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Erneuerbare Energieträger nach -<br />

haltig und umweltschonend nutzen<br />

Von Sylvia Metz und Dr. Wolfgang Herter<br />

Die Diskussion der letzten Wochen um die Risiken der<br />

Atomkraftnutzung führten zu den allseits geäußerten Willensbekundungen,<br />

künftig erneuerbare Energieträger stärker<br />

zu nutzen. Der Schwäbische Albverein begrüßt diese<br />

Entwicklung ausdrücklich und wird alle Bemühungen zur<br />

Energieeinsparung und zur nachhaltigen und umweltverträglichen<br />

Energieerzeugung unterstützen. Die tatsächliche<br />

Tragweite dieser gerade erst beginnenden Entwicklung<br />

und die Konsequenzen für die Praxis sind heute allerdings<br />

noch nicht in vollem Umfang absehbar.<br />

Sollte tatsächlich eine umfassende Energiewende in Gang<br />

kommen, wären dazu eine große Zahl neuer Bauwerke und<br />

neue Leitungsnetze erforderlich. Damit drängt sich auch<br />

die Frage nach deren Auswirkungen auf Natur und Umwelt<br />

auf. Aber darf man diese Frage angesichts der <strong>von</strong> vielen<br />

als historisch betrachteten Chance überhaupt stellen? Besteht<br />

möglicherweise die Gefahr, als Naturschutzverein in<br />

die Ecke der rückwärts gewandten Bedenkenträger gedrängt<br />

zu werden, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen?<br />

Müssen wir nicht froh sein, weg zu kommen vom Verfeuern<br />

fossiler Energieträger und weg <strong>von</strong> klimaschädlichem<br />

CO2?<br />

Die Antwort lautet ja, wir müssen froh sein über die Veränderungen,<br />

wir sollten aber angesichts der sich abzeichnenden<br />

Beeinträchtigungen der Natur auch einen kritischen<br />

Blick beibehalten. Wir sollten nicht riskieren, dass der positive<br />

Ansatz zu einer Energiewende aufgrund kurzfristiger<br />

Planungen und mangelnder Sorgfalt in der Umsetzung im<br />

Ergebnis negativ für den Natur- und Umweltschutz ausfällt.<br />

Man braucht kein Hellseher zu sein, um vorherzusagen,<br />

dass die Naturschutzverbände (wie im übrigen die gesamte<br />

Gesellschaft) bei einer Abwägung der Vor- und Nachteile<br />

der Förderung der erneuerbaren Energien gegenüber<br />

dem Schutz <strong>von</strong> Natur und Umwelt schnell in einen nicht<br />

leicht zu lösenden Interessenkonflikt geraten können. Zur<br />

4<br />

Reinhard Wolf<br />

nachhaltigen Entwicklung des Energiesektors und zur langfristigen<br />

Akzeptanz gehört nach Auffassung des Schwäbischen<br />

Albvereins, dass bei regenerativer Energieerzeugung<br />

auch auf Naturschutzbelange Rücksicht genommen wird.<br />

Fachliche Standards zum<br />

Schutz der Umwelt<br />

Bei jeder Art <strong>von</strong> Energieerzeugung sind Umwelt- und Naturschutzaspekte<br />

berührt. Alle Formen der technologischen<br />

Energieerzeugung auf der Basis fossiler wie regenerativer<br />

Energieträger können mit negativen Auswirkungen auf die<br />

Natur verbunden sein. Bei der Förderung der so genannten<br />

erneuerbaren Energien sind fachliche Standards zum<br />

Schutz vor negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt<br />

erforderlich. Bei einer verstärkten Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger sind fünf Punkte <strong>von</strong> wesentlicher Bedeutung:<br />

1. Energieverbrauch senken / Effizienz steigern<br />

Energiesparen ist die beste und billigste Möglichkeit, Energie-<br />

und Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Nach<br />

Modellrechnungen kann man rund 20 Prozent des Energieverbrauchs<br />

einsparen, ohne dass wir bei unserem Lebensstandard<br />

Abstriche machen müssen. Energieeinsparung<br />

durch Verringerung des Energieverbrauchs und Steigerung<br />

der Effizienz ist leicht möglich, beispielsweise durch<br />

technische Maßnahmen wie verbesserte Wärmedämmungen<br />

oder sparsamere Elektrogeräte und Motoren sowie<br />

durch viele kleine Maßnahmen im Privatbereich, die jeder<br />

Einzelne leisten kann.<br />

2. Erneuerbare Energieträger nachhaltig und<br />

umweltverträglich nutzen<br />

Wasserkraft: Eine Steigerung der Wasserkraftnutzung kann<br />

in Baden-Württemberg nur an bestehenden Standorten<br />

durch Modernisierungen erreicht werden. Zur Vermeidung

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