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<strong>DLR</strong><br />

Deutsche<br />

Lebensmittel-Rundschau<br />

Zeitschrift für Lebensmittelkunde und Lebensmittelrecht<br />

104. Jahrgang<br />

September 2008<br />

BEHR'S VERLAG HAMBURG ZKZ 9982<br />

Przyrembel<br />

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur<br />

und Aufgaben<br />

Löbell-Behrends et al.<br />

Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten<br />

El-Enshasy/El-Shereef<br />

Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density<br />

Cultivation of Yeast<br />

Oberdieck<br />

Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften<br />

Krauß<br />

Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“<br />

<strong>Recht</strong><br />

LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)<br />

9


Deutsche<br />

Lebensmittel-Rundschau<br />

9<br />

Redaktion<br />

Dr. Gabriele Lauser<br />

Dr. Hans Ackermann<br />

Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer<br />

Redaktionsbeirat<br />

Prof. Dr. Ulrich Engelhardt<br />

Dr. Gerd Fricke<br />

Dr. Bernd Haber<br />

Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer<br />

Dr. Axel Preuß<br />

Prof. Dr. Hildegard Przyrembel<br />

Michael Warburg<br />

Prof. Dr. Peter Winterhalter<br />

Regelmäßig referiert in<br />

Chemical Abstracts<br />

Chemical Engineering and<br />

Biotechnology Abstracts<br />

Current Contents/Agriculture,<br />

Biology & Environmental Sciences<br />

Science Citation Index<br />

B. Behr‘s Verlag GmbH & Co. KG<br />

Averhoffstraße 10<br />

22085 Hamburg<br />

Telefon (040) 22 70 08-0<br />

Telefax (040) 2 20 10 91<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Stuttgart<br />

<strong>DLR</strong> – Heft 9 · September 2008 · 104. Jahrgang·ISSN 0012-0413 · <strong>DLR</strong>UAJ 104 (6) 409–460<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA<br />

Hildegard Przyrembel<br />

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) – Vorgeschichte, Struktur<br />

und Aufgaben<br />

The European Food Safety Authority (EFSA) – History, Structure and Main Tasks 409<br />

IM BLICKPUNKT<br />

Sigrid Löbell-Behrends, Daniela Schweizer, Matthias Kohl-Himmelseher, Sibylle Maixner,<br />

Gerhard Marx und Dirk W. Lachenmeier<br />

Sportlernahrungsmittel – Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten<br />

“Sports Food” – Internet Marketing of Products Advertised as Hormone-modulating or<br />

Pharmaceutically Active 415<br />

PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST<br />

Hesham A. El-Enshasy and Abdalla A. El-Shereef<br />

Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress – Optimization of High Cell Density<br />

Cultivation of Yeast<br />

Saccharomyces boulardii – Optimierung der Zellmassenproduktion 423<br />

ÜBERBLICK<br />

Reiner Oberdieck<br />

Paprika und Chillies – Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften<br />

Paprika and Chili – Quality Characteristics 428<br />

EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR<br />

Irene Krauß<br />

Die Currywurst – „... ’n Happen auf die Schnelle“<br />

Fast Food – Curry Sausage 436<br />

<strong>Recht</strong> / Laws and Regulations:<br />

<strong>Recht</strong>sprechung: LG Nürnberg-Fürth,<br />

Urteil vom 17. April 2008 zur Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08) 439<br />

Deutsches und Europäisches <strong>Recht</strong> 441<br />

DIN-, EN- und ISO-Normen 444<br />

Informationen / News 447<br />

Neuerscheinungen / New Publication 453<br />

Dissertationen / Dissertations 454<br />

Persönliches / Personal Column 455<br />

Für Labor und Praxis / News from Economy 456<br />

Impressum / Imprint VI<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Inhalt ı III


LEBENSMITTELSICHERHEIT IN EUROPA<br />

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL)<br />

Vorgeschichte, Struktur und Aufgaben<br />

Die EBL (engl. EFSA) besteht seit sechs Jahren. Obwohl sie noch immer<br />

nicht ihre vorgesehene Personalstärke erreicht hat, kein eigenes<br />

Haus ihr Eigen nennt und regelmäßig umstrukturiert wird, arbeitet sie<br />

viel, zuverlässig und kompetent. Möglicherweise darum erhält sie<br />

auch unberechtigte Kritik, wenn ihre Vorgehensweise in der Bewertung<br />

von Risiken nicht zu den vorgefassten Meinungen selbsternannter<br />

Risikobewerter passt. Die EBL läuft Gefahr mit gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Aufgaben überwältigt zu werden. Das sollte nicht dazu führen,<br />

dass die bisherige Qualität der Arbeit gemindert wird.<br />

Einleitung<br />

Lebensmittelsicherheit hat einen hohen Standard in der<br />

Europäischen Union. Gesetzliche Maßnahmen zur Gewährleistung<br />

dieser Sicherheit sollten auf der Grundlage einer<br />

Risikobewertung durch kompetente und unabhängige<br />

wissenschaftliche Ratgeber erfolgen. Im Jahr 2007 hat die<br />

EBL, die der hauptsächliche Ratgeber der Europäischen<br />

Kommission ist, ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Die EBL<br />

soll nach dem Willen der europäischen Verordnungsgeber<br />

„eine unabhängige wissenschaftliche Quelle für Beratung,<br />

Information und Risikokommunikation zur Stärkung des<br />

Vertrauens der Verbraucher darstellen“. Sie soll die zuvor<br />

bestehenden wissenschaftlichen Komitees ersetzen, die die<br />

Europäische Kommission beraten sollten bei Problemen des<br />

Schutzes von Gesundheit und Sicherheit von Personen, die<br />

im Zusammenhang mit dem Verzehr von Lebensmitteln auftreten<br />

könnten. Das schließt vor allem ernährungsbezogene,<br />

hygienische und toxikologische Fragen ein. Die EBL besteht<br />

formell seit dem 1. Januar 2002, obwohl die Verordnung<br />

(EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des<br />

Rates vom 28. Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen<br />

Grundsätze und Anforderungen des Lebensmittelrechts, zur<br />

Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit<br />

erst am 1. Februar 2002 im Amtsblatt veröffentlicht<br />

wurde und 20 Tage später in Kraft trat. Als Sitz<br />

der EBL wurde im Dezember 2003 vom Europäischen Rat<br />

Parma festgelegt. Der Umzug von Brüssel nach Parma war<br />

2005 abgeschlossen. Nach mehreren Änderungen in Struktur<br />

und Organisation kann die EBL als funktionsfähig angesehen<br />

werden, obwohl sie mit etwa 360 Personen ihre<br />

geplante personelle Ausstattung noch immer nicht erreicht<br />

hat.<br />

Hildegard Przyrembel #<br />

Bolchener Straße 10, D-14167 Berlin<br />

Vorgeschichte<br />

Natürlich hatte die Kommission auch vor Gründung der<br />

EBL ihre Ratgeber auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit.<br />

Das waren neben den einschlägigen Institutionen der<br />

Mitgliedsstaaten überstaatliche Wissenschaftliche Komitees,<br />

wie zum Beispiel der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss<br />

(Scientific Committee on Food, SCF), der durch den<br />

Kommissionsbeschluss 74/234/EWG vom 16. April 1974<br />

eingesetzt wurde. Ihm gehörten unabhängige Personen an,<br />

die sich durch Qualifikation auf den Gebieten Medizin, Ernährung,<br />

Toxikologie, Biologie, Chemie oder verwandten<br />

Feldern auszeichneten und die jeweils für einen Zeitraum<br />

von drei Jahren berufen wurden. Ihnen wurde ein Sekretariat<br />

zur Verfügung gestellt und die Verantwortlichkeit lag<br />

bei der Generaldirektion III „Industrie“. In der Folge von<br />

unter anderem der BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie)-Krise<br />

kam es zu einem zunehmenden Vertrauensverlust<br />

bei Verbrauchern und Zweifeln an der Fähigkeit der<br />

Gesetzgeber, den Schutz der öffentlichen Gesundheit und die<br />

Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Die Kommission<br />

reagierte 1997 darauf einerseits mit der Umorganisation der<br />

bestehenden wissenschaftlichen Komitees (Kommissionsbeschluss<br />

97/57/EG vom 23. Juli 1997) und andererseits mit<br />

der Veröffentlichung eines Grünen Papiers (COM(97)176<br />

vom 30. April 1997).<br />

Es wurden acht wissenschaftliche Komitees in der Verantwortlichkeit<br />

der Generaldirektion XXIV „Verbraucherpolitik<br />

und Gesundheitsschutz von Verbrauchern“ eingesetzt,<br />

von denen das SCF, das Komitee zur Tierernährung, das<br />

Komitee zu tierärztliche Maßnahmen mit Bedeutung für die<br />

öffentliche Gesundheit, das Komitee zu Pflanzen und das<br />

Komitee zu Tiergesundheit und Wohlbefinden von Tieren,<br />

sowie ein Steuerungskomitee (Steering Committee) in allen<br />

Fällen von Regelungen mit Bedeutung für die Gesundheit<br />

der Bevölkerung im Zusammenhang mit Lebensmitteln und<br />

der Produktion von Lebensmitteln durch die Kommission<br />

um Rat gefragt werden mussten.<br />

Das Grüne Papier von 1997 über Allgemeine Prinzipien des<br />

europäischen Lebensmittelrechts sollte eine öffentliche Debatte<br />

über bestehendes und zukünftiges Lebensmittelrecht<br />

# Mitglied des Wissenschaftlichen Gremiums für Ernährung, diätetische<br />

Lebensmittel und Allergien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 409


initiieren, wobei als Ziele vorgegeben waren: Verbraucherschutz<br />

und Schutz der öffentlichen Gesundheit, freier Warenverkehr<br />

innerhalb der Gemeinschaft, Wissenschaft und<br />

Risikobewertung als Basis der Gesetzgebung, Wettbewerbsfähigkeit<br />

europäischer Hersteller auf dem internationalen<br />

Markt und primäre Verantwortlichkeit von Herstellern für<br />

die Lebensmittelsicherheit. Neben den Mitgliedsstaaten und<br />

ihren Institutionen waren alle Interessierten aufgerufen,<br />

Stellung zu nehmen zu verschiedenen Fragen, zum Beispiel,<br />

wie die Unabhängigkeit und Objektivität der wissenschaftlichen<br />

Ratgeber garantiert werden könne.<br />

Die Beratungen wurden von der Kommission in einem<br />

Weißpapier (White Paper on Food Safety, COM (1999) 719<br />

vom 12. Januar 2000) in Vorschlägen zusammengefasst, die<br />

unter anderem die Einrichtung einer Europäischen Behörde<br />

für Lebensmittelsicherheit einschlossen. Damit sollte eine<br />

klare Trennung von Risikobewertung (EBL) und Risikomanagement<br />

(Kommission) erfolgen, während die Aufgabe der<br />

Risikokommunikation, also die Information von Verbrauchern<br />

über bestehende und (nicht bestehende) Risiken, der<br />

EBL zufallen würde. Die Einrichtung einer EBL sollte auch<br />

zur Folge haben, dass die personellen Engpässe der bestehenden<br />

Wissenschaftlichen Komitees beseitigt würden und<br />

es nicht mehr zu Verzögerungen in der Beratung und dadurch<br />

im Handeln der Kommission käme. Übrigens wurde<br />

auch vermerkt, dass die EBL nach Ansicht der Kommission<br />

an einem für alle leicht erreichbaren Ort angesiedelt werden<br />

sollte. Dieser Ansicht ist der Rat 2003 leider nicht so ganz<br />

gefolgt.<br />

Die Verordnung zur Neuregelung des europäischen Lebensmittelrechts<br />

und zur Errichtung der EBL (178/2002 vom<br />

28. Januar 2002) enthält in Kapitel III, Artikel 22 bis 49 die<br />

Aufgabenbeschreibung der neuen Institution, ihre Struktur<br />

und Organe, ihre Arbeitsweise, Bestimmungen über ihre<br />

Unabhängigkeit und ihre Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit,<br />

ihre Finanzierung (Kommission, Mitgliedsstaaten,<br />

gegebenenfalls Gebühren) und ihren <strong>Recht</strong>sstatus. Sie trat,<br />

wie gesagt, 21. Februar 2002 in Kraft.<br />

Die EBL nahm ihre Arbeit zunächst in Brüssel auf. Ein<br />

großer Teil des Personals der Sekretariate der Wissenschaft-<br />

Catherine Geslain-Lanéelle an ihrem Arbeitstisch (© EFSA)<br />

lichen Komitees konnte gewonnen werden, für die EBL zu<br />

arbeiten, was aber trotzdem bedeutete, dass anfangs die<br />

Kapazitäten sehr gering waren. Zum ersten Geschäftsführenden<br />

Direktor wurde der Brite Geoffrey Podger und zum<br />

stellvertretenden und Wissenschaftlichen Direktor der Niederländer<br />

Herman Koeter ernannt. Ihnen fiel die Aufgabe<br />

zu, die EBL aufzubauen, das nötige Personal zu finden und<br />

eine funktionsfähige Organisation zu schaffen. Ende 2002<br />

wurden Wissenschaftler aufgefordert, Interessenbekundungen<br />

für die Tätigkeit in den acht vorgesehenen Wissenschaftlichen<br />

Gremien und dem Wissenschaftlichen Ausschuss<br />

einzureichen. Die erfolgreichen Kandidaten wurden<br />

vom Verwaltungsrat für drei Jahre ernannt und am 23. Mai<br />

2003 in ihre Aufgaben eingeführt. Eine Neubesetzung der<br />

Gremien fand im Juni 2006 statt und steht für 2009 an.<br />

Anfangs unterschieden sich Aufgaben und Arbeitsweise wenig<br />

von denen in den früheren wissenschaftlichen Komitees,<br />

zumal auf vielen Gebieten unvollendete Arbeiten einfach<br />

fortgesetzt werden mussten. Neu war von Anfang an das<br />

Streben nach mehr Öffentlichkeit, d. h., dass bereits während<br />

der Fertigstellung von Gutachten mit der Abteilung für<br />

Öffentlichkeitsarbeit Kontakt bestand über die Notwendigkeit<br />

und Weise der Unterrichtung der Presse. Neu war auch,<br />

dass alle Anfragen an die EBL und alle Gutachten auf der<br />

Homepage der EBL (www.efsa.europa.eu) veröffentlicht<br />

werden, ebenso wie die Namen, Lebensläufe und Interessenserklärungen<br />

der Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien<br />

und die Tagesordnungen und Sitzungsberichte.<br />

Für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien erfreulich<br />

und auch dringend erforderlich ist die bessere fachliche<br />

Unterstützung durch Einrichtungen der EBL: Bibliothek,<br />

Literaturrecherche, IT-Dienst, Statistik und Expositionsdatensammlung<br />

und -berechnung, im Vergleich zu Vor-EBL-<br />

Zeiten. Trotzdem scheint aus Sicht der wissenschaftlichen<br />

Experten, die ja nicht zum Personal der EBL gehören, eine<br />

Veränderung des derzeitigen Verhältnisses vom wissenschaftlichen<br />

zum administrativen Personal zugunsten des<br />

ersteren erforderlich, um die Wissenschaftler z. B. durch<br />

vorbereitende Literaturauswertungen zu entlasten. Wünschenswert<br />

wäre auch die Person eines englischsprachigen<br />

Herausgebers der Gutachten, um sprachliche Unebenheiten<br />

in den Texten zu beseitigen.<br />

Die Struktur der EBL wurde und wird weiterhin an die<br />

zunehmenden Anforderungen angepasst. Im Juli 2006 erhielt<br />

die EBL eine neue Geschäftsführende Direktorin, die<br />

Französin Catherine Geslain-Lanéelle, und 2007 wurde die<br />

Funktion des Wissenschaftlichen Direktors abgeschafft.<br />

Statt der ursprünglich acht Wissenschaftlichen Gremien<br />

gibt es seit diesem Jahr zehn.<br />

Der Umzug der EBL nach Parma fand in Etappen statt. Sie<br />

hat dort im Palazzo Ducale zwar einen wunderhübschen<br />

Amtssitz, jedoch kein eigenes Gebäude, so dass sie ihre Arbeit<br />

in mehreren Gebäuden verrichtet, über zu wenige Tagungsräume<br />

verfügt und gelegentlich in Hotels ausweichen<br />

muss. Die Mitglieder der Wissenschaftlichen Gremien wa-<br />

410 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Dienstgebäude der EBL: der Palazzo Ducale in Parma (© EFSA)<br />

ren über den Umzug nach Parma mit wenigen Ausnahmen<br />

nicht erfreut: Parma besitzt zwar einen Flughafen, der aber<br />

nur inneritalienische Flüge anbietet, so dass entweder Mailand<br />

oder Bologna angeflogen werden müssen, mit anschließender<br />

ein- bis zweistündiger Autofahrt nach Parma. Während<br />

in Brüssel eintägige Sitzungen mit An- und Abreise am<br />

gleichen Tag möglich waren, ist das in Parma nie der Fall.<br />

Einige Gremiumsmitglieder haben wegen des unverhältnismäßig<br />

großen Zeitaufwands für die An- und Abreise ihre<br />

Tätigkeit für die EBL beendet.<br />

Aufgaben<br />

Auftrag und Aufgaben der EBL sind in der Verordnung<br />

178/2002 in den Artikeln 22 und 23 detailliert enthalten.<br />

Der Auftrag der EBL wird mit den folgenden Worten beschrieben:<br />

„Aufgabe der Behörde ist die wissenschaftliche<br />

Beratung sowie die wissenschaftliche und technische Unterstützung<br />

für die <strong>Recht</strong>setzung und Politik der Gemeinschaft<br />

in allen Bereichen, die sich unmittelbar oder mittelbar auf<br />

die Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit auswirken. Sie<br />

stellt unabhängige Informationen über alle Fragen in diesen<br />

Bereichen bereit und macht auf Risiken aufmerksam“. Soweit<br />

Tiergesundheit und Tierschutz, Pflanzengesundheit und<br />

Umwelt von Einfluss auf die Sicherheit von Lebensmitteln<br />

sind, gehören sie zum Aufgabenbereich der EBL, ebenso wie<br />

genetisch veränderte Organismen, auch wenn die sich nicht<br />

auf Lebens- und Futtermittel beziehen. Als Basis für die Bewertungsarbeit<br />

ist die EBL verpflichtet, Daten zu sammeln<br />

und auszuwerten und mit den Behörden der Mitgliedsstaaten<br />

zusammenzuarbeiten. Zu diesem Zweck soll sie Netzwerke<br />

einrichten, für deren Betrieb sie verantwortlich ist.<br />

Darüberhinaus soll die EBL<br />

einheitliche Risikobewertungsverfahren<br />

erarbeiten. Sie kann,<br />

falls erforderlich, eigene wissenschaftliche<br />

Studien in Auftrag<br />

geben, um zu unabhängigen<br />

Schlussfolgerungen zu kommen.<br />

In der Regel geschieht dies auf<br />

Anforderung der Kommission<br />

oder vom Europäischen Parlament<br />

oder von Mitgliedsstaaten,<br />

in besonderen Fällen kann<br />

die EBL aber auch auf Grund<br />

eigener Erkenntnisse tätig werden<br />

(self tasking).<br />

Sie muss sicherstellen, dass die<br />

Öffentlichkeit und die Beteiligten<br />

rasch zuverlässige, objektive<br />

und verständliche Informationen<br />

erhalten.<br />

Zum letzteren kann gesagt<br />

werden, dass die EBL regelmäßig<br />

beschuldigt wird, sich von Interessen betroffener Gruppen<br />

beeinflussen zu lassen, die Gründe für ihre Schlussfolgerungen<br />

und Bewertungen nicht ausreichend darzulegen<br />

(transparency) und mehrdeutig bzw. nicht genügend eindeutig<br />

zu formulieren. Dem Vorwurf der fehlenden Unabhängigkeit<br />

versucht die EBL dadurch zu begegnen, dass<br />

sie von den Gremienmitgliedern und externen Experten<br />

jährlich und zu allen Sitzungen und zu jedem Tagesordnungspunkt<br />

verlangt, eventuelle Interessen zu erklären, die<br />

falls sie einen Konflikt in Bezug auf die Unabhängigkeit<br />

des Urteils darstellen könnten, zum Ausschluss der betroffenen<br />

Person von den Beratungen und/oder Beschlussfassungen<br />

führen. Der Verdacht eines Interessenkonflikts ist<br />

sehr schnell erhoben – zumal wenn das Gutachten der EBL<br />

nicht der eigenen Meinung entspricht –, und schwierig zu<br />

entkräften, es sollte aber den Initiatoren solcher Vorwürfe<br />

klar sein, dass Experten mit einer langjährigen wissenschaftlichen<br />

Forschungstätigkeit auf den Gebieten, die die<br />

Aufgaben der EBL betreffen, fast unvermeidlich auf eine<br />

Zusammenarbeit mit oder Drittmittel von der Industrie angewiesen<br />

sein können, ohne die manche Forschung nicht<br />

durchgeführt werden könnte.<br />

In Bezug auf die Durchsichtigkeit und Verständlichkeit der<br />

EBL-Gutachten, ist darauf hinzuweisen, dass diese Gutachten<br />

in der Regel sehr lang sind, dass die Materie häufig sehr<br />

kompliziert ist und dass es zum Verständnis nicht immer<br />

ausreicht, nur die Zusammenfassungen zu lesen, die nur die<br />

hauptsächlichen Fakten, nicht aber die vollständige Argumentationskette<br />

enthalten.<br />

Der Vorwurf der unklaren Formulierung ist manchmal durchaus<br />

berechtigt. Die EBL trachtet danach, vor allem in Fällen,<br />

wo ein Risiko nur unzureichend bewertet werden kann, weil<br />

es schlicht zu wenig verwertbare Daten gibt, dem in ihrer<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 411


Organigramm der EFSA (© EFSA)<br />

Wortwahl Rechnung zu tragen, um den Risikomanagern verständlich<br />

zu machen, dass eine Entscheidung nicht allein auf<br />

der Basis einer Risikobewertung getroffen werden kann und<br />

möglicherweise andere Faktoren zur Entscheidungsfindung<br />

herangezogen werden müssen. Diese Entscheidung müsste<br />

dann vor der Öffentlichkeit gerechtfertigt werden. Es ist klar,<br />

dass das Risikomanagement diese Rolle nicht gern annimmt.<br />

Struktur<br />

Entsprechend der Verordnung 178/2002 hat die EBL folgende<br />

Organe:<br />

einen Verwaltungsbeirat mit vierzehn Mitgliedern, die<br />

vom Rat und dem Europäischen Parlament für vier Jahre<br />

ernannt werden, und einem Vertreter der Kommission,<br />

der die internen Regeln der EBL festlegt, einschließlich<br />

der Haushaltsordnung und des Arbeitsprogramms für das<br />

kommende Jahr, sowie den jährlichen Gesamtbericht über<br />

das vergangene Jahr annimmt; eine(n) Geschäftführende(n)<br />

Direktor(in), dessen/deren Amtszeit fünf Jahre beträgt mit<br />

der Möglichkeit der Verlängerung und die/der der gesetzliche<br />

Vertreter der EBL ist, verantwortlich für die Verwaltung,<br />

Personalangelegenheiten und den Haushalt, die Erstellung<br />

des Arbeitsprogramms und dessen Umsetzung, sowie<br />

für die Kontakte zum Europäischen Parlament;<br />

einen Beirat, dem Vertreter nationaler Behörden aller Mitgliedsstaaten<br />

angehören – für Deutschland ist das der Präsident<br />

des Bundesinstituts für Risikobewertung – und der den<br />

Geschäftsführenden Direktor berät und die Zusammenarbeit<br />

der EBL mit den Mitgliedsstaaten gewährleistet;<br />

einen Wissenschaftlichen Ausschuss und derzeit zehn Wissenschaftliche<br />

Gremien, die für die Erstellung der wissenschaftlichen<br />

Gutachten der EBL zuständig sind. Im Organigramm<br />

sind diese unter dem Bereich Risikobewertung zusammengefasst.<br />

Während der Wissenschaftliche Ausschuss,<br />

dem die Vorsitzenden aller Wissenschaftlichen Gremien und<br />

sechs weitere Wissenschaftler angehören, für die Koordinierung<br />

der Arbeit der EBL und für Fragen zuständig ist,<br />

die entweder mehrere Gremien oder keines betreffen, haben<br />

die Wissenschaftlichen Gremien unterschiedliche Aufgaben:<br />

Gremium<br />

• für Tiergesundheit und Tierschutz (AHAW)<br />

• für Zusatzstoffe und Nährstoffquellen, die Lebensmitteln<br />

zugesetzt werden (ANS): dieses Gremium ist neu<br />

und wurde im Juli 2008 durch Teilung des Gremiums<br />

für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe<br />

und Materialien, die mit Lebensmitteln<br />

in Berührung kommen (AFC) gegründet<br />

• für biologische Gefahren (BIOHAZ): zu dem Aufgabenbereich<br />

gehören auch durch Lebensmittel übertragene<br />

Krankheiten<br />

412 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


• für Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln, Enzyme,<br />

Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe (CEF): zu den<br />

Aufgaben gehören auch die Sicherheit von Verarbeitungsprozessen;<br />

dieses Gremium ist die zweite Hälfte<br />

des ehemaligen AFC<br />

• für Kontaminanten in der Lebensmittelkette (CONTAM)<br />

• für Zusatzstoffe, Erzeugnisse und Stoffe in der Tierernährung<br />

(FEEDAP)<br />

• für genetisch veränderte Organismen (GMO)<br />

• für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien<br />

(NDA): dieses Gremium bewertet auch neuartige<br />

Lebensmittel<br />

• für Pflanzenschutzmittel und ihre Rückstände (PPR)<br />

• für Pflanzengesundheit (PLH).<br />

Sowohl die Mitglieder des Wissenschaftlichen Ausschusses<br />

als die der Wissenschaftlichen Gremien gehören nicht zum<br />

Personal der EBL. In der Regel sind sie an Universitäten<br />

oder in nationalen Institutionen mit wissenschaftlichem<br />

Hintergrund tätig, oder aber sie waren es. Sie werden nach<br />

einer Ausschreibung alle drei Jahre aus den Bewerbern<br />

ausgewählt, so dass ihre unterschiedlichen Kompetenzen<br />

sich für das Aufgabenprofil des jeweiligen Gremiums ergänzen.<br />

Dieses hat Priorität gegenüber Nationalität oder<br />

Geschlecht und erklärt die manchmal einseitig erscheinende<br />

Zusammensetzung mancher Gremien. Die Gremien<br />

haben bis zu 21 Mitgliedern, können im Bedarfsfall Arbeitsgruppen<br />

und Unterarbeitsgruppen bilden, für die zusätzliche<br />

Experten mit dem notwendigen Spezialwissen<br />

herangezogen werden können, die denselben Verpflichtungen<br />

zu Unabhängigkeit und Vertraulichkeit unterliegen<br />

wie die Gremienmitglieder.<br />

Die Wissenschaftlichen Gremien werden von wissenschaftlichen<br />

Sekretariaten unterstützt, die die neuen Aufgaben<br />

erläutern, die Sitzungsberichte verfassen, Beschlüsse in Gutachten<br />

einfügen und die formale Endfertigung der Gutachten<br />

vornehmen.<br />

Das System der temporären Gremiummitgliedschaft ohne<br />

Teil der EBL zu sein hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile<br />

liegen in der Bündelung unterschiedlicher Expertise aus<br />

verschiedenen Mitgliedsstaaten, die Nachteile ergeben sich<br />

aus der begrenzten Zeit, die vielen Mitgliedern neben ihrer<br />

Vollzeitbeschäftigung zu Hause zur Verfügung steht, zumal<br />

in den sechs Jahren des Bestehens der EBL die Aufgaben<br />

viel zahlreicher geworden sind. Bei Gründung der EBL war<br />

davon ausgegangen worden, dass die Gremien sich fünf- bis<br />

sechsmal im Jahr für etwa zwei Tage treffen würden, also<br />

10 bis 12 Arbeitstage pro Jahr. Die Realität heute ist, dass<br />

wegen der zusätzlich notwendigen Arbeitsgruppentreffen<br />

diese Zahl sich mindestens verdreifacht hat, wobei die<br />

Zeit, die zur Vorbereitung und zum Erstellen von Gutachtenentwürfen<br />

notwendig ist, nicht mitgerechnet wurde. Das<br />

könnte in Zukunft dazu führen, dass Die EBL nicht mehr<br />

genügend kompetente Wissenschaftler findet, die bereit<br />

sind, diese Last auf sich zu nehmen, und auf Personen nach<br />

ihrem aktiven Berufsleben angewiesen ist.<br />

Neben den Wissenschaftlichen Gremien verfügt die EBL im<br />

Bereich „Wissenschaftliche Zusammenarbeit und Unterstützung“<br />

über feste Einheiten für besondere Aufgaben:<br />

• für die Risikobewertung von Pestiziden im „Peer Review“<br />

(PRAPeR)<br />

• für auf den Menschen übertragbare Krankheiten des<br />

Tieres (Zoonosen)<br />

• für wissenschaftliche Zusammenarbeit (SCOOP): Zusammenarbeit<br />

in Projekten und Informationsaustausch<br />

mit den nationalen Behörden für Lebensmittelsicherheit<br />

• für Datensammlung und Exposition (DATEX): Sammlung<br />

und Analyse von Verzehrdaten und Kontaminantenkonzentrationen<br />

in Lebens- und Futtermitteln als Basis<br />

für Expositionsabschätzungen in der EU<br />

• neu auftretende Risiken (EMRISK): Erhebung und<br />

Sammlung von Informationen und Daten, die auf neue<br />

Risiken in Bezug auf Lebens- und Futtermittelsicherheit<br />

hinweisen könnten<br />

• für Bewertungsmethoden (ASMET): technische Unterstützung<br />

bei Statistik, Modellierung, Datenbearbeitung<br />

und Risikobewertung.<br />

Auf die Abteilung „Kommunikation“ wurde schon oben<br />

hingewiesen. Neben der Pressearbeit ist diese Abteilung<br />

auch verantwortlich für die Organisation und Durchführung<br />

von wissenschaftlichen Kolloquien, Expertengesprächen<br />

und öffentlichen Anhörungen und die Herausgabe<br />

von Publikationen.<br />

Arbeitsweise<br />

Gremienarbeit<br />

Alle Gremien und Arbeitsgruppen wählen sich einen Vorsitzenden,<br />

der zusammen mit dem Sekretariat die Tagesordnung<br />

für die Sitzungen erstellt und die Sitzungen leitet.<br />

Wurde einem Gremium eine neue Aufgabe zugewiesen, wird<br />

ein (oder mehrere) „Rapporteur“ bestimmt, der die vorhandenen<br />

Unterlagen sichtet und auswertet und zusätzliche<br />

Literatur recherchiert und den Entwurf eines Gutachtens<br />

verfasst. Der Entwurf wird an alle Mitglieder der zuständigen<br />

Arbeitsgruppe oder des Wissenschaftlichen Gremiums<br />

verschickt und auf der nächsten Sitzung der Arbeitsgruppe<br />

(oder des Gremiums) mit allen Mitgliedern diskutiert. Vorgeschlagene<br />

Änderungen und Ergänzungen werden vom<br />

Rapporteur in einer zweiten Version verwendet, die wiederum<br />

in einer Sitzung diskutiert wird. Bei ausführlichen<br />

Gutachten oder Gutachten, die durch mehrere Rapporteure<br />

erstellt werden, können zehn und mehr Versionen notwendig<br />

sein, bis alle Mitglieder der Arbeitsgruppe sowohl mit<br />

der Darstellung der Fakten, der Argumentationskette als<br />

auch den Schlussfolgerungen einverstanden sind. Handelt<br />

es sich um ein in einer Arbeitsgruppe erarbeitetes Gutachten,<br />

muss die von der Arbeitsgruppe gutgeheißene Version<br />

mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des zugehörigen<br />

Wissenschaftlichen Gremiums zur Annahme mit einfacher<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 413


Mehrheit vorgelegt werden. Minderheitsvoten werden vermerkt<br />

und mit dem Gutachten publiziert.<br />

Die äußere Form der Gutachten ist (je nach Gremium) vorgegeben<br />

oder wird bei großen Aufgaben mit vielen ähnlichen<br />

Fragestellungen von der Arbeitsgruppe zu Beginn festgelegt.<br />

Das gilt z. B. für die aktuelle umfangreiche Aufgabe der Bewertung<br />

von Hunderten von funktionsbezogenen Werbeaussagen<br />

auf Lebensmitteln.<br />

Woher kommen die Aufgaben?<br />

Die Aufgaben für die EBL kommen ganz überwiegend von<br />

der Kommission. 2006 zum Beispiel betrug deren Anteil<br />

89 %, während nur knapp 7 bzw. 4 % durch die ELB selbst<br />

bzw. das Europäische Parlament initiiert wurden. Die Mitgliedsstaaten<br />

waren für weniger als 0.5 % der Aufträge verantwortlich.<br />

Bei den Aufgaben im Auftrag der Kommission handelt es<br />

sich sowohl um Aufgaben, die gesetzlich vorgegeben sind<br />

– und dann oft mit Fristen verbunden sind –, als auch um<br />

Einzelanfragen oder -anträge.<br />

Bei der Aufgabenerteilung spielt die Formulierung der Anfrage<br />

eine entscheidende Rolle, da die EBL nur die Fragen<br />

beantwortet, die ihr gestellt werden. Der Wortlaut der sogenannten<br />

„terms of reference“ ist daher im Vorfeld häufig<br />

Verhandlungssache zwischen Kommission und ELB, um<br />

Missverständnisse zu vermeiden. Andererseits sind Gutachten<br />

der ELB nur im Zusammenhang mit den „terms of reference“<br />

zu verstehen. Nicht-Beachtung dieser Tatsache führt<br />

gelegentlich auch zu ungerechtfertigter Kritik an der EBL.<br />

Zusammenarbeit mit der Kommission<br />

Die Kommission hat das <strong>Recht</strong>, zu allen Sitzungen der Wissenschaftlichen<br />

Gremien und ihrer Arbeitsgruppen einen<br />

Vertreter zu senden. Dieser Vertreter soll nicht die Bewertungsarbeit<br />

der EBL beeinflussen. Seine Gegenwart ist aber<br />

von Vorteil, wenn Fragen zum Hintergrund einer Aufgabe<br />

geklärt werden müssen. Es hat sich auch gezeigt, dass Vertreter<br />

der Kommission frühzeitig unklare Formulierungen in<br />

den Schlussfolgerungen der Gutachten und die sich daraus<br />

ergebenden Fehlinterpretationen erkennen, so dass rechtzeitige<br />

Korrekturen möglich sind.<br />

Zusammenarbeit mit nationalen Behörden<br />

Eine Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden, die<br />

für die Lebensmittelsicherheit im eigenen Land zuständig<br />

sind, ergibt sich bereits aus der Vertretung dieser nationalen<br />

Behörden im Beirat. Dadurch werden Fragestellungen und<br />

Informationen aus den Mitgliedsstaaten der EBL übermittelt.<br />

Die EBL kann ihrerseits von den in den Mitgliedsstaa-<br />

ten vorhandenen Daten und Kapazitäten profitieren, zumal<br />

ja eine Anzahl von Gremiumsmitgliedern Angehörige der<br />

nationalen Behörden sind oder aber z. B. an Projekten der<br />

Einheiten für Wissenschaftliche Kooperation oder Expositionsabschätzung<br />

teilnehmen.<br />

Angesichts der zunehmenden Arbeitslast sowohl der EBL<br />

als auch der nationalen Behörden werden Überlegungen<br />

angestellt, ob Einzelaufgaben von einzelnen Behörden übernommen<br />

werden können, auch um Doppelarbeit oder aber<br />

halbfertige Arbeit mit begrenzter Aussagekraft für die gesamte<br />

EU zu vermeiden. Probleme von geringer Tragweite<br />

für die Gesundheit der Bevölkerung sollten nach sachgerechter<br />

Risikobewertung in einem Mitgliedsstaat nicht auch<br />

noch die EBL beschäftigen müssen.<br />

Was ist nicht Aufgabe der EBL?<br />

Pauschal lässt sich dazu sagen, dass alles was über wissenschaftliche<br />

Beratung und über wissenschaftliche Risikobewertung<br />

hinausgeht, nicht Aufgabe der EBL ist. Selbst<br />

Vorschläge der EBL zu Managemententscheidungen oder<br />

Abwägungen verschiedener möglicher Entscheidungen gegeneinander<br />

werden in der Regel nicht Bestandteil von Gutachten<br />

sein.<br />

Beispielsweise ist die EBL nicht verantwortlich für bestehendes<br />

oder zukünftiges Lebensmittelrecht. Ebenso wenig<br />

kontrolliert die EBL die Lebensmittelsicherheit oder die Lebensmittelqualität<br />

oder z. B. die Richtigkeit oder Zulässigkeit<br />

von Aussagen auf Lebensmitteletiketten. Das sind Aufgaben<br />

der nationalen Behörden, die nicht durch die EBL zu<br />

ersetzen sind.<br />

Prof. Dr. Hildegard Przyrembel ist Mitglied<br />

des Wissenschaftlichen Gremiums der EFSA<br />

für diätetische Produkte, Ernährung und<br />

Allergien. Zuvor war Sie als Expertin für die Arbeitsgruppen<br />

für Säuglingsernährung und für<br />

Nährstoffobergrenzen im wissenschaftlichen<br />

Ausschuss „Lebensmittel“ der Europäischen<br />

Kommission tätig. Sie verfügt über langjährige<br />

Beratungs- und Bewertungspraxis im Hinblick auf Ernährung, ernährungswissenschaftliche<br />

Therapien, Wirksamkeit und Sicherheit für die<br />

Bundesregierung. Bis zum September 2007 war Sie unter anderem<br />

für das Bundesinstitut für Risikobewertung tätig, nachdem sie zuvor<br />

20 Jahre als Kinderärztin in verschiedenen Universitäts-Kinderkliniken<br />

gearbeitet hatte. Sie ist apl. Professorin an der Humboldt-Universität<br />

in Berlin.<br />

414 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


IM BLICKPUNKT<br />

Sportlernahrungsmittel<br />

Internethandel von als „hormonell-aktiv“ beworbenen Produkten<br />

Zusammenfassung<br />

Auf dem Markt wird eine große Vielfalt an Lebensmitteln für Sportler angeboten,<br />

bei denen in der Werbung oft eine Steigerung von Leistungsfähigkeit<br />

und Regenerationsfähigkeit bis hin zu einer Beeinflussung des<br />

Hormonhaushaltes suggeriert wird. Die Zahl der über das Internet angebotenen<br />

Produkte hat sich dabei in den letzten Jahren immer weiter<br />

vergrößert. In dieser Untersuchung wurde der Internethandel mit „Sportlernahrungsmitteln“<br />

untersucht, wobei der Fokus auf Produkte gelegt<br />

wurde, die mit einer hormonmodulierenden oder arzneilichen Wirkung<br />

beworben werden.<br />

Von 79 überprüften Produkten enthielten 44 (56 %) pflanzliche Zutaten<br />

wie Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris oder Trigonella<br />

foenum-graecum, deren beworbene hormonmodulierende Wirkung wissenschaftlich<br />

nicht in jedem Fall hinreichend gesichert ist. Weitere 17<br />

(22 %) Produkte enthielten unzulässigerweise arzneilich wirksame Bestandteile,<br />

darunter Stoffe wie Dehydroepiandrosteron, dessen 7-Keto-<br />

Derivat, oder Somatotropin, und traditionelle pflanzliche Arzneimittel<br />

wie Extrakte aus Serenoa repens oder aus der L-Dopa-haltigen Mucuna<br />

pruriens.<br />

Daher sind mit hoher Priorität Konzepte zu entwickeln, wie der Graumarkt<br />

mit derartigen Produkten im Internet wirksam kontrolliert werden kann,<br />

um den Sportler vor Gesundheitsgefahren wie auch wirtschaftlicher Beeinträchtigung<br />

durch wirkungslose Produkte zu schützen.<br />

Summary<br />

There is a large variety of food products intended for athletes and sportsmen<br />

on the market. These products are often advertised with claims such<br />

as enhancement of performance, ability for regeneration, or even with an<br />

influence on hormonal balance. In recent years, the number of such products<br />

marketed on the internet has been considerably increased. In this<br />

study, we have examined the marketing of ‘sports food’ offered on the<br />

internet with special focus on products that are advertised as hormonemodulating<br />

or pharmaceutically active.<br />

Of the 79 controlled products, 44 (56 %) contained herbal ingredients<br />

such as Lepidium meyenii, Avena sativa, Tribulus terrestris or Trigonella<br />

foenum-graecum. The advertised effects of these herbs are in most cases<br />

scientifically unproven. An additional 17 products (22 %) contained pharmaceutically<br />

active substances in an inadmissible manner, including dehydroepiandrosterone,<br />

its 7-keto derivative, and somatotropine as well as<br />

some traditional herbal medicines such as extracts of Serenoa repens or<br />

of Mucuna pruriens, which contains L-dopa.<br />

To protect athletes from health risks as well as from financial fraud, procedures<br />

should be developed to place a high priority on controlling the<br />

grey market for such products on the internet.<br />

Sigrid Löbell-Behrends #1 , Daniela Schweizer 2 , Matthias Kohl-Himmel-<br />

seher 1 , Sibylle Maixner 1 , Gerhard Marx 1 und Dirk W. Lachenmeier 1<br />

1 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe,<br />

Weißenburger Str. 3, D-76187 Karlsruhe<br />

2 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg,<br />

Bissierstr. 5, D-79114 Freiburg<br />

Einleitung<br />

Immer wieder greifen Sportler zu Produkten, mit denen sie<br />

ihr Leistungsvermögen steigern und ihre Regenerationsfähigkeit<br />

verbessern wollen. Bereits in den Fitness-Studios<br />

ist eine große Vielfalt an verschiedenartigen Produkten erhältlich,<br />

angefangen von „Powerriegeln“ bis hin zu „Aminosäurepräparaten“.<br />

Auch diese Gewerbebetriebe sind Lebensmittelunternehmen,<br />

die – wie alle anderen klassischen<br />

Lebensmitteleinzelhändler – der amtlichen Lebensmittelüberwachung<br />

unterliegen und insbesondere im Rahmen<br />

unseres Konzepts der risikoorientierten Probenahme 1) regelmäßig<br />

beprobt und begutachtet werden. Die Lektüre<br />

typischer „Bodybuilder-Zeitschriften“ zeigt jedoch, dass<br />

sich der Handel mit Sportlernahrung immer mehr ins Internet<br />

verlagert hat. Schon bei der ersten Betrachtung der<br />

Internetseiten von Sportlernahrungshändlern können Verstöße<br />

gegen rechtliche Bestimmungen festgestellt werden,<br />

die bei irreführenden Werbeaussagen beginnen und bis zu<br />

dem Angebot unerlaubter Mittel gehen, die dem Bereich<br />

des Dopings zugerechnet werden können. Eine systematische<br />

Untersuchung des Internethandels mit Sportlernahrung<br />

ist bislang noch nicht durchgeführt worden. Mit denselben<br />

Methoden wie bei unserer Pilotstudie zur Kontrolle des Internethandels<br />

mit Borderlineprodukten 2) wurde daher dieser<br />

Bereich in der vorliegenden Studie systematisch aufgearbeitet.<br />

Insbesondere soll dabei eine Bewertung von Nutzen und<br />

Risiko von Inhaltsstoffen, die mit einer den Hormonhaushalt<br />

beeinflussenden Wirkung beworben werden, abgegeben<br />

werden.<br />

Begriffserläuterungen und Methoden<br />

Begriffserläuterungen<br />

Doping ist definiert als das Vorliegen eines oder mehrerer<br />

definierter Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen.<br />

# Sigrid Löbell-Behrends, E-Mail: sigrid.loebell-behrends@cvuaka.bwl.<br />

de, Tel.: 0721-926-3611 Fax: 0721-926-5539,<br />

Website: www.cvua-karlsruhe.de<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 415


Als solche Verstöße gelten z. B. „das Vorhandensein eines<br />

verbotenen Wirkstoffs, seiner Metaboliten oder Marker in<br />

den Körpergeweben oder Körperflüssigkeiten eines Athleten“<br />

(World-Anti-Doping-Agency WADA). Auf aktuelle<br />

Übersichtsarbeiten zu Doping wird verwiesen 3–5) .<br />

Anabol-androgene Steroidhormone sind die in der WADA-<br />

Verbotsliste aufgeführten exogenen Wirkstoffe (d. h. vom<br />

Körper nicht auf natürlichem Weg produziert z. B. Boldenon,<br />

Methandienon, 19-Norandrostendion oder Trenbolon)<br />

als auch die endogenen Wirkstoffe (d. h. vom Körper auf<br />

natürlichem Wege produziert z. B. Androstendiol, Dehydroepiandrosteron,<br />

Testosteron und deren Metaboliten) 6) .<br />

Prohormone sind Steroidhormone, die in der Biosynthese<br />

des männlichen Geschlechtshormons Testosteron als Zwischenprodukte<br />

auftreten (z. B. 4-Androstendion, Dehydroepiandrosteron<br />

(DHEA) oder 4-Norandrostendiol).<br />

Hormonmodulierende Stoffe sind pflanzlicher oder chemisch-synthetischer<br />

Herkunft. Es wird ihnen ein Einfluss<br />

auf den Hormonhaushalt des Körpers in einer Art und<br />

Weise zugeschrieben, der über den „üblicher Lebensmittel“<br />

hinausgeht bzw. hinausgehen soll. Die behauptete Wirkung<br />

ist aber nicht in jedem Fall als hinreichend wissenschaftlich<br />

gesichert anzusehen.<br />

Methoden<br />

Der Verkauf von nicht zugelassenen Dopingmitteln über<br />

den Schwarzmarkt lässt sich nicht systematisch erfassen. In<br />

einschlägigen Foren erhält der Interessierte Tipps, wie er mit<br />

Verkäufern in Kontakt treten kann. Diese Art des Vertriebs<br />

wurde für die vorliegende Studie nicht berücksichtigt; die<br />

Recherche begrenzte sich auf Anbieter, die ihre Produkte in<br />

Zeitschriften für Sportler und im Internet direkt bewerben.<br />

Für die Recherche „Internethandel mit Sportlernahrung“<br />

wurde das Stichwort „Sportlernahrung“ in die Suchmaschine<br />

www.google.de eingegeben. Außerdem wurden Anzeigen<br />

in einschlägigen Zeitschriften (Flex Magazin März<br />

2008 und April 2008; Sportrevue 04/08; Fitness Tribune<br />

Nr. 112 März/April 2008) nach Internetadressen von Händlern<br />

für Sportlernahrung durchsucht. Bei der Suche wurde<br />

der Fokus auf Produkte gelegt, deren Bewerbung eine hormonmodulierende<br />

oder arzneiliche Wirkung hervorhob.<br />

Die Recherche wurde im März 2008 bearbeitet. Für die<br />

Abfrage, Dokumentation und Auswertung wurden ca.<br />

60 Stunden aufgewandt. Alle Angaben, statistischen Auswertungen<br />

und aufgeführten Beispiele beziehen sich auf die<br />

im genannten Zeitraum durchgeführten Recherchen. Die<br />

Erfassung, Dokumentation und Auswertung der recherchierten<br />

Daten erfolgte mit Hilfe einer Datenbank (Microsoft<br />

Access 2000). Eine Bewertung der Wirkstoffe wurde<br />

nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft u. a. mittels<br />

einer Recherche in der PubMed-Datenbank (U.S. National<br />

Library of Medicine, Bethesda, MD) vorgenommen.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Allgemeine Betrachtungen zum Internethandel mit Sportlernahrung<br />

In Europa ist der Begriff „Sportlernahrung“ lebensmittelrechtlich<br />

nicht präzise definiert. Einerseits werden hierzu<br />

„Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung, z. B. für<br />

Sportler“, gezählt, die unter die Begriffsbestimmungen<br />

eines diätetischen Lebensmittels fallen, wenn die Anforderungen<br />

nach § 1 Diät-Verordnung erfüllt sind 7) . In diesem<br />

Fall steht der erwiesene Nutzen für die Verbrauchergruppe<br />

„Sportler“ im Vordergrund. Dem Sportler soll über die besondere<br />

Dichte dieser Produkte an Nährstoffen und sonstigen<br />

Stoffen mit (ernährungs-)physiologischer Wirkung eine<br />

ausreichende Zufuhr an diesen Stoffen ermöglicht werden.<br />

Diätetische Lebensmittel sollen u. a. Mangelerscheinungen<br />

verhindern ohne in physiologische Stoffwechselprozesse<br />

einzugreifen und diese in pharmakologischer Richtung zu<br />

beeinflussen 8) .<br />

Andererseits können „Sportlernahrungen“ aber auch als<br />

„Lebensmittel des Allgemeinverzehrs“ in den Verkehr gebracht<br />

werden, insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel<br />

im Sinne von § 1 Nahrungsergänzungsmittelverordnung<br />

mit einer „Sport-orientierten“ Ausrichtung 9) . Nicht zuletzt<br />

deshalb, weil für diätetische Lebensmittel teilweise andere<br />

rechtliche Anforderungen an die Kennzeichnung bestehen<br />

als für Nahrungsergänzungsmittel muss die lebensmittelrechtliche<br />

Einstufung in Abhängigkeit von der Evidenz<br />

hinsichtlich der wissenschaftlichen Absicherung der Wirksamkeit,<br />

der Werbeaussagen, der Produktpositionierung auf<br />

dem Markt und z. T. auch der verwendeten Zutaten und<br />

Zusatzstoffe vorgenommen werden.<br />

Als besonders problematisch sind solche Produkte für Sportler<br />

anzusehen, die zwar als Nahrungsergänzungsmittel gekennzeichnet<br />

sind, deren Inhaltsstoffe aber tatsächlich eine<br />

arzneiliche oder hormonmodulierende Wirkung aufweisen.<br />

Ein Beispiel dafür sind prohormonhaltige Zubereitungen.<br />

Der Internethandel spielt bei Sportlernahrung eine große<br />

Rolle. Nach einer im März 2008 veröffentlichten Umfrage<br />

in 130 süddeutschen Fitness-Studios gab jeder zehnte der<br />

befragten Freizeitsportler an, schon einmal Erfahrungen<br />

mit anabolen Steroiden gemacht zu haben, die immerhin zu<br />

22 % über das Internet bezogen wurden 10,11) .<br />

Frühere Studien zeigten bereits eine Doping-Häufigkeit in<br />

ähnlicher Größenordnung von 12,5–13,5 % bei Besuchern<br />

von deutschen Fitness-Studios 12,13) .<br />

Auch in der Veröffentlichung „Doping beim Freizeit- und<br />

Breitensport“ des Robert Koch Instituts aus dem Jahre<br />

2006 wird auf den Handel von unter das Dopingverbot<br />

fallenden Wirkstoffen im Internet hingewiesen 14) . Im April<br />

2005 hat die DEA (U.S. Drug Enforcement Administration)<br />

einen weltweit operierenden Händlerring aufgedeckt, der<br />

Dopingmittel im Internet verkauft hatte. Der Vertrieb war<br />

über unseriös arbeitende Internetapotheken abgewickelt<br />

worden 15) .<br />

416 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Anabole Steroidhormone stellen die Gruppe der am häufigsten<br />

verwendeten Dopingsubstanzen dar. Nach Berechnungen<br />

von Donati werden weltweit jährlich ca. 700 Tonnen<br />

anaboler Steroide von 15 Millionen Konsumenten zu<br />

Dopingzwecken missbraucht 16) . Einschlägige Internetseiten<br />

informieren den interessierten Sportler über verschiedene<br />

Medikamente, ihre Wirkungen und Anwendungsmodalitäten.<br />

Unter typischen Stichworten findet man im Internet<br />

auch bebilderte Anleitungen z. B. für die intramuskuläre<br />

Injektion.<br />

Anabol-wirksame Arzneistoffe dienen im Wesentlichen<br />

dem Aufbau von Muskelmasse, wodurch eine Kraftsteigerung<br />

erreicht wird. Allerdings zeigen sie eine Reihe von<br />

schwerwiegenden Nebenwirkungen. Kardiovaskuläre Erkrankungen<br />

können entstehen und zum Tod durch Myokardinfarkt<br />

oder plötzlichen Herztod führen. Weiterhin<br />

können u. a. irreversible Leberschäden bis hin zum Leberzellenkarzinom<br />

auftreten sowie Gynäkomastie beim Mann,<br />

Virilisierung bei der Frau und eine frühzeitige Beendigung<br />

des Längenwachstums bei Jugendlichen 5) . So warnt Kindermann<br />

insbesondere vor den erheblichen kardiovaskulären<br />

Nebenwirkungen von anabol-androgenen Steroiden, die zu<br />

einer Reihe von Todesfällen bei scheinbar gesunden jungen<br />

Personen geführt haben 17) . Auch Pärsinnen et al. fand<br />

eine erhöhte Sterblichkeit bei Kraftsportlern, die Anabolika<br />

einnahmen 18) . Für eine Reihe von zum Doping verwendeten<br />

Substanzen liegen jedoch nur unzureichende Kenntnisse<br />

über Nebenwirkungen vor.<br />

Ein weiteres Problem sind Gefahren durch Verunreinigungen.<br />

Bei Untersuchungen von Geyer et al. sind mit Norandrosteron<br />

verunreinigte Tribulus terrestris-Produkte aufgefallen<br />

19) . Auch von der Baden-Württembergischen Lebensmittelüberwachung<br />

wurden Fälle von mit Steroidhormonen<br />

kontaminierten Nahrungsergänzungsmitteln berichtet 20) .<br />

Wiederholt wurden im CVUA Karlsruhe auch als Nahrungsergänzungsmittel<br />

vertriebene Erzeugnisse untersucht,<br />

die höhere Gehalte an anabolen Steroiden enthielten (z. B.<br />

Metandienon) und folglich als Arzneimittel i. S. des Arzneimittelgesetzes<br />

einzustufen waren 21) .<br />

Nicht ohne Grund hat die World Anti Doping Agency<br />

(WADA) der Verbotsliste 2008 das Geleitwort vorangestellt:<br />

„The use of any drug should be limited to medically<br />

justified indications“ 6) .<br />

Suchergebnis<br />

Die Recherche „Sportlernahrung“ ergab 79 verschiedene<br />

Produkte. Für die Auswertung wurden zum einen die Inhaltsstoffe<br />

und zum anderen die ausgelobte Wirkung betrachtet.<br />

Die Einstufung der recherchierten Produkte ist in<br />

Abbildung 1 dargestellt. 44 (56 %) der Produkte enthielten<br />

nach Deklaration pflanzliche Zutaten, deren Wirkung<br />

wissenschaftlich nicht hinreichend gesichert ist. 75 % davon<br />

(33) wurden massiv mit einer hormonbeeinflussenden<br />

Wirkung beworben. 17 Produkte (22 %) wurden aufgrund<br />

der angegebenen stofflichen Zusammensetzung oder ihrer<br />

16% 22%<br />

Arzneimittel Grenzfall Arzneimittel* Lebensmittel keine Einstufung möglich<br />

Präsentation als Arzneimittel eingestuft, weitere 17 (22 %)<br />

sind in Abhängigkeit der (uns unbekannten) Wirkstoffkonzentration<br />

bzw. bei arzneilicher Zweckbestimmung als Arzneimittel<br />

einzuordnen (Mehrfachnennungen möglich).<br />

Nur 32 Produkte (40 %) wurden nach ihrer deklarierten<br />

stofflichen Zusammensetzung als Lebensmittel eingestuft.<br />

Zur Beurteilung ihrer Verkehrsfähigkeit müsste aber eine<br />

genauere Analyse der Zusammensetzung stattfinden, die im<br />

Rahmen dieser Studie noch nicht durchgeführt wurde. Bei<br />

13 Produkten (16 %) war uns ohne weitergehende Prüfung<br />

keine Bewertung möglich.<br />

In einigen Fällen entsprechen Deklaration und Werbeaussagen<br />

auf den Produktetiketten den rechtlichen Anforderungen.<br />

Die irreführenden bzw. gesundheitsbezogenen<br />

Aussagen beschränken sich dann auf die Werbeauftritte im<br />

Internet. Weiterhin war bei unserer Untersuchung auffällig,<br />

dass die Internetseiten der Hersteller oder Importeure teilweise<br />

eine moderatere Bewerbung der Erzeugnisse aufwiesen,<br />

als die Seiten der Händler.<br />

Sportlernahrung mit Zutaten, deren Wirkung wissenschaftlich<br />

nicht hinreichend gesichert ist<br />

Maca (Lepidium meyenii)<br />

Lepidium meyenii Walp. (Brassicaceae) ist eine mehrjährige<br />

Pflanze, die in den Anden heimisch ist, und unter der Bezeichnung<br />

Maca in der Südamerikanischen Volksmedizin<br />

insbesondere zur sexuellen Leistungs- und Fruchtbarkeitssteigerung<br />

eingesetzt wurde 22,23) .<br />

Von den 75 recherchierten Sportlernahrungs-Produkten<br />

enthielten 26 (35 %) laut Deklaration den Inhaltsstoff<br />

Maca, Macapulver oder Maca-Wurzelextrakt. Die von den<br />

Herstellern angegebene Tagesdosis reicht von 350 mg bis<br />

hin zu 4800 mg. 20 dieser Produkte (77 %) wurden mit<br />

einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben. Die<br />

entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 1 aufgelistet.<br />

Aus Tierversuchen gibt es begrenzte Informationen über<br />

einen Effekt von Maca auf Fruchtbarkeit und Sexualverhalten<br />

24–29) , Gedächtnisleistung 30) oder Osteoporose 31) .<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 417<br />

40%<br />

Abb. 1 Einstufung der recherchierten Produkte; * je nach Konzentration und<br />

Zweckbestimmung (aus dem Internetangebot nicht ermittelbar)<br />

22%


Tab. 1 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von<br />

Maca<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Maca regelt das Hormongleichgewicht und erhöht den<br />

Testosterongehalt<br />

Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation<br />

maximiert den Testosteronspiegel<br />

Testosteronbooster<br />

fördert die Testosteron- bzw. Östrogenbildung<br />

natürliche Testosteron-Modulation möglich<br />

Allerdings scheinen starke Unterschiede zwischen den<br />

3 Varietäten von Maca vorzuliegen 32) . Tierversuche zeigten<br />

auch, dass Maca keinen Einfluss auf den Testosteronspiegel<br />

besitzt 33) . Maca hat auch keine direkte androgene Aktivität<br />

34) . Der genaue Wirkungsmechanismus von Maca ist<br />

nicht bekannt und mögliche unerwünschte Wirkungen einzelner<br />

Teile der Pflanze sind nicht ausreichend untersucht 35) .<br />

Aus einer Humanstudie geht hervor, dass als Nebenwirkungen<br />

von Maca die Beeinflussung des Aspartat-Aminotransferase-Spiegels,<br />

sowie des Blutdrucks beobachtet<br />

wurden 36) . In einer placebo-kontrollierten, randomisierten<br />

Doppelblind-Studie wurde die Wirkung von Maca (1500–<br />

3000 mg) auf den Hormonspiegel bei gesunden Männern<br />

untersucht: die Maca-Behandlung hatte keinerlei Effekt 37) .<br />

Tierversuche deuten darauf hin, dass eine Maca-Zubereitung<br />

im Sinne eines „Adaptogens“ möglicherweise auf<br />

„nicht hormonellem Weg energetisierend“ wirkt. Hierzu<br />

sind jedoch weitere Studien am Menschen erforderlich 38) .<br />

Die in Tabelle 1 genannten Werbeaussagen zur Beeinflussung<br />

des Testosteronspiegels sind somit wissenschaftlich<br />

nicht hinreichend gesichert und als irreführend anzusehen.<br />

Avena sativa (Hafer)<br />

Wir fanden 18 Produkte (24 %) mit Avena sativa, Avena<br />

sativa-Pulver oder Avena sativa-Extrakt. Diese Extrakte<br />

werden in der Regel aus der grünen Pflanze hergestellt. Von<br />

diesen Produkten waren 13 (72 %) mit einer Beeinflussung<br />

des Testosteronspiegels ausgelobt. Beispiele für typische<br />

Werbeaussagen sind in Tabelle 2 aufgeführt. Die von den<br />

Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 184 bis<br />

2000 mg. In der medizinischen Literatur gibt es nach unseren<br />

Erkenntnissen keinerlei Hinweise auf eine Beeinflussung<br />

Tab. 2 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von<br />

Avena sativa<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Avena sativa regt die Testosteronausschüttung stark an<br />

Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation<br />

bewirkt die Freisetzung von Testosteronen<br />

stimuliert die Hormonproduktion<br />

natürliche Testosteron-Modulation möglich<br />

des Testosteronspiegels oder andere hormonelle Wirkungen.<br />

Derartige Werbehinweise sind somit wissenschaftlich<br />

nicht belegt und unzulässig. Andere, möglicherweise nützliche<br />

Wirkungen, als typischer Lebensmittel-Bestandteil von<br />

Sportlernahrung, sind damit nicht erfasst.<br />

Tribulus terrestris (Erd-Burzeldorn)<br />

12 der von uns recherchierten Produkte, das entspricht<br />

einem Anteil von 16%, enthielten nach ihrer Deklaration<br />

Tribulus, Tribulus terrestris-Extrakt oder Tribulus-Pulver.<br />

11 dieser Produkte, dies entspricht einem Anteil von 92 %,<br />

wurden mit einer Beeinflussung des Hormonhaushalts beworben.<br />

Die entsprechenden Aussagen sind in Tabelle 3<br />

aufgelistet. Die Spanne bei der von den Herstellern angegebenen<br />

Tagesdosis reicht von 150 mg bis hin zu 1875 mg<br />

pro Tag. Manche Hersteller geben an, einen auf 20 bis hin<br />

zu 41,5 % Saponine standardisierten Tribulus terrestris-Extrakt<br />

eingesetzt zu haben.<br />

Produkte, die Tribulus enthalten, werden im Internet massiv<br />

mit der Erhöhung des Testosteronspiegels und dadurch<br />

resultierender Kraftsteigerung und schnellerem Muskelaufbau<br />

beworben.<br />

Tribulus terrestris ist eine traditionelle Arzneipflanze, die<br />

vom Mittelmeergebiet über das tropische Afrika bis nach<br />

Zentralasien vorkommt und deren charakteristischen Inhaltsstoffen<br />

Steroidsaponine sowie Flavonoide und in Spuren<br />

Harmanalkaloide gehören 39) .<br />

Aus Tierversuchen gibt es nur in begrenztem Umfang<br />

Hinweise, dass Tribulus terrestris einen Einfluss auf den<br />

Hormonspiegel besitzt, z. B. konnte bei Kaninchen im<br />

Gegensatz zu Ratten keine signifikante Erhöhung des Testosteronspiegels<br />

festgestellt werden 40) . Auch bei einer placebokontrollierten<br />

Humanstudie konnten keine androgensteigernden<br />

Effekte festgestellt werden 41) . Zu dem gleichen<br />

Ergebnis, dass Tribulus terrestris keinen Einfluss auf den<br />

Testosteronmetabolismus besitze, kamen Saudan et al. 42) .<br />

Eine weitere Doppelblind-Studie an Spitzensportlern zeigte,<br />

dass Tribulus terrestris keinen Zuwachs von Muskelmasse<br />

oder -stärke verursacht 43) . Untersuchungen an jungen Basketball-Spielern<br />

ergaben ebenfalls keinen Einfluss auf den<br />

Serum-Testosteron-Spiegel, auf die Körpermasse und -zusammensetzung<br />

sowie auf die Muskelkraft. 44) Das Schweizerische<br />

Bundesamt für Sport stuft Tribulus terrestris als<br />

Tab. 3 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von<br />

Tribulus terrestris<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Tribulus<br />

terrestris<br />

steigert den Testosteronspiegel und die Wachstumshormonausschüttung<br />

höhere Testosteronproduktion, mehr Wachstumshormon,<br />

mehr Insulin-Wirkung<br />

erhöht nach nur 5 Tagen den Testosteronspiegel um 70 %<br />

stimuliert die Hormonproduktion<br />

natürliche Testosteron-Modulation möglich<br />

418 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


E- und F-Supplement ein (E: ...weder eine direkte noch<br />

indirekt positive Leistungsbeeinflussung wahrscheinlich;<br />

F: ...eine negative Leistungsbeeinflussung oder Nebenwirkungen<br />

sind nicht auszuschließen) 45) .<br />

Hinweise auf eine leistungssteigernde Wirkung sind in der<br />

wissenschaftlichen Literatur nicht belegt 46,47) . Entsprechende<br />

Werbeaussagen bei Sportlernahrung stellen u.E. eine Verbrauchertäuschung<br />

dar.<br />

Entsprechend aufgemachte Präparate sind in Gerichtsverfahren<br />

allerdings auch als nicht verkehrsfähige Arzneimittel<br />

i. S. des Arzneimittelgesetzes eingestuft worden, z. B. im<br />

Jahre 2001 durch das Kammergericht Berlin („Testosteronbooster“).<br />

Fenugreek (Bockshornklee)<br />

Wir fanden 10 Produkte (13%) mit Fenugreek, Fenugreek-<br />

Extrakt oder Fenugreek-Saponine-Extrakt. Die von den<br />

Herstellern angegebene Tagesdosis reicht hier von 150 bis<br />

800 mg. Von diesen Produkten waren 7 (70%) mit einer<br />

Beeinflussung des Testosteronspiegels ausgelobt, siehe Tabelle<br />

4.<br />

Fenugreek, Trigonella foenum-graecum L., ist eine Hülsenfrucht,<br />

für die seit dem Altertum medizinische Anwendungen<br />

beschrieben sind 48) . Erste Tierversuche zeigen einen<br />

möglichen therapeutischen Einsatz von Bockshornklee in<br />

der Diabetes-Therapie 48) oder zur Leistungssteigerung 49) .<br />

Aufgrund des kompletten Fehlens von Tierexperimenten<br />

und Humanstudien hinsichtlich der Wirkung von Bockshornklee<br />

auf den Testosteronhaushalt sind die Werbeaussagen<br />

derzeit wissenschaftlich nicht belegbar und unzulässig.<br />

Andere möglicherweise nützliche Wirkungen als Bestandteil<br />

von Sportlernahrung sind damit nicht erfasst. Bockshornkleesamen<br />

werden aber auch als Zutat zu Gewürzen (z. B.<br />

in Curry) verwendet.<br />

Sportlernahrung mit unzulässigen, arzneilich wirksamen<br />

Bestandteilen<br />

DHEA (Dehydroepiandrosteron)<br />

Grundsätzlich gilt für Deutschland, dass prohormonhaltige<br />

Präparationen mit nennenswerter Dosierung als nicht zugelassene<br />

Arzneimittel anzusehen sind. Eine Ausnahme stellt<br />

hierbei DHEA dar, das in verschreibungspflichtigen Kombinationspräparaten<br />

im Handel ist. Für nicht als Arzneimittel<br />

zugelassene DHEA-Produkte sowie für alle anderen Prohormone<br />

ist der Handel bzw. eine Weitergabe in Deutschland<br />

ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz 50) .<br />

Tab. 4 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der hormonellen Aktivität von<br />

Fenugreek<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Fenugreek hormonmodulierend<br />

Insulin-, Testosteron-, HGH- und Cortisolmodulation<br />

Testosteronbooster<br />

insulogenanabole Pflanzenextrakte<br />

Unsere Recherche ergab 4 Produkte, die laut Deklaration<br />

DHEA enthalten. Die von den Herstellern angegebene Tagesdosis<br />

reicht hier von 25 bis 100 mg. DHEA wird in therapeutischer<br />

Dosierung ab ca. 150 mg eingesetzt, zeigt aber<br />

schon bei niedrigeren Dosen pharmakologische Effekte.<br />

DHEA ist ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff, als<br />

Nahrungsergänzungen ausgelobte Erzeugnisse mit DHEA<br />

sind in Deutschland daher nicht verkehrsfähig.<br />

7-Keto-DHEA<br />

7-Keto-DHEA (3-Acetyl-7-Oxo-Dehydroepiandrosteron) ist<br />

ein Metabolit von Dehydroepiandrosteron (DHEA), der von<br />

Hampl et al. als möglicher Kandidat für eine Hormonersatztherapie<br />

angesehen wird 51) . Seine pharmakologische Wirkung<br />

kann aus Tierversuchen abgeleitet werden 52) , eine therapeutische<br />

Dosierung kann aber nicht angegeben werden, da eine<br />

Zulassung mit entsprechenden Unterlagen fehlt.<br />

Die von uns recherchierten Produkte waren mit einem Gehalt<br />

von 25 bzw. 50 mg als Tagesdosis deklariert. Die ausgelobten<br />

arzneilichen Wirkungen sind in Tabelle 5 zusammengestellt.<br />

Wegen der aus den o. g. Studien abzuleitenden pharmakologischen<br />

Wirkungen werden prohormonhaltige Präparate<br />

(so auch mit 7-Keto-DHEA) in Deutschland bisher regelmäßig<br />

als Arzneimittel eingestuft.<br />

Somatotropin<br />

Das Wachstumshormon Somatotropin (Somatropin) wird<br />

in der Bodybuildingszene illegal als Dopingmittel zum Muskelaufbau<br />

eingesetzt. Es soll in Kombination mit niedrig dosierten<br />

anabolen Steroiden ein Mittel zur Umwandlung von<br />

Fett- in Muskelmasse darstellen. Auf dem Schwarzmarkt ist<br />

Somatotropin in Ampullen zweifelhafter Herkunft erhältlich<br />

53) . Einem systematischen Review von Liu et al. zufolge<br />

können Werbeaussagen zur Leistungssteigerung nicht auf<br />

die aktuelle wissenschaftliche Literatur gestützt werden.<br />

Vielmehr gebe es bisher nur begrenzte Hinweise auf einen<br />

Anstieg der fettfreien Körpermasse durch die Anwendung<br />

von Wachstumshormonen und diese könnten die Muskelkraft<br />

nicht verbessern; andererseits verringerten sie die Trainingskapazität<br />

und fördern unerwünschte Wirkungen 54) .<br />

Regulär zugelassen sind Wachstumshormonpräparate u. a.<br />

für die Behandlung von Minderwuchs bei Kindern. Bei unserer<br />

Recherche sind wir auf Somatotropin-Depotpflaster<br />

gestoßen mit einem Gehalt von 3,6 bzw. 5,4 ng für 12 Stunden.<br />

Die Wirksamkeit des Hormons bei der Auftragung auf<br />

die Haut sei hier in Frage gestellt, normalerweise erfolgt die<br />

Applikation von Somatotropin in Form von intramuskulären<br />

oder subkutanen Injektionen.<br />

Saw palmetto (Sägepalme)<br />

Die Recherche ergab 3 Produkte, die mit dem Inhaltsstoff<br />

Sägepalmenextrakt, Sägepalmbeerenextrakt oder Saw palmetto<br />

deklariert waren. Die entsprechenden Werbeaussagen<br />

sind in Tabelle 6 zusammengefasst.<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 419


Tab. 5 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von 7-Keto-DHEA<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

7-Keto-DHEA Steigerung der Aktivität des Schilddrüsenhormons T3<br />

steigert die Insulinsensitivität des Körpers<br />

bewirkt eine Erhöhung der CD-4 Zellen (T-Helfer<br />

Zellen)<br />

Tab. 6 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Sägepalmenextrakt<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Saw palmetto Steroidersatz<br />

hebt den Testosteronspiegel<br />

wesentlich an einer Leistungssteigerung beteiligt<br />

Ein standardisierter Sägepalmenextrakt (Serenoa repens) ist<br />

ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, welches bei gutartiger<br />

Prostatavergrößerung eingesetzt wird 55–58) . Die therapeutische<br />

Dosierung für diesen speziellen Extrakt und diese<br />

Indikation liegt bei ca. 320 mg. In der Studie von Brown<br />

et al. wurde belegt, dass pflanzliche Extrakte (neben Saw<br />

palmetto u. a. auch Tribulus terrestris) keinen Effekt auf<br />

den Hormonspiegel haben 59) . Sägepalmenprodukte werden<br />

als Ergänzung zur Einnahme von Prohormonen angepriesen,<br />

damit sollen die negativen Wirkungen, wie die Aromatisierung<br />

zu Östrogenen, unterbunden werden. In einer randomisierten,<br />

doppelblind gestalteten Humanstudie konnten<br />

von Brown et al. diese Effekte nicht bestätigt werden 60) . Insofern<br />

sind die in Tabelle 6 aufgeführten Werbeaussagen zu<br />

Saw palmetto irreführend.<br />

Mucuna pruriens<br />

Mucuna pruriens ist eine Schlingpflanze aus der Familie der<br />

Fabaceae, die in den Tropen weit verbreitet ist 61) . Mucuna<br />

pruriens enthält ca. 5–6 % L-Dopa, welches als Antiparkinson-Arzneistoff<br />

eingesetzt wird 62,63) . Katzenschlager et<br />

al. haben erste Erkenntnisse gewonnen, dass Mucuna pruriens<br />

in der Parkinson-Therapie vorteilhaft eingesetzt werden<br />

könnte 64) . Neben L-Dopa wurden auch andere in der Bohne<br />

enthaltene Substanzen für den Anti-Parkinson-Effekt verantwortlich<br />

gemacht 65) .<br />

Die Recherche ergab 2 Produkte mit Mucuna pruriens, ihre<br />

Werbeaussagen sind in Tabelle 7 zusammengestellt. Gemäß<br />

ihrer Deklaration enthalten sie eine Tagesdosis von ca. 75<br />

bzw. 100 mg L-Dopa.<br />

L-Dopa (Levodopa) ist ein pharmakologisch wirksamer<br />

Stoff, der auch in der Pharmacopoea Europaea als Arzneibuch-Monographie<br />

beschrieben ist. Für die Wirkungen<br />

von L-Dopa sind im Körper seine Metaboliten, vor allem<br />

Dopamin, verantwortlich, das durch die Einwirkung von<br />

Decarboxylasen entsteht. Dopamin ist Antagonist an zentralen<br />

Dopamin-Rezeptoren und damit für die günstige<br />

Beeinflussung z. B. von Parkinsonismus verantwortlich.<br />

Die übliche Dosierung beim Parkinsonismus liegt bei<br />

Tab. 7 Beispiele für Werbeaussagen bzgl. der Wirkung von Mucuna pruriens<br />

Wirkstoff Werbeaussage<br />

Mucuna pruriens stimuliert die Sekretion des Wachstumhormons<br />

HGH<br />

bringt Hormonhaushalt und Psyche ins Gleichgewicht;<br />

enthält 10 bzw. 15 % L-Dopa<br />

300–600 mg, von L-Dopa sind auch etliche, dosisabhängige<br />

Nebenwirkungen bekannt. Die Dosierung in den beschriebenen<br />

Erzeugnissen liegt damit zwar unterhalb der<br />

Menge, die therapeutisch bei Parkinsonismus eingesetzt<br />

wird; dennoch muss aber auch von pharmakologischen<br />

Wirkungen ausgegangen werden, da bei besonderen Patientenkollektiven<br />

auch Erstdosierungen von 1 x 50 mg<br />

empfohlen werden.<br />

Ferner ist L-Dopa auch (schon in geringerer Konzentration)<br />

als „Freisetzer“ von Somatotropin (HGH, Wachstumshormon)<br />

bekannt, eine Wirkung, auf die bei den beiden Internet-Produkten<br />

auch abgehoben wird. Fertigarzneimittel auf<br />

dem deutschen und ausländischen Markt enthalten L-Dopa<br />

in Konzentrationen ab 50 mg/Einzeldosis. Im Übrigen unterliegt<br />

L-Dopa in Deutschland zudem generell der Verschreibungspflicht.<br />

Schlussfolgerungen<br />

„Sportlernahrungen“ mit dem Anspruch, Einfluss auf den<br />

Hormonhaushalt nehmen zu können, werden im Internethandel<br />

als „Nahrungsergänzungsmittel mit sportlicher Ausrichtung<br />

zur Leistungssteigerung“ oder auf dem US-amerikanischen<br />

Markt als „Dietary Supplements“ vertrieben. <strong>Recht</strong>lich<br />

betrachtet ist der Begriff „Nahrungsergänzungsmittel“<br />

nicht identisch mit dem Begriff „Dietary Supplement“, der<br />

auch einige Arzneimittel einschließt. So mancher Wirkstoff,<br />

der in anderen Ländern, z. B. den USA in Lebensmitteln einsetzbar<br />

und damit dort frei verkäuflich ist, wird in Europa,<br />

insbesondere in Deutschland, als „pharmakologisch wirksam“<br />

eingestuft. Außerdem hängt es u. a. noch von der Bewerbung,<br />

der Zubereitungsform und insbesondere von der<br />

Dosierung ab, ob das entsprechende Produkt nach „europäischem“<br />

Verständnis ein Arzneimittel darstellt.<br />

Die meisten Erzeugnisse, die eine „Hormonmodulation“<br />

bewerben, enthalten Maca, Avena sativa, Tribulus terrestris<br />

oder Fenugreek einzeln oder in Kombination. Für keinen<br />

der genannten Stoffe ist eine derartige Wirkung bisher<br />

wissenschaftlich hinreichend belegt, eine entsprechende<br />

Bewerbung ist demnach nicht zulässig. Dies gilt auch für<br />

Kombinationspräparate, solange ihre Wirkung nicht durch<br />

Studien belegt ist.<br />

Unabhängig davon, dass in Deutschland prohormonhaltige<br />

Erzeugnisse als „Sportlernahrung“ nicht in den Verkehr<br />

gebracht werden dürfen und diese auf der Verbotsliste<br />

der WADA stehen, sind sich die Fachgesellschaften des<br />

420 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


„Schweizerischen Bundesamts für Sport“, des „Australian<br />

Institute of Sports“ und der „American Society of Exercise<br />

Physiologists“ darin einig, dass für Prohormone eine leistungssteigernde<br />

Wirkung durch Muskelaufbau eher unwahrscheinlich<br />

ist und die mit der Einnahme verbundenen<br />

Risiken berücksichtigt werden müssen 45,46,66) . Auch in der<br />

analogen Bewertung von Tribulus terrestris besteht Einigkeit,<br />

wobei die Datenlage zur Sicherheitsbewertung eher als<br />

dürftig anzusehen ist.<br />

Wachstumshormone wie Somatotropin stehen auf der Verbotsliste<br />

der WADA und deren generelle Wirksamkeit zur<br />

Erhöhung der fettfreien Muskelmasse und damit der sportlichen<br />

Leistungssteigerung ist mehr als fraglich. Erhebliche<br />

Zweifel bestehen auch an der Wirksamkeit zum Muskelaufbau<br />

durch sägepalmenhaltige Zubereitungen, diese wird<br />

auch vom Schweizerischen Bundesamt für Sport 45) als „unwahrscheinlich“<br />

eingestuft. Auf das häufig auftretende Problem<br />

der nicht ausreichend charakterisierten Extrakte von<br />

(Arznei-)Pflanzen bei Untersuchungen zur Wirksamkeit und<br />

Sicherheit sei hier nur am Rande hingewiesen.<br />

<strong>Recht</strong>lich eindeutig ist die Sachlage bei denjenigen „hormonell<br />

wirksamen Stoffen“, die verschreibungspflichtig<br />

sind wie DHEA, 7-Keto-DHEA und L-Dopa. Diese sind in<br />

Deutschland als Lebensmittel oder Lebensmittelzutat nicht<br />

verkehrsfähig.<br />

Als „diätetische Lebensmittel für intensive Muskelanstrengung“<br />

sind definitionsgemäß nur solche Erzeugnisse verkehrsfähig,<br />

bei denen der Nutzen bzw. die Wirksamkeit<br />

wissenschaftlich gesichert ist. Fehlt ein solcher wissenschaftlicher<br />

Nachweis oder ist er aufgrund „neuer“ Erkenntnisse<br />

noch nicht erbracht, kann das Produkt zwar möglicherweise<br />

als „Nahrungsergänzungsmittel“ verkehrsfähig sein, darf<br />

aber nicht entsprechend beworben werden – für Hersteller<br />

und Händler eine vergleichsweise unattraktive Variante.<br />

Insgesamt wird durch diese systematische Recherche im<br />

Internet zu „Sportlernahrungen“ deutlich, dass es für den<br />

Verbraucher nicht möglich ist, tatsächlich „hormonell wirksame“<br />

Zubereitungen, die dann aber auf der Verbotsliste<br />

der WADA stehen und in der Regel verschreibungspflichtig<br />

sind, von denjenigen zu unterscheiden, bei denen solche<br />

Wirkungen nicht hinreichend belegt oder sogar unwahrscheinlich<br />

sind. Bestenfalls bedeutet dies einen überflüssigen<br />

Angriff auf den Geldbeutel, schlimmstenfalls auf die<br />

Gesundheit.<br />

Die Finanzierung des Projektes erfolgte im Rahmen eines<br />

Forschungsprojektes des Ministeriums für Ernährung und<br />

Ländlichen Raum Baden-Württemberg.<br />

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Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 421


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422 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


PROBIOTIC/BIOTHERAPEUTIC YEAST<br />

Saccharomyces boulardii Adapted to Dryness Stress<br />

Optimization of High Cell Density Cultivation of Yeast<br />

Summary<br />

The production of high cell mass of an adapted variant for dryness of<br />

Saccharomyces boulardii, the widely used probiotic/biotherapeteutic<br />

yeast, was investigated. Cultivations were carried out in three different<br />

media namely: complex media (YMG media), complete chemically defined<br />

media and semi-defined media (defined medium supplemented with<br />

yeast extract) in both shake flask and bioreactor. In case of batch cultures,<br />

the maximal cell mass of about 5.4 g l -1 was obtained by cultivating<br />

cells in complete defined medium supplemented with yeast extract in<br />

stirred tank bioreactor under pH-stat of 5.5. Further development in cell<br />

mass production was achieved by cultivating cells in fed-batch culture in<br />

stirred tank bioreactor at controlled pH condition. The maximal cell mass<br />

of about 18 g l -1 was obtained after 20 h in fed-batch culture with glucose<br />

addition under increased feeding strategy. By means of medium supplementation<br />

by intermittent addition of magnesium sulphate and yeast extract<br />

during glucose feeding phase, cells grew in higher density and the<br />

maximal cell dry weight of 84 g l –1 was obtained after 37 h.<br />

Zusammenfassung<br />

Bei Saccharomyces boulardii handelt es sich um eine sog. probiotische/<br />

biotherapeutische Hefe. Eine an Trockenheit angepasste Variante wurde<br />

auf Zellmassenproduktion hin untersucht. Dabei wurden folgende Medien<br />

im Schüttelkolben und Bioreaktor verwendet: YMG-Medium, vollsynthetisches<br />

sowie halbsynthetisches Medium. In Batch-Kulturen wurde eine<br />

maximale Zellmasse von 5,4 g l -1 in einem vollsynthetischem Medium<br />

bei pH 5,5 erhalten. Die Zellmassen-Produktion konnte in Fed-Batch-<br />

Kulturen bei kontrollierten pH-Bedingungen und Zugabe von Glucose auf<br />

18 g l -1 nach 20 h gesteigert werden. Gab man zusätzlich intermittierend<br />

Magnesiumsulfat und Hefeextrakt während der Glucose-Fütterungsphase,<br />

erhöhte sich die Zelldichte und die maximale Zelltrockenmasse<br />

betrug nach 37 h 84 g l -1 .<br />

Introduction<br />

Probiotics are live microorganisms or microbial mixtures<br />

administrated to improve the patient’s microbial balance,<br />

particularly the environment of the gastrointestinal tract and<br />

the vagina. Therefore, probiotic therapy has been investigated<br />

for its effectiveness against a range of gastrointestinal<br />

diseases and disorders (Zubillaga et al., 2001; Fioramonti<br />

et al., 2003; Del Piano et al., 2006; Park and Floch, 2007).<br />

Saccharomyces boulardii, non-pathogenic yeast that grows<br />

optimally at body temperature, has been tested for efficacy<br />

in the prevention of antimicrobial associated diarrhoea.<br />

Hesham A. El-Enshasy1,2# and Abdalla A. El-Shereef1 1 Bioprocess Development Dept., Genetic Engineering and Biotechnology<br />

Research Inst., Mubarak City for Scientific Research, New Burg<br />

Al Arab, Alexandria, Egypt<br />

2 Chemical Engineering Pilot Plant (CEPP), Faculty of Chemical and Natural<br />

Resources Engineering, University Technology Malaysia (UTM),<br />

81310 Skudai, Johor, Malaysia<br />

This yeast is commercially available as lyophilised cells in<br />

capsule form in many countries. It has recently been used as<br />

a dietary supplement in the United States (Biocodex Inc.).<br />

In Germany, the lyophilized form formula is under the trade<br />

name Perenterol forte ® (Thiemann Arzneimittel GmbH)<br />

and widely used for the prevention of traveller diarrhoea.<br />

Beside its use as probiotics, S. boulardii is also applied as<br />

biotherapeutic agent and used as a microbe having specific<br />

therapeutic activity against a specific disease (Elmer et al.,<br />

1996, 1999, Mansour-Ghanaei et al., 2003). The yeast<br />

S. boulardii have showed efficacy in clinical trials for the<br />

prevention of antimicrobial associated diarrhoea. However,<br />

the potential mechanism of action of this type of yeast is<br />

based on its activity for inhibition of pathogen attachment<br />

in intestine (Rigothier et al., 1994; Czerucka et al., 2000),<br />

inhibition of action of microbial toxin (Castagliuolo et al.,<br />

1996; 1999), stimulation of immunoglobulin A (Qamar et<br />

al., 2001), and have trophic effects on intestinal mucosa<br />

(Buts et al., 1994, 1999). Thus, it plays a significant role<br />

in prevention of diarrhoea (Billoo et al., 2006). Moreover,<br />

the use of S. boulardii as an adjunctive treatment in<br />

combination with metronidazole or vancomycin is helpful<br />

to decrease further recurrences of Clostridium difficile associated<br />

disease (Elmer, 2001). In spite of many literatures<br />

published concerning the importance of S. boulardii and its<br />

medical applications, very little information are available<br />

for the cultivation and cell mass production of this type of<br />

microorganism.<br />

Contrary to other types of microorganisms such as bacteria<br />

and fungi, yeasts are very sensitive to dryness and not able<br />

to maintain its viability under dry conditions and elevated<br />

temperature. Thus, the down stream process to obtain cells<br />

in dry form requires freeze drying technique (Lyophilization).<br />

This down stream step have high share in overall<br />

manufacturing cost of this process. Therefore, adaptation<br />

of cells to tolerate elevated temperature for short time and<br />

dryness allowed us to minimize the overall production cost<br />

through the use of spray drying technique rather than freeze<br />

drying in down stream process. In the present work, pre-<br />

# Dr. Hesham A. El-Henshasy, E-mail: henshasy@cepp.utm.my<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 423


adapted cells for dryness and elevated temperature for short<br />

time were used for the industrial production process. The<br />

purpose of this study was to optimise new cultivation strategy<br />

for the production of cells in high cell density culture.<br />

This step is considered as the first step for industrialization<br />

process for this type of biotherapeutic yeast.<br />

Materials and Methods<br />

Microorganism<br />

The yeast strain Saccharomyces boulardii ATCC-MYA-796<br />

obtained from (American Type Culture Collection, Manassas,<br />

VA, USA) was used in this study. This strain was<br />

adapted to dryness by successive adaptation method. Cells<br />

were grew on solid medium and allowed to dry on agar<br />

plate. After complete drying of culture, broth medium was<br />

added and the cells grew thereafter were isolated for further<br />

growth on solid medium. This process was repeated<br />

for more than 8 times.<br />

Media<br />

Growth medium<br />

For cell propagation on solid medium, yeast-peptone-dextrose<br />

(YPD) medium was used. This medium composed of<br />

(g l -1 ): glucose, 10; yeast extract, 3; peptone, 3 and agar, 20.<br />

The pH was adjusted to 4.5 before sterilization.<br />

Production medium<br />

Two types of broth media were used in this study. The first<br />

medium used in this study was complex (YMG) medium.<br />

This medium was composed of (g l -1 ): Malt extract, 10.0;<br />

yeast extract, 4.0; glucose, 4.0. The pH was adjusted to 5.5<br />

before sterilization. Unless otherwise mentioned, the yeast<br />

production medium applied was complete synthetic medium<br />

(CSM). This medium was composed of (g l -1 ): Glucose,<br />

15.0; (NH 4 ) 2 SO 4 , 5.0; KH 2 PO 4 , 3.0.; MgSO 4 x7H 2 O,<br />

1.0. The pH was adjusted to pH 5.5 before autoclaving.<br />

Glucose was sterilized separately by autoclaving at 110 ºC<br />

and added to the medium aseptically before inoculation.<br />

Cultivation conditions<br />

Shake flask cultivation and inoculum preparation<br />

In case of shake flask culture, the submerged cultivations<br />

were carried out in 250 ml Erlenmeyer flasks containing<br />

50 ml of growth medium. After inoculation, the flasks were<br />

incubated aerobically on a rotary shaker (Annova 4330,<br />

New Brunswick Scientific Co., NJ, USA) at 200 rpm and<br />

30 °C for 24 h. Cells were used thereafter to inoculate the<br />

bioreactor with inoculum concentration of 5 % (v v -1 )<br />

Bioreactor cultivation<br />

For bioreactor experiments, cultivations were carried out<br />

in 3.0 l stirred tank bioreactor, Bioflo III (New Brunswick<br />

Scientific Co., New Brunswick, NJ, USA), with a work-<br />

ing volume of 1.5 l. Agitation was performed using a three<br />

4-bladed Rushton turbine impellers (d i(impeller diameter) = 65 mm;<br />

d t(tank diameter) = 135 mm, d id t -1 = 0.48) at 300 rpm. Aeration<br />

was performed by filtered sterile air [1 v v -1 min -1 ]. Dissolved<br />

oxygen concentrations were analyzed by polarographic<br />

electrode (Ingold, Switzerland). Foam was suppressed,<br />

when necessary, by the addition of silicon antifoam reagent<br />

(Fluka, Switzerland). In controlled pH batch cultures and in<br />

fed-batch experiments, pH was controlled at 5.5 by addition<br />

of 2.5 Mol l -1 NH 4OH.<br />

Sample preparation and cell dry weight determination<br />

In case of bioreactor cultivations, aliquots (in form of<br />

20 ml) of the culture were taken from the bioreactor vessel<br />

through a sampling system. Cell concentration was determined<br />

immediately by spectrophotometer (Pharmacia Biotech,<br />

Cambridge, England). The optical density of the culture<br />

at 600 nm after diluting the samples into the optical density<br />

range was of 0–0.5. The samples were then filtered using preweighed<br />

filter paper and the filtered biomass was washed<br />

twice by distilled water and subsequently dried in an oven at<br />

110 °C for a constant weight. The relation between OD and<br />

cell dry weight was then determined using standard curve between<br />

the OD and cell dry weight. The filtrate was frozen at<br />

–20 °C and used for glucose determination.<br />

Analysis<br />

Cell mass determination<br />

Optical density of the cell cultures was determined by an<br />

absorbance measurement at 600 nm with a spectrophotometer.<br />

The OD of culture was converted to dry cell mass<br />

through a linear correlation established for the instrument.<br />

Biomass concentration is defined as dry cell mass per unit<br />

volume of culture (g l -1 ).<br />

Determination of glucose<br />

The glucose concentration in the cultivation medium was<br />

determined enzymatically using glucose determination kit<br />

(Biocon GmbH, Germany). The intensity of developed<br />

color was determined at 500 nm using spectrophotometer<br />

(Pharmacia Biotech, Cambridge, England).<br />

Results and Discussions<br />

The production of S. boulardii cell mass was studied in different<br />

cultivation media to improve the production process.<br />

Therefore, three different media namely: complex media,<br />

chemically defined media and semi-defined medium (defined<br />

medium supplemented by yeast extract) were used for<br />

yeast cultivations in batch mode in both shake flasks and<br />

bioreactor. The data of these experiments were used as platform<br />

to design fed-batch cultivation process with different<br />

feeding strategies to cultivate the cells in high cell density<br />

culture.<br />

424 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Fig. 1 Comparison between batch cultivation of S. boulardii in complex medium<br />

in shake flask (A) and 3 l stirred tank bioreactor (B)<br />

Cultivation of S. boulardii in complex organic media in<br />

shake flask and stirred tank bioreactor<br />

Cultivations were conducted in conventionally used complex<br />

medium for yeast cultivation composed of (yeast extract,<br />

malt extract and glucose). This medium is widely used<br />

as enriched complex medium for the cultivation of different<br />

microorganisms. The growth profile for yeast and change<br />

in pH of culture during cultivation in both shake flasks and<br />

bioreactor is represented in Figure 1.<br />

In case of shake flask (Figure 1A), cells grew exponentially<br />

with slow growth rate of about 0.07 [h -1 ] reaching maximal<br />

cell dry weight of about 2.5 g l -1 after about 22 h. During<br />

the growth phase, the pH of medium decreased gradually<br />

reaching the minimal value of about 4.0 after 15 h and increased<br />

gradually thereafter up to 4.7 at the end of cultivation<br />

time. On the other hand, the rate of cell growth in<br />

bioreactor was about 0.17 [h -1 ] and the maximal cell dry<br />

mass of about 2.5 g l -1 was obtained after only 12 h and<br />

kept more or less the same during the rest of cultivation<br />

time. As observed in shake flask cultures, the pH of medium<br />

decreased but with higher rate compared to shake<br />

flask cultures and reached about 4.0 after only 10 h cultivation.<br />

However, during the growth phase in bioreactor, the<br />

DO concentration decreased gradually during the growth<br />

phase reaching its maximal value of about 50 % saturation<br />

and increased again thereafter as cells entered the station-<br />

ary phase. However, the drop in pH in both cultures was<br />

due to acid and alcohol formation in both cultures. On the<br />

other hand, in spite of the difference in growth rate of both<br />

cultures, the final cell mass was almost the same. This indicates<br />

that, production scale is not critical for cell yield in the<br />

used complex medium. However, this was also supported<br />

by the data of DO concentration in case of bioreactor culture,<br />

whereas no oxygen limitation was observed. Thus, we<br />

can conclude that, the entrance of cells to stationary phase<br />

was due to nutrient limitation rather than oxygen limitation<br />

in culture. Therefore, for better understanding of the<br />

production process, complete defined medium was used in<br />

the subsequent experiments.<br />

Cultivation of S. boulardii in completely defined medium in<br />

shake flask and stirred tank bioreactor<br />

In the present experiment cells were cultivated in completely<br />

defined medium in both shake flask and bioreactor. As<br />

shown in Figure 2, after short lag phase of about 2 h, cells<br />

grew exponentially in both cultures during the first 10 h.<br />

The maximal cell mass in case of shake flask was about<br />

1.5 g l -1 ,whereas, it reached about 2.4 g l -1 in the corresponding<br />

bioreactor culture after the same cultivation time.<br />

The pH decreased in both cultures with cultivation time<br />

even after cell entering the stationary phase. However, the<br />

drop in pH in both cultures may be due to the formation<br />

Fig. 2 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth<br />

parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium<br />

under different cultivation conditions: (A) shake flask culture, (B) bioreactor<br />

culture<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 425


of acid and ethanol during the cultivation process. On the<br />

other hand, in case of bioreactor culture, the DO decreased<br />

gradually during the growth phase and increased gradually<br />

thereafter as cells entered the stationary phase. As observed<br />

also in the previous experiment, the oxygen was not limited<br />

during the cultivation process.<br />

Cultivation of S. boulardii in completely semi-defined medium<br />

in shake flask and stirred tank bioreactor<br />

Based on the data of the previous experiments, three different<br />

parallel cultivations were conducted using semi-defined<br />

medium supplemented with yeast extract in concentration of<br />

5 g l -1 . Cultivations were conducted in both shake flask and<br />

bioreactors under controlled and uncontrolled pH conditions<br />

(Fig. 3). In case of shake flask cultures, cells grew exponentially<br />

reaching the maximal cell mass of about 3.1 g l -1 after<br />

about 12 h and decreased gradually thereafter. During the<br />

growth phase the pH decreased reaching its minimal value<br />

of 2.9 after 17 h. On the other hand, cells grew in different<br />

manner in case of bioreactor cultures. The rate of glucose<br />

consumption in case of bioreactor culture was higher than<br />

shake flask culture. At the end of cultivation time, 25 % and<br />

Fig. 3 Kinetics of cell growth, glucose consumption and different growth<br />

parameters during the cultivation of S. boulardii in complete defined medium<br />

supplemented by yeast extract (5 g l -1 ) under different cultivation conditions:<br />

(A) shake flask culture, (B) bioreactor culture (uncontrolled pH), (C) bioreactor<br />

culture (controlled pH at 5.5)<br />

12 % of the initial glucose were un-utilized by cells in case<br />

of shake flask and bioreactor cultures, respectively. Whereas,<br />

glucose was completely consumed in bioreactor culture of<br />

controlled pH at 5.5 (Fig. 3C). After only 10 h cultivation,<br />

glucose was the limiting nutrient in this culture and cells<br />

entered the stationary phase as carbon source limitation.<br />

Oxygen was in excess in this culture and the lowest value of<br />

DO was 25 % saturation as cell entered the stationary phase.<br />

In general, the final cell mass in this experiment was significantly<br />

higher than the previous experiment on using completely<br />

defined medium. Yeast extract supplementation to the<br />

cultivation medium was necessary as an important source for<br />

amino acids, peptides and soluble vitamins. However, yeast<br />

extract was found to be necessary for cell growth and the<br />

production of enzymes, primary and secondary metabolites<br />

by different types of microorganisms (Kadowaki et al., 1988;<br />

Costa et al., 2002; López et al., 2003; Lin and Chen, 2007).<br />

Fed-batch cultivation of S. boulardii in semi-defined medium<br />

with different feeding strategies<br />

Based on the data of batch cultivation of S. boulardii in<br />

semi-defined medium under pH-stat in bioreactor, cultivations<br />

were carried out under the same cultivation conditions<br />

with two different methods of feeding strategies. Since cell<br />

viability and its fermentative capacity are important for further<br />

application of therapeutic yeast, fed-batch cultivation<br />

was designed to start glucose feeding before carbon source<br />

starvation in culture. The negative effect of carbon starvation<br />

in culture can induce energy deprivation and loss of<br />

fermentative capacity of yeast (Thomsson et al., 2003).<br />

Fed Batch cultivation with mono-substrate with an increased<br />

feeding rate<br />

Cultivation was carried out as typical batch culture in<br />

bioreactor for the first 9 h. During that time, cells grew<br />

exponentially and reached cell mass of about 4.1 g l -1 . On<br />

the other hand, glucose concentration gradually decreased<br />

during this phase. The glucose consumption rate was of<br />

about 2 g l -1 h -1 and the glucose concentration reached<br />

about 4 g l -1 at the end of batch phase. Therefore, glucose<br />

was fed with the same consumption rate to prevent carbon<br />

limitation. However, the feeding rate of glucose was<br />

increased by 2 g l -1 h -1 every 5 h to compensate the increased<br />

volumetric consumption rate of glucose as a result<br />

of further cell growth. As shown in Figure 4, the cell mass<br />

increased significantly during the glucose feeding phase<br />

reaching about 18 g l -1 after 20 h. The cell growth was<br />

terminated after that time and glucose was accumulated in<br />

culture in high concentration as cell entered the stationary<br />

phase. During the active growth phase of fed-batch culture,<br />

from 9 to 20 h, the value of DO was below 20 %<br />

saturation and increased gradually thereafter and reached<br />

about 80 % after 30 h. The gradual increase in DO value<br />

in culture with very low rate directly indicates the termination<br />

of cell growth and the high viability of cells pro-<br />

426 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


duced. The termination of cell<br />

growth after 20 h was as a result<br />

of nutrient limitation other<br />

than carbon source. On the<br />

other hand, nitrogen was not<br />

limiting nutrient in this culture<br />

whereas ammonium hydroxide<br />

solution was used to keep<br />

the pH at 5.5 during the cultivation<br />

process. Therefore, it<br />

was concluded that limitation<br />

may be in other media ingredients<br />

such as complex nutrient<br />

necessary for cell growth<br />

(yeast extract) and/or magnesium<br />

sulphate. Yeast extract is<br />

widely used in different media<br />

formulations as rich source<br />

for amino acids, vitamins, and<br />

growth factors. Therefore, it<br />

plays an important role for cell<br />

growth and thus, yeast extract<br />

supplementation is necessary to support cell growth and<br />

to achieve high cell density. It have been also observed by<br />

other authors that the addition of yeast extract either in<br />

feeding solution or by means of pulse addition was necessary<br />

to enhance cell growth and different metabolites<br />

production (Guerra et al., 2007; Cheng et al., 2007). On<br />

the other hand, magnesium plays also an important role<br />

as key divalent cation for multi enzyme system in different<br />

metabolic pathways for cell growth. Magnesium is the<br />

most abundant intracellular divalent cation in yeast cells<br />

and plays an important role as enzyme cofactor in many<br />

metabolic pathways. Thus, it is<br />

an important cation governing<br />

several aspects of yeast growth<br />

and metabolism and plays significant<br />

role in cell mitosis<br />

and cellular division (Walker,<br />

1994). Therefore, it is one of<br />

significant limiting factors controlling<br />

cell growth in high cell<br />

density culture (Walker and<br />

Maynard, 1996).<br />

Based on these date together,<br />

fed-batch cultivation was designed<br />

to start feeding after<br />

9 h with increased glucose feeding<br />

rate as in the previous experiment.<br />

In addition, 50 ml<br />

of concentrated nutrient solution<br />

containing yeast extract<br />

(5 g) and magnesium sulphate<br />

(2 g) was added in pulse mode<br />

after 20, 25 and 30 hours. This<br />

Fig. 4 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred<br />

tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate)<br />

concentrated nutrient solution was sterilized by syringe filter<br />

of 0.22 μm diameter (Millipore, USA) before use. As<br />

shown in Figure 5, the addition of concentrated nutrient<br />

solution supported further cell growth and increased the<br />

glucose consumption compared to the previous experiment.<br />

Therefore, cells grew exponentially up to 37 h reaching high<br />

cell density of 84 g l -1 . The active cell growth was also supported<br />

by the date of dissolved oxygen concentration. The<br />

DO values were within the range of 15–20 % saturation<br />

during the feeding phase. Therefore, we can conclude that<br />

the increased feeding rate of glucose in combination with<br />

Fig. 5 Kinetics of cell growth and glucose metabolism during fed-batch cultivation of S. boulardii in 3 l stirred<br />

tank bioreactor using mono-substrate feeding (glucose with increased addition rate), in combination with pulse<br />

addition of 50 ml of concentrated nutrient solution containing yeast extract (5 g) and magnesium sulphate (2 g)<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 427


pulse addition of yeast extract and magnesium sulphate was<br />

a suitable cultivation strategy to achieve high cell density<br />

culture for the industrial production of the biotherapeutic<br />

yeast S. boulardii.<br />

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Paprika und Chillies<br />

Gewürze mit vielfältigen Eigenschaften<br />

Der Genus Capsicum gehört zur Pflanzenfamilie Solanaceae zu der<br />

auch Aubergine, Kartoffel, Tomate und die Tabakpflanze zählen.<br />

Von den bisher bekannten Capsicum-Arten (ca. 30) sind der größte<br />

Teil Wildpflanzen. Den genetischen Ursprung der Gattung Capsicum<br />

vermutet man in Südamerika, von dort aus hat sie sich weltweit verbreitet<br />

und wurde nach und nach domestiziert. Bei den Kultivaren<br />

(ca. 250) erschwert die Vielfalt die Artzuordnung, ja macht sie manchmal<br />

sogar unmöglich. Bevorzugt kultiviert werden Gewürzpaprika<br />

(Capsicum annuum L. var. annuum), Gemüsepaprika (C. annuum L.<br />

var. grossum Sendt.), Tomatenpaprika (C. annuum L. var. lycopersiciforme<br />

rubrum) und bei den Chillies-früchten, C. frutescens L., C.<br />

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Reiner Oberdieck<br />

Schwedensteg 12, D-95326 Kulmbach<br />

chinense Jacq. – eine verwandte, kultigene Form von C. frutescens<br />

L. – sowie C. baccatum L. var. pendulum (Willd.) Eshbaugh. Bekannte<br />

Kultivare von C. frutescens L. sind Tabasco (USA), Pi-quin (Mexiko)<br />

und Birds Eye (Afrika). Bei den Cayenne-Kultivaren findet man selten<br />

eine botanische Zuordnung, sie werden meist subjektiv nach ihrem intensiven<br />

und manchmal unerträglichen Scharfgeschmack bezeichnet.<br />

Es gibt da sicherlich Parallelen zu den „scharfen“ und unerträglichen<br />

Bedingungen in der ehemaligen französischen Strafkolonie gleichen<br />

Namens im Nordosten Südamerikas.<br />

Eine seltenere Kulturpflanze ist der Filzige Paprika (C. pubescens Ruiz<br />

et Pavon), der fast ausschließlich nur in Mittel- und Südamerika ange-<br />

428 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


aut wird. Es ist eine scharfe Sorte mit bis zu 0,4 % Capsaicinoiden.<br />

Besonders Variantenreich sind die Züchtungen des Gemüsepaprika<br />

(engl. bell pepper). Die Früchte gibt es in den Farben weiss, grün,<br />

gelb, orange, rot, purpur, braun und schwarz 1) , teilweise werden sie<br />

auch so gehandelt.<br />

Inhaltsstoffe<br />

Carotinoide<br />

Diese Stoffgruppe ist in vielen Lebensmitteln pflanzlicher<br />

und tierischer Herkunft gegenwärtig, prinzipiell kommt sie<br />

in Gemüsen und Früchten in Konzentrationen von 100 bis<br />

> 1000 ppm vor. Carotinoide sind terpenoide Verbindungen,<br />

die von Bakterien, Algen, Pilzen und höheren Pflanzen biosynthetisiert<br />

werden. Carotinoide beeinflussen zwei wichtige<br />

biologische Funktionen in den Photosynthese-Membranen,<br />

die Aufnahme von Lichtenergie und den biologischen<br />

Schutz vor Photooxidation. Chemisch werden sie als Carotine<br />

(Tetraterpen-Kohlenwasserstoffe) und Xanthophylle<br />

(O-haltige Tetraterpene) getrennt.<br />

In der Strukturbetrachtung der konjugierten Polyenkette<br />

ist diese einmal für die Lichtabsorption und damit letztlich<br />

auch für die Farbe der Carotinoide verantwortlich, darüber<br />

hinaus ist der Photooxidationsschutz durch das Abfangen<br />

von Singulett-Sauerstoff ( 1 O 2 ) in vivo eine wichtige<br />

Eigenschaft. Die meisten Paprika- und Chillies-Carotinoide<br />

beziehen sich strukturell auf das vorkommende α- und β-<br />

Carotin. Biosynthetische Redoxreaktionen, verbunden mit<br />

Hydroxylierungen, Epoxidationen und Transformationen,<br />

führen in den Früchten zu den Xanthophyllen und teilweise<br />

wieder zurück zu den Eltern-Carotinen. Die Polyenkette<br />

liegt in der Regel in all-trans-Konfiguration vor, Einzelpublikationen<br />

sprechen auch von vorkommenden cis-Isomeren<br />

2,3) .<br />

Die HPLC-Analyse 2–4) der Perikarp-Extrakte zeigt beim<br />

Paprika gegenüber den carotinoidärmeren Chillies die<br />

ganze Carotinoid-Vielfalt an Kohlenwasserstoffen, Mono-<br />

und Diestern, Carbonylen und Epoxiden. Gnayfeed et al. 5)<br />

bestimmten in ungarischem Paprika ca. 40 Carotinoide, neben<br />

Capsaicinoiden, Ascorbinsäure und Tocopherolen.<br />

Der Gesamtgehalt an Carotinoiden liegt in den Capsicum-<br />

Früchten in der Regel zwischen 900–8000 ppm. Naturgemäß<br />

findet man in den Grünfrüchten niedrige, in den Rotfrüchten<br />

dagegen hohe Carotinoidgehalte. Analytisch interessant<br />

und ein wichtiger Qualitätsfaktor ist das Verhältnis<br />

Gelbpigmente zu Rotpigmente im Gesamtspektrum der<br />

Früchte. Danach lassen sich Pflanzenkreuzungen 6) , der Reifungsgrad<br />

7) , die Trocknung und Vermahlung 8) und die Oleoresin-Produktion<br />

9–11) besser beurteilen. Die Analysentechnik<br />

ist in der Regel HPLC 9,12) , eine Schnellmethode kann auch<br />

die UV-Vis-Spektroskopie 13) sein. TLC ist wegen ungenügender<br />

Auftrennung nicht geeignet 12) .<br />

Von Interesse ist auch eine zerstörungsfreie Analyse der<br />

NIR-FT-Technik 14) . So können z. B. bei biotischem oder<br />

abiotischem Stress die Carotinoid-Veränderungen in der<br />

Pflanze verfolgt werden. Diese Demonstration an Paprikafrüchten<br />

und anderen Pflanzenproben ist für die Biogenese,<br />

Pflanzenkrankheiten, Reifungsvorgänge etc. von Bedeutung.<br />

Das wichtigste Carotin der hier behandelten Capsicum-Arten<br />

ist das β-Carotin (Abb. 1 zeigt die wichtigsten Carotinoide<br />

in den roten Capsicum-Früchten). Weniger häufiger<br />

vorkommende Begleiter sind α-Carotin und ξ-Carotin,<br />

die als acyclische Polyen-Precursor in der Biosynthese der<br />

Carotinoide gelten. Während der Reifung der Capsicum-<br />

Früchte findet ein Aufbau von Carotinen statt, aber auch<br />

durch Oxidation über Epoxide können sie (z. B. α-Carotin<br />

aus β-Carotin über das β-Carotin-5,6-epoxid) entstehen.<br />

Zu den anteilmässigen wichtigen Xanthophyllen eines Pigmentextraktes<br />

gehören Capsanthin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin,<br />

Capsorubin, Zeaxanthin und Antheraxanthin.<br />

Sie können zwischen 50–80 % des pflanzlichen Farbwachsextraktes<br />

ausmachen. Capsanthin und Capsorubin beeinflussen<br />

dabei in besonderem Masse die rote Farbe der<br />

Früchte und gelten daher als Qualitätsstandards von Paprikamahlprodukten.<br />

Carotinoide R Q<br />

β-Carotin<br />

Capsanthin<br />

Capsorubin<br />

Cryptocapsin<br />

Violaxanthin<br />

Zeaxanthin<br />

Antheraxanthin<br />

β-Cryptoxanthin<br />

Cucurbitaxanthin A<br />

5,6-Diepikarpoxanthin<br />

Capsanthin-3,6-epoxid<br />

Capsanthin-5,6-epoxid<br />

Carotinoide in lebenden Pflanzengeweben mit Hilfe der Abb. 1 Die wichtigsten Carotinoide in roten Capsicum-Früchten<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 429<br />

a<br />

b<br />

f<br />

a<br />

c<br />

b<br />

c<br />

b<br />

d<br />

e<br />

d<br />

c<br />

a<br />

f<br />

f<br />

f<br />

c<br />

b<br />

b<br />

a<br />

b<br />

b<br />

f<br />

f


Zu den gelb- bis gelborange-farbenen Carotinoiden gehören<br />

β-Carotin, Violaxanthin, β-Cryptoxanthin, Zeaxanthin,<br />

Antheraxanthin und Neoxanthin.<br />

Lutein und Neoxanthin sind beides charakteristische Pigmente<br />

der grünen Chloroplasten von Capsicum-Früchten 7) .<br />

Die im Paprika gering vorkommenden Xanthophylle, Capsanthin-5,6-epoxid<br />

und Cucurbitaxanthin A – früher als<br />

Capsolutein bezeichnet 15,16) – sind neben C. annuum L. var.<br />

annuum 7,15) auch in anderen Varietäten 1,3) gefunden worden.<br />

Xanthophylle kommen in den hier behandelten Capsicum-Arten<br />

frei und verestert vor. Es handelt sich dabei<br />

hauptsächlich um Laurinsäure-, Myristinsäure-, Palmitinsäure-<br />

und Stearinsäureester 17) . Im ersten Reifestadium<br />

der Paprika-Früchte machen Mono- und Diester mehr als<br />

Zweidrittel des Gesamtcarotinoidgehalts aus, im Vollreifestadium<br />

besteht dann ein Gleichgewicht zwischen den<br />

freien Xanthophyllen, den Monoestern (Zeaxanthin-,<br />

Capsanthin- und Capsorubin-Monoester) sowie den Diestern<br />

(Zeaxanthin-, β-Cryptoxanthin-, Capsanthin- und<br />

Capsorubin-Diester).<br />

In der Biosynthese ist die Xanthophyll-Veresterung mit<br />

Fettsäuren gleichzeitig ein Verbindungsglied der Umwandlung<br />

von Chloroplasten der Grünfrucht in Chromoplasten<br />

der Rotfrucht. Damit ist es möglich über die Carotinoid-<br />

Zusammensetzung der Chromoplasten den Reifeindex von<br />

Paprikavarietäten zu ermitteln 18) . Durch oxidative Spaltung<br />

können in den Früchten der roten Paprikas aus Carotinoiden,<br />

wie z. B. Capsanthin, Apocarotenoide entstehen 19) . Die<br />

Veränderungen der Farbe von Paprikafruchtsäften bei der<br />

Erhitzung wird durch das Capsanthin und dessen Abbau-<br />

Kinetik massgeblich beeiflusst 20) .<br />

Die Provitamin A-Aktivitäten einiger Carotinoide sind seit<br />

längerem Gegenstand des Interesses von Ernährungsfachleuten.<br />

Von den Capsicum-Carotinoiden haben β-Carotin,<br />

β-Cryptoxanthin, und Cryptocapsin 21) sowie das α- und<br />

γ-Carotin Provitamin A-Eigenschaften. Die höchste biologische<br />

Aktivität solcher Carotinoide ist strukturell an den<br />

β-Jononring und die all-trans-Konfiguration gebunden. De<br />

novo kann Vitamin A weder in Pflanzen noch in Tieren biosynthetisiert<br />

werden und so sind die Carotinoide eine immens<br />

wichtige Quelle für Mensch und Tier.<br />

Die Druck-Extraktion mit Kohlendioxid (CO 2 ) im überkritischen<br />

Bereich liefert bei den Capsicum-Arten, je nach<br />

Extraktionsbedingungen, das Carotinoidfarbstoffgemisch 22)<br />

und/oder das Capsaicinoid-Scharfstoffgemisch 23) . Als Alternative<br />

gibt es auch eine selektive Lösungsmittelextraktion<br />

mit Ethanol, von der 80 % der Capsaicinoide und 73 % der<br />

Carotinoide extrahiert werden 24) .<br />

Eine chinesische Patentapplikation von Wang und Bai<br />

(1992: CN 1066860,A 921209) beschreibt die Extraktion<br />

von Capsorubin mit wasserfreien Lösungsmitteln (Aceton<br />

oder Ethanol) unter Zusatz von Na 2 S 2 O 5 /NaCl aus scharfen<br />

Capsicum-Varietäten.<br />

Gibt man solche Carotinoid-Farbstoffextrakte als Futterbeimischung<br />

zu Geflügelfutter, so findet eine Deposition<br />

vor allem von Capsanthin, neben geringeren Mengen von<br />

Lutein und Zeaxanthin z. B. im Hühner-Eigelb statt 25) . In<br />

der Fischzucht von Regenbogenforellen (Oncorhynchus<br />

mykiss) werden Carotinoide wie z. B. das Canthaxanthin<br />

dem Fischfutter zugesetzt und führen zu einer Farbintensivierung<br />

des Muskelfleisches 26) . Der Zusatz von Paprikaoleoresinen<br />

zur Färbung von Orangensäften kann an Hand des<br />

Carotinoidprofils mit HPLC nachgewiesen werden 27) .<br />

Biosynthese der Carotinoide<br />

Carotinoide sind in Fauna und Flora weit verbreitet, sie sind<br />

jedoch stets pflanzlichen Ursprungs. Carotine und Xanthophylle<br />

haben 40 Kohlenstoffatome, das entspricht acht<br />

Isoprenresten. Obwohl Isopren bisher selbst nicht in der<br />

Natur aufgefunden wurde, tritt die Mevalonsäure bzw. das<br />

Mevalolacton sowie das daraus entstehende aktive biogene<br />

Isopren, Isopentenylpyrophosphat (IPP), als Isoprenbaustein<br />

in den pflanzlichen Zellen auf. Der weitere Biogeneseweg<br />

führt mit geeigneten pflanzlichen Enzymsystemen zum<br />

Geranylpyrophosphat (GPP), weiterer Anlagerung von IPP<br />

über Farnesylpyrophosphat (FPP) zu Geranyl-Geranyl-Pyrophosphat<br />

(GGPP) und daraus unter Dimerisation in den<br />

pflanzlichen Photosynthesezellen zum ersten isolierbaren,<br />

noch farblosen Carotinoid, Phytoen.<br />

In Pflanzengeweben findet ein ständiger Konkurrenzkampf<br />

zwischen Biosynthese und zerstörender Photooxidation<br />

statt. Über die Quantifizierung des farblosen Phytoen in<br />

Paprika-Blättern mit Lichteinfluss und Herbizid-Stress<br />

(Norflurazon) sowie Vergleich der Carotinoidmengen vor<br />

und nach der Hell/Dunkel-Regulierung konnte die Photooxidationsrate<br />

in den Paprika-Blättern ermittelt und als Minorprozess<br />

gekennzeichnet werden 28) .<br />

Über das ebenfalls noch farblose Phytofluen entsteht das<br />

erste farbige Carotinoid, ξ-Carotin in den Capsicum-Chromoplasten<br />

29) . Der weitere enzymatische Biogeneseweg<br />

führt über Neurosporin und Lycopin zu cyclischen Jonon-<br />

Ringstrukturen. β-Carotin besitzt z. B. zwei β-Jononringe,<br />

α-Carotin einen α- und einen β-Jononring. Der acyclische<br />

Tetraterpen-Kohlenwasserstoff Lycopin der Tomate ist im<br />

Paprika, wie auch Bixin, Canthaxanthin und β-apo-8‘-Carotenal,<br />

ein Metabolit 30,31) .<br />

Wie schon erwähnt, sind die genannten Xanthophylle in<br />

vivo Transformationsprodukte aus den Eltern-Carotinen<br />

α- und β-Carotin, die sich über Hydroxylierungen, Epoxidationen<br />

und Umlagerungen erschließen. Eine besondere<br />

Rolle spielt dabei die Biosynthese der Ketocarotinoide Capsorubin<br />

und Capsanthin, deren Biosynthese de novo aus<br />

β-Carotin, Antheraxanthin, Zeaxanthin und Violaxanthin<br />

erfolgen kann 4,7,32) . Aus β-Cryptoxanthin bildet sich das<br />

β-Cryptoxanthin-5,6-epoxid 33) , ein Precursor des Ketocarotinoids<br />

Cryptocapsin, welches während des Paprika-Processing<br />

entsteht 21) . Minorbestandteile von Xanthophyllen<br />

entstehen durch Umlagerung z. B. Neoxanthin 8,32) aus Vi-<br />

430 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


olaxanthin, α-Cryptoxanthin 33) als oxidativer Prozess aus<br />

β-Cryptoxanthin über das entsprechende 5,6-Epoxid, oder<br />

Capsanthin-3,6-epoxid 2,4) und Capsanthin-5,6-epoxid 2,4,7)<br />

aus Capsanthin.<br />

Capsanthon-3,6-epoxid 34) wurde aus Tomatenpaprika als<br />

neues Carotinoid isoliert und identifiziert, es wird ein Metabolismus<br />

aus Capsanthin-3,6-epoxid diskutiert. Zwei<br />

Mutatoxanthin-Epimere wurden aus Paprika isoliert und<br />

durch verschiedene Analysentechniken identifiziert 35) . Sie<br />

entstehen als Minorbestandteile durch säurekatalysierte<br />

Furanoidoxid-Umwandlung des natürlichen Antheraxanthin.<br />

Pflanzenschutzmittel können in den Mechanismus<br />

der Umwandlung von Chloroplasten in Chromoplasten in<br />

den Plastiden eingreifen und zu Veränderungen der Plastenstrukturen<br />

führen, sie beeinflussen aber auch die für die<br />

Biogenese notwendigen Enzymsysteme. Dies führt in vivo<br />

bei der Synthese von Chlorophyllen und Carotinoiden zu<br />

Einschränkungen.<br />

Capsaicinoide<br />

Neben dem Aroma und den farbgebenden Carotinoiden<br />

spielen die Scharfstoffe eine wichtige Rolle in den Capsicum-Arten.<br />

Die Schärfe in Chillies und Paprika wird von<br />

der Verbindungsklasse der Capsaicinoide verursacht. Es<br />

sind die Amide von Vanillylamin (4-Hydroxy-3-methoxybenzylamin)<br />

mit gesättigten oder einfach ungesättigten C8-<br />

bis C10-Fettsäuren oder Methylfettsäuren.<br />

Díe Schwellenwerte (ca. 0,1 ppm) gehören zu den niedrigsten<br />

der natürlich vorkommenden Scharfstoffe. In den<br />

Capsicum-Früchten sind diese Säureamide im öligen Sekret<br />

der subkutikularen Räume der die Samen tragenden<br />

Scheidewände (Plazenten) gelöst. Durch Extraktion mit<br />

polaren Lösungsmitteln können sie, wie z. B. im ISO-Standard<br />

7543-2 (1993E) beschrieben, herausgelöst und analysiert<br />

werden.<br />

Zur analytischen Erfassung der Capsaicinoide, insbesondere<br />

in den schärfereichen Chilliessippen und den Scharfpaprikas,<br />

sind verschiedene Methoden beschrieben worden.<br />

Sie reichen von standardisierten sensorischen Testverfahren<br />

(Scoville-Index: ISO-Standard 3513, 1995E) über photometrische<br />

bis zu den chromatographischen Methoden. Neben<br />

der GC-MS 36,37) haben sich vor allem flüssigchromatographische<br />

Verfahren in den letzten Jahren als Methode der<br />

Wahl durchsetzen können. Verschiedene Auswahlmöglichkeiten,<br />

wie HPLC-MS 38–41) , HPLC-ESI/MS (TOF) 42) , HPLC-<br />

UV 43–44) , HPLC-Fluoreszenz 39,45) , EIA (Enzyme immunoassay)<br />

46,47) , SFC (Supercritical fluid chromatography) 48) sowie<br />

Chromatographie mit einem sensitiven Chemilumineszenz-<br />

Stickstoff-Detektor 49) , bieten dem Analytiker gute Voraussetzungen.<br />

Bereits in der Prä-Inkakultur (< 1400 n. Chr.) gehörten<br />

Capsicum-Früchte zur Speisenwürzung. Peruanische Gräberfunde<br />

der Chiribaya zeigten Früchte von C. frutescens<br />

Abb. 2 Natürliches Capsaicinoidgemisch aus Chillies<br />

und Lebensmittel-Opfergaben, deren Capsaicinoidgehalte<br />

aus den Funden mittels HPLC bestimmt werden konnte 50) .<br />

Die schärfste Chilliesfrucht (C. frutescens var. Tezpur) wird<br />

in Indien kultiviert, HPLC-Analysen zeigten Gehalte (Capsaicin<br />

plus Dihydrocapsaicin), von 1,42–4,28 % (w/w) 51) .<br />

Natürliche Capsaicinoidgemische aus Chillies oder Scharfpaprika<br />

bestehen aus mindestens elf Komponenten (Abb. 2),<br />

deren Hauptanteile – Capsaicin, Dihydrocapsaicin und<br />

Nordihydrocapsaicin – meistens auch nur analytisch erfasst<br />

werden. Von diesen derzeit bekannten Capsaicinoiden wurden<br />

von Jurenitsch et al. 52) bereits vor 25 Jahren 10 Komponenten<br />

in den verschiedenen Capsicum-Sippen erkannt.<br />

Capsaicin und Dihydrocapsaicin kommen auch glycosidisch<br />

gebunden als β-D-Gluco-pyranoside in Capsicum-Früchten<br />

vor 53) .<br />

Neben den natürlich vorkommenden Capsaicinoiden gibt<br />

es zwischenzeitlich auch eine Reihe rein synthetischer Produkte<br />

45) , deren analytische Erfassung in natürlichen Capsicum-Extrakten<br />

(Capsicum-Oleoresine) des Handels eine<br />

Rolle spielt. Dem analytischen Nachweis von N-Vanillylnonanamid,<br />

das synthetisch billig zugänglich ist, kommt<br />

dabei eine besondere Bedeutung zu. Durch Ag + -Komplexierungs-HPLC<br />

lässt sich eine gute Trennung und Quantifizierung<br />

des N-Vanillyl-nonanamid erreichen 54) .<br />

Ein reines Syntheseprodukt ist auch das Capsaicin-Analoga<br />

(4,5-Dimethoxybenzyl)-4-methyloctanamid, das als interner<br />

Standard zur Quantifizierung von Capsaicinoiden in<br />

der HPLC-ESI/MS (TOF)-Analytik 41) benutzt wird.<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 431


Biosynthese der Capsaicinoide<br />

Für die Biosynthese der Capsaicinoide, jeweils ausgehend<br />

von essentiellen Aminosäuren, werden bisher zwei Wege<br />

angenommen 55) .<br />

1) Der Phenylpropanoid-Metabolismus aus Phenylalanin<br />

führt über die Zimtsäure, p-Cumarsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure<br />

und das Vanillin zum Vanillylamin.<br />

2) Die enzymatische Fettsäure-Synthese, ausgehend von<br />

Valin, führt über das α-Ketoisovalerat zu Isobutyryl-CoA.<br />

Unter enzymkatalysierter Einwirkung von Malonyl-CoA<br />

entstehen 8-Methylnonanyl-CoA bzw. 8-Methyl-6-nonenyl-<br />

CoA.<br />

Die Kondensation von Vanillylamin mit der jeweiligen Fettsäure-Komponenten<br />

lässt unter Enzymeinfluss Dihydrocapsaicin<br />

bzw. Capsaicin bei der Reifung von Capsicum-<br />

Früchten in der Plazenta entstehen. Nach Untersuchungen<br />

indischer Autoren 56) an Chillies (C. frutescens L.) soll der<br />

Valin-Biogeneseweg entscheidender für die Capsaicinbildung<br />

in den Früchten als der Phenylpropanoid-Weg sein.<br />

Bevor die Capsaicinoid-Biosynthese einsetzt speichern die<br />

Capsicum-Früchte p-Cumarsäure-, Kaffeesäure- und 3,4-Dimethoxyzimtsäure-Glycoside,<br />

sowie 3-O-Rhamnosylquercetin<br />

und 7-O-Glucosylluteolin 57) . Im Laufe des Fruchtreifungprozesses<br />

kommt es dann zu deutlichen Veränderungen.<br />

Es findet eine Steigerung der Capsaicinoidproduktion statt,<br />

und es kommt zu einem Rückgang der an der Vanillinbiogenese<br />

beteiligten Lignine sowie der freien Phenolsäuren 58) .<br />

Die Autoren fanden ebenfalls in der Padron-Paprika einen<br />

Rückgang der Peroxidase-Aktivität in den Membranen und<br />

Zellwänden. Der damit verbundene Anstieg der Säure-Isoenzyme<br />

wird mit dem Capsaicin-Metabolismus in Verbindung<br />

gebracht.<br />

In den Capsicum-Früchten bilden und sammeln sich die<br />

Capsaicinoide vor allem in den Epidermiszellen der Plazenten<br />

59) . Dort befinden sich dünnwandige radial gestreckte<br />

Drüsenzellen, die ein capsaicinoidhaltiges Sekret in den<br />

subkutikularen Raum abscheiden. Die geringen Scharfstoffmengen<br />

die in Samen und Fruchtgehäuse (Perikarp) gefunden<br />

wurden, könnten – so wird vermutet – durch Kontaktkontamination<br />

von der Plazenta bei der Aufarbeitung stammen.<br />

Zwischenzeitlich wurden auch in anderen vegetativen<br />

Paprikaorganen (Blätter und Stengel) geringe Capsaicinoidmengen<br />

gefunden 60) .<br />

Erst in jüngster Zeit beginnt sich biologische Forschung der<br />

komplexen genetischen Vererbung der Capsaicinoidbildung<br />

anzunehmen 55,61) . Dabei wurde auch festgestellt, dass sich<br />

Capsaicinoidprofile nicht so gut als chemotaxonomische<br />

Indikatoren für die Capsicumfamilie eignen 62) .<br />

Zerkleinert man Paprikafrüchte unter Sauerstoffeinfluss,<br />

stückig oder zu einem Püree, so wird eine Abnahme der<br />

Scharfstoffe gemessen 63) . Für das industrielle Processing<br />

und die Lagerung empfiehlt sich daher ein Arbeiten unter<br />

Stickstoffatmosphäre gegen diesen oxidativen Einfluss.<br />

Möglicherweise spielt dabei die oxidative Umlagerung von<br />

Capsaicin zu 5,5‘-Dicapsaicin unter Enzymeinwirkung eine<br />

Rolle 64) .<br />

Auch Dihydrodicapsaicin wurde neben Hydroxycapsaicin<br />

in C. annuum gefunden und beide als Antioxidanzien getestet<br />

65) .<br />

Antioxidanzien<br />

Molekularer Sauerstoff existiert in zwei Formen aus denen<br />

er eine Reaktion mit ungesättigten Systemen eingehen kann.<br />

Als Triplet-Sauerstoff ( 3 O 2) spielt er bei der Autoxidation<br />

eine entscheidende Rolle, als Singulet-Sauerstoff ( 1 O 2) löst<br />

er die Photooxidation aus. Diese reaktionsfähigen Sauerstoff-Formen<br />

mit einem großen Zerstörungspotenzial für<br />

biologische Materialien werden auf verschiedenen Wegen,<br />

chemisch durch Elektronentransfer und biochemisch in<br />

enzymgesteuerten Reaktionen gebildet. Im lebenden Organismus<br />

werden Lipide und Proteine normalerweise durch<br />

angepasste Enzymsysteme (Superoxid-Dismutase oder Katalasen)<br />

mehr oder weniger geschützt.<br />

Bei Nahrungsmitteln fällt dieser Schutz weg und muss einigermaßen<br />

ersetzt werden. Hier zeigen Gewürze und Kräuter<br />

mit ihren natürlichen Antioxidanzien ihre besondere Qualität<br />

für den Schutz und die Erhaltung des Genusswertes 66) .<br />

Für die Analytik der antioxidativen Aktivität sind Radikalgenerierung<br />

in vitro und Scavengingtechnik moderne Verfahren,<br />

die beim Wirksamkeitsnachweis der Antioxidanzien<br />

allerdings gern mit älteren Methoden (z. B. GC- und<br />

HPLC-Analyse von Aldehyd-Artefakten oder Photometrie<br />

des Chromophor aus Malondialdehyd mit 2-Thiobarbitursäure)<br />

kombiniert und ergänzt werden. Denn, für ein Antioxidans<br />

ist es durchaus möglich in einem Test erfolgreich zu<br />

sein, in einem anderen fehl zu schlagen und in einem dritten<br />

gar pro-oxidativ zu wirken.<br />

Paprika und Chillies sind eine natürliche Quelle für Antioxidanzien.<br />

Auf Grund ihrer chemischen Strukturen sind<br />

Carotinoide in der Lage sowohl die Autoxidation wie auch<br />

die Photooxidation zu hemmen. Sie sind stabile Radikalfänger<br />

67) , die durch ESRT (Electronic Spin Resonance Trapping)<br />

über Spin-Addukte 68) oder mittels Radikalgenerierung<br />

von 2,2-DPPH (2,2-Diphenyl-1-picrylhydrazyl-hydrat) und<br />

UV-Vis-Spektroskopie 69) in ihrer antioxidativen Aktivität<br />

bestimmt werden können. Während der Fruchtreifung nehmen<br />

die Carotinoide, Flavonoide, Phenolderivate, sowie<br />

die L-Ascorbinsäure in den Capsicum sp. im Allgemeinen<br />

zu 70) . Pflanzengenetik und Umwelt haben Einfluss auf die<br />

Entwicklung von Carotinoiden (β-Carotin, Zeaxanthin,<br />

Lutein) und Flavonoiden (Quercetin, Luteolin 71) . In den unreifen,<br />

grünen Früchten findet sich ein hoher Gehalt an Polyphenolen<br />

und Hydroxyzimtsäure-Derivaten, der im Laufe<br />

der Reifung zu den roten Früchten deutlich abnimmt. O-<br />

Glycoside von Quercetin, Luteolin, Chrysoeriol und C-Glycosylflavone<br />

und L-Ascorbinsäure wurden ebenfalls in den<br />

Süßpaprika-Früchten (C. annuum cv. Vergasa) gefunden 72) .<br />

432 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Der höchste Gehalt an Vitamin C und Provitamin A findet<br />

sich in der vollreifen Rotfrucht.<br />

Die in den Capsicum sp. an der Capsaicinoid-Biogenese beteiligten<br />

Phenolsäuren (p-Cumar-, Kaffee- und Ferulasäure)<br />

besitzen genauso wie die ebenfalls natürlich vorkommende<br />

Chlorogensäure (Kaffeesäure-Vorstufe) und die Protocatechusäure<br />

antioxidative Eigenschaften. Die scharfen Capsaicinoide,<br />

Capsaicin, Dihydrocapsaicin, N-Vanillyl-nonanamid<br />

sowie die nichtscharfen Esteranaloge von Capsaicin<br />

und Dihydrocapsaicin (Capsiat und Dihydrocapsiat) zeigen<br />

eine bemerkenswerte antioxidative Aktiviät 73) .<br />

Ausgereifte ungarische Gewürzpaprikas (var. annuum)<br />

der Provenienzen Kalocsa und Szeged beinhalten bis zu<br />

1200 ppm L-Ascorbinsäure bezogen auf das Frischgewicht<br />

(eigene Analysen). Der Tomatenpaprika (var. lycopersiciforme<br />

rubrum), eine Gemüsepaprika-Spezies, gehört mit<br />

2500–4000 ppm in der Frischfrucht zu den Vitamin C<br />

reichsten Gemüsearten 74) . Bell Pepper (Gemüsepaprika) in<br />

der var. grossum Sendt beinhaltet 600–3000 ppm L-Ascorbinsäure<br />

75) . Bei der Paprikatrocknung und Vermahlung verlieren<br />

die Früchte L-Ascorbinsäure und Carotinoide. Eine<br />

schonende Trocknung mit einem richtigen Temperaturprofil<br />

sorgt dafür, dass Carotinoide, L-Ascorbinsäure sowie deren<br />

entsprechende antioxidative Aktivität weitgehend erhalten<br />

bleiben 76) . L-Ascorbinsäure und α-Tocopherol gehören zu<br />

den biogenen Antioxidanzien.<br />

α-Tocopherol findet sich hauptsächlich im Perikarp, γ-Tocopherol<br />

dagegen in den Samen der Capsicum-Früchte.<br />

Bei der CO 2 -Extraktion werden neben den Carotinoiden<br />

und Capsaicinoiden auch die Tocopherole mitextrahiert 23) .<br />

Eine gute HPLC-Analytik für Tocopherole (α-, γ- und δ-) in<br />

Gemüsen, verläuft mit Bildung eines Phosphat-Molybdän<br />

(V)-Komplexes über eine Nachsäule und On-line Detektion<br />

bei 598 nm. Die quantitativen Ergebnisse werden mittels<br />

HPLC-FLD (FLD: Fluoreszenz-Detektion) validiert 77) .<br />

Paprika- und Chillies-Mahlprodukte werden in den USA<br />

und von Erzeugerländern für die USA seit vielen Jahren mit<br />

Ethoxyquin farbstabilisiert 78) . Dieses alte Monsanto-Präparat,<br />

seinerzeit zur Verhütung des Braunwerdens von Apfelstücken<br />

eingesetzt, enthält 1,2-Dihydro-6-ethoxi-2,2,4-trimethylchinolin.<br />

Es ist in seiner Farbstabilisierung anderen<br />

Antioxidanzien wie desodoriertem Rosmarinextrakt, α-<br />

und δ-Tocopherol, Ascorbinsäure oder einem Tocopherol-<br />

Mix deutlich überlegen 79) .<br />

Da es in Deutschland zur Farbstabilisierung von Paprika-<br />

und Chilliespulvern sowie anderen Gewürzen nicht zugelassen<br />

ist, kommt seiner Instrumentalanalytik eine besondere<br />

Bedeutung zu. HPLC-UV sowie HPLC-FLD 80,81) sind dafür<br />

geeignete Verfahren.<br />

Eine besonders kriminelle Verfälschung von Chillies- und<br />

Paprikapulvern stellt der Zusatz von Sudanrot-Farbstoffen<br />

dar. Diese synthetischen Farbstoffe stehen im Verdacht<br />

cancerogen zu sein, so wird z. B. Sudan 1 als „Cancerogen,<br />

Kategorie 3“ und als „Mutagen, Kategorie 3“ im Anhang 1<br />

der Richtlinie 67/548/EWG eingestuft.<br />

Der Nachweis dieser Rotfarbstoffe in Gewürzen ist bereits<br />

gut entwickelt (RASFF), für die Analyse in Fleischwaren<br />

wurde jetzt eine Methode (LC-MS Ion Trap) vorgestellt, die<br />

hinsichtlich der erforderlichen Nachweisgrenze noch überarbeitet<br />

wird 82) .<br />

Aromastoffe<br />

Die Qualität von Paprikas und Chillies wird vor allem<br />

durch drei Gruppen von Inhaltsstoffen bestimmt: Carotinoid-Pigmente,<br />

Capsaicinoide und Aromastoffe 83) . Während<br />

Chilliesfrüchte hauptsächlich wegen der Scharfstoffe<br />

in Nahrungsmitteln eingesetzt werden, hat der Gewürzpaprika<br />

sowohl in seiner süßen als auch scharfen Form eindeutig<br />

aroma- und farbgebende Aufgaben. Gemüsepaprika in<br />

seinen vielen Variationen ist selber ein Nahrungsmittel.<br />

Ein Review (bis 1985) beschreibt die in Capsicum-Spezies<br />

aufgefundenen und erforschten Aromastoffe 84) . Gemüsepaprika<br />

in seiner grünen Provenienz wird in der Aromabeschreibung<br />

als „grasartig grün“, „bell pepper grün“ oder<br />

„fruchtig“ beschrieben. Neben den Grünkomponenten, Hexanal,<br />

(Z)-3-Hexenal und (Z)-3-Hexenol, wurde als charakteristische<br />

Aromanote auch das 2-Isobutyl-3-methoxypyrazin<br />

analytisch durch eine GC-MS und GC-Olfaktometrie<br />

erkannt 85) . Dieses für den Gemüsepaprika charakteristische<br />

Pyrazin wurde auch in Chillies (C. frutescens) gefunden 84) .<br />

Habanero-Chillies (C. chinense Jacq.) aus Mexiko zeigen<br />

während der Fruchtreifung (grün nach orange) eine Abnahme<br />

der grünen Aromanoten [Hexanal, (E)-2-Hexenal,<br />

(Z)-3-Hexenol] wogegen die Ester [Hexylisovalerat, (Z)-3-<br />

Hexenylisovalerat, Hexyl-valerat] deutlich zunahmen 86) . Bei<br />

der Erwärmung von Paprikapulver entstehen durch Maillard-Reaktion,<br />

Hydrolyse und oxidative Abbaureaktionen<br />

von Lipiden, Fettsäuren und Carotinoiden als Metabolite<br />

Hexanal, 6-Methyl-5-hepten-2-on, beta-Jonon, Strecker-Aldehyde<br />

und Lycopin 30) .<br />

Spanischer Paprika aus der La Vera Region (Estremadura)<br />

wird traditionell über Eichenholzfeuer getrocknet und hat<br />

deshalb eine leichte Rauchnote. Ungefähr 40 % der durch<br />

GC-MS detektierten Aromastoffe resultieren aus diesem<br />

„Räucherprozess“ 87) . Die Bestrahlung von Gewürzpaprika<br />

(var. annuum) in der Verpackung bis max. 7 kGy reduziert<br />

die mesophilen Bakterien , das Auftreten von 1,3-ditert.-Butylbenzol<br />

bei diesen bestrahlten Produkten scheint aus der<br />

Verpackung zu stammen 88) .<br />

Medizin und Ernährung<br />

Im alten Reich der Mayas (471–629 n.Chr.) waren Auszüge<br />

aus scharfen Capsicum-Früchten in der traditionellen Medizin<br />

(Volksmedizin) als Heilmittel gegen leichtere Krankheiten<br />

mit mikrobiologischer Ursache bereits bekannt. Um<br />

dieses nachzuvollziehen wurden Frischfrucht-Decocta von<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 433


Paprika (C. annuum und C. pubescens) sowie Chillies (C.<br />

baccatum, C. chinense und C. fructescens) hergestellt und<br />

gemeinsam mit Capsaicin und Dihydrocapsaicin gegen<br />

Bakterien und Hefen getestet. Ein deutlicher Hemmeffekt<br />

wurde bei Bacillus cereus, Bacillus subtilis, Clostridium<br />

sporogenes, Clostridium tetani, und Streptococcus pyogenes<br />

gefunden 89) .<br />

Das medizinische und pharmakologische Interesse an den<br />

Capsicum-Scharfstoffen begann vor ca. 80 Jahren, als die<br />

gefässerweiternde Wirkung von Capsaicinoiden in Form<br />

von Zugpflastern (Linimentum Capsici) und Salben (Unguentum<br />

Capsici) industriell genutzt wurde. Das heutige Interesse<br />

an Capsaicinoiden und vor allem an den Carotinoiden<br />

konzentriert sich auf die Senkung von Blutfetten (Triglyceride,<br />

Lipoproteine) sowie die antimutagenen und anticancerogenen<br />

Eigenschaften 90–94) .<br />

In der Carotinoidbetrachtung medizinischer Studien werden<br />

häufig α- und β-Carotin, das Lycopin der Tomate sowie<br />

Canthaxanthin, Astaxanthin u. a. benannt.<br />

Unter dem Aspekt Radikalfänger lässt sich die Palette der<br />

Carotinoide, die zu einem möglichen, verminderten Krebsrisiko<br />

führen, sicher noch weiter ausdehnen.<br />

Dagegen zeigt die Applikation von Vitamin A (Retinol und<br />

seiner Ester) keinen protektiven Effekt auf Krebstumore.<br />

Die Tatsache, dass Nichtprovitamin A-Carotinoide wie<br />

Xanthaxanthin, Astaxanthin oder Lycopin durchaus einen<br />

protektiven Krebsschutz bieten, ist auch ein Beweis dafür,<br />

dass hier Carotinoide nicht über eine Umlagerung zu Vitamin<br />

A wirken.<br />

Gewürze mit bestimmten Inhaltsstoffen haben in vielerlei<br />

Hinsicht Einfluss auf unseren Organismus und seinen<br />

Stoffwechsel und viele davon sind wichtige Nahrungsergänzungsmittel<br />

(Nutraceutical) 95) .<br />

Natürliche Fettschutzprodukte aus Gewürzen für Lebensmittel<br />

bekommen eine immer grössere Bedeutung. Desodorierte<br />

Gewürzextrakte mit angereicherten Inhaltsstoffen haben<br />

vielfältige Einsatzgebiete, Fleischwaren, Fischprodukte,<br />

Fette und Öle sowie deren Erzeugnisse (z. B. Mayonnaise,<br />

Dressings, Brotaufstriche), Suppen und Soßen (Trockenpulver),<br />

Backwaren, Snacks, Tiefkühlprodukte und vieles mehr.<br />

So werden z. B. natürliche Antioxidanzien aus Rosmarin<br />

oder Salbei, als Alternative zu den oft umstrittenen Syntheseprodukten,<br />

von verschiedenen Herstellern (Liste siehe:<br />

p. 93, Literaturzitat 66) für Lebensmittelzwecke angeboten.<br />

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62) Zewdie Y, Bosland PW: Capsaicinoid profiles are not good chemotaxonomic<br />

indicators for Capsicum species. Biochem Syst Ecol 29, 161–169<br />

(2001).<br />

63) Kirschbaum-Titze P et al.: Pungency in paprika (Capsicum annuum): (1)<br />

Decrease of capsaicinoid content following cellular disruption. (2) Heterogeneity<br />

of capsaicinoid content in individual fruits from one plant. J<br />

Agr Food Chem 50 (5), 1260–1263 and 1264–1266 (2002).<br />

64) Martinez-Juarez VM et al.: Specific synthesis of 5,5’-dicapsaicin by cell<br />

suspension cultures of Capsicum annuum var. annuum (chili Jalapeno<br />

chigol) and their soluble and NaCl-extracted cell wall protein fractions. J<br />

Agr Food Chem 52 (4), 972–979 (2004).<br />

65) Ochi T et al.: Antioxidant activity of a new capsaicin derivative from Capsicum<br />

annuum. J Nat Prod 66 (8), 1094–1096 (2003).<br />

66) Oberdieck R: Natürliche Antioxidantien aus Rosmarin und Salbei. Fettschutzstoffe<br />

für Lebensmittel insbesondere Fleischwaren. Fleisch-<br />

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radical-scavenging reactions. J Agr Food Chem 45 (8), 2970–2977<br />

(1997).<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 435


68) Haila KM et al.: Carotenoid reaction with free radicals in acetone and toluene<br />

at different oxygen partial pressures. An ESR spin trapping study of<br />

structure-activity relationships. Z Lebensm Unters Forsch A 204, 81–87<br />

(1997).<br />

69) Jimenez-Escrig A et al.: Evaluation of free radical scavenging of dietary<br />

carotenoids in the stable radical 2,2-diphenyl-1-picrylhydrazyl. J Sci<br />

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70) Howard LR et al.: Changes in phytochemical and antioxidant activity of<br />

selected pepper cultivars (Capsicum spp.) as influenced by maturity. J<br />

Agr Food Chem 48 (5), 1713–1720 (2000).<br />

71) Lee JJ et al.: Impact of genetic and environmental variation on development<br />

of flavonoids and carotenoids in pepper (Capsicum spp.). Sci<br />

Hortic 106 (3), 341–352 (2005).<br />

72) Marin A et al.: Characterization and quantitation of antioxidant constituents<br />

of sweet pepper (Capsicum annuum L.). J Agr Food Chem 52 (12),<br />

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73) Rosa A et al.: Antioxidant activity of capsaicinoids. J Agr Food Chem 50<br />

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74) Buckenhüskes H: Tomatenpaprika. Ind Obst Gemüseverw 74 (7), 230–<br />

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75) Teuscher E: Gewürzdrogen, p. 146. Wissensch. Verlagsges. mbH Stuttgart<br />

(2003).<br />

76) Perez-Galvez A, Hornero-Mendez D, Minguez-Mosquera MI: Changes<br />

in the carotenoid metabolism of Capsicum fruits during application of<br />

modelized slow drying process for paprika production. J Agr Food Chem<br />

52 (3), 518–522 (2004) und Eur Food Res Technol 221 (5), 645–652<br />

(2005).<br />

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through the formation of a phosphomolybdenum complex. J<br />

Agr Food Chem 50 (12), 3390–3395 (2002)<br />

78) Chen SL, Gutmanis F: Autoxidation of extractable color pigments in chili<br />

pepper with special reference to ethoxyquin treatment. J Food Sci 33,<br />

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79) Osuna-Garcia JA, Wall MM, Waddell CA: Natural antioxidants for preventing<br />

color loss in stored paprika. J Food Sci 62 (5), 1017–1021 (1997).<br />

80) Perfetti GA, Warner CR, Fazio T: High pressure liquid chromatographic<br />

determination of ethoxyquin in paprika and chili powder. J AOAC 64 (6),<br />

1453–1456 (1981).<br />

81) Vinas P, Hernandez Cordoba M, Sanchez-Pedreno C: Determination of<br />

ethoxyquin in paprika by high-performance liquid chromatography. Food<br />

Chem 42 (3), 241–251 (1991).<br />

EIN STÜCK ALLTAGSKULTUR<br />

Die Currywurst<br />

„... ’n Happen auf die Schnelle“<br />

In der Geschichte so mancher Nahrungsmittel spiegeln sich<br />

durchaus Zeitgeist und dementsprechend ein bestimmtes<br />

Image wider. Geradezu als Inbegriff (essbarer) Alltagskultur<br />

gilt die Currywurst, die sich allen Skeptikern der „Fast<br />

Food-Kultur“ zum Trotz zu einem der beliebtesten Gerichte<br />

an Imbissständen in ganz Deutschland entwickelt hat. Von<br />

einer „Ikone der Alltagskultur“ spricht denn auch der Internet-Informationsdienst<br />

Wikipedia ein wenig pathetisch.<br />

82) Kleinhenz S: Entwicklung einer LC/MS-Methode zum Quantifizieren von<br />

Sudanfarbstoffen in geringsten Mengen. Kolloquium am 27.September<br />

2006: Die Analyse von Spurenelementen und Schadstoffen in Lebensmitteln.<br />

Proceedings, p. 12. Bundesforschungsanstalt für Ernährung und<br />

Lebensmittel, Kulmbach (2006).<br />

83) Oberdieck, R.: Paprika. Fleischwirtschaft 68 (9), 1086–1096 (1988).<br />

84) Govindarajan VS: Capsicum, Part 3. Chemistry of the color, aroma, and<br />

pungency stimuli. CRC Crit Rev Food Sci Nutr 24 (3), 245–355 (1986).<br />

85) Luning PA, et al.: Gas chromatography, mass spectrometry, and sniffing<br />

port analysis of volatile compounds of fresh bell peppers (Capsicum<br />

annuum) at different ripening stages. J Agr Food Chem 42 (4), 977–983<br />

(1994) und Luning PA, Yuksel D, Roozen JP: Trends in flavour research.<br />

7th Weurman flavour research symposium, Noordwijkerhout, Netherlands,<br />

15.–18. June 1993. Proceedings, pp. 241–248 (1993).<br />

86) Pino J, Sauri-Duch E, Marbot R: Changes in volatile compounds of Habanero<br />

chile pepper (Capsicum chinense Jacq. cv. Habanero) at two ripening<br />

stages. Food Chem 94 (3), 394–398 (2006).<br />

87) Vidal Aragon MC, Lozano M, Montero de Espinosa V: Evolution of the<br />

aromatic fraction in red pepper for paprika during La Vera region traditional<br />

drying process. J. Food Qual 28 (3), 211–221 (2005).<br />

88) Lee JH et al.: Effect of gamma-irradiation on color, pungency, and volatiles<br />

of Korean red pepper powder. J Food Sci 69 (8), 585–592 (2004).<br />

89) Cichewicz RH, Thorpe PA: The antimicrobial properties of chile peppers<br />

(Capsicum species) and their uses in Mayan medicine. J Ethnopharmacol<br />

52 (2), 61–70 (1996). ISSN 0378-8741<br />

90) Surh YJ, Lee SS: Capsaicin in hot chili pepper: carcinogen, co-carcinogen<br />

or anticarcinogen? Food Chem Toxicol 34 (3), 313–316 (1996).<br />

91) Astorg P: Food carotenoids and cancer prevention, an overview of current<br />

research. Trends Food Sci Technol 8, 406–413 (1997).<br />

92) Perez-Galvez A et al.: Incorporation of carotenoids from paprika oleoresin<br />

into human chylomicrons. Brit J Nutr 89 (6), 787–793 (2003).<br />

93) Ahuja KDK, et al.: Effects of capsaicin, dihydrocapsaicin, and curcumin<br />

on copper-induced oxidation of human serum lipids. J Agr Food Chem<br />

54 (17), 6436–6439 (2006).<br />

94) Ahuja KDK, Ball MJ: Effects of daily ingestion of chilli on serum lipoprotein<br />

oxidation in adult men and women. Brit J Nutr 96 (2), 239–242<br />

(2006).<br />

95) Srinivasan, K.: Spices as influencers of body metabolism, an overview of<br />

three decades of research. Food Res Int 38 (1), 77–86 (2005).<br />

Irene Krauß<br />

Spieglerstr. 6, D-79713 Bad Säckingen<br />

Mag sein, dass der Vergleich etwas hoch gegriffen erscheint,<br />

aber er erklärt sich sicherlich aus der zentralen Rolle, welche<br />

die Currywurst welche in der deutschen Kultur- und<br />

Gesellschaftsgeschichte spielt.<br />

Bis sie seit den 1980er Jahren zunehmend Konkurrenz durch<br />

den Hamburger und vor allem durch den Döner – den mittlerweile<br />

beliebtesten deutschen Schnellimbiss – bekam, war<br />

436 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Klassische Order: „ne Currywurst mit viel Ketchup“. Meist bekommt man sie bereits in Häppchen zerteilt<br />

(Foto: Roman Krauß)<br />

die Currywurst in Deutschland, besonders in Berlin, Hamburg<br />

und im Ruhrgebiet, schwer zu schlagen. Schnell zubereitet,<br />

schnell und leicht gegessen, schien sie geschaffen für<br />

die sich neu entwickelnde Lebens- und Arbeitsweise jener<br />

Jahre, die oftmals kein ausgedehntes Essen mehr im Kreise<br />

der Familie zuließ. In wechselnden Gruppierungen aß und<br />

isst man in Kantinen, Schnell-Restaurants oder häufig genug<br />

an Imbissständen, die eine schnelle Verpflegungsgelegenheit<br />

bieten. Und wenn sich etwa der Bochumer Musiker<br />

und Liedermacher Herbert Grönemeyer einen Song einfallen<br />

lässt mit dem Text: „Kommste vonne Schicht, wat Schöneret<br />

jibtet nicht als wie Currywurst“, so verewigt er auf diese<br />

Weise die Popularität dieses Schnellimbisses. Ein solches<br />

Zeugnis hilft auch unserer Vorstellungskraft und so erstaunt<br />

es eigentlich nicht, dass die Currywurst vor Jahren zu einem<br />

beliebten Werksessen der Volkswagenwerke in Wolfsburg<br />

geworden ist. Die seinerzeit geradezu sprichwörtlich gewordene<br />

„VW-Currywurst“ wird nach einem Rezept der VW-eigenen<br />

Wirtschaftsbetriebe zubereitet, ebenso die dazugehörige,<br />

warm servierte Currysauce. Wurstspezialität und Sauce<br />

– beides ebenso nahrhaft wie wohlschmeckend – wurden so<br />

beliebt, dass das schnelle Gericht mittlerweile auch außerhalb<br />

der Volkswagen-Werkskantinen angeboten wird.<br />

Wissenswertes um die Currywurst<br />

Aber beginnen wir von vorne. Was wissen wir eigentlich<br />

von der Currywurst? Zunächst einmal so viel, dass es sich<br />

dabei um eine gebratene oder frittierte Brüh- oder Bratwurst<br />

handelt, die meist geschnitten wird. Wert- und geschmacksbestimmend<br />

ist natürlich die würzige Soße auf Basis von<br />

Ketchup oder Tomatenmark und Currypulver. Serviert bekommt<br />

man die geschnittene Wurstspezialität in der Regel<br />

mit Brötchen oder Pommes Frites.<br />

Allerdings hat die enge Beziehung der<br />

Deutschen zu ihrer Currywurst eine<br />

kurze Geschichte, nicht zu vergleichen<br />

also mit der jahrhundertelangen Historie<br />

eines Frankfurter Würstchens<br />

oder der Thüringer Rostbratwurst. Die<br />

Currywurst ist auf alle Fälle ein Nachkriegskind.<br />

Ihre Entstehungsgeschichte<br />

darf nicht unbedingt als bekannt vorausgesetzt<br />

werden. Allenfalls ist dem<br />

einen oder anderen wohl bekannt, dass<br />

sich Hamburg und Berlin nach wie vor<br />

um die Frage streiten, wo nun die Currywurst<br />

erfunden wurde. Durch die Novelle<br />

von Uwe Timm „Die Entdeckung<br />

der Currywurst“ von 1993 wurde der<br />

Imbiss sogar „literarisch“. Darin wird<br />

die Erfindung der Wurst einer erdachten<br />

Figur, einer gewissen Lena Brücker, zugeschrieben,<br />

die in der Geschichte einen<br />

Imbiss am Großneumarkt in Hamburg betrieb und dank<br />

ihrer Geschäftstüchtigkeit die erste Currywurst bereits<br />

1947 serviert haben soll. In puncto Saucenentstehung soll<br />

es sich dabei um einen Zufall gehandelt haben, als nämlich<br />

der Imbissbetreiberin ihre Schwarzmarktbeute, bestehend<br />

aus mehreren Flaschen Ketchup und einer Dose Currypulver,<br />

zu Boden gefallen sei. Lena Brücker zu Ehren wurde<br />

jedenfalls im Jahre 2003 eine Gedenktafel am Hamburger<br />

Großneumarkt angebracht. Diese Geschichte mag man nun<br />

glauben oder nicht, beweisen lässt sie sich indes nicht. Sicher<br />

ist vielmehr, dass der Autor Timm eine andere Vorstellung<br />

vermittelt. Er beschreibt Lena Brücker als fiktive Person,<br />

die stellvertretend steht für „eine dieser wunderbaren<br />

Frauen, von denen es viel gab. Die haben den Großteil des<br />

Wiederaufbaus gestemmt, die waren sehr präsent damals.“<br />

Zu weiteren Einzelheiten der Novelle sagte er: „Diese Frau<br />

hatte eine Imbissbude am Großneumarkt. Das ist authentisch,<br />

alles andere ist Fiktion.“<br />

In Sachen Currywurst spielte aber wohl tatsächlich Berlin<br />

die Vorreiterrolle, denn die Erfindung der Wurstspezialität<br />

wird gemeinhin der Berlinerin Herta Heuwer zugeschrieben.<br />

Die Wirklichkeit ist schlicht: Die Imbissbetreiberin hat<br />

erstmals am 4. September 1949 an ihrer Bude Ecke Kant-/<br />

Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg gebratene<br />

Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver,<br />

Worchestershiresauce – eine hoch aromatische, dünnflüssige<br />

Würzsauce – und weiteren Zutaten angeboten. Die süßlichscharfe<br />

Sauce hatte sich die Berlinerin selbst ausgedacht. Sie<br />

goss sie über ihre kleingeschnittene Bratwurst und verkaufte<br />

den Imbiss von da an für 50 Pfennig an ihre Kunden. Bis zu<br />

10 000 Würstchen soll sie im Laufe der Zeit pro Woche verkauft<br />

haben, ein Renner also und ein durchschlagender Erfolg<br />

zum Massenprodukt. Und noch etwas ist bemerkenswert:<br />

Nur wenige Frauennamen finden sich in der damaligen Zeit<br />

in den Patentblättern des Berliner Patentamtes. Herta Heu-<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Originalarbeiten ı 437


Currywurst-Imbiss in Berlin (Foto: Roman Krauß)<br />

wer gehört dazu, denn im Januar 1959 – also 10 Jahre nach<br />

der Einführung – ließ sie den Namen ihres neuartigen, streng<br />

geheim gehaltenen Saucengerezepts, Chillup, als Marke<br />

patentieren. Es war dies der einzig wahre Schutz gegen die<br />

zahlreichen Nachahmer ihrer Kultsauce. Erwähnenswert ist<br />

auch, dass sich später sogar die Firma Kraft um das Rezept<br />

und das Markenrecht bemühte, was Heuwer allerdings ablehnte.<br />

Frau Heuwers Imbiss zog in ein Ladenlokal mit Garküche<br />

und entwickelte sich dort zu einer festen Institution: Es<br />

war Tag und Nacht geöffnet und beschäftigte in seinen besten<br />

Zeiten bis zu 19 Verkäuferinnen. Seit 2003 befindet sich<br />

am ehemaligen Standort – der heutigen Kantstraße – eine<br />

Gedenktafel zu Ehren der 1999 verstorbenen Herta Heuwer.<br />

Zur Einweihung sind zahlreiche ehemalige Stammgäste und<br />

einige Prominente wie die damalige Bezirksbürgermeisterin<br />

erschienen, um dort Currywürste zubereiteten.<br />

Mit der Eröffnung des ersten Deutschen Currywurst Museums<br />

im Jahre 2007 in Berlin, wurde der Kultstatus der<br />

Spezialität endgültig verewigt.<br />

Von der Currywurst in allen Variationen<br />

Currywurst ist nicht gleich Currywurst, da gibt es allein<br />

schon regionale Unterschiede. Der erste und entscheidende<br />

besteht natürlich in der Wurstsorte. Grundlage der Berliner<br />

Currywurst – erhältlich mit oder ohne Darm – sind gepökelte<br />

und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem<br />

Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Beinahe<br />

wie einfache Bockwürste also. Die Würste ohne Darm dagegen<br />

sind nicht gepökelt oder geräuchert und von weiß-<br />

licher Farbe. Beide Varianten werden<br />

zunächst im Ganzen von allen Seiten<br />

gebraten, um dann von Hand in mundgerechte<br />

Happen geschnitten zu werden.<br />

Abschließend wird die Wurst mit<br />

einer Sauce übergossen und reichlich<br />

mit Currypulver bestreut. Auch die<br />

Zugabe von extra scharfem Cayennepfeffer,<br />

scharfen Zwiebeln, Worchestershiresauce<br />

oder einem speziellen,<br />

selbst hergestellten Ketchup auf Basis<br />

von Tomatenmark und verschiedenen<br />

Gewürzen, passt und wird angeboten.<br />

Ein Wort noch zum Curry, der ja nun in<br />

den Nachkriegsjahren nicht gerade zu<br />

den üblichen Gewürzen zählte. Es waren<br />

die Amerikaner, die das exotische<br />

Gewürz seinerzeit in großen Mengen<br />

nach Berlin geschafft hatten.<br />

Zurück zu den Bestandteilen der Currywurst<br />

selbst. In Norddeutschland<br />

verwendet man mit Nitritpökelsalz gerötete<br />

Wurst, die aus einer Mischung<br />

von Rind- und Schweinefleisch besteht. In Süddeutschland<br />

wird die helle Bratwurst aus Schweinefleisch zur Currywurst.<br />

Im Ruhrgebiet und seiner Umgebung dominiert die Currywurst<br />

aus Bratwurst, ist also nicht gepökelt und geräuchert.<br />

Denn das Wort Bratwurst – das sei zur Ergänzung angeführt<br />

– leitet sich vom altdeutschen Begriff „brat“ ab, das heißt,<br />

„weiches, kleingehacktes Fleisch“.<br />

Zum Zerschneiden dient häufig ein Currywurst-Schneider<br />

mit mehreren Klingen oder eine an einen Fleischwolf erinnernde<br />

Maschine, die die Wurst in Stücke schneidet. Dieser<br />

elektrische Currywurst-Schneider wurde 1963 in Radevormwald<br />

von Friedhelm Selbach entwickelt, der mit dieser Erfindung<br />

den Grundstock für die Friedhelm Selbach GmbH<br />

legte.<br />

Die Zugabe von zerstoßenen Chilischoten ist unüblich, für<br />

die gewünschte Schärfe sorgt gegebenenfalls Cayennepfeffer.<br />

Manchmal wird auch dunkler Bratensaft hinzugegeben.<br />

In Düsseldorf steht übrigens das nach eigenen Angaben<br />

erste Currywurst-Restaurant Deutschlands namens Curry.<br />

Im Angebot finden sich nur Currywurst-Varianten und<br />

Pommes Frites, die Wurst wird mit drei verschieden scharf<br />

oder fruchtig gewürzten Currysaucen angeboten. Wem das<br />

alles nicht mehr gut genug ist, der isst an diesem Ort seine<br />

Currywurst – ungelogen – mit Blattgold. Trendgerecht für<br />

den wahren Gourmet wird dazu Champagner serviert. So<br />

versnobt kann man die Spezialität natürlich verspeisen, aber<br />

mag man die gute alte „Currywurst mit Ketchup“ wirklich<br />

so essen? Wie so vieles – Geschmackssache!<br />

438 ı Originalarbeiten Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


<strong>Recht</strong>sprechung <strong>Recht</strong><br />

LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008 zur<br />

Health-Claims-Verordnung (1 HK O 2675/08)<br />

Ein Jahr nach Inkrafttreten der Health-Claims-Verordnung hat<br />

nun das Landgericht Nürnberg-Fürth erstmals gesundheitsbezogene<br />

Aussagen nicht nach deutschem, sondern nach<br />

europäischem <strong>Recht</strong> beurteilt. Eine tatsächliche Bewertung<br />

der hier entscheidenden Normen der Health-Claims-Verordnung<br />

1924/2006 entzieht sich das Gericht jedoch, so dass<br />

das Urteil für die zukünftige Auslegung der Health-Claims-<br />

Verordnung kaum Bedeutung erlangen wird.<br />

Entscheidende Frage des Falles war unter anderem, ob die Regelung<br />

des Art. 10 Abs. 2 Verordnung 1924/2006, die bei Verwendung<br />

gesundheitsbezogener Angaben (im konkreten Fall<br />

ging es um die Angaben: „stärkt die Abwehrkräfte“, „stärkt die<br />

Zähne“ und „stärkt die Leistung“) zusätzlich Hinweise auf die<br />

Bedeutung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen<br />

Ernährung und einer gesunden Lebensweise fordert, bereits<br />

ab Geltung der Verordnung, somit ab dem 01.07.2006, anzuwenden<br />

ist oder ob auch hier Übergangsfristen gelten.<br />

Spezielle Übergangsregelungen finden sich zwar nicht. Art. 28<br />

Abs. 5 der Verordnung bestimmt jedoch, dass die Vorschriften<br />

des Art. 10 Abs. 1 und Abs. 3 Health-Claims-Verordnung<br />

mangels Verabschiedung der in Bezug genommenen Listen<br />

noch nicht anwendbar sind. Anstatt jedoch aufgrund dieser<br />

systematischen Stellung der Regelung des Art. 10 Abs. 2<br />

Health-Claims-Verordnung auf die Geltung der Übergangsfristen<br />

richtigerweise auch für diese Vorschrift zu schließen (so<br />

Meisterernst in: Praxiskommentar Health & Nutrition Claims,<br />

Art. 10 Rn. 9) oder auf der anderen Seite zumindest zu versuchen,<br />

Argumente für eine gegenteilige Auffassung zu finden,<br />

entzieht sich das Gericht einer Entscheidung über die Geltung<br />

der Übergangsfristen für die Hinweisvorgaben und lehnt mit<br />

einer kaum nachvollziehbaren Begründung allein für den konkreten<br />

Fall die Anwendung der Übergangsvorschrift ab.<br />

Das Landgericht Nürnberg-Fürth führt aus, dass sich die Übergangsvorschrift<br />

des Art. 28 Abs. 5 Verordnung 1924/2006<br />

nur auf gesundheitsbezogene Aussagen im Sinne des Art. 13<br />

Abs. 1 Buchst. a Health-Claims-Verordnung beziehe, um<br />

sodann zu dem abwegigen Ergebnis zu kommen, dass die<br />

auf dem Produkt befindlichen Angaben zur Stärkung der Abwehrkräfte,<br />

der Zähne und der Leistung – Aussagen also, die<br />

ansonsten als Standardbeispiele für spezielle gesundheitsbezogene<br />

Angaben herangezogen werden – keine gesundheitsbezogenen<br />

Aussagen im Sinne des Art. 13 Abs. 1 Buchst. a<br />

der Verordnung sein sollen. Vielmehr solle nur das „gesundheitliche<br />

Wohlbefinden“ betroffen sein. Damit verkennt das<br />

Gericht aber die grundsätzlichen und allgemein anerkannten<br />

Begrifflichkeiten der Health-Claims-Verordnung.<br />

Dr. Levke Voß<br />

meyer//meisterernst <strong>Recht</strong>sanwälte<br />

Sophienstr. 5, D-8033 München<br />

info@meyer-meisterernst.de<br />

LG Nürnberg-Fürth, Urteil vom 17. April 2008<br />

Endurteil:<br />

I. der Verfügungsbeklagten wird im Wege der einstweiligen<br />

Verfügung bei Meidung eines vom Gericht für jeden Einzelfall<br />

der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes<br />

bis zu 250.000,00 Euro, ersatzweise Ordnungshaft, oder<br />

Ordnungshaft bis zu 6 Monaten<br />

verboten<br />

(1) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in<br />

Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf<br />

den Kalzium-Gehalt (800 mg pro 100 g) und dessen beworbene<br />

Wirkung („Stärkt die Zähne“)<br />

mit der Angabe „Belegt durch klinische Studie“<br />

und/oder<br />

mit der Unterschrift und der Namensnennung von „Prof.<br />

Dr. […]“<br />

zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn<br />

dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […]<br />

(2) im Wettbewerb handelnd für das als Lebensmittel in<br />

Verkehr befindliche Fruchtgummi-Erzeugnis in Bezug auf<br />

den Vitamin-Gehalt pro 100 g Fruchtgummi und dessen beworbene<br />

Wirkung („Stärkt die Leistung“)<br />

mit der Unterschrift und der Namensgebung von<br />

„Prof. Dr. med. […]“<br />

zu werben und/oder werben zu lassen, insbesondere wenn<br />

dies auf der Ausstattung wie nachfolgend geschieht: […]<br />

oder<br />

(3) im Wettbewerb handelnd für die als Lebensmittel in<br />

Verkehr befindlichen Fruchtgummi-Erzeugnisse und/oder<br />

… und/oder… mit gesundheitsbezogenen Angaben, insbesondere…<br />

„– Stärkt die Abwehrkräfte“, …, „– Stärkt die<br />

Zähne“, … „– Stärkt die Leistung“ zu werben, wenn auf<br />

der Ausstattung der Produkte keine Informationen enthalten<br />

sind, die einen Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen<br />

und ausgewogenen Ernährung und einer<br />

gesunden Lebensweise geben und/oder zur Menge des Lebensmittels<br />

und zum Verzehrmuster, die erforderlich sind,<br />

um die behauptete positive Wirkung zu erzielen. […]<br />

Aus dem Tatbestand:<br />

Die Parteien streiten um wettbewerbsrechtliche Ansprüche.<br />

Der Verfügungskläger begehrt den Erlass einer einstweiligen<br />

Verfügung, wobei er zur Begründung vorträgt:<br />

Die Verfügungsbeklagte bewerbe im Rahmen ihrer „Fruchtgummi-Revolution“<br />

nachfolgende Erzeugnisse mit unzutreffenden<br />

Angaben, und zwar<br />

– Stärkt die Leistung<br />

– Stärkt die Zähne<br />

– Stärkt die Abwehrkräfte.<br />

Auf jeder Verpackung befindet sich ein Hinweis auf die je-<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 <strong>Recht</strong> ı 439


weils anderen beiden Erzeugnisse, wo ein gesundheitlicher<br />

Zusatznutzen angepriesen werde. Es fehle jedoch ein Hinweis<br />

auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen und<br />

ausgewogenen Ernährung und/oder eine Angabe, welche<br />

Verzehrsmenge erforderlich sei, um die behaupteten Wirkungen<br />

zu erzielen.<br />

Bei A. und A. würden zudem auf der Packung die Namen<br />

von Professoren genannt, weil dies angeblich erforderlich<br />

sei, um zu den beworbenen Wirkungsweisen Stellung zu<br />

nehmen.<br />

Insoweit werde gegen § 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG verstoßen,<br />

was nicht mit Art. 6 Abs. 2 der Verordnung (EG) 1924/2006<br />

(künftig nur noch VO) gerechtfertigt werden könne.<br />

Ferner fehle der nach Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO vorgeschriebene<br />

Hinweis auf die Bedeutung einer abwechslungsreichen<br />

und ausgewogenen Ernährung sowie auf das Verzehrmuster.<br />

Art. 10 Abs. 2 VO stelle gegenüber Art. 10 Abs. 1 VO eine<br />

eigenständige Regelung dar.<br />

§ 12 Abs. 1 Nr. 2 LFBG werde durch die VO nicht „verdrängt“.<br />

[…]<br />

Aus den Entscheidungsgründen:<br />

[…]<br />

2. Unstreitig sind die von dem Verfügungskläger beanstandeten<br />

Produkte der Verfügungsbeklagten Ende 2007/Anfang<br />

2008 auf den Mark gebracht worden.<br />

Grundsätzlich ist daher zur Beurteilung des Sachverhalts<br />

die VO 1924/2006 anzuwenden, die ab dem 01.07.2007 in<br />

allen Teilen verbindlich ist und unmittelbar in jedem Mitgliedstaat<br />

gilt (vgl. Art. 29 und „Schlussformel“ der VO).<br />

Allerdings sind gemäß Art. 28 VO Übergangsvorschriften<br />

zu beachten.<br />

3. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Verfügungsbeklagte<br />

mit gesundheitsbezogenen Angaben wirbt.<br />

a) Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 2 Abs. 2<br />

Nr. 5 VO alle Angaben, mit denen zum Ausdruck gebracht<br />

wird, dass ein Zusammenhang zwischen einem Lebensmittel<br />

oder einem seiner Bestandteile einerseits und der Gesundheit<br />

anderer seits besteht.<br />

Gesundheitsbezogene Angaben sind gemäß Art. 10 Abs. 3<br />

VO auch solche, die auf allgemeine, nicht spezifische Vorteile<br />

des Nährstoffes oder Lebensmittels für die Gesundheit<br />

im allgemeinen oder das gesundheitliche Wohlbefinden verweisen<br />

(vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376); Hagenmeyer<br />

in StoffR 07, 201 (203).<br />

b) Bei „T. A.“ wird auf den Zusammenhang zwischen dem<br />

Calziumgehalt des Produktes und die Wirkung „Stärkt die<br />

Zähne“, bei „T. A.“ auf den Vitamingehalt und die Wirkung<br />

„Stärkt die Leistung“ hingewiesen.<br />

Die ausgelobten Wirkungen sollen ersichtlich Vorteile zumindest<br />

für das gesundheitsbezogene Wohlbefinden haben<br />

(vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363 (376)).<br />

4. Soweit die Verfügungsbeklagte für „T.A.“ und „T.A.A“<br />

mit den Namen von Professoren wirbt, ist ihr dies zu untersagen.<br />

a) Art. 12 lit. c VO besagt, dass für gesundheitsbezogene<br />

Angaben nicht mit der Empfehlung von einzelnen Ärzten<br />

oder Vertretern medizinischer Berufe geworben werden<br />

darf.<br />

Insoweit handelt es sich um ein absolutes Verbot, das auch<br />

nicht von den Übergangsvorschriften des Art. 28 VO erfasst<br />

ist (vgl. hierzu Sosnitza in ZLR 07, 423 (430/431); Meyer<br />

in WRP 08, 596 (598); Jung in WRP 07, 389 (393)).<br />

b) Die Aufmachung der von der Verfügungsbeklagten<br />

hergestell ten Produkte A. und A. enthält jeweils Hinweise<br />

auf die „Wirkweise“ der Produkte und darunter die Unterschriften<br />

der Professoren […]<br />

Dies kann nur so verstanden werden, dass die genannten<br />

Pro fessoren den Verzehr der Produkte empfehlen, da sie<br />

posi tive Auswirkungen auf das gesundheitsbezogene Wohlbefinden<br />

haben.<br />

c) Demgegenüber kann sich die Verfügungsbeklagte nicht<br />

auf Art. 6 Abs. 1 und 2 VO berufen, wonach sich gesundheitsbezogene<br />

Angaben auf allgemein anerkannte wissenschaftliche<br />

Nachweise stützen und durch diese abgesichert<br />

sein müssen bzw. die Verwendung der gesundheitsbezogenen<br />

Angaben begründet werden muss.<br />

Um diese Verpflichtung zu erfüllen, bedarf es nicht der von<br />

der Verfügungsbeklagten gewählten und gegen Art. 12 lit. c<br />

VO verstoßenen Aufmachung.<br />

5. Der Antrag ist auch begründet, soweit der Verfügungskläger<br />

einen Verstoß gegen Art. 10 Abs. 2 lit. a und b<br />

rügt.<br />

a) Art. 10 Abs. 2 lit. a u. b verlangen bei der Verwendung<br />

von gesundheitsbezogenen Angaben einen Hinweis auf die<br />

Bedeu tung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen<br />

Ernährung und einer gesunden Lebensweise sowie Informationen<br />

zur Men ge des Lebensmittels und zum Verzehrmuster,<br />

die erforder lich sind, um die behauptete positive Wirkung<br />

zu erzielen.<br />

b) Die VO (EG) 1924/2006 statuiert in Art. 10 Abs. 1 ein<br />

Ver bot gesundheitsbezogener Angaben, die u.a. nicht in die<br />

Li ste zugelassener Angaben gemäß Art. 13 VO aufgenommen<br />

sind.<br />

Diese Liste ist gemäß Art, 10 Abs. 3 VO spätestens am<br />

31.01.2010 zu verabschieden, existiert also gegenwärtig<br />

noch nicht.<br />

Insoweit liegt zum bisherigen <strong>Recht</strong> ein erheblicher Systemwechsel<br />

vor, da (neu) ein präventives Genehmigungsverfahren<br />

eingeführt wird (vgl. Jung in WRP 07, 389 (391)).<br />

Art. 10 Abs. 2 VO nennt demgegenüber Bedingungen, die<br />

erfüllt sein müssen, um mit gesundheitsbezogenen Angaben<br />

werben zu dürfen ohne dass vom Erfordernis der Aufnahme<br />

der verwendeten gesundheitsbezogenen Angaben in die<br />

Gemein schaftsliste gemäß Art 13 Abs. 3 VO abgewichen<br />

wird.<br />

440 ı <strong>Recht</strong> Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Zwar wird insoweit die Auffassung vertreten, dass für diesen<br />

Fall die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5 VO Anwendung<br />

findet (vgl. Meisterernst/Haber in WRP 07, 363<br />

(378)).<br />

Es wird aber auch die Auffassung vertreten; dass Art. 10<br />

Abs. 2 VO seit 01.07.07 zu beachten ist (vgl. Jung in WRP<br />

07, 389 (393)).<br />

c) Nach Auffassung des Gerichts kann sich die Verfügungsbeklagte<br />

nicht auf die Übergangsvorschrift des Art. 28 Abs. 5<br />

VO berufen.<br />

Dies scheitert schon daran, dass sich diese Norm (nur) auf<br />

gesundheitsbezogene Aussagen i. S. d. Art. 13 Abs. 1 lit. a<br />

VO bezieht. D. h. auf Angaben, welche die Bedeutung des<br />

Nährstoffes oder einer anderen Substanz für Wachstum,<br />

Ent wicklung und Körperfunktionen beschreiben.<br />

Derartige Angaben sind im vorliegenden Fall nicht anzunehmen,<br />

da weder Wachstum, Entwicklung oder Körperfunktionen<br />

direkt angesprochen werden, sondern vielmehr die<br />

Stärkung der Zähne, der Abwehrkräfte bzw. der Leistung<br />

beworben wird. Dies betrifft lediglich das gesundheitsbezogene<br />

Wohlbefinden und entbindet demzufolge nicht von der<br />

Einhaltung des Art. 10 Abs. 2 lit. a und b VO.<br />

Deutsches und Europäisches <strong>Recht</strong> <strong>Recht</strong><br />

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND<br />

Sechsundvierzigste Verordnung zur Änderung der<br />

Kosmetik-Verordnung<br />

4.7.2008 (BGBl.I 29/18.7.2008, S. 1226)<br />

Inh.: betr. § 6a – neuer Abs. 9 – Übergangsvorschrift<br />

u. Anl. 2 Teil A – neue Pos. 102 – Glyoxal<br />

– Höchstkonzentration<br />

Fünfte Verordnung zur Änderung der Tabakverordnung<br />

14.7.2008 (BGBl.I 30/25.7.2008, S. 1295)<br />

PFLANZENSCHUTZ<br />

213. Bekanntmachung über die Zulassung von<br />

Pflanzenschutzmitteln (BVL 08/02/18).<br />

15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2855)<br />

49. Bekanntmachung über die Aufnahme von<br />

Pflanzenstärkungsmitteln in die Liste des Bundesamtes<br />

über Pflanzenstärkungsmittel (BVL<br />

08/02/19)<br />

15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856. )<br />

46. Bekanntmachung über die Aufnahme von Zusatzstoffen<br />

in die Liste des Bundesamtes über Zusatzstoffe<br />

(BVL 08/02/20)<br />

15.7.2008 (BAnz. 116/5.8.2008, S. 2856)<br />

ALLGEMEINVERFÜGUNGEN<br />

(§54 LFGB). Bek. d. BVEL<br />

BVL 08/01/018<br />

Erfrischungsgetränk, koffeinhaltig mit mehr als<br />

250 mg/l Koffein und mit Zusatz von Guarana,<br />

Taurin, Inosit und L-Carnitin, Verbringen und Inverkehrbringen<br />

aus Polen<br />

4.8.2008 (BAnz. 126/21.8.2008, S. 3043)<br />

AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN<br />

LFGB – § 68 Abs. 1 u. 2 Nr. 1<br />

13. 5. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2328 –<br />

Nahrungsergänzungsmittel mit Zusatz von Vitaminen,<br />

Mineralstoffen und Grünteeextrakt; The<br />

Vitamin, Tea & Food Company GmbH, Schaumainkai<br />

69, 60596 Frankfurt am Main; Herstellen, Behandeln<br />

und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend<br />

den Angaben des Antragstellers; amtliche<br />

Beobachtung: Landesbetrieb Hessisches Landeslabor,<br />

Behördenzentrum Land, Schubertstraße 60/<br />

Haus 13, 35392 Gießen; gültig bis 12.5.2011<br />

GMBl. 29/17.7.2008, S. 594<br />

12. 6. 2008 – 101 – 222 – 8140 – 3/2343 –<br />

Pflanzenfettzubereitung, flüssige, mit Vitaminen<br />

A und D angereichert; Münsterländische Margarine-Werke<br />

– J. Lülf GmbH, 48714 Rosendahl;<br />

Herstellen und Inverkehrbringen; Produkt entsprechend<br />

den Angaben des Antragstellers; amtliche<br />

Beobachtung: Gemeinsames Chemisches und Lebensmitteluntersuchungsamt<br />

für den Kreis Recklingshausen<br />

und die Stadt Gelsenkirchen in der<br />

Emscher-Lippe-Region (CEL); gültig bis 15.6.2011<br />

GMBl. 29/17.7.2008, S. 594<br />

30. 5. 2008 – 106 – 3670 – 10/260387 – Frischkäsezubereitung<br />

unter Anreicherung mit Vitamin<br />

D in Form von Cholecalciferol (1,25 pg<br />

Cholecalciferol pro 100 g Frischkäsezubereitung);<br />

Danone GmbH, 85540 Haar; Herstellen und Inverkehrbringen;<br />

Auflagen (u. a.): Angabe „mit Zusatz<br />

von Vitamin D“ oder „angereichert mit Vitamin D“;<br />

Unterstützung der amtlichen Beobachtung, durch<br />

Qualitäts kontrollen durch den Hersteller durchzuführen<br />

oder amtlich zugelassene Sachverständige;<br />

amtliche Beobachtung: Landkreis Ludwigslust,<br />

Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachung;<br />

gültig bis 31.5.2011<br />

GMBl. 39/5.8.2008, S. 809<br />

AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN<br />

Vorläufiges Tabakgesetz (VTabakG) – § 37 Abs. 2<br />

25. 6. 2008 – 105 – 3570–04–208853 –<br />

Tabakprodukt neuartiges (Heizgerät und eine spezielle<br />

Zigarette), deutsche Test-Markteinführung in<br />

Bayern; amtliche Beobachtung: Bayerisches Landesamt<br />

für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

– Dienststelle Oberschleißheim, Veterinärstraße 2,<br />

85764 Oberschleißheim; gültig bis 25.6.2010<br />

GMBl. 29/17.7.2008, S. 595<br />

AUSNAHMEGENEHMIGUNGEN<br />

Milch- und Margarinegesetz – § 8 Abs. 1 Nr. 1<br />

14.7.2008<br />

Frischkäsezubereitungen; Firma Edelweiß GmbH<br />

& Co. KG, 87435 Kempten, Verwendung von Inulin;<br />

Herstellung.<br />

BAnz. 112/29.7.2008, S. 2745<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Bekanntmachungsverzeichnis 2008<br />

(GABl. 6/30.7.2008)<br />

Inh.: CD-ROM mit Fundstelle der Gesetze, <strong>Recht</strong>sverordnungen<br />

u. Verwaltungsvorschriften<br />

Zulassungszahlenverordnung Universitäten<br />

2008/2009<br />

4.7.2008 (GBl. 1/1.8.2008, S. 265)<br />

Inh. u.a. Lebensmittelchemie Uni Stuttgart/Hohenheim<br />

WS 36, SS 0; Uni Karlsruhe WS 20, SS 8<br />

BAYERN<br />

Gesetz zur Änderung des Gesundheitsdienst- und<br />

Verbraucherschutzgesetzes<br />

22.7.2008 (GVBl. 15/2827008, S. 464)<br />

Inh. betr. Aufgaben und Zuständigkeiten nach dem<br />

Verbraucherinformationsgesetz, Kosten<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 <strong>Recht</strong> ı 441


HAMBURG<br />

Verordnung über Zulassungszahlen für die<br />

Universität Hamburg für das Wintersemester<br />

2008/2009<br />

13.8.2008 (GVBl. 40/15.8.2008, S. 291)<br />

Inh.: Lebensmittelchemie 1. Sem. 35, höhere Sem.<br />

Einzelfallprüfung<br />

HESSEN<br />

Zulassungszahlenverordnung 2008/2009<br />

(GVBl. 13/14.7.2008, S. 788)<br />

Inh.: Justus-Liebig-Universität Gießen 1. FS 30,<br />

2. FS 0, höhere FS keine Angabe<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Verordnung über die Gebühren und Auslagen<br />

nach dem Informationsfreiheitsgesetz<br />

(GVBl. 9/11.7.2008, S. 231)<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Verordnung über die Festsetzung von Zulassungszahlen<br />

und die Vergabe von Studienplätzen<br />

im ersten Fachsemester für das Wintersemester<br />

2008/2009<br />

30.6.2008 (GV.NW. 21/14.7.2008, S. 492)<br />

Inh.: u. a. Lebensmittelchemie Uni MS 45 (Ba),<br />

5 (Ma)<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

Trinkwasseruntersuchungsstellen<br />

24.7.2008 (StAnz. 28/4.8.2008, S. 1253)<br />

Inh.: Ergänzung der unter www.mufv.rlp.de bzw<br />

www.lua.rlp.de veröffentlichten und aktualisierten<br />

Liste<br />

Zulassungszahlensatzung<br />

24.6.2008 (StAnz. 25/14.7.2008, S. 1104)<br />

Inh. u.a. Lebensmittelchemie – Uni Kaiserslautern<br />

– 1. FS im WS 2008/2009: 20 (Staatsprüfung), 2.<br />

FS: 9, 3. FS: 16, 4. FS: 8, 5. FS: 15, 6. u. 8. FS: je<br />

7, 7. u. 9. FS: je 14<br />

SACHSEN<br />

Sächsische Zulassungszahlenverordnung 2008/<br />

2009<br />

27. 6.2008 (GVBl. /2008, S. 377)<br />

Inh. u.a. Lebensmittelchemie – TU Dresden: 1. FS.<br />

45 (Staatsprüfung)<br />

Liste der Untersuchungsstellen nach § 15 Abs. 4<br />

TrinkwV 2001 des Freistaates Sachsen<br />

14.7.2008 (ABl. 31/31.7.2008, S. 991)<br />

Inh.: Aktuelle Liste Stand 14.7.2008<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Trinkwasseruntersuchungsstellen in Sachsen-<br />

Anhalt<br />

9.7.2008 (MinBl. 27/11.8.2008, S. 489)<br />

Inh.: Veröffentlichung der aktuellen Liste<br />

Vorschrifteninformationssystem des Landes Sachsen-Anhalt<br />

14.7.2008 (MinBl. 26a/8.8.2008)<br />

Inh.: Stichtag 1.4.2008<br />

EG<br />

Verordnung (EG) Nr. 733/2008 des Rates vom<br />

15. Juli 2008 über die Einfuhrbedingungen für<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Ursprung in<br />

Drittländern nach dem Unfall im Kernkraftwerk<br />

Tschernobyl (kodifizierte Fassung)<br />

(ABl. EU. L 201/1 – 7 vom 30.7.2008)<br />

Berichtigung der Richtlinie 2008/60/EG der<br />

Kommission vom 17. Juni 2008 zur Festlegung<br />

spezifischer Kriterien für Süßungsmittel, die in<br />

Lebensmitteln verwendet werden dürfen (kodifizierte<br />

Fassung)<br />

(ABl. EU. L 202/74 vom 31.7.2008)<br />

Inh. betr. die Veröffentlichung im ABl. L 158 vom<br />

18.6.2008<br />

Verordnung (EG) Nr. 760/2008 der Kommission<br />

vom 31. Juli 2008 mit Durchführungsvorschriften<br />

zur Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates<br />

hinsichtlich der Genehmigungen für die Verwendung<br />

von Kasein und Kaseinaten bei der Käseherstellung<br />

(ABl. EU. L 205/22 vom 1.8.2008)<br />

GEOGRAFISCHE ANGABEN<br />

Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission<br />

vom tt. mon 2008 zur Eintragung bestimmter Bezeichnungen<br />

in das Verzeichnis der geschützten<br />

Ursprungsbezeichnungen und der geschützten<br />

geografischen Angaben . . .<br />

– Nr. 676/2008 der Kommission vom 16. Juli<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 189/19 vom 17.7.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt,<br />

geräuchert usw.) – Portugal – Alheira de Vinhais<br />

(g.g.A.), Presunto de Vinhais oder Presunto<br />

Bísaro de Vinhais (g.g.A.)<br />

Klasse 1.3. Käse – Spanien – Gamoneu oder Gamonedo<br />

(g.U.) – Slowakei – Slovenská bryndza<br />

(g.g.A.)<br />

Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet<br />

und verarbeitet – Tschechische Republik<br />

– Všestarská cibule (g.U.)<br />

Spanien – Ajo Morado de Las Pedroñeras (g.g.A.)<br />

Frankreich – Ail de la Drôme (g.g.A.).<br />

Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 227<br />

vom 27.9.2007, S. 20 (Ail de la Drôme), ABl. C 228<br />

vom 28.9.2007, S. 18 (Všestarská cibule), ABl. C<br />

232 vom 4.10.2007, S. 17 (Slovenská bryndza),<br />

ABl. C 233 vom 5.10.2007, S. 10 (Ajo Morado de<br />

Las Pedroñeras), ABl. C 236 vom 9.10.2007, S.<br />

13 (Gamoneu oder Gamonedo), ABl. C 236 vom<br />

9.10.2007, S. 18 (Alheira de Vinhais), ABl. C 236<br />

vom 9.10.2007, S. 10 (Presunto de Vinhais oder<br />

Presunto Bísaro de Vinhais).<br />

– Nr. 723/2008 der Kommission vom 25. Juli<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 198/28 vom 26.7.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse),<br />

frisch – Frankreich – Agneau de Lozère<br />

(g.g.A.).<br />

Klasse 1.2. Fleischerzeugnisse (erhitzt, gepökelt,<br />

geräuchert usw.) – Portugal – Butelo de Vinhais<br />

oder Bucho de Vinhais oder Chouriço de Ossos<br />

de Vinhais (g.g.A.), Chouriça Doce de Vinhais<br />

(g.g.A.).<br />

Klasse 1.3. Käse – Spanien – Afuega‘l Pitu (g.U.).<br />

Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet<br />

und verarbeitet – Frankreich – Oignon doux<br />

des Cévennes (g.U.).<br />

Klasse 2.4. Backwaren, feine Backwaren, Süßwaren<br />

oder Kleingebäck – Spanien – Mazapán de Toledo<br />

(g.g.A.).<br />

Veröffentlichung der Anträge s. jew. ABl. C 268<br />

vom 10.11.2007, S. 28 (Afuega‘l Pitu), ABl. C 267<br />

vom 9.11.2007, S. 50 (Mazapán de Toledo), ABl.<br />

C 267 vom 9.11.2007, S. 46 (Agneau de Lozère),<br />

ABl. C 270 vom 13.11.2007, S. 15 (Oignon doux<br />

des Cévennes), ABl. C 268 vom 10.11.2007, S.<br />

36 (Butelo de Vinhais oder Bucho de Vinhais oder<br />

Chouriço de Ossos de Vinhais), ABl. C 268 vom<br />

10.11.2007, S. 33 (Chouriça Doce de Vinhais).<br />

– Nr. 776/2008 der Kommission vom 4. August<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 207/7 vom 5.8.2008)<br />

Klasse 1.4. Sonstige Erzeugnisse tierischen Ursprungs<br />

(Eier, Honig, verschiedene Milcherzeugnisse<br />

außer Butter usw.) – Frankreich – Œufs de<br />

Loué (g.g.A.)<br />

Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet<br />

und verarbeitet – Belgien – Brussels grondwitloof<br />

(g.g.A.)<br />

Klasse 1.7. Fisch, Muscheln und Schalentiere,<br />

frisch und Erzeugnisse daraus – Italien – Acciughe<br />

sotto sale del Mar Ligure (g.g.A.)<br />

442 ı <strong>Recht</strong> Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Verordnung (EG) Nr. 729/2008 der Kommission<br />

vom 28. Juli 2008 zur Eintragung bestimmter<br />

Bezeichnungen in das Verzeichnis der garantiert<br />

traditionellen Spezialitäten (Czwórniak (g.t.S.),<br />

Dwójniak (g.t.S.), Póltorak (g.t.S.), Trójniak<br />

(g.t.S.))<br />

(ABl. EU. L 200/6 vom 29.7.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.8. Andere Erzeugnisse gemäß Anhang<br />

I EG-Vertrag – Polen<br />

Veröffentlichung der Anträge s. jew.:<br />

ABl. C 266 vom 8.11.2007, S. 27, berichtigt im<br />

ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Czwórniak);<br />

ABl. C 268 vom 10.11.2007, S. 22, berichtigt im<br />

ABl. C 43 vom 16.2.2008, S. 37 (Dwójniak);<br />

ABl. C 267 vom 9.11.2007, S. 40, berichtigt im<br />

ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Póltorak);<br />

ABl. C 265 vom 7.11.2007, S. 29, berichtigt im<br />

ABl. C 83 vom 2.4.2008, S. 10 (Trójniak).<br />

Verordnung (EG) Nr. nnn/2008 der Kommission<br />

vom tt. mon 2008 zur Genehmigung nicht geringfügiger<br />

Änderungen der Spezifikation einer<br />

im Register der geschützten Ursprungsbezeichnungen<br />

und der geschützten geografischen Angaben<br />

eingetragenen Bezeichnung<br />

– Nr. 730/2008 der Kommission vom 28. Juli<br />

2008<br />

Inh.: Klasse 1.1. Fleisch (und Schlachtnebenerzeugnisse)<br />

frisch – Portugal – Carnalentejana (g.U.)<br />

– Nr. 782/2008 der Kommission vom 5. August<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 209/3 vom 6.8.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.3. Käse – Frankreich – Laguiole<br />

(g.U.)<br />

– Nr. 783/2008 der Kommission vom 5. August<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 209/5 vom 6.8.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet<br />

und – Italien – Radicchio Variegato di<br />

Castelfranco (g.g.A.) –<br />

– Nr. 784/2008 der Kommission vom 5. August<br />

2008<br />

(ABl. EU. L 209/7 vom 6.8.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.6. Obst, Gemüse und Getreide, unverarbeitet<br />

– Italien – Radicchio Rosso di Treviso<br />

(g.g.A.)<br />

Veröffentlichung von Anträgen nach Artikel 6 Absatz<br />

2 der Verordnung (EG) Nr. 510/2006 des Rates<br />

zum Schutz von geografischen Angaben und<br />

Ursprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse<br />

und Lebensmittel<br />

2008/C 190/06 (ABl. EU. C 190/7 vom 29.7.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.6 – Obst, Gemüse und Getreide,<br />

frisch oder verarbeitet – Italien – g.U. – „Castagna<br />

di Vallerano“<br />

2008/C 202/10 (ABl. EU. C 202/ vom 8.8.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.3 Käse – Polen – g.g.A. – „Wielkopolski<br />

ser Smazony“<br />

2008/C 206/10 (ABl. EU. C 206/16 vom<br />

13.8.2008)<br />

Inh.: Klasse 1.2 — Gruppe: aus Fleisch hergestellte<br />

Erzeugnisse – Ungarn – g.g.A. – Budapesti<br />

téliszalámi (Budapester Wintersalami)<br />

FUTTERMITTEL<br />

Verordnung (EG) Nr. 721/2008 der Kommission<br />

vom 25. Juli 2008 zur Zulassung einer Zubereitung<br />

aus dem an roten Carotinoiden reichen<br />

Bakterium Paracoccus carotinifaciens als Futtermittelzusatzstoff<br />

(ABl. EU. L 198/23 vom 26.7.2008)<br />

Inh.: Zubereitung der Zusatzstoffkategorie „sensorische<br />

Zusatzstoffe“ und Funktionsgruppe „a)<br />

ii) Farbstoffe: Stoffe, die bei Verfütterung an Tiere<br />

Lebensmitteln tierischen Ursprungs Farbe geben“<br />

Richtlinie 2008/76/EG der Kommission vom<br />

25. Juli 2008 zur Änderung von Anhang I der<br />

Richtlinie 2002/32/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über unerwünschte Stoffe in<br />

der Tierernährung<br />

(ABl. EU. L 198/37 vom 26.7.2008)<br />

Inh. betr. Anhang I: Nr. 3, Fluor, Nr.14, Unkrautsamen,<br />

Nr.21, DDT (jew. (Neufassung); Nrn. 28,<br />

29 u. 31 (Streichung)<br />

Richtlinie 2008/82/EG der Kommission vom<br />

30. Juli 2008 zur Änderung der Richtlinie<br />

2008/38/EG hinsichtlich Futtermitteln, die zur<br />

Unterstützung der Nierenfunktion bei chronischer<br />

Niereninsuffizienz bestimmt sind<br />

(ABl. EU. L 202/48 vom 31.7.2008)<br />

Verordnung (EG) Nr. 775/2008 der Kommission<br />

vom 4. August 2008 zur Festlegung der Rückstandshöchstgehalte<br />

für den Futtermittelzusatzstoff<br />

Canthaxanthin zusätzlich zu den in der<br />

Richtlinie 2003/7/EG enthaltenen Bedingungen<br />

(ABl. EU. L 207/5 vom 5.8.2008)<br />

PFLANZENSCHUTZ<br />

Entscheidung der Kommission vom 25. Juli 2008<br />

zur Änderung der Entscheidung 2003/766/EG über<br />

Sofortmaßnahmen gegen die Ausbreitung des<br />

Schadorganismus Diabrotica virgifera Le Conte<br />

in der Gemeinschaft (2008/644/EG)<br />

(ABl. EU. L 209/13 vom 6.8.2008)<br />

Inh. betr. den“Westlichen Maiswurzelbohrer“<br />

Berichtigung der Verordnung (EG) Nr. 479/2008<br />

des Rates vom 29. April 2008 über die gemeinsame<br />

Marktorganisation für Wein, zur Änderung<br />

der Verordnungen (EG) Nr. 1493/1999,<br />

(EG) Nr. 1782/2003, (EG) Nr. 1290/2005,<br />

(EG) Nr. 3/2008 und zur Aufhebung der Verordnungen<br />

(EWG) Nr. 2392/86 und (EG)<br />

Nr. 1493/1999<br />

(ABl. EU. L 220/35 vom 15.8.2008)<br />

Inh.: Die Berichtigung betr. die Veröffentlichung im<br />

ABl. L 148 vom 6.6.2008<br />

WEIN – EUGH<br />

2008/C 209/19<br />

Verbundene <strong>Recht</strong>ssachen C-23/07 und C-24/07:<br />

Beschluss des Gerichtshofs (Zweite Kammer) vom<br />

12. Juni 2008 (Vorabentscheidungsersuchen des<br />

Tribunale amministrativo regionale del Lazio – Italien)<br />

Inh. betr. Kennzeichnung der Weine – Verwendung<br />

von Namen von Rebsorten oder ihrer Synonyme<br />

– Geografische Angabe „Tokaj“ für Weine<br />

mit Ursprung in Ungarn – Möglichkeit der Verwendung<br />

der Rebsortenbezeichnung „Tocai friulano“<br />

oder „Tocai italico“ als Zusatz zu der geografischen<br />

Angabe bestimmter Weine mit Ursprung in Italien<br />

(ABl. EU. C 209/14 vom 15.8.2008)<br />

VERSCHIEDENES<br />

Technische Regeln für Gefahrstoffe<br />

Bek. des BMAS vom 12.6.2008<br />

(GMBl. 28/14.7.2008, S. 558)<br />

Inh.: TRGS 402 „Ermitteln und Beurteilen der<br />

Gefährdungen bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen:<br />

Inhalative Exposition“<br />

TRGS 403 „Bewertung von Stoffgemischen in der<br />

Luft am Arbeitsplatz“<br />

TRGS 420 „Verfahrens- und stoffspezifische Kriterien<br />

(VSK) für die Gefährdungsbeurteilung“<br />

TRGS 513 „Begasungen mit Ethylenoxid und<br />

Formaldehyd in Sterilisations- und Desinfektionsanlagen“<br />

TRGS 900 „Arbeitsplatzgrenzwerte“<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 <strong>Recht</strong> ı 443


DIN-, EN- und ISO-Normen <strong>Recht</strong><br />

Herausg.: DIN Deutsches Institut für Normung<br />

e. V., 10772 Berlin<br />

Bezug: Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin<br />

Normen<br />

DIN<br />

10123 2008-08 Untersuchung von Lebensmitteln<br />

– Nachweis von Salmonellen<br />

mittels Immunoassays<br />

54603 2008-08 Prüfung von Papier, Karton<br />

und Pappe – Bestimmung des Gehaltes<br />

an Glyoxal<br />

Ersatz für DIN 54603:1981-09<br />

DIN EN<br />

1650 2008-08 Chemische Desinfektionsmittel<br />

und Antiseptika – Quantitativer<br />

Suspensionsversuch zur Bestimmung<br />

der fungiziden oder levuroziden<br />

Wirkung chemischer Desinfektionsmittel<br />

und Antiseptika in den<br />

Bereichen Lebensmittel, Industrie,<br />

Haushalt und öffentliche Einrichtungen<br />

– Prüfverfahren und Anforderungen<br />

(Phase 2, Stufe 1)<br />

Deutsche Fassung EN 1650:2008<br />

Ersatz für DIN EN 1650:1998-02<br />

14164 2008-08 Lebensmittel – Bestimmung<br />

von Vitamin B6 mit HPLC;<br />

Deutsche Fassung EN 14164:2008<br />

Ersatz für DIN V ENV 14164:2002-05<br />

EN<br />

71-1+A6 2008-05: (2008-08) Sicherheit von<br />

Spielzeug – Teil 1: Mechanische und<br />

physikalische Eigenschaften<br />

Ersatz für EN 71-1+A4:2007-05<br />

EN ISO<br />

664 2008-06 (2008-08) Ölsamen – Verkleinerung<br />

der Laboratoriumsprobe<br />

auf die Untersuchungsprobe (ISO<br />

664:2008)<br />

ISO<br />

6488 2008-06 (2008-08) Technical Corrigendum<br />

1 Tabak und Tabakerzeugnisse<br />

– Bestimmung des Wassergehalts<br />

– Karl-Fischer-Verfahren; Korrektur<br />

1<br />

Änderung von ISO 6488:2004-02<br />

6668 2008-06 (2008-08) Rohkaffee – Probenvorbereitung<br />

für die sensorische<br />

Untersuchung<br />

8534 2008-07 (2008-08) Tierische und<br />

pflanzliche Fette und Öle – Bestimmung<br />

des Wassergehalts – Karl-Fischer-Verfahren<br />

(pyridinfrei)<br />

Ersatz für ISO 8534:1996-06<br />

Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren<br />

BVL L<br />

2008-06 (2008-08) Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren<br />

– Band I (L):<br />

Verfahren zur Probenahme und Untersuchung<br />

von Lebensmitteln –<br />

Inhaltsverzeichnis einschl. Sachwortverzeichnis<br />

– Allgemeiner Teil;<br />

49. Lieferung Juni 2008<br />

Ersatz für BVL L:2007-12<br />

00.00-117 2008-06 (2008-08) Untersuchung<br />

von Lebensmitteln – Verfahren zum<br />

Nachweis von gentechnisch modifizierten<br />

Organismen und ihren Produkten<br />

in Lebensmitteln – Probenahmestrategien<br />

(Übernahme der gleichnamigen<br />

00.00-118<br />

Norm DIN CEN/TS 15568, Ausgabe<br />

März 2007)<br />

2008-06 (2008-08) – – Verfahren<br />

zum Nachweis von gentechnisch<br />

modifizierten Organismen und ihren<br />

Produkten in Lebensmitteln –<br />

Qualitative auf Nukleinsäuren basierende<br />

Verfahren<br />

(Übernahme der gleichnamigen<br />

00.00-119<br />

Norm DIN EN ISO 21569, Ausgabe<br />

September 2005)<br />

2008-06 (2008-08) – – Verfahren<br />

zum Nachweis von gentechnisch modifizierten<br />

Organismen und ihren<br />

Produkten in Lebensmitteln – Nukleinsäureextraktion<br />

(Übernahme der<br />

gleichnamigen Norm DIN EN ISO<br />

21571, Ausgabe Mai 2005)<br />

00.00-120 2008-06 (2008-08) – – Verfahren<br />

zum Nachweis von gentechnisch modifizierten<br />

Organismen und ihren<br />

Produkten in Lebensmitteln – Proteinverfahren<br />

(Übernahme der gleichnamigen<br />

Norm DIN EN ISO 21572,<br />

Ausgabe Juni 2004, berichtigt s. Ber.<br />

1:2005-09)<br />

00.00-121 2008-06 (2008-08) – Verfahren zum<br />

Nachweis von gentechnisch modifizierten<br />

Organismen und ihren Pro-<br />

dukten – Allgemeine Anforderungen<br />

und Definitionen (Übernahme der<br />

gleichnamigen Norm DIN EN ISO<br />

24276, Ausgabe Mai 2006)<br />

00.00-122 2008-06 (2008-08) – Nachweis einer<br />

bestimmten, häufig in gentechnisch<br />

veränderten Organismen (GVO) verwendeten<br />

DNA-Sequenz aus dem<br />

Blumenkohlmosaikvirus (CaMV 35S-<br />

Promotor, P35S) sowie aus Agrobacterium<br />

tumefaciens (T-nos) in Lebensmitteln<br />

– Screening-Verfahren<br />

06.00-9 2008-06 (2008-08) – Untersuchung<br />

von Lebensmitteln– Bestimmung des<br />

Gesamtphosphorgehaltes in Fleisch<br />

und Fleischerzeugnissen – Photometrisches<br />

Verfahren<br />

Ersatz für 06.00-9:1992-12<br />

07.00-3 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

der Trockenmasse in Fleischerzeugnissen<br />

Ersatz für 07.00-3:1980-09<br />

07.00-9 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

des Gesamtphosphorgehaltes in<br />

07.00-13<br />

Fleischerzeugnissen – Photometrisches<br />

Verfahren<br />

Ersatz für 07.00-9:1992-12<br />

2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von Citronensäure (Citrat) in<br />

Fleischerzeugnissen<br />

tisches Verfahren<br />

– Enzyma-<br />

07.00-14<br />

Ersatz für 07.00-13:1981-11<br />

2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von Essigsäure (Acetat) in Fleischerzeugnissen<br />

– Enzymatisches Verfahren<br />

Ersatz für 07.00-14:1981-11<br />

07.00-15 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von D- und L-Milchsäure (D- und L-<br />

Lactat) in Fleischerzeugnissen –<br />

Enzymatisches Verfahren<br />

Ersatz für 07.00-15:1981-11 und<br />

07.00-15 Berichtigung:2002-12<br />

07.00-16 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von D-Gluconsäure (D-Gluconat) in<br />

Fleischerzeugnissen<br />

tisches Verfahren<br />

– Enzyma-<br />

07.00-17<br />

Ersatz für 07.00-16:1981-11<br />

2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von L-Glutaminsäure (L-Glutamat)<br />

in Fleischerzeugnissen – Enzymatisches<br />

Verfahren<br />

Ersatz für 07.00-17:1981-11<br />

444 ı <strong>Recht</strong> Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


07.00-57 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

von Kollagenabbauprodukten in<br />

Fleischerzeugnissen<br />

Ersatz für 07.00-57:2007-04<br />

07.00-59 2008-06 (2008-08) – Bestimmung<br />

von Glutaminsäure in Fleischer-<br />

zeugnissen – HPLC-Verfahren<br />

08.00-3 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

der Trockenmasse in Wurstwaren<br />

Ersatz für 08.00-3:1980-09<br />

08.00-9 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

des Gesamtphosphorgehaltes in<br />

Wurstwaren – Photometrisches Verfahren<br />

Ersatz für 08.00-9:1992-12<br />

08.00-14 2008-06 (2008-08) – – Bestimmung<br />

des Nitrat- und Nitritgehaltes in<br />

Wurstwaren nach enzymatischer Reduktion<br />

von Nitrat zu Nitrit – Spektralphotometrisches<br />

Verfahren<br />

Norm-Entwürfe<br />

DIN<br />

1988-400 2008-07 (2008-08) Technische Regeln<br />

für Trinkwasser–Installationen<br />

– Teil 400: Schutz des Trinkwassers,<br />

Erhaltung der Trinkwassergüte;<br />

Technische Regel des DVGW<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-14<br />

Einsprüche bis 2008-11-14<br />

6650-8 2008-08 Getränkeschankanlagen –<br />

Teil 8: Leitungsgebundene Wasseranlagen<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-28<br />

Einsprüche bis 2008-11-30<br />

10082 2008-08 Packmittel – Buttereinwickler<br />

– Technische Lieferbedingungen<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN<br />

10082:1996-03; Ersatz für E DIN<br />

10082 2008-01<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-21<br />

Einsprüche bis 2008-09-21<br />

38406-15 2008-07 (2008-08) Deutsche Einheitsverfahren<br />

zur Wasser-, Abwasser-<br />

und Schlammuntersuchung –<br />

Kationen (Gruppe E) – Teil 15: Bestimmung<br />

von gelöstem Aluminium<br />

– Verfahren mittels Fließanalyse (CFA<br />

und FIA) (E 15)<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-07<br />

Einsprüche bis 2008-11-07<br />

38407-39 2008-08 – Gemeinsam erfassbare<br />

Stoffgruppen (Gruppe F) – Teil 39:<br />

Bestimmung ausgewählter polycyclischer<br />

aromatischer Kohlenwasser-<br />

stoffe (PAK) – Verfahren mittels Gaschromatographie<br />

und massenspektrometrischer<br />

(F 39)<br />

Detektion (GC-MS)<br />

38412-3<br />

Erscheinungsdatum: 2008-08-11<br />

Einsprüche bis 2008-12-11<br />

2008-06 (2008-08) – Testverfahren<br />

mit Wasserorganismen (Gruppe L) –<br />

Teil 3: Bestimmung der Dehydrogenasenaktivität<br />

(TTC-Test) (L 3)<br />

Erscheinungsdatum: 2008-06-30<br />

Einsprüche bis 2008-10-31<br />

DIN EN<br />

899 2008-08 Produkte zur Aufbereitung<br />

von Wasser für den menschlichen<br />

Gebrauch – Schwefelsäure<br />

Deutsche Fassung prEN 899:2008<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN<br />

899:2003-09<br />

Erscheinungsdatum: 2008-08-25<br />

Einsprüche bis 2008-10-25<br />

12907 2008-08 – Thermisch behandelte<br />

Kohleprodukte<br />

Deutsche Fassung prEN 12907: 2008<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN<br />

12907:2003-08<br />

Erscheinungsdatum: 2008-08-25<br />

Einsprüche bis 2008-10-25<br />

13732 2008-09 (2008-08) Nahrungsmittelmaschinen<br />

– Behältermilchkühlanlagen<br />

für Milcherzeugerbetriebe –<br />

Anforderungen für Leistung, Sicherheit<br />

und Hygiene<br />

Deutsche Fassung prEN 13732: 2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-09-08<br />

Einsprüche bis 2008-11-08<br />

15829 2008-07 (2008-08) Lebensmittel –<br />

Bestimmung von Ochratoxin A in<br />

Johannisbeeren, Rosinen, Sultaninen,<br />

gemischtem Trockenobst und<br />

getrockneten Feigen – HPLC-Verfahren<br />

mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule<br />

und Fluoreszenzdetektion<br />

Deutsche Fassung prEN 15829: 2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-14<br />

Einsprüche bis 2008-09-14<br />

15835 2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

von Ochratoxin A in Säuglings- und<br />

Kleinkindernahrung auf Getreidebasis<br />

– HPLC-Verfahren mit Reinigung<br />

an einer Immunoaffinitätssäule und<br />

Fluoreszenzdetektion<br />

Deutsche Fassung prEN 15835: 2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-21<br />

Einsprüche bis 2008-09-21<br />

15850 2008-09 (2008-08) – Bestimmung<br />

von Zearalenon in Gersten-, Maisund<br />

Weizenmehl, Maisgrieß sowie<br />

Säuglings- und Kleinkindernahrung<br />

auf Getreidebasis – HPLC-Verfahren<br />

mit Reinigung an einer Immunoaffinitätssäule<br />

und Fluoreszenzdetektion<br />

Deutsche Fassung prEN 15850: 2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-09-01<br />

Einsprüche bis 2008-11-01<br />

15851 2008-09 (2008-08) – Bestimmung<br />

von Aflatoxin B1 in Säuglings- und<br />

Kleinkindernahrung auf Getreidebasis<br />

– HPLC-Verfahren mit Reinigung<br />

an einer Immunoaffinitätssäule<br />

Erscheinungsdatum: –<br />

Einsprüche bis – (jew. keine Angabe)<br />

15845 2008-08 Papier und Pappe – Bestimmung<br />

der Zytotoxizität von<br />

wässrigen Extrakten<br />

Deutsche Fassung prEN 15845: 008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-08-25<br />

Einsprüche bis 2008-10-25<br />

15848 2008-08 Anlagen zur Behandlung<br />

von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden<br />

– Einstellbare Dosiersysteme<br />

– Anforderungen an Ausführung,<br />

Sicherheit und Prüfung<br />

Deutsche Fassung prEN 15848: 2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-08-25<br />

Einsprüche bis 2008-10-25<br />

DIN EN ISO<br />

12099 2008-09 (2008-08) Futtermittel, Getreide<br />

und gemahlene Getreideerzeugnisse<br />

– Anleitung für die Anwendung<br />

von Nahinfrarot-Spektrometrie<br />

(ISO/DIS 12099:2008)<br />

Deutsche Fassung prEN ISO 12099:<br />

2008<br />

Erscheinungsdatum: 2008-09-08<br />

Einsprüche bis 2008-11-15<br />

1452-1 2008-07 (2008-08) Kunststoff-Rohrleitungssysteme<br />

für die Wasserversorgung<br />

und für erdverlegte und<br />

nicht erdverlegte Entwässerungsund<br />

Abwasserdruckleitungen –<br />

Weichmacherfreies Polyvinylchlorid<br />

(PVC-U) – Teil 1: Allgemeines (ISO/<br />

DIS 1452-1:2008<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 <strong>Recht</strong> ı 445


1452-2 2008-07 (2008-08) – – – Teil 2:<br />

Rohre (ISO/DIS 1452-2:2008<br />

1452-3 2008-07 (2008-08) – – – Teil 3:<br />

Formstücke (ISO/DIS 1452-3:2008)<br />

1452-5 2008-07 (2008-08) – – – Teil 5:<br />

Gebrauchstauglichkeit des Systems<br />

(ISO/DIS 1452-5:2008)<br />

Jew. deutsche Fassung der entspr.<br />

prEN ISO Ausgabe 2008<br />

Jew. vorgesehen mit E DIN EN ISO<br />

1452-1 2008-07, E DIN EN ISO<br />

1452-2 2008-07, E DIN EN ISO<br />

1452-3 2008-07 und E DIN EN ISO<br />

1452-4 2008-07 als Ersatz für DIN<br />

EN 1456-1:2001-12; vorgesehen als<br />

Ersatz für DIN EN 1452-5:1999-09<br />

Erscheinungsdatum jew.: 2008-<br />

07-28<br />

Einsprüche jew. bis 2008-09-28<br />

Milchprodukte<br />

1736 2008-05 (2008-08) Milchpulver und<br />

Trockenmilcherzeugnisse – Bestimmung<br />

des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren)<br />

(ISO/FDIS 1736:2008)<br />

1854 2008-05 (2008-08) Molkenkäse –<br />

Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren)<br />

(ISO/FDIS 1854:2008)<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO<br />

1854:2000-04<br />

2450 2008-05 (2008-08) Sahne – Bestimmung<br />

des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren)<br />

(ISO/FDIS 2450:2008)<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO<br />

2450:2000-06<br />

7208 2008-05 (2008-08) Magermilch,<br />

Molke und Buttermilch – Bestimmung<br />

des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren)<br />

(ISO/FDIS 7208:2008)<br />

jew. deutsche Fassung der entspr.<br />

prEN ISO Ausgabe 2008<br />

Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-21<br />

Einsprüche jew. bis 2008-09-21<br />

7328 2008-05 (2008-08) Speiseeis und<br />

Eis-Mischungen auf Milchbasis –<br />

Bestimmung des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren)<br />

(ISO/FDIS 7328:2008)<br />

Deutsche<br />

7328:2008<br />

Fassung prEN ISO<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO<br />

7328:2000-05<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-21<br />

Einsprüche bis 2008-09-21<br />

8381 2008-05 (2008-08) Säuglingsnahrung<br />

auf Milchbasis – Bestimmung<br />

des Fettgehaltes – Gravimetrisches<br />

Verfahren (Referenzverfahren) (ISO/<br />

FDIS 8381:2008); Deutsche Fassung<br />

prEN ISO 8381:2008<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN EN ISO<br />

8381:2000-04<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-14<br />

Einsprüche bis 2008-09-14<br />

Tierische und pflanzliche Fette und Öle<br />

663 2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

des Anteils an unlöslichen Verunreinigungen<br />

(ISO 663:2007)<br />

3960 2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

der Peroxidzahl – Iodometrische<br />

(optische) Endpunktbestimmung<br />

6886<br />

(ISO 3960:2007)<br />

2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

der Oxidationsstabilität (beschleunigter<br />

Oxidationstest) (ISO 6886:<br />

2006)<br />

23275-1 2008-07 (2008-08) – Kakaobutter-<br />

Äquivalente in Kakaobutter und Zartbitterschokolade<br />

– Teil 1: Bestimmung<br />

der Präsenz von Kakaobutter-<br />

Äquivalenten (ISO 23275-1:2006)<br />

23275-2 2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Mengenbestimmung<br />

von Kakaobutter-<br />

Äquivalenten (ISO 23275-2:2006)<br />

27107 2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

des Peroxidwertes – Potentiometrische<br />

Endpunktbetimmung (ISO<br />

27107:2008)<br />

Jew. deutsche Fassung der entspr.<br />

prEN ISO Ausgabe 2008<br />

Erscheinungsdatum jew.: 2008-07-07<br />

Einsprüche jew. bis 2008-09-07<br />

Wasserbeschaffenheit<br />

11348-1 2008-07 (2008-08) – Bestimmung<br />

der Hemmwirkung von Wasserproben<br />

auf die Lichtemission von Vibrio<br />

fischeri (Leuchtbakterientest) –<br />

11348-2<br />

Teil 1: Verfahren mit frisch gezüchteten<br />

Bakterien (ISO 11348-1:2007)<br />

2008-07 (2008-08) – Teil 2: Verfahren<br />

mit flüssig getrockneten Bakterien<br />

(ISO 11348-2:2007)<br />

11348-3 2008-07 (2008-08) – Teil 3: Verfahren<br />

mit gefriergetrockneten Bakterien<br />

(ISO 11348-3:2007)<br />

jew. deutsche Fassung der entspr.<br />

prEN ISO Ausgabe2008<br />

Jew. vorgesehen als Ersatz für die<br />

entspr. DIN EN ISO Ausgabe 1999-04<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-14<br />

