. Hier<br />

soll ein besonderes Artenschutzprojekt hervorgehoben werden:<br />

Zwei »Wildbienenhotels« an einer Hecke bei Michelbach<br />

wurden aufgestellt und <strong>von</strong> etlichen Wildbienenarten<br />

auch gleich angenommen. Für die Blauschwarze Holzbiene<br />

–die größte und auffallendste heimische Wildbienenart<br />

–wurden alte Holzstämme an einem sonnigen Waldsaum<br />

aufgestellt. Auch wenn man die Holzbiene nur selten<br />

zu Gesicht bekommt, so ist sie doch erwiesenermaßen<br />

da und hat die trockenen, durchlöcherten Hölzer angenom -<br />

EW

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