05.01.2015 Aufrufe

Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...

Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...

Mehrbildtechniken in der digitalen Photogrammetrie - Institute of ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mehrbildkorrelation und Photokl<strong>in</strong>ometrie können aufgrund ihrer Anfor<strong>der</strong>ungen an die Oberflächentextur<br />

als komplementäre Verfahren angesehen werden und s<strong>in</strong>d somit geeignet, sich gegenseitig<br />

zu ergänzen: In Regionen starker Oberflächentextur bietet die Mehrbildkorrelation e<strong>in</strong>e hohes<br />

Genauigkeits- und Zuverlässigkeitspotential, während sie <strong>in</strong> texturschwachen Regionen weitgehend<br />

undef<strong>in</strong>iert ist. Dagegen basieren Shad<strong>in</strong>g-Verfahren <strong>in</strong> ihrer Grundform gerade auf <strong>der</strong> Annahme<br />

e<strong>in</strong>er texturlosen Oberfläche und können entsprechend <strong>in</strong> solchen Regionen zur Oberflächenbestimmung<br />

herangezogen werden.<br />

E<strong>in</strong>e Integration von Match<strong>in</strong>gverfahren und Shape-from-Shad<strong>in</strong>g Techniken im Objektraum zur<br />

Bestimmung von geometrischen und radiometrischen Parametern e<strong>in</strong>er Oberfläche wird - ausgehend<br />

von e<strong>in</strong>er vorgegebenen Unterteilung <strong>in</strong> Regionen konstanter Albedo und texturreiche Regionen -<br />

anhand von simulierten Bildpaaren <strong>in</strong> (Heipke, 1992) gezeigt.<br />

E<strong>in</strong>en ebenfalls den <strong>in</strong> Kapitel 2.9.3 gezeigten Verfahren verwandten objektbasierten Ansatz,<br />

welcher neben <strong>der</strong> geometrischen Mehrbildkorrelation auch noch radiometrische Shad<strong>in</strong>g-Information<br />

benutzt, zeigen (Fua/Leclerc, 1995). Fua/Leclerc unterteilen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dreidimensionalen Modellierung<br />

e<strong>in</strong>e Objektoberfläche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Dreiecksmaschenstruktur und bestimmen die 3-D Koord<strong>in</strong>aten<br />

aller Eckpunkte <strong>der</strong> Struktur simultan <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Optimierungsprozeß. Die zu m<strong>in</strong>imierende Kostenfunktion<br />

setzt sich aus gewichteten Anteilen von Komponenten geometrischer Mehrbildkorrelation,<br />

radiometrischer Shad<strong>in</strong>g-Information sowie Annahmen über die Kont<strong>in</strong>uität <strong>der</strong> Objektoberfläche<br />

zusammen. Die drei Komponenten s<strong>in</strong>d dabei wie folgt def<strong>in</strong>iert:<br />

• Intensitätskomponente: Die Intensitätskomponente ergibt sich als Summe <strong>der</strong> Quadrate <strong>der</strong> Differenzen<br />

<strong>der</strong> Grauwerte zum Mittelwert, summiert über alle Sampl<strong>in</strong>gpunkte e<strong>in</strong>er Dreiecksmasche<br />

<strong>in</strong> allen Bil<strong>der</strong>n, summiert über alle Dreiecksmaschen <strong>der</strong> Objektoberfläche. Durch den objektbasierten<br />

Ansatz mit <strong>der</strong> Projektion e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Sampl<strong>in</strong>gpunkte unterteilten Dreiecksmasche <strong>in</strong> alle<br />

Bil<strong>der</strong> ergibt sich hier ebenfalls e<strong>in</strong>e Anpassung an die Oberfläche. Verdeckungen werden durch<br />

die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es hidden-surface Algorithmus mit entsprechen<strong>der</strong> Ausmaskierung verdeckter<br />

Regionen <strong>in</strong> den <strong>in</strong>s Bild projizierten Dreiecksmaschen berücksichtigt.<br />

• Shad<strong>in</strong>gkomponente: Unter <strong>der</strong> Annahme e<strong>in</strong>es Lambert’schen Reflektionsmodells und e<strong>in</strong>er sich<br />

über die Objektoberfläche nur langsam än<strong>der</strong>nden Albedo wird e<strong>in</strong>e Shad<strong>in</strong>gkomponente def<strong>in</strong>iert,<br />

welche sich aus <strong>der</strong> Quadratsumme <strong>der</strong> Differenzen <strong>der</strong> aus den Grauwerten und <strong>der</strong> sich aus den<br />

Eckpunkten e<strong>in</strong>er Dreiecksmasche ergebenden lokalen Neigung zurückgerechneten Albedo e<strong>in</strong>er<br />

Dreiecksmasche zur Albedo <strong>der</strong> sechs Nachbarmaschen ergibt.<br />

Die Intensität e<strong>in</strong>es Objektpunktes im Bildraum ist bei Annahme Lambert’schen Refektionsverhaltens<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Blickrichtung. Aus diesem Grund leistet <strong>der</strong> Mehrbildansatz hier nur<br />

e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Beitrag, <strong>in</strong>dem die Redundanz bei <strong>der</strong> Mittelbildung über alle Bil<strong>der</strong> zur Ermittlung<br />

des Grauwertes für e<strong>in</strong>e Facette, welcher für die Berechnung <strong>der</strong> Albedo <strong>der</strong> Facette benötigt<br />

wird, vergrößert wird. Hier würde es sich anbieten, den Mehrbildansatz konsequenter zu nutzen,<br />

<strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> komplexeres Reflektionsmodell angesetzt wird, welches auf weniger e<strong>in</strong>schränkenden<br />

Annahmen basiert, <strong>in</strong>dem auch e<strong>in</strong>e blickw<strong>in</strong>kelabhängige Intensität zugelassen ist (z.B. Bakshi/<br />

Yang, 1994). Desweiteren kann die Shad<strong>in</strong>gkomponente <strong>in</strong> dieser Implementation nur als unterstützende<br />

Bed<strong>in</strong>gungsgleichung wirken und bietet alle<strong>in</strong> nicht genügend Informationen zur<br />

Berechnung <strong>der</strong> beiden Komponenten <strong>der</strong> lokalen Oberflächenneigung. Neben den e<strong>in</strong>schränkenden<br />

Annahmen über das Reflektionsmodell ist <strong>der</strong> Shad<strong>in</strong>g-Ansatz natürlich auch noch durch<br />

die Annahme über die Konstanz bzw. nie<strong>der</strong>frequente Variation <strong>der</strong> Albedo <strong>der</strong> Objektoberfläche<br />

31 Stand: 1. 10. 97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!