2/2011 von
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Aktiv für Neuntöter, Holzbiene und Küchenschelle<br />
Aktionsplan Biologische Vielfalt<br />
Von Barbara Haas<br />
Der Aktionsplan Biologische Vielfalt läuft nun bereits seit<br />
drei Jahren. Landesweit wurden im Rahmen des Aktionsplan-Bausteins<br />
»111-Arten-Korb« (siehe Infokasten) zahlreiche<br />
Aktionen und Projekte gestartet oder auch schon<br />
erfolgreich abgeschlossen. Im Internet unter www.aktionsplan-biologische-vielfalt.de<br />
lassen sich Projektbeschreibungen<br />
und Informationen zu Tier- und Pflanzenarten des<br />
111-Arten-Korbs aufrufen.<br />
Ganz unterschiedlich sind die Projektpartner, die sich einer<br />
Tier- oder Pflanzenart annehmen. Im Regierungsbezirk<br />
Stuttgart gab und gibt es zum Beispiel Kooperationen zwischen<br />
Schulklassen und Wirtschaftsunternehmen, Projekte<br />
mit Naturschutzverbänden, Kirchengemeinden, aber auch<br />
Lehrerfortbildungen zum Thema Artenschutz.<br />
Carl Zeiss AG – die Biodiversität im Blick<br />
Auf einer Wacholderheide des Volkmarsberges bei Oberkochen<br />
traf sich im Oktober 2010 eine große Gruppe Jugendlicher<br />
und einiger Erwachsener. Es waren Auszubildende<br />
und Führungskräfte der Carl Zeiss AG sowie Schülerinnen<br />
und Schüler der Dreißentalschule Oberkochen.<br />
Zwischen dem Unternehmen und der Grund- und Werkrealschule<br />
besteht eine Kooperation. Sie alle lauschten den<br />
Worten des Leiters des Landschaftserhaltungsverbands<br />
Ostalbkreis, Ralf Worm, der sie in die bevorstehenden Pflegearbeiten<br />
und die dazugehörigen Maschinen und Geräte<br />
einwies. Zunächst hielten sie respektvoll Abstand zur großen<br />
Häckselmaschine. Doch schon bald war es besonders<br />
für die jungen Männer äußerst reizvoll, den Häcksler mit<br />
Gehölzen zu füttern, die sonst die Wacholderheide überwachsen<br />
würden. An anderer Stelle der Heide war vom<br />
Landschaftserhaltungsverband gemäht worden, und die Jugendlichen<br />
rechten das Mähgut zusammen und trugen es<br />
zum Feuer. Die gemeinsame Aktion auf dem Volkmarsberg<br />
stand im Zeichen der Patenschaft, welche die Carl Zeiss<br />
AG für die Küchenschelle übernommen hat. Denn hier, ganz<br />
in der Nähe des Firmensitzes, befindet sich noch ein größeres<br />
Vorkommen der gefährdeten Blütenpflanze.<br />
20<br />
Albvereinler für den Artenschutz aktiv<br />
Die Bereitschaft, sich für den Artenschutz einzusetzen, hat<br />
schon seit langem Tradition im Schwäbischen Albverein.<br />
Hans-Rainer Schmid <strong>von</strong> der OG Nattheim versteht es immer<br />
wieder, »ökologische Trittsteine« zuwege zu bringen.<br />
Die Ackerfluren im Norden <strong>von</strong> Nattheim sind arm an Feldgehölzen,<br />
deshalb ist es ein seit langem verfolgtes Ziel der<br />
OG, die Flur durch Hecken und Feldgehölze im wahrsten<br />
Sinn des Wortes »lebendiger zu machen«. Durch Grunderwerb<br />
des Schwäbischen Albvereins im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens<br />
ist dies auch gelungen: Zwischen<br />
den Waldgebieten Zitterberg und Kirchberg konnten seit<br />
1985 im Gewann Fleinheimer Loch einige Hecken gepflanzt<br />
werden, die zwischenzeitlich Lebensraum des Neuntöters<br />
geworden sind. Das Naturdenkmal „»Sachsenbrunnen« mit<br />
seinen Feldrainen und Schlehenhecken dient vor allem als<br />
Nahrungsfläche. Jetzt werden die Hecken, die man in der<br />
Anfangszeit gepflanzt hat, gepflegt und abschnittsweise<br />
verjüngt, denn der Neuntöter braucht gestufte Hecken unterschiedlicher<br />
Ausprägung, die auch Gras- und Krautsäume<br />
aufweisen. Die Nattheimer Albvereinler dürfen stolz darauf<br />
sein, dass sie der 111-Artenkorb-Tierart Neuntöter ide -<br />
ale Lebensraumverhältnisse geschaffen haben und erhalten.<br />
Das Beispiel zeigt, dass kontinuierliches Bemühen zu Erfol -<br />
gen führt und dass damit auch ganz gezielt einer gefährdeten<br />
Tierart geholfen werden kann.<br />
Die OG Öhringen mit Naturschutzwart Hans-Eckart Kropp<br />
und seiner Helferschar betreut eine ganze Reihe <strong>von</strong> naturschutzbedeutsamen<br />
Gebieten rings um Öhringen. Hier<br />
soll ein besonderes Artenschutzprojekt hervorgehoben werden:<br />
Zwei »Wildbienenhotels« an einer Hecke bei Michelbach<br />
wurden aufgestellt und <strong>von</strong> etlichen Wildbienenarten<br />
auch gleich angenommen. Für die Blauschwarze Holzbiene<br />
–die größte und auffallendste heimische Wildbienenart<br />
–wurden alte Holzstämme an einem sonnigen Waldsaum<br />
aufgestellt. Auch wenn man die Holzbiene nur selten<br />
zu Gesicht bekommt, so ist sie doch erwiesenermaßen<br />
da und hat die trockenen, durchlöcherten Hölzer angenom -<br />
EW