Einsprüche bis 2008-09-14<br />

DIN ISO<br />

8589 2008-07 (2008-08) Sensorische<br />

Analyse – Allgemeiner Leitfaden für<br />

die Gestaltung von Prüfräumen (ISO<br />

8589:2007)<br />

Vorgesehen als Ersatz für DIN<br />

10962:1997-10<br />

Erscheinungsdatum: 2008-07-14<br />

Einsprüche bis 2008-11-14<br />

Mikrobiologie von Lebensmitteln und Futtermitteln<br />

16649-1 2008-07 (2008-08) – Horizontales<br />

Verfahren für die Zählung von β-Glucuronidase-positiven<br />

Escherichia<br />

coli – Teil 1: Koloniezählverfahren<br />

bei 44 °C mit Membranen und 5-<br />

Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid<br />

(ISO 16649-1:2001)<br />

16649-2 2008-07 (2008-08) – – Teil 2: Koloniezählverfahren<br />

bei 44 °C mit 5-<br />

Brom-4-Chlor-3-Indol-β-D-Glucuronid<br />

(ISO 16649-2:2001)<br />

16649-3 2008-08 (2008-08) – – Teil 3: MPN-<br />

Verfahren unter Verwendung von<br />

5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-β-D-Glucuronid<br />

Erscheinungsdatum jew. 2008-07-21<br />

Einsprüche jew. bis 2008-11-21<br />

EN ISO<br />

8586-2 2008-06 (2008-08) Sensorische<br />

Analyse – Allgemeiner Leitfaden für<br />

die Auswahl, Schulung und Überprüfung<br />

von Prüfpersonen – Teil 2: Sensoriker<br />

(ISO 8586-2:2008)<br />

prEN<br />

Pflanzliche Lebensmittel<br />

12393-1 2008-06 (2008-08) – Multiverfahren<br />

zur gaschromatographischen Bestimmung<br />

von Pestizidrückständen<br />

– Teil 1: Allgemeines<br />

12393-2 2008-06 (2008-08) – – Teil 2: Verfahren<br />

zur Extraktion und Reinigung<br />

12393-3 2008-06 (2008-08) – – Teil 3: Verfahren<br />

zur Bestimmung und Absicherung<br />

jew. vorgesehen als Ersatz für die<br />

entspr. EN Ausgabe 1998-10;<br />

jew. Ersatz für die entspr. prEN Ausgabe<br />

2007-03<br />

446 ı <strong>Recht</strong> Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Veranstaltungen Informationen<br />

15. bis 17. Oktober:<br />

CHILLVENTA 2008, in Nürnberg.<br />

Mit folgendem Fachangebot:<br />

Kältetechnik: Komponenten und Systeme für industrielle<br />

und gewerbliche Anwendungen, von<br />

Verdichtern, Wärmeübertragern und anderen<br />

Bauteilen, bis hin zu Kältemitteln, Kühlmöbeln,<br />

Kühlzellen, Verbundanlagen, Rückkühlern und<br />

Kühltürmen.<br />

Isoliertechnik: Das Spektrum reicht von Isolierungen<br />

für Rohre, Sammler oder Wärmeübertrager,<br />

über Spezialtüren und Bauteile, bis hin zu<br />

kompletten Kühlzellen, Kühlräumen oder Kühllagern<br />

für Anwendungen im Lebensmittelsektor und<br />

der Industrie. Ebenso im Fokus: Isoliertechnik für<br />

Reinraum-, Umwelt- und Klimatechnik und Schallisolierung.<br />

Raumlufttechnik: Das breite Spektrum der dezentralen<br />

Klimatechnik sowie Zentralklima- und Lüftungsanlagen<br />

zum Einsatz in Gebäuden und in der<br />

Prozesstechnik.<br />

Wärmepumpentechnik: Nutzung von Umgebungswärme<br />

für eine sparsame und zukunftsträchtige<br />

Wärmeerzeugung wie auch Wärmerückgewinnung<br />

und der gleichzeitigen Möglichkeit zur Kühlung.<br />

MSR-Technik/Automation: Zum effizienten und<br />

sicheren Einsatz von Kälte und Klima im Anlagenbau,<br />

in der Gebäudetechnik und zur Ausschöpfung<br />

aller technologischen Einsparpotenziale.<br />

Dienstleistungen für die Kälte-Klimabranche:<br />

Umfassendes Angebot der Aussteller, Planungsunterstützung,<br />

sparsamer und effizienter Umgang mit<br />

Energie, Contracting, Mietservice und vieles mehr.<br />

Fachforen und Symposien: Zu wichtigen Themen<br />

wie Energieeinsparung und Effizienz, erneuerbaren<br />

Energien, Fort-, Aus- und Weiterbildung, wirtschaftspolitischen<br />

Entwicklungen und Märkten.<br />

Information: NürnbergMesse GmbH, Messezentrum,<br />

D-90471 Nürnberg (Tel.: +49-911-8606-0;<br />

Fax: +49- 911-8606-8228<br />

18. bis 21. Oktober:<br />

südback, Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk,<br />

in Stuttgart.<br />

Information: Landesmesse Stuttgart GmbH,<br />

Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart (Tel.: +49-711-<br />

18560-0; Fax: +49-711-18560-2440; Website:<br />

www.messe-stuttgart.de/).<br />

21. Oktober:<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz von Verbraucherverpackungen<br />

– Cofresco Institute lädt zum internationalen<br />

Round Table an der Universität Wageningen.<br />

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen<br />

Jahre richtet das Cofresco Institute<br />

gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern im<br />

Herbst 2008 einen weiteren Round Table aus. Experten<br />

aus ganz Europa werden dieses Mal zum<br />

Thema “Sustainibility and Efficiency of Consumer<br />

Packaging” sprechen. Außer den Vorträgen wird<br />

erstmalig auch eine Führung durch das „Restaurant<br />

der Zukunft“, einem neuen Instrument zur Erforschung<br />

von Konsumverhalten, angeboten.<br />

Die Grundidee des Round Table ist die Diskussion<br />

der verschiedenen Aspekte rund um das Thema<br />

Verbraucherverpackungen. In diesem Jahr bilden<br />

Nachhaltigkeit und Effizienz die Schwerpunkte der<br />

Veranstaltung. Experten diskutieren die Frage,<br />

welchen Einfluss beides auf Verpackungen hat.<br />

Das Programm sieht Vorträge über Umweltschutz,<br />

Verpackungen für Convenience Food,<br />

verbraucherfreundliches Verpackungsdesign sowie<br />

Lebensmittelsicherheit vor. Redner sind u. a.<br />

Professor Stephane Desobry von ENSAIA (Frankreich),<br />

Professor Dr. Horst-Christian Langowski<br />

vom Fraunhofer IVV (Deutschland), Dr. Ulphard<br />

Thoden van Velzen von der Universität Wageningen<br />

(Niederlande) und Roland ten Klooster von<br />

der Universität Twente (Niederlande).<br />

Die anschließende Führung durch das „Restaurant<br />

der Zukunft“ ermöglicht Einblicke in die moderne<br />

Verbraucherforschung. Das „Ess-Labor“, eine Initiative<br />

des Universitäts- und Forschungszentrums<br />

Wageningen (Wageningen UR) in Kooperation mit<br />

Sodexo, Noldus IT und Kampri Group, wurde im<br />

Oktober 2007 eröffnet. Seitdem ist es nicht nur<br />

Universitätskantine, sondern auch Forschungseinrichtung,<br />

in der sich die Auswirkungen, die Veränderungen<br />

an der Präsentation von Produkten, an<br />

ihrer Verpackung, an Lichtverhältnissen oder dem<br />

Geruch auf das Verbraucherverhalten haben, untersuchen<br />

lassen.<br />

Nach dem offiziellen Teil findet ein gemütliches Gettogether<br />

statt, bei dem sich die Teilnehmer noch<br />

einmal über alle Themen austauschen können.<br />

Die Anmeldung für den Round Table ist bis zum<br />

30. September auf der Website möglich.<br />

Information: Cofresco Institute, c/o crossrelations<br />

GmbH, Angelika Frost (Tel.: +49-211-8827-36-48;<br />

E-mail: angelika.frost@crossrelations.de; Website:<br />

www.cofrescoinstitute.com).<br />

4. und 5. November<br />

2. Internationale Fresenius Konferenz „Novel<br />

Food“ , in Köln.<br />

Themen:<br />

Die neue Novel Food Verordnung:<br />

– Auf welche Neuerungen Sie sich einstellen müssen<br />

(Notifizierungsverfahren, Antragsverfahren,<br />

Zulassungsverfahren etc.)<br />

– Mehr Datenschutz für Erstanmelder?<br />

– Problematiken mit traditionellen Lebensmitteln<br />

aus Drittländern Dossiers – Erfahrungsberichte<br />

aus der Praxis:<br />

– Zeitbedarf und Kosten<br />

– Erstanmelder versus Nachahmer<br />

– Erstantrag abgelehnt – Chancen und Risiken<br />

des Zweitantrages<br />

Nanotechnologie:<br />

– Definition, Geltungsbereiche und Abgrenzungsproblematiken<br />

– Risikobewertung und Risikokommunikation.<br />

Vertreter der Europäischen Kommission, der Europäischen<br />

Behoerde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) und der Industrie (u.a. Cognis, Cantox)<br />

haben ihre Mitwirkung bereits bestätigt. Die Konferenz<br />

richtet sich an Führungskräfte aus den<br />

Bereichen Produktentwicklung, Registrierung, Regulatory<br />

Affairs, <strong>Recht</strong> und Marketing der Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie.<br />

Information: Die Akademie Fresenius GmbH, Alter<br />

Hellweg 46, D-44379 Dortmund (Tel.: 0231-<br />

75896-50; Fax: 0231-75896-53; E-Mail: info@<br />

akademie-fresenius.de; Website: www.akademiefresenius.de).<br />

9. bis 11. November:<br />

11th Karlsruhe Nutrition Congress: National Consumption<br />

Surveys – National Action Plans, in<br />

Karlsruhe.<br />

Information: Max Rubner-Institut, Haid-und-<br />

Neu-Straße 9, D-76131 Karlsruhe (Tel.: +49-721-<br />

6625-0, Fax: -721-6625-111; E-Mail: knc@mri.<br />

bund.de; Website: www.mri.bund.de).<br />

18. bis 21. November:<br />

PACK&MOVE, Schweizer Fachmesse für integrierte<br />

Logistiklösungen und Verpackungstechnik,<br />

in Basel.<br />

Zielgruppe: Anbieter von Intralogistik, Förder- und<br />

Lagertechnik, Staplern, Flurfördermitteln, Verpackungstechnik,<br />

Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungstechnik,<br />

Extralogistik oder Transportwesen.<br />

Aussteller: u. a. Pharma und Chemie, Lebensmittel<br />

und Getränke, Fertigungstechnik, E-Commerce<br />

und Versandhandel.<br />

Ab September bietet die PACK&MOVE einen neuen<br />

Service: packmove24, die <strong>Online</strong>-Plattform für<br />

Aussteller, Besucher und Medien.<br />

Information. Roger Kaufmann, Messeleiter<br />

PACK&MOVE, Tel.: +41-58-206-2233, Fax: +41-<br />

58-206-2189, E-Mail: roger.kaufmann@messe.ch,<br />

Website: www.packmove.ch.<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Informationen ı 447


DGF:<br />

18. bis 20. November:<br />

oil & fats, Internationale Fachmesse für die Herstellung<br />

und Weiterverarbeitung von Ölen und Fetten<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen, in München.<br />

Im Rahmen der Messe „oils+fats“ bietet die<br />

Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft zwei<br />

deutschsprachige Fortbildungskurse an:<br />

18. November: Stabilisierung von Lipiden in Lebensmitteln,<br />

Leitung: Prof. Karin Schwarz, Universität<br />

Kiel<br />

20. November: Modifizierung von Fetten und<br />

Ölen, Leitung: Prof. Thomas Willner, Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften, Hamburg<br />

In der Teilnahmegebühr ist der Messeeintritt bereits<br />

enthalten.<br />

Das Programm und die Anmeldung finden Sie<br />

unter www.dgfett.de/meetings/muenchen08/<br />

index.htm, Informationen zur Messe finden Sie<br />

unter www.oils-and-fats.com/link/de/16331430.<br />

DLG:<br />

8. Oktober:<br />

DLG-Forum Getränke: „Gesund, sicher und mehr<br />

– Ideen für den Erfolg“, in Bad Soden.<br />

Fachtagung im Rahmen der DLG-Lebensmitteltage<br />

in Frankfurt am Main und Bad Soden. Unter dem<br />

Titel „Geschmackvolles Konzept – gesunder Erfolg“<br />

stellt Inga Koster, Geschäftsführerin Marketing<br />

von True fruits (Bonn), das Erfolgsrezept von True<br />

fruits vor. Einen Überblick innovativer Lösungen für<br />

moderne und fruchtige Milchprodukte gibt Lothar<br />

Krause, Executive Director Food, Döhler Gruppe<br />

(Darmstadt), in seinem Vortrag „Vom Kundenwunsch<br />

zum Wunschprodukt“. Dipl. oec. troph.<br />

Günter Wagner, Vorstandsmitglied Institut für<br />

Sporternährung (Bad Nauheim), benennt abschließend<br />

Kriterien innovativer Getränkekonzepte, die<br />

sich unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen<br />

und gesundheitlichen Gesichtspunkten ergeben.<br />

8. und 9. Oktober:<br />

DLG-Lebensmitteltage, in Frankfurt/Main und<br />

Bad Soden.<br />

Die DLG veranstaltet 2008 zum dritten Mal ihre<br />

Lebensmitteltage in Frankfurt am Main und in Bad<br />

Soden. Das Zukunfts- und Diskussionsforum der<br />

Lebensmittelbranche kann auch in diesem Jahr<br />

ein Fachprogramm mit hochkarätigen Referenten<br />

aus Ernährungswirtschaft, Wissenschaft, Kommunikation<br />

sowie Trendforschung vorweisen.<br />

Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung wird<br />

die große Vortragstagung am Donnerstag, dem<br />

9. Oktober 2008, sein. Unter dem Generalthema<br />

„Profil durch Verantwortung – Die neue Rolle der<br />

Lebensmittelhersteller“ werden die in der Branche<br />

intensiv diskutierten Fragen rund um das Thema<br />

Vertrauensmarkt Lebensmittel behandelt. Das<br />

Gesamtprogramm ist unter www.DLG.org/Lebensmitteltage<br />

abrufbar.<br />

9. Oktober:<br />

DLG-Forum Food-Kommunikation: Erfolgreiche<br />

Kommunikation für veränderte Märkte, in Bad<br />

Soden.<br />

Neue Konzepte gefragt – Fachtagung im Rahmen<br />

der DLG-Lebensmitteltage. Die Gesellschaft und mit<br />

ihr das Konsumverhalten sind einem starken Wandlungsprozess<br />

unterworfen. Neue Lebensstile verändern<br />

die Ernährungsweisen, Informationen über<br />

und rund um Lebensmittel werden immer wichtiger.<br />

Food-Trends erweisen sich als wichtige Indikatoren<br />

für gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Die<br />

Kommunikation über Lebensmittel vernetzt sich<br />

dabei immer stärker mit allgemeinen gesellschaftlichen<br />

Diskursen. Wie begegnet man aber einem zunehmend<br />

kritischer werdenden Verbraucher, dessen<br />

Informationshunger genauso schnell wächst, wie<br />

seine Bedürfnisse an seine Ernährung komplexer<br />

werden? In immer kürzeren Zeiträumen sind Lebensmittelhersteller<br />

gezwungen zu hinterfragen,<br />

wie, wo, was und mit welchen Botschaften kommuniziert<br />

wird. Neue Kommunikationsstrategien<br />

ersetzen angesichts dieser Entwicklung traditionelle<br />

Methoden, wenn es um die Frage geht, wie man mit<br />

kritischen Konsumenten in Kontakt treten sollte.<br />

Information: Deutsche Landwirtschafts-Gellschaft<br />

e.V. (DLG), Eschborner Landstr. 122, D-60489<br />

Frankfurt/ Main (Tel.: 069-24788-0; Fax: 069-<br />

24788-100; E-Mail: info@dlg-frankfurt.de; Website:<br />

www.dlg-frankfurt.de).<br />

GDCh:<br />

5. November:<br />

REACH – Registrierung, in Frankfurt/Main.<br />

Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Zellner.<br />

Highlights:<br />

– Umsetzung der Registrierung (2. Phase der RE-<br />

ACH-Verordnung)<br />

– Datenanforderungen<br />

– Arbeitsplatz- und Umweltexposition<br />

– Studienmonitoring / Teststrategien<br />

– <strong>Recht</strong>liche Aspekte in Konsortien<br />

Anmeldung: http://www.gdch.de/vas/fortbildung/<br />

kurse/fortbildung2008.htm#4935.<br />

13. und 14. November:<br />

REACH – Intelligente Teststrategien zur Prüfung<br />

der Chemikaliensicherheit, in Leipzig.<br />

Leitung: Prof. Dr. Gerrit Schüürmann.<br />

Gegenstand des Kurses sind intelligente Strategien<br />

für die Stoffbewertung, welche unter Einbeziehung<br />

alternativer und computerbasierter Methoden die<br />

Entwicklung maßgeschneiderter risikoorientierter<br />

Prüfprogramme und damit eine Umsetzung der<br />

neuen REACH-Anforderungen unter optimiertem<br />

Ressourceneinsatz ermöglichen.<br />

Anmeldung: www.gdch.de/vas/fortbildung/kurse/<br />

fortbildung2008.htm#4931.<br />

Information: GDCh, Abteilung Tagungen und Fortbildung,<br />

Postfach 900440, D-60444 Frankfurt am<br />

Main (Tel.: 069-7917-360/-366/-358; Fax: 069-<br />

7917-475; E-Mail: fg@gdch.de; Internet: www.<br />

gdch.de).<br />

Innoform Coaching:<br />

8. und 9. Oktober:<br />

Workshop: Folien- und Verpackungsprüfung für<br />

Einsteiger, in Eppertshausen.<br />

Ein-/Aufsteiger in der Folienbranche erhalten einen<br />

praxisbezogenen Überblick über unterschiedliche<br />

Folienprüfungen sowie deren Aussagekraft<br />

für Folienanwendungen. Dieser Einsteigerkursus<br />

zielt auf einen fundierten Überblick üblicher Folienprüfmethoden<br />

und kann als Vorbildung für unseren<br />

Workshop „Mechanische Folienprüfungen“<br />

in Oldenburg beschrieben werden. Insbesondere<br />

Mitarbeitern bei Lebensmittelherstellern oder anderen<br />

Folienanwendern erhalten einen Einblick in<br />

die Tücken der Folienprüfungen.<br />

14. und 15. Oktober:<br />

Seminar: Grundlagen der Kunststoff-Verpackungsfolien,<br />

in Osnabrück.<br />

Die Veranstaltung richtet sich an Ein- und Aufsteiger<br />

aus der herstellenden, verarbeitenden sowie<br />

abpackenden Folienindustrie, die ihr Grundwissen<br />

in der Folientechnologie auffrischen und erweitern<br />

möchten. Orientierend an der Gliederung<br />

des Fachbuches Kunststoff-Folien, Hanser Verlag,<br />

wird in einer Art Crash-Kurs Kunststoff-Verpackungsfolien-Technologie<br />

erläutert. Der Schwerpunkt<br />

liegt auf fundierten Grundlagen. Ausgehend<br />

vom Polymer werden die wichtigsten Kunststoffe,<br />

die für Folienverpackungen verwendet werden,<br />

erläutert. Anschließend werden die Herstellung,<br />

typische Folieneigenschaften, Folienprüfungen<br />

sowie Folienverarbeitung besprochen. Mit Beispielen<br />

aus der Lebensmittelverpackung werden<br />

die Eigenschaften verschiedener Folien praxisnah<br />

dargestellt.<br />

22. und 23. Oktober:<br />

Seminar: Wechselwirkung zwischen Füllgut (Lebensmitteln,<br />

Kosmetika & Pharmazeutika) und<br />

Verpackung, in München.<br />

Dieses Seminar richtet sich an Qualitätsmanagement-<br />

und Entwicklungsverantwortliche von Lebensmittel-,<br />

Pharma und Kosmetikherstellern<br />

sowie Verpackungsherstellern, die in der Praxis<br />

für die Entwicklung von Verpackungslösungen der<br />

verpackten Produkte verantwortlich sind und Themen<br />

wie: Migration & Permeation, Barriere Extractables<br />

& Leachables Wechselwirkung gezielt nutzen<br />

bearbeiten und im Reklamationsfall bewerten<br />

möchten. Zunächst wird die aktuelle Wissensbasis<br />

vermittelt und es werden Tipps für die Umsetzung<br />

in den Betrieben gegeben. Viele nützliche Unterlagen<br />

und Tools werden besprochen und in Übungen<br />

vertieft. Durch ausreichend Zeit für Diskussionen<br />

stellt dieses Seminar zusätzlich ein ideales Forum<br />

zum Gedankenaustausch bzgl. Umsetzung in der<br />

448 ı Informationen Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Qualitätssicherung und Entwicklung verpackter<br />

Produkte dar.<br />

Information: Innoform Coaching, Stüvestr. 25,<br />

D-49205 Hasbergen (Tel.: +49-5405-9996-88;<br />

Fax: +49-5405-9996-89; E-Mail: coaching@innoform.de;<br />

Website: www.inno-meeting.de).<br />

Klinkner & Partner GmbH:<br />

28. und 29. Oktober:<br />

LIMS-Forum 2008, in Mannheim-Ladenburg.<br />

Um den speziellen Anforderungen an die Datenverarbeitung<br />

in chemischen, physikalischen, biologischen<br />

oder medizinischen Laboratorien gerecht<br />

zu werden, werden in dieser Branche ganz<br />

spezifische Software-Lösungen eingesetzt. Diese<br />

Labor-Informations-Management-Systeme (LIMS)<br />

müssen den gesamten Prozess von der Registrierung<br />

des Probeneingangs über die Analysen,<br />

Kontrollen und Begleitung bis zur wirtschaftlichen<br />

Auswertung der Untersuchung als lückenlose Prozesskette<br />

abbilden können. Zusätzliche Module<br />

müssen die Anbindung von Analyse-Hardware<br />

oder von ERP-Systemen, Controllingsoftware<br />

oder Datensicherungsinfrastruktur an die Datenbank<br />

des LIMS ermöglichen. Hierfür stehen viele<br />

standardisierte Software-Systeme von namhaften<br />

Anbietern zur Verfügung, wodurch sich mittlerweile<br />

auch die individuelle Anpassung mit wenig<br />

Aufwand realisieren lässt.<br />

Die aktuellen Trends erfahren Sie auf dem LIMS-<br />

Forum 2008. Alljährlich treffen sich dort Laborleiter,<br />

Systemmanager, IT- und Qualitätsbeauftragte<br />

aus Unternehmen und Laboratorien, die ein LIMS<br />

einführen, modifizieren oder ablösen möchten, um<br />

sich eingehend über neue Trends in der Labor-IT<br />

zu informieren. An zwei Veranstaltungstagen können<br />

die Teilnehmer von Fach- und Anwendervorträgen<br />

profitieren und sich mit Referenten und<br />

Ausstellern über den aktuellen Stand der Technik<br />

austauschen. Unter anderem erfahren sie dort<br />

Neuigkeiten zu Implementierung, Anbindung von<br />

Geräten und Warenwirtschaftssystemen, Wissensmanagement<br />

mittels LIMS, aber auch zur Verbesserung<br />

von Effizienz und Wirtschaftlichkeit durch<br />

IT-Unterstützung.<br />

Auf dem LIMS-Forum 2008 sind 14 der führenden<br />

LIMS-Anbieter als Aussteller vertreten. Für<br />

Einsteiger in die Thematik „Laborinformationsmanagementsystem“<br />

wird von der Klinkner & Partner<br />

GmbH am Vortag eine Einführungsveranstaltung<br />

angeboten.<br />

10. und 11. November:<br />

Chromatografie Tage 2008, in Saarbrücken.<br />

An zwei Seminartagen wird den Teilnehmern<br />

die Möglichkeit geboten, sich in Vorträgen und<br />

Workshops ausführlich über die LC-MS-Technologie<br />

sowie den aktuellen Stand von Technik und<br />

Anwendungsmöglichkeiten zu informieren und<br />

auszutauschen. Bekannte Referenten aus den Ge-<br />

bieten der Protein-, Rückstands-, Lebensmittelund<br />

Bioanalytik sowie der klinischen Analytik und<br />

Pharmaforschung werden über ihre Erfahrungen<br />

berichten und zum intensiven Dialog bereitstehen.<br />

Die Teilnehmer erhalten von der Klinkner<br />

& Partner GmbH eine neutrale Markt- und Produktübersicht<br />

und haben die Gelegenheit, sich an<br />

den Ausstellerständen namhafter Anbieter über<br />

LC-MS-Geräte, Zubehör und Reagenzien sowie<br />

neuste Innovationen zu informieren. Die Chromatografie<br />

Tage 2008 bieten die einmalige und<br />

effektive Möglichkeit, sich gezielt einen aktuellen<br />

Marktüberblick gängiger LC-MS-Systeme zu verschaffen,<br />

eine Vorauswahl zu treffen, Detailfragen<br />

direkt mit den Anbietern zu diskutieren und sich<br />

mit anderen Anwendern sowie den Referenten und<br />

Moderatoren der Veranstaltung auszutauschen.<br />

Nähere Informationen zu den behandelten Themen,<br />

zu Referenten und Ausstellern entnehmen<br />

Sie bitte dem Programm, welches Sie unter folgenden<br />

Adressen finden:<br />

Information: Klinkner & Partner GmbH, Wilhelm-<br />

Heinrich-Str. 16, D-66117 Saarbrücken (Tel.: +49-<br />

681-982-10-14; Fax: +49-681-982-10-25; Website:<br />

www.klinkner.de).<br />

Seminar „UnternehmerEnergie“<br />

Erfolgreiches Management-Modell für strategische<br />

Unternehmensführung und persönliche Planung<br />

Das Unternehmerdasein ist wie ein Wasserfall:<br />

Riesige, oft chaotische Kraftpotentiale, die aber,<br />

sobald sie in die richtigen Bahnen gelenkt sind,<br />

unendlich große, nutzbringende Energien und<br />

enorme Wirkungen entfalten können. Das 4-<br />

Tage-Seminar UnternehmerEnergie ist deshalb<br />

auch das Kern-Lehrwerk des Schmidt Collegs<br />

und somit zentrales Element im „Netzwerk des<br />

Erfolges“.<br />

In der praktischen Anwendung tausendfach bewährt,<br />

funktioniert das Modell in allen Größenordnungen:<br />

Vom 1-Mann-Freiberufler bis zum Großindustrieunternehmen.<br />

Ziel von UnternehmerEnergie<br />

ist die Schaffung, Bündelung und effiziente Nutzung<br />

unternehmerischer Energien für mehr Unternehmenserfolg.<br />

Strategisches Management heißt,<br />

sich auf die vier wesentlichen unternehmerischen<br />

Aufgaben zu konzentrieren:<br />

1. Ziele finden<br />

Finden und Beschreiben der kurz-, mittel- und<br />

langfristigen Unternehmensziele: Strategisches Management<br />

ist „zielorientiertes Verhalten, das eine<br />

im Ziel festgelegte Wirkung hat“. Konsequentes<br />

Hinführen zu den klar definierten Unternehmenszielen,<br />

sinnvolle Delegation der Aufgaben im Betrieb,<br />

Harmonisierung der Arbeitsabläufe – darin besteht<br />

die Kunst der Unternehmensführung.<br />

2. Strategische Zielplanung<br />

Mit Strategie das Unternehmen so führen, dass<br />

die Ziele mit dem geringsten materiellen Aufwand<br />

erreicht werden: Stellen Sie sich selbst einmal die<br />

Fragen: Welche Werte und welchen Nutzen bietet<br />

das Unternehmen mit seinen Produkten und/oder<br />

Dienstleistungen? Orientiert sich das Unternehmensziel<br />

auch am Wohl der Mitarbeiter? Welche<br />

Stellung soll das Unternehmen in zehn Jahren am<br />

Markt einnehmen?<br />

3. Mitarbeiter auswählen und führen<br />

Die Auswahl, Führung und Motivation der dazu<br />

nötigen Mitarbeiter: Durch die Mitarbeiter wird<br />

die Einzigartigkeit eines Unternehmens gelebt<br />

und nach außen getragen. Doch ein echtes Team<br />

entsteht nur durch transparente Ziele und eine<br />

gemeinsame Strategie. UnternehmerEnergie vermittelt,<br />

wie Mitarbeiter so ausgesucht, geführt und<br />

motiviert werden, damit sie Bestleistungen ins Unternehmen<br />

einbringen.<br />

4. Kontrollieren, überprüfen, steigern – Erfolg<br />

sichern<br />

Kontinuierliches Überprüfen, ob die gesetzten<br />

Ziele erreicht werden: Angesichts immer enger<br />

werdender Märkte ist besonders für die Zukunft<br />

ein wirksames Controlling als Mittel zur Qualitätssicherung<br />

und -steigerung unerlässlich.<br />

Das Seminar UnternehmerEnergie liefert keine Patentrezepte.<br />

Stattdessen entwickeln die Teilnehmer<br />

ihre eigene Erfolgsstrategie, die perfekt zur eigenen<br />

Unternehmerpersönlichkeit und zum Unternehmen<br />

passt.<br />

Weitere Infos erhalten Sie unter www.schmidtcolleg.de<br />

oder per E-Mail info@schmidtcolleg.de<br />

sowie bei SchmidtColleg GmbH & Co. KG, Stöhrstraße<br />

19, D-96317 Kronach (Tel.: 09261-9628-0).<br />

Termine<br />

24.09.2008 bis 27.09.2008 (Wernberg, Burg<br />

Wernberg)<br />

21.10.2008 bis 24.10.2008 (Iserlohn, Hotel Vierjahreszeiten)<br />

12.11.2008 bis 15.11.2008 (Nürnberg, Schindlerhof)<br />

09.12.2008 bis 12.12.2008 (Wernberg, Burg<br />

Wernberg)<br />

11. bis 15. Mai 2009<br />

ACHEMA 2009<br />

Internationaler Ausstellungskongress für Chemische<br />

Technik, Umweltschutz und Biotechnologie,<br />

in Frankfurt am Main.<br />

Weltweiter Technologiegipfel der Prozessindustrie<br />

mit ca. 4 000 Aussteller aus allen Kontinenten,<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Informationen ı 449


180 000 Teilnehmer aus 100 Ländern und 30 000<br />

Führungskräfte der ersten beiden Unternehmensebenen.<br />

Die Prozessindustrie – die chemische<br />

Industrie, die Biotechnologie, die pharmazeutische<br />

und die Nahrungsmittelindustrie sowie die<br />

Umwelttechnik, die Werkstofftechnik und die Energieerzeugung<br />

– steht immer wieder vor neuen<br />

Herausforderungen, die nur im Zusammenspiel<br />

Ausbildung zum Kantonschemiker, Qualitätsmanager<br />

(MAS) und zum Auditoren, Inspektoren, Laborleiter,<br />

Produktionsleiter (UP)<br />

Neuer Studiengang in der Schweiz ab Herbst 2008<br />

(BAG/Schweiz) Die Ausbildung der Kantonschemiker<br />

soll in Zukunft durch ein zweistufiges<br />

universitäres Nachdiplomstudium auf modularer<br />

Grundlage abgelöst werden. Der Studiengang,<br />

der sich zurzeit in Ausarbeitung befindet, ist<br />

berufsbegleitend und soll im Herbst 2008 beginnen.<br />

Er wird mit einem universitären Titel der<br />

Universität Basel zertifiziert werden.<br />

Auf Initiative des Bundesamtes für Gesundheit<br />

(BAG) wurde in Zusammenarbeit mit dem Verband<br />

der Kantonschemiker der Schweiz (VKCS) eine<br />

Projektorganisation ins Leben gerufen, um ein<br />

neues Berufsbild des Schweizerischen Kantonschemikers<br />

zu erarbeiten, das den europäischen<br />

Anforderungen für leitende Funktionen der amtlichen<br />

Lebensmittelkontrolle und der Qualitätssicherung<br />

im „food“- und „non-food“-Bereich<br />

angepasst werden soll. Die Ausbildung der Kantonschemiker,<br />

die bisher in der Schweiz durch das<br />

BAG in Zusammenarbeit mit den kantonalen Laboratorien<br />

durchgeführt wurde, soll nun durch ein<br />

zweistufiges universitäres Nachdiplomstudium auf<br />

der Disziplinen zu lösen sind. Viele Unternehmen<br />

werden die Gelegenheit nutzen, um auf der<br />

ACHEMA ihre Innovationen und Techniktrends zu<br />

präsentieren.<br />

Neue Technologien sichern gute Zukunftsaussichten<br />

für die Branche<br />

Die ACHEMA ist der Treffpunkt für das komplette<br />

„Who is Who“ der Unternehmens- und Forschungslandschaft<br />

der Prozessindustrie. Sie ist<br />

der internationale Branchentreff mit einem konkurrenzlos<br />

umfangreichen Technologieangebot. Auch<br />

Umweltschutz und Biotechnik zeigen als integrale<br />

Querschnittsthemen der ACHEMA die Bandbreite<br />

technischer Problemlösungen<br />

ACHEMA-Kongress – Experten, Führungskräfte<br />

und Anwender im Dialog<br />

Das Kongressprogramm umfasst mehr als 900 Vorträge<br />

und ist neben dem Ausstellungsgeschehen<br />

der zweite Eckpfeiler der ACHEMA. Zahlreiche Sonder-<br />

und Gastveranstaltungen, Podiumsdiskussionen,<br />

Expertenrunden und Plenarvorträge spiegeln<br />

die ganze Vielfalt der Prozesstechnik wider. Parallel<br />

zum Ausstellungsbereich umfasst der ACHEMA-<br />

modularer Grundlage abgelöst werden. Beteiligt an<br />

der Ausarbeitung dieser zukünftigen Ausbildung in<br />

„Food Safety“ sind die ETH Zürich, die Universität<br />

Basel und die Fachhochschule HES-Valais in Sion<br />

sowie weitere Institutionen. “Leading House” ist<br />

das Advanced Study Centre der Universität Basel.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen gibt das<br />

BAG vor. Geplant ist ein in Modulen und gemäß<br />

dem Bologna-Modell aufgebauter zweistufiger<br />

Studiengang, der in einer ersten Stufe (ein Jahr) zu<br />

einer Leitungsfunktion für mittleres Kader (Auditoren,<br />

Inspektoren, Laborleiter, Produktionsleiter)<br />

und in einer zweiten Stufe (ein Jahr) für oberes Kader<br />

(Kantonschemiker, Qualitätsmanager) befähigen<br />

soll. Der Studiengang ist berufsbegleitend und<br />

beginnt erstmals im Herbst 2008. Er wird für beide<br />

Stufen mit einem universitären Titel der Universität<br />

Basel zertifiziert werden („University Professional<br />

in Food Safety“ für die erste bzw. „Master of Advanced<br />

Studies in Food Safety Management“ für<br />

die zweite Stufe).<br />

[…] Start des Studiengangs ist für Herbst 2008<br />

vorgesehen. Dauer des gesamten Studiums: vier<br />

Semester (je zwei Semester). Der Studiengang ist<br />

nach den Prinzipien des Bologna-Modelles aufgebaut,<br />

Leistungsnachweise werden jeweils für die<br />

einzelnen Module erbracht und gemäß Bologna-<br />

Modell in ECTS-Kreditpunkten gemessen.<br />

Kongress das vollständige Spektrum der Prozesstechnik<br />

und ergänzt die klassischen Aspekte durch<br />

spezielle, besonders aktuelle Vortragsreihen.<br />

Sonderschau: Innovative Konzepte für den Umgang<br />

mit Ressourcen<br />

Zukunftsorientierte Teilgebiete aus dem Umfeld<br />

der Prozessindustrie sind seit jeher Gegenstand<br />

der ACHEMA-Sonderschau. Mit dem Thema „Chemie<br />

und Biotechnologie regenerativer Rohstoffe<br />

und Energieträger“ greift die ACHEMA 2009 die<br />

weithin steigende Bedeutung der stofflichen und<br />

energetischen Nutzung nicht-fossiler Ressourcen<br />

auf. Neben der gesamten industriellen („weißen“)<br />

Biotechnologie wird die Sonderschau auch Bioraffinerien<br />

und Anlagen zur Herstellung von Biokraftstoffen<br />

oder Biogas umfassen sowie Biokunststoffe<br />

und -komposite. Die Photovoltaik, solarchemische<br />

Prozesse und nicht zuletzt thermische und<br />

chemische Verfahren werden im Themenspektrum<br />

der Sonderschau ebenfalls vertreten sein.<br />

Alle Informationen und Service für Aussteller und<br />

Besucher unter www.achema.de.<br />

Informationen<br />

Zutrittsbedingungen<br />

Als akademischen Abschluss wird ein Diplom oder<br />

ein Master in einem der unten angeführten Grundstudien<br />

(Uni oder FH) anerkannt. In Ausnahmefällen<br />

können Kandidaten/innen mit mehrjähriger umfassender<br />

Berufserfahrung und überdurchschnittlichem<br />

Fachwissen sowie zwei Empfehlungsschreiben ohne<br />

akademischen Erstabschluss aufgenommen werden<br />

(spezifische Berufserfahrung: 5 Jahre).<br />

Der Nachweis der absolvierten Grundstudien oder<br />

äquivalenter Kompetenzen kann erbracht werden<br />

durch ein schweizerisches oder europäisches<br />

Hochschuldiplom in:<br />

Lebensmittelchemie/Lebensmittelingenieur-<br />

Wissenschaften (spezifische Berufserfahrung:<br />

2 Jahre)<br />

Veterinär-Medizin (spezifische Berufserfahrung:<br />

2 Jahre)<br />

Pharmazie (spezifische Berufserfahrung:<br />

3 Jahre)<br />

Naturwissenschaften mit Chemie oder Biochemie<br />

als Prüfungsfach (spezifische Berufserfahrung:<br />

3 Jahre).<br />

Informationen dazu unter www.bag.admin.ch und<br />

www.postgraduate-basel.ch.<br />

Über den aktuellen Stand der Dinge berichtet auf<br />

dem 37. Deutschen Lebensmittelchemikertag in<br />

450 ı Informationen Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Kaiserslautern am 10. September 2008 R. Charrière<br />

aus Bern im Vortrag „Neuausrichtung der Lebensmittelchemikerausbildung<br />

in der Schweiz“.<br />

Hochschule Niederrhein<br />

Start des neuen Masterstudiengangs Ernährungs-<br />

und Lebensmittelwissenschaften<br />

Einen in dieser Fächerkombination in Deutschland<br />

einzigartigen Masterstudiengang Ernährungs- und<br />

Lebensmittelwissenschaften startet die Hochschule<br />

Niederrhein zum kommenden Wintersemester<br />

in Mönchengladbach. Gewählt werden können<br />

die Schwerpunkte Ernährung und Gesundheit<br />

oder Management der Lebensmittelverarbeitung.<br />

Das Studium dauert vier Semester und schließt<br />

mit dem Master of Science ab. Dieser international<br />

be- und anerkannte Studienabschluss qualifiziert<br />

die Absolventen, einen akademischen Werdegang<br />

einzuschlagen sowie Führungspositionen in der<br />

Ernährungs- und Lebensmittelindustrie oder Aufgaben<br />

im höheren öffentlichen Dienst zu übernehmen.<br />

Eingehend auf die permanenten Veränderungen<br />

und Entwicklungen im Ernährungs- und<br />

Lebensmittelsektor werden hier Fachkompetenzen<br />

u. a. in den Bereichen Ernährungstrends, Ernährungsmedizin,<br />

Bewegung und Gesundheit, Public<br />

Health Nutrition, Mensch und Umwelt, Unternehmensführung,<br />

Lebensmittelsicherheit, Qualitätsmanagement<br />

sowie Lebensmitteltechnologie,<br />

-produktion und -entwicklung vermittelt. Besonderer<br />

Wert wird auf die Mitarbeit an Projekten,<br />

auch in der angewandten Forschung, gelegt. Das<br />

Weiterbildungsangebot richtet sich an Bachelor-<br />

oder Diplomabsolventen aus den Bereichen<br />

Oecotrophologie, Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften<br />

sowie fachverwandten Gebieten.<br />

Nähere Informationen unter www.hs-niederrhein.<br />

de/fb05. Bewerbungen sind derzeit noch beim<br />

Studierendenbüro der Hochschule Niederrhein,<br />

Reinarzstr. 49, D-7805 Krefeld, möglich.<br />

Information: Dipl.-Oecotroph. Nina Jerrentrup, Fachbereich<br />

Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein,<br />

Tel.: +49-2161-186-5392, Fax: +49-2161-186-<br />

5314, Email Nina.Jerrentrup@hs-niederrhein.de.<br />

Wissenschaft<br />

<strong>Online</strong>-Zugang zu Forschungsergebnissen<br />

Die EU-Kommission hat ein <strong>Online</strong>-Pilotprojekt<br />

für den besseren Zugang zu den Ergebnissen<br />

EU-finanzierter Forschung lanciert. Dies soll der<br />

Innovation Impulse verleihen, wissenschaftliche<br />

Entdeckungen voranbringen und die Entwicklung<br />

einer wissensbasierten Wirtschaft unterstützen.<br />

Um die Wirkung der EU-Investitionen in Höhe von<br />

50 Milliarden € in Forschung und Entwicklung für<br />

den Zeitraum 2007 bis 2013 zu verstärken, sollen<br />

die Forschungsergebnisse möglichst weit und ef-<br />

fektiv verbreitet werden. Das Pilotprojekt ermöglicht<br />

nach einer Sperrfrist zwischen sechs und<br />

12 Monaten einen uneingeschränkten <strong>Online</strong>-<br />

Zugang zu den Ergebnissen EU-finanzierter Forschung.<br />

„Ein einfacher und entgeltfreier Zugang zu den aktuellsten<br />

Erkenntnissen in strategischen Bereichen<br />

ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

EU in der Forschung. Dieses Open Access-Pilotprojekt<br />

ist ein wichtiger Schritt für die Verwirklichung<br />

der „fünften Freiheit“, d.h. dem freien Verkehr<br />

von Wissen in den Mit gliedstaaten, auf Ebene<br />

der Forscher und der Unternehmen und in der<br />

breiten Öffentlichkeit,“ so Janez Potoènik, EU-Kommissar<br />

für Wissenschaft und Forschung. „Darüber<br />

hinaus erhalten die Bürger auf diese Weise einen<br />

angemessenen Gegenwert für die Finanzierung der<br />

Forschung durch EU-Gelder.“<br />

„Die rasante Entwicklung der Digitaltechnologien<br />

bietet den Forschern bisher ungeahnte Möglichkeiten<br />

für einen zeitnahen und effizienten Informationsaustausch.<br />

Unser neues Pilotprojekt wird<br />

sich diese Potenziale zunutze machen und es Forschern,<br />

Unternehmern und politischen Entscheidungsträgern<br />

durch Ermöglichung des Zugangs zu<br />

den neuesten Forschungsergebnissen erleichtern,<br />

Lösungsansätze für globale Herausforderungen<br />

wie den Klimawandel zu entwickeln,“ so Viviane<br />

Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft<br />

und Medien. „Vor allem begrüße ich es,<br />

dass wissenschaftliche Verleger jetzt allmählich<br />

neue Verbreitungsmodelle annehmen und gemeinsam<br />

mit den Forschern auf die Verwirklichung des<br />

Open Access hinarbeiten. Sie haben der Kommission<br />

in diesen Bereichen wertvolle Unterstützung<br />

bei der Vorbereitung des Pilotprojekts geleistet.<br />

Auf diese Weise kann eine für alle Beteiligten nützliche<br />

Koexistenz erreicht werden, die einerseits<br />

eine optimale Wirkung des Open Access für die<br />

öffentlich finanzierte Forschung gewährleistet und<br />

andererseits Raum für privat finanzierte Geschäftsmodelle<br />

im Bereich des Verlagswesens lässt.“<br />

Das Open Access-Pilotprojekt der EU-Kommission<br />

soll bis zum Ende des siebten Forschungsrahmenprogramms<br />

der EU (RP7) für den Zeitraum<br />

2007–2013 laufen. Empfänger von Zuschüssen<br />

werden gehalten sein, von Fachkollegen geprüfte<br />

Forschungsartikel oder Endfassungen von Manuskripten<br />

zu ihren RP7-Projekten in ein <strong>Online</strong>-<br />

Archiv einzustellen. Das Pilotprojekt wird sich auf<br />

etwa 20 Prozent des RP7-Budgets in Bereichen<br />

wie Gesundheit, Energie, Umwelt, Sozialwissenschaften<br />

sowie Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

erstrecken. Der offene Zugang zu<br />

Forschungsartikeln, die zuvor über Abonnements<br />

zugänglich waren, kann dazu beitragen, die Wirkung<br />

der EU-Investitionen zu verstärken und Verluste<br />

an Zeit und wertvollen Ressourcen sowie<br />

Doppelforschung zu vermeiden. Auch kleine und<br />

mittlere Unternehmen können von einem besseren<br />

Zugang zu den aktuellsten Forschungsentwicklungen<br />

profitieren.<br />

Mehr Information zu diesem Thema finden Sie im<br />

Internet unter<br />

http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?<br />

reference=IP/08/1262&format=HTML&aged=0&<br />

language=DE&guiLanguage=en.<br />

Einzelheiten zum Pilotprojekt „Open Access“ werden<br />

im September 2008 auf den Seiten der EU-<br />

Kommission unter http://ec.europa.eu/research/<br />

science-society/index.cfm?fuseaction=public.<br />

topic&id=1680 verfügbar sein.<br />

Bio-Produkte<br />

Internationale DLG-Qualitätsprüfung 2008<br />

Spezial-Test für Lebensmittel aus ökologischem<br />

Anbau<br />

(DLG) Das Testzentrum Lebensmittel der DLG<br />

(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat<br />

jetzt seine Internationale Qualitätsprüfung für<br />

Bio-Produkte 2008 ausgeschrieben. Die Prüfung<br />

ist Deutschlands führender Spezial-Test für Lebensmittel<br />

aus ökologischem Anbau. Erfahrene<br />

Bio-Experten beurteilen die Produkte hinsichtlich<br />

ihrer sensorischen Qualität. Weitere produktspezifische<br />

Laboranalysen ergänzen die Tests. Seit<br />

ihrer Premiere verzeichnet die DLG-Prüfung<br />

wachsende Teilnehmerzahlen. Im letzten Jahr<br />

wurden rund 900 Produkte getestet. Lebensmittel,<br />

die die DLG-Tests bestehen, erhalten die<br />

Auszeichnung „DLG-prämiert“ in Gold, Silber<br />

oder Bronze. Anmeldeschluss für die Internationale<br />

DLG-Qualitätsprüfung für Bio-Produkte ist<br />

der 6. Oktober 2008.<br />

93 Prozent aller Bundesbürger wollen künftig Bio-<br />

Produkte kaufen, lautet das Ergebnis einer aktuellen<br />

repräsentativen Studie unter der bundesdeutschen<br />

Gesamtbevölkerung. Die Bio-Produkte sind damit<br />

bei der großen Masse der Konsumenten angekommen.<br />

Mit dem stetig wachsenden Interesse, steigt<br />

auch das Warenangebot aus ökologischem Anbau.<br />

Mit der Vielfalt der Bio-Produkte wächst aber auch<br />

die Unübersichtlichkeit im Angebot. Um sich als<br />

Qualitätsanbieter zu profilieren, gewinnen neben<br />

dem Bio-Versprechen weitere Differenzierungskriterien<br />

an Bedeutung. Dazu zählen Qualitätsaspekte<br />

wie der Genusswert der Produkte. Im Mittelpunkt<br />

der DLG-Tests steht deshalb die sensorische Bewertung<br />

der Lebensmittel, d.h. die Beurteilung des<br />

Genusswertes hinsichtlich Geruch, Aussehen und<br />

Geschmack. Neben Lebensmitteln aus den Bereichen<br />

Fleisch- und Wurstwaren, Molkereiprodukte,<br />

Back- und Süßwaren, Tiefkühlkost, Fertiggerichte,<br />

Feinkost sowie Fruchtgetränke und Bier werden<br />

auch Speiseöle, Tee und Fruchtaufstriche unter die<br />

Qualitätslupe genommen.<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Informationen ı 451


Das Prüferpanel des Testzentrums setzt sich aus<br />

Sensorik-Experten zusammen, die über Erfahrung<br />

in der Qualitätsbewertung von Bio-Lebensmitteln<br />

verfügen. Zusätzlich werden vor den Tests alle<br />

Prüfer auf die sensorischen Unterschiede zwischen<br />

konventionell und ökologisch hergestellten<br />

Lebensmitteln hingewiesen. Denn bei der Be- und<br />

Verarbeitung existieren, in Abhängigkeit von einzelnen<br />

Bio-Verbänden, in der Verwendung von<br />

Zusatzstoffen, wie Farbstoffen oder Geschmacksverstärkern,<br />

sowie in der Zulassung bestimmter<br />

Herstellungsverfahren Unterschiede.<br />

Die Anmeldeunterlagen sind erhältlich beim DLG-<br />

Testzentrum Lebensmittel, Petra Zeiler, Eschborner<br />

Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main,<br />

Tel: +69-24788-364, Fax: -115, E-Mail: P.Zeiler@<br />

DLG.org.<br />

Bisphenol A in Babyflaschen<br />

Würzburger Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder<br />

kritisiert Entscheidung der EFSA<br />

(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) Die<br />

Chemikalie Bisphenol A (BPA) ist in Babyflaschen<br />

enthalten, in harten Kunststoff-Getränkeflaschen<br />

und in der Innenbeschichtung von Konservendosen.<br />

Seit Ende der 1990er Jahre wird diskutiert,<br />

ob von dem Plastikgrundstoff, der in geringen<br />

Mengen in die Nahrung übergehen kann, eine<br />

gesundheitsschädigende Wirkung ausgeht. Der<br />

Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder von der<br />

Universität Würzburg forscht seit Jahren zu dieser<br />

Frage. Bestürzt reagiert er nun auf die jüngste Einschätzung<br />

der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

EFSA. Diese hatte Ende Juli festgestellt,<br />

dass von Bisphenol A keine Bedrohung<br />

für den Menschen ausgehe. In der Konsequenz<br />

bedeute dies auch, dass die geltenden Grenzwerte<br />

gelockert werden könnten, sagt Schönfelder.<br />

Dabei stellt Schönfelder bereits die Grundannahme<br />

für die Entscheidung der Behörde in Frage. Diese<br />

gehe davon aus, dass ungeborene Kinder durch<br />

die Mutter vor BPA geschützt seien beziehungsweise<br />

selbst ausreichend in der Lage seien, BPA<br />

im Körper abzubauen. Diese Auffassung stehe<br />

jedoch in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die vorliegenden<br />

Studien würden vielmehr zeigen, dass<br />

Frauen während der Schwangerschaft BPA im Körper<br />

einlagern. Schönfelder selbst hat schon 2001<br />

nachgewiesen, dass Bisphenol A von der Schwangeren<br />

an ihr Kind weitergegeben wird. In der Folge<br />

haben Kollegen auch signifikante Mengen von<br />

aktivem BPA im Blut von Schwangeren und Föten<br />

gefunden. Außerdem, berichtet Schönfelder,<br />

hätten US-Forscher in 92 Prozent der Urinproben<br />

von 2500 Personen messbare Mengen von BPA<br />

gefunden. Dabei sei die Konzentration deutlich<br />

höher gewesen als jene, „die in Tierversuchen bereits<br />

zu Krankheiten und Geburtsschäden geführt<br />

hatte“. Im Tierversuch habe sich – über Generationen<br />

hinweg – das Erbgut von Tieren verändert,<br />

die Tiere seien fetter geworden, auch Anomalitäten<br />

seien beobachtet worden. Zum Beispiel sei es zu<br />

Veränderungen an den weiblichen Geschlechtsorganen<br />

gekommen. Diese Ergebnisse, die bis<br />

heute unangefochten seien, würden von der EFSA<br />

nicht zur Kenntnis genommen, sagt Schönfelder.<br />

In einer eiligen Stellungnahme haben sich der<br />

Toxikologe und seine Kollegen Andreas Gies vom<br />

Umweltbundesamt und der Toxikologe Professor<br />

Ibrahim Chahoud von der Berliner Charité an die<br />

Direktorin der EFSA, Catherine Geslaine-Lanèelle,<br />

gewandt. Darin bringen sie ihre Betroffenheit zum<br />

Babyfläschchen mit Milch<br />

© Edyta Anna Grabowska – Fotolia.com<br />

Ausdruck, dass die Behörde auf der Grundlage von<br />

nicht zutreffenden Argumenten entscheide und bitten<br />

darum, die gegenwärtige Einschätzung neu zu<br />

untersuchen – vor allem „um sicherzustellen, dass<br />

ungeborene und neugeborene Kinder ausreichend<br />

geschützt werden“. Schönfelder plädiert darüber<br />

hinaus dafür, die europäische Behörde solle dem<br />

Vorsorgeprinzip gehorchen und den Plastikgrundstoff<br />

verbieten – so wie es die kanadische Regierung<br />

bereits getan habe.<br />

Information: Prof. Gilbert Schönfelder, Tel.: 0931-<br />

201-48777, E-Mail: gilbert.schoenfelder@scienceandtechnology.de.<br />

452 ı Informationen Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Der Ratgeber für deutsche Weine und Sekte<br />

DLG-Wein-Guide 2008<br />

Rund 3 550 Weine und Sekte der Spitzenklasse<br />

warten darauf, im neuen DLG-Wein-Guide 2008<br />

entdeckt zu werden. Auf 244 Seiten verschafft<br />

der Guide einen Überblick über das Qualitätsniveau<br />

deutscher Weine und Sekte der aktuellen<br />

Jahrgänge. Die Wein-Experten der DLG (Deutsche<br />

Landwirtschafts-Gesellschaft) haben dafür<br />

mehrere tausend Weine und Sekte aus deutschen<br />

Weingütern und Winzergenossenschaften getestet<br />

und bewertet.<br />

Die Leser erhalten mit diesem informativen Weinführer<br />

weit mehr als einen Vorgeschmack auf die<br />

besten Tropfen aus Deutschlands Weingütern und<br />

Winzergenossenschaften sowie die besten Winzer<br />

des Jahres. Im Mittelpunkt des DLG-Wein-Guides<br />

2008 steht ebenso das charakteristische Flair der<br />

einzelnen Regionen. Mit ihrer einzigartigen Mischung<br />

unterschiedlicher geologischer Formationen,<br />

Klimata und Rebsorten können die 13 deutschen<br />

Anbaugebiete eine Abwechslung bieten, die<br />

weltweit Ihresgleichen sucht.<br />

Prominente Persönlichkeiten und Weinfreunde wie<br />

Kardinal Karl Lehmann, die Ministerpräsidenten<br />

der Länder Rheinland-Pfalz und Sachsen, die literarische<br />

Kabarettistin Ulrike Neradt oder der Spitzenkoch<br />

Hans Stefan Steinheuer stehen, neben<br />

anderen, im DLG-Wein-Guide 2008 Pate für die<br />

unterschiedlichen Weinanbaugebiete. Sie nehmen<br />

die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch<br />

ihre persönlichen Lieblingsregionen und haben für<br />

Wein-Reisende manchen wertvollen Tipp parat.<br />

Der Inhalt:<br />

Prominente Einsichten – ein Wort vorweg Ahr:<br />

Höhenflüge & bizarre Weitblicke Baden: Sonnenbad<br />

oder Hitzestress? Franken: Muschelkalk<br />

für Dichterfürsten Hessische Bergstraße: Geo-<br />

Tour statt Blütenstaub Mittelrhein: Kurzweil am<br />

Schieferfels Mosel: Edel & knapp Nahe: Glänzendes<br />

aus Stein und Wein Pfalz: Superlative<br />

im Genuss Rheingau: Regeln für Erstklassiges<br />

Rheinhessen: Gemeinsam stark Saale-Unstrut:<br />

Mystisches & Reales Sachsen: Seltenes<br />

& Zerbrechliches Württemberg: Maultaschen &<br />

Silicon Valley Rar & kostbar: Die besten Weine<br />

und Kollektionen Wein-Champions: Die TOP 100<br />

der besten Betriebe Vielversprechender Nachwuchs:<br />

Deutschlands beste Jungwinzer Rosarote<br />

Trends: Die besten Sekte und Sekterzeuger<br />

Gesamtverzeichnis der Preisträger & Weine der<br />

Bundesweinprämierung 2007 Ortsverzeichnis<br />

DLG e.V.: DLG-Wein-Guide 2008 – Der Genussführer<br />

für deutsche Spitzenweine und -sekte<br />

3. Ausgabe 2008, 244 Seiten, Softcover, durchgehend<br />

vierfarbig, mit zahlreichen Fotos, Preis<br />

€ 9,90 (D) / € 10,20 (A) / sFr 18,– (ISBN 978-3-<br />

7690-0693-3).<br />

Information: DLG-Verlags-GmbH, Eschborner<br />

Landstraße 122, D-60489 Frankfurt am Main (Tel.:<br />

069-247-88-451; Fax: 069-247-88-484; E-Mail:<br />

dlg-verlag@dlg.org und im <strong>Online</strong>-Buchshop unter<br />

www.dlg-verlag.de).<br />

Der perfekte Chef<br />

Führung, Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen<br />

Unternehmen<br />

Es ist eine offensichtliche Tatsache, dass es perfekte<br />

Menschen nicht gibt und somit auch keine<br />

perfekten Chefs. Chefs sind Menschen, die in Unternehmen<br />

Verantwortung für andere Menschen<br />

tragen. Sowohl Führungskräfte, als auch Unternehmer,<br />

werden von „ihren“ Mitarbeitern „Chef“<br />

genannt. Und wie bei der Suche nach dem „perfekten“<br />

Lebenspartner ist man auch auf der Suche<br />

nach dem „perfekten“ Chef. Mitarbeiter möchten<br />

einen solchen finden und Führungskräfte möchten<br />

ein solcher sein. „Perfekte“ Chefs und Chefinnen<br />

sind sich ihrer Verantwortung bewusst und streben<br />

danach, besser zu werden – Tag für Tag. Sie<br />

verstehen Führung nicht als Privileg, sondern als<br />

Dienstleistung.<br />

Neuerscheinungen<br />

Niemand kann ein perfekter Chef sein. Aber es gibt<br />

Prinzipien guter Personalführung – sie sind der<br />

Schlüssel zu dauerhaftem Unternehmenserfolg.<br />

Der Autor Cay von Fournier deckt die Grundsätze<br />

auf, mit denen man als Chef besser werden kann.<br />

Umfassend stellt er dar, was für die Personalführung<br />

in einem mittelständischen Unternehmen<br />

notwendig ist. Er erläutert die Grundlagen stimmiger<br />

Führung ebenso wie das Motivationsmanagement,<br />

das Kommunikationsmanagement sowie<br />

das Team- und das Konfliktmanagement, das<br />

man beherrschen muss, um ein guter Chef sein zu<br />

können.<br />

Über den Autor:<br />

Dr. Dr. Cay von Fournier ist aus Überzeugung Arzt<br />

und Unternehmer. Zu seiner Vision gehören möglichst<br />

viele gesunde Menschen in gesunden Unternehmen.<br />

Der in Medizin- und Wirtschaftswissenschaften<br />

promovierte Inhaber des vor 20 Jahren<br />

gegründeten SchmidtCollegs ist bekannt durch<br />

seine lebhaften und praxisrelevanten Vorträge und<br />

Seminare. SchmidtColleg ist unter seiner Leitung<br />

zu einer Unternehmensgruppe geworden, die sich<br />

der Vermittlung und Umsetzung einer menschlichen<br />

und dennoch (oder gerade trotzdem) erfolgreichen<br />

Unternehmensführung widmet.<br />

Cay von Fournier: Der perfekte Chef – Führung,<br />

Mitarbeiterauswahl, Motivation im mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

Campus Verlag GmbH, gebunden, 200 Seiten,<br />

Preis € 24,90 (ISBN 3-593-37961-9).<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Neuerscheinungen ı 453


Ella Allerdings: Monomere und dimere Phenolcarbonsäuren<br />

als strukturbildende Komponenten<br />

in Maisballaststoffen und ihr Einfluss auf den mikrobiellen<br />

Ab bau (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Patricia Anielski: Langzeitnachweis anaboler Steroidhormone<br />

(Prof. Henle, TU Dresden).<br />

Gustos Mario Aranda: Coupling of high performance<br />

thin-layer chromatography with mass spectrometry<br />

for analysis of food and pharmaceutical<br />

products (Prof. Schwack, Univ. Hohenheim).<br />

Susanne Baldermann: Carotenoid Oxygenases<br />

from Camellia sinensis, Osmanthus fragrans, and<br />

Prunus persica nucipersica – Kinetics and Structure<br />

(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).<br />

Jan Bernd Barhorst: Untersuchungen zur Bildung,<br />

Relevanz und Nachweis von adsorbierbaren organischen<br />

Halogenverbindungen (AOX) bei der<br />

Weinbereitung durch Reinigung und Desinfektion<br />

(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).<br />

Matthias Berger: Veränderungen ausgewählter<br />

Qualitätsparameter in Erbsen, Bohnen und Karotten<br />

während verschiedener Frische- und Tiefkühllagerungen<br />

(Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Clemens Bidmon: Bestimmung von DNA/RNA-<br />

Glykierungsprodukten in vivo mittels LCMS/MS<br />

und ELISA (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-<br />

Nürnberg).<br />

Daniel Bonerz: Alterungsvorgänge der Anthocyane<br />

in Sauerkirsch-, Erdbeer, und Holundersäften<br />

und -konzentraten im Hinblick auf die Saftqualität<br />

und Festlegung des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

(Prof. Dietrich, Univ. Frankfurt/Geisenheim).<br />

Henning Bouws: Molekularbiologische Charakterisierung<br />

neuartiger Enzyme aus dem Basidiomyceten<br />

Pleurotus sapidus (Prof. Berger, Univ.<br />

Hannover).<br />

Markus Bunke: Ausarbeitung, Validierung und<br />

Anwendung einer Methode zur simultanen Bestimmung<br />

von Monomethylquecksilber und<br />

anorganischem Quecksilber in Fischgewebe und<br />

Fischembryonen (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Maria Del Refugio Ramos-Jerz: Phytochemical<br />

analysis of avocado seeds (Persea americana Mill.,<br />

c.v. Hass) (Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).<br />

Sandra Elss: Studien über technologiebedingte<br />

Veränderungen der Aromaprofile von Fruchtsäften<br />

(Prof. Schreier, Univ. Würzburg).<br />

Beate Ursula Faustmann: Analytik von amphiphilen<br />

Stärkederivaten mittels Kapillarelektrophorese<br />

(Prof. Mischnick, TU Braunschweig).<br />

Marco Fraatz: Enzymatische Oxidation von Monound<br />

Sesquiterpenen (Prof. Berger, Univ. Hannover).<br />

Matthias Frischmann: Untersuchun gen zur Glykierung<br />

von DNA in hepatischen Sternzellen HSC T6<br />

mittels LCMS/ MS (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).<br />

Carola Funk: Einfluss von Lignin und Ferulasäurederivaten<br />

auf die Adsorptionseigenschaften von<br />

Ballaststoffen und den fermentativen Abbau durch<br />

die menschliche Darmflora (Prof. Steinhart, Univ.<br />

Hamburg).<br />

Anneke Glabasnia: Molekulare und sensorische<br />

Untersuchungen zu geschmacksgebenden Verbindungen<br />

in Whiskey sowie von verarbeitungsbedingt<br />

gebildeten Ellagtannin-Transformationsprodukten<br />

(Prof. Hofmann, Univ. Münster).<br />

Claudia Göttsch: Regulation von oxidativem<br />

Stress durch biomechanische Kräfte und fettreiche<br />

Ernährung im HerzKreislauf-System (Prof. Henle,<br />

TU Dresden).<br />

Sabine Gremmel: In-vitro-Untersuchungen des<br />

allergenen Potenzials von technologisch verändertem<br />

Hühnerei (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Markus Greule: Isotopenmassenspektrometrische<br />

und enantioselektive Verfahren zur Echtheitsbewertung<br />

von Gewürzölen (Prof. Mosandl, Univ.<br />

Frankfurt).<br />

Claudia Reift: Zusammensetzung und Funktionalität<br />

des Lecithins aus Rapssaaten für erweiterte<br />

Anwendungen im Lebensmittelbereich (Prof.<br />

Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Kristina Hennebrüder: Entwicklung und Anwendung<br />

analytischer Methoden zur qualitativen und<br />

quantitativen Bestimmung von DNA-Addukten des<br />

N,N-Di-methylformamids in Humanurin (Prof. Pischetsrieder,<br />

Univ. Erlangen-Nürnberg).<br />

Jan Carlos Hufnagel: Charakterisierung wertgebender<br />

Geschmacksstoffe in Rotwein durch<br />

Anwendung molekularsensorischer Methoden<br />

(Prof. Hofmann, Univ. Münster).<br />

Dissertationen<br />

Bärbel Hülsdau: Oxidativer Abbau von Carotinoiden<br />

durch Pilzenzyme (Prof. Berger, Univ. Hannover).<br />

Gunnar Jahnke: Zur Rolle von p53 und zum Einfluss<br />

von Cadmiumchlorid auf DNA-Reparaturprozesse<br />

und Zellzykluskontrolle (Prof. Hartwig, TU<br />

Berlin).<br />

Oliver Kappenstein: Bestimmung von Fusarientoxinen<br />

in Lebensmitteln (Prof. Hartwig, TU Berlin).<br />

Tales Khider: Inhibitation der nicht , enzymatischen<br />

Bräunung in Lebensmitteln (Prof. Pischetsrieder,<br />

Univ. Erlangen-Nürnberg). Marianna Klötzel: Entwicklung von Analyseverfahren<br />

zur empfindlichen Bestimmung von Fusarientoxinen<br />

in Lebensmitteln (Prof. Humpf, Univ.<br />

Münster).<br />

Gabriele Körte: Flavonoid-induzierte Cytotoxizität,<br />

Neuroprotektion und Immunmodulation im Zellmodell<br />

(Prof. Schreier, Univ. Würzburg).<br />

Janine Lamar: Entwicklung, Optimierung und Validierung<br />

eines rezeptorproteingestützten Mikrotiterplatten-Tests<br />

zur Rückstandsanalytik von β-<br />

Lactam-Antibiotika (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).<br />

Roman Lang: Analytische Untersuchungen zu Modulatoren<br />

der Magensäuresekretion in Kaffeegetränken<br />

(Prof. Hofmann, Univ. Münster).<br />

Nina Lohmann: Analyse von Butylzinnverbindungen<br />

in Sedimenten mittels GC-AED<br />

(Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Yvonne Lorenz: Charakterisierung ausgewählter<br />

Allergene aus Solonaceen und Untersuchungen<br />

zur Allergenität von Lebensmitteln nach Suppression<br />

der Allergene mittels „RNA-Interferenz“<br />

(Prof. Vieths, Univ. Frankfurt/Langen).<br />

Jasmin Meltretter: Massenspektrometrische<br />

Analytik von Proteinmodifikationen in thermisch<br />

behandelter Milch (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).<br />

Annette Mertineit Heinz: Einsatz der Stabilisotopen-Massenspektrometrie<br />

(GC/C/IRMS) als potentielle<br />

Untersuchungsmethode zum Nachweis einer<br />

illegalen Anwendung von 19-17β-Nortestosteron<br />

in der Ebermast (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).<br />

454 ı Dissertationen Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Nadine Müller: Entwicklung eines optischen Biosensor-Assays<br />

mit Elementen aus der Resistenzforschung<br />

zum Screening auf Tetracyclin-Rückständein<br />

Lebensmitteln (Prof. Petz, Univ. Wuppertal).<br />

Andre Müller: Analysis and nutritional aspects of<br />

Conjugated Linoleic Acids (CLA) and Trans Fatty<br />

Acids (TFA) (Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Sonja Muscat: Influence of Food-Derived Maillard<br />

Reaction Products and the Cellular Response of<br />

Macrophages (Prof. Pischetsrieder, Univ. Erlangen-Nürnberg).<br />

Marijana Parat Wilhelms: Orthonasale Aromawahrnehmung<br />

von milchhaltigen Kaffeegetränken<br />

– Einfluss der Milch technologie auf das Aroma<br />

(Prof. Steinhart, Univ. Hamburg).<br />

Nicole Puppel: Untersuchungen zur Genotoxizität<br />

von Acrylamid und Glycidamid an Säugerzellen<br />

(Prof. Marko, Univ. Karlsruhe).<br />

Geburtstage<br />

LM-Chemikerin Hildegard Buhmann, Dormagen,<br />

Amt für Verbraucherschutz, Düsseldorf, feiert am<br />

21. September ihren 60. Geburtstag<br />

Dr. Gerd Burgbacher, Kempen, begeht am 3. September<br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Walter Darge, Moers, Angewandte Biochemie<br />

der Hochschule Niederrhein, Krefeld, feiert<br />

am 23. September seinen 75. Geburtstag.<br />

Wiltrud Dressier, Walluf, begeht am 18. September<br />

ihren 65. Geburtstag.<br />

Siegrid Eichhoff, Bienenbüttel, Niedersächsisches<br />

Landesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit, Lüne burg, feiert am<br />

18. September ihren 60. Geburtstag.<br />

Dr. Max Hartmann, Allmersbach, begeht am<br />

27. September seinen 65. Geburtstag.<br />

Dr. Wilmar Hörtig, Veringenstadt, Leiter des<br />

Chemischen und Veterinäruntersuchsamt Sigmaringen,<br />

Sigmaringen, feiert am 17. September<br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

Dr. Gerhard Jordan, Nürnberg, Fachberatung für<br />

die Lebensmittelindustrie, Nürnberg, begeht am<br />

4. September seinen 60. Geburtstag.<br />

Rokaia Ramadan Abd El-Salam: Studies and<br />

sources, application and nutritional value of polyunsaturated<br />

fatty acids (PUFAs) in infant formulas<br />

(Prof. Hartwig, TU Berlin).<br />

Katrin Rose: Metabolismus von Flavonoiden durch<br />

die intestinale Mikroflora im Schweine-Caecum-<br />

Modell (Prof. Humpf, Univ. Münster).<br />

Manuela Rusu: Food matrices – Impact an odorant<br />

partition coefficients and flavour perception<br />

(Prof. Guth, Univ. Wuppertal).<br />

Heike Scharnhop: Anwendung der High-Speed<br />

Countercurrent Chromatography zur Fraktionierung<br />

und Isolierung von Kaffeeinhaltsstoffen<br />

(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).<br />

Christian Scheunert: Lebensmittelkonserven:<br />

Screening auf den Übergang resorbierbarer und<br />

toxikologisch relevanter Substanzen (Prof. Steinhart,<br />

Univ. Hamburg).<br />

Prof. Dr. Markwart Kunz, Südzucker, Ochsenfurt,<br />

feiert am 12. September seinen 60. Geburtstag.<br />

Dr. Helmut Rasmussen, Illertissen, früher<br />

H. Mack Nachf., Illertissen, begeht am 13. September<br />

seinen 70. Geburtstag.<br />

Wir gratulieren allen Geburtstagskindern!<br />

Weitere Personalien<br />

Guido Baranowski, Geschäftsführer des Technologiezentrums<br />

Dortmund, und Prof. Dr. Metin Tolan,<br />

Lehrstuhl Experimentelle Physik I der TU Dortmund,<br />

haben vorläufig die Geschäftsführung des ISAS,<br />

Dortmund, übernommen, da Prof. Dr. Andreas<br />

Manz, aus privaten Gründen<br />

als geschäftsführender<br />

Direktor zurückgetreten ist.<br />

Die Warsteiner Gruppe<br />

verstärkt ihre Personabteilung.<br />

Michael Franke (53)<br />

nimmt seine Funktion als<br />

Leiter Human Resources<br />

auf. Er ist für alle Belange<br />

des Personalwesens im<br />

nationalen und internationalen<br />

Bereich der Warsteiner<br />

Gruppe verantwortlich.<br />

Der gebürtige Bochumer<br />

war bisher in verantwortlichen<br />

Funktionen im Per-<br />

Yvonne Schiemann: Vergleichende Wirksamkeitsprüfung<br />

neuartiger, auf hauteigenen Ceramidbausteinen<br />

basierender kosmetischer Wirkstoffe<br />

(Prof. Mischnick, TU Braunschweig).<br />

Daniela Taupp: UV-Licht induzierte Proteine aus<br />

Nidula nivea-tomentosa (Prof. Berger, Univ. Hannover).<br />

Saskia Thurnhofer: Concentrations and enantioselectivity<br />

of anteiso-fatty acids in food (Prof. Vetter,<br />

Univ. Hohenheim).<br />

Ingo Walter: Einfluss von Arsenverbindungen auf<br />

die Funktion der DNA-Reparaturproteine Fpg, XPA<br />

und PARP-1 (Prof. Hartwig, TU Berlin).<br />

Andreas-Sascha Wendt: Bestimmung von Aflatoxinen<br />

und Patulin mittels online-SPE-LC<br />

(Prof. Winterhalter, TU Braunschweig).<br />

Persönliches<br />

sonalbereich bei bekannten Unternehmen wie dem<br />

Otto Versand und Philips Deutschland tätig.<br />

Stefan Bastert ist als Leiter Human Resources<br />

nationale Brauereien für die Personalthemen der<br />

nationalen Standorte des Brauereigeschäftes der<br />

Unternehmensgruppe verantwortlich. Er berichtet<br />

in seiner Funktion an Michael Franke.<br />

Dr. Jürgen Hambrecht, Vorