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Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...

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über die Stetigkeit <strong>der</strong> Oberfläche (Ackermann, 1994) zur Elim<strong>in</strong>ation von aufgrund von Mehrdeutigkeiten<br />

entstandenen groben Fehlern bei.<br />

Die <strong>in</strong> Kapitel 2.2 diskutierten Nachteile des Pyramidenverfahrens werden bei <strong>der</strong> Generierung von<br />

<strong>digitalen</strong> Geländemodellen zwar eher selten auftreten, können aber ke<strong>in</strong>eswegs ausgeschlossen<br />

werden. In (Maas, 1996a) wird deshalb gezeigt, daß die Abhängigkeit von <strong>der</strong> Verfügbarkeit guter<br />

Näherungswerte bei <strong>der</strong> Generierung von <strong>digitalen</strong> Geländemodellen durch die konsequente Anwendung<br />

von Mehrbildverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2.5 gezeigten Vorgehensweise drastisch reduziert<br />

werden kann, und daß bei Abbildung jedes Punktes <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens sechs Bil<strong>der</strong>n (was z.B. bei e<strong>in</strong>er<br />

Befliegung mit 80% Längs- und 60% Querüberdeckung gegeben ist) auf Pyramidenverfahren <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

merkmalsbasierten Zuordnung von durch e<strong>in</strong>en Interestoperator extrahierten diskreten Punkten<br />

gänzlich verzichtet werden kann. In mehreren praktischen Beispielen (Maas 1996a, Maas 1997)<br />

wurden ohne Vorgabe von Näherungswerten, ohne die Anwendung von Pyramidenstrategien, ohne<br />

Verwendung robuster Schätzverfahren, ohne Annahmen über die Stetigkeit <strong>der</strong> Oberfläche und ohne<br />

jegliche Nachbearbeitung <strong>der</strong> Daten auch <strong>in</strong> gebirgigen Regionen durchweg Fehlerraten kle<strong>in</strong>er als<br />

0,5% erreicht. Die dabei verwendeten Datensätze mit bis zu 50 Bil<strong>der</strong>n und bis zu 21 Strahlen pro<br />

Punkt lassen auch Schlüsse über die Effizienz des von Interestoperatoren zu: In (Maas 1996a) wurde<br />

an e<strong>in</strong>em Beispiel hergeleitet, daß die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daß <strong>der</strong> Förstner-Operator e<strong>in</strong>en Punkt,<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bild detektiert wurde, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zweiten Bild ebenfalls detektiert, bei etwa 65% liegt;<br />

mit an<strong>der</strong>en Interestoperatoren wurden noch ungünstigere Werte erreicht. Auch wenn diese Aussage<br />

nur für e<strong>in</strong>en spezifischen Datensatz gilt, zeigt sie jedoch e<strong>in</strong>e generelle Limitierung <strong>der</strong> Anwendung<br />

merkmalsbasierter Verfahren.<br />

2.7. Tr<strong>in</strong>okulare Verfahren zur Punktzuordnung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur<br />

Seit etwa Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Computer Vision Literatur für Dreikamerasysteme zur<br />

Lösung von Mehrdeutigkeiten bei <strong>der</strong> Stereozuordnung <strong>der</strong> Begriff ‘tr<strong>in</strong>ocular vision’ e<strong>in</strong>gebürgert.<br />

E<strong>in</strong>e erste Implementation des tr<strong>in</strong>okularen Sehens<br />

für die Zuordnung diskreter Punkte f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong><br />

(Yachida, 1986); die Anwendung h<strong>in</strong>ter diesen<br />

Arbeiten ist die Generierung e<strong>in</strong>es Tiefenmodells<br />

für e<strong>in</strong>en autonomen Roboter durch passive Techniken.<br />

Die beschriebene Vorgehensweise (Abb. 16)<br />

entspricht im Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> <strong>in</strong> Kapitel 2.3 gezeigten<br />

(Abb. 3); die Implementation ist jedoch bei<br />

Yachida sequentiell, so daß Fehler zweiter Art<br />

durch verbleibende Mehrdeutigkeiten im Bildtripel<br />

nicht detektiert und vermieden werden können.<br />

Yachida schlägt zwar e<strong>in</strong>e Erweiterung auf e<strong>in</strong><br />

‘tetranokulares’ Verfahren vor, diskutiert dabei<br />

jedoch nur die Vergrößerung des geme<strong>in</strong>samen<br />

Gesichtsfeldes durch die Verwendung von vier<br />

Komb<strong>in</strong>ationen von je drei Kameras und nutzt<br />

nicht die <strong>in</strong> Kapitel 2.3 gezeigten Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Lösung verbleiben<strong>der</strong> Mehrdeutigkeiten durch<br />

Abb. 16: Pr<strong>in</strong>zip des tr<strong>in</strong>okularen Sehens<br />

(Yachida, 1986)<br />

19 Stand: 1. 10. 97

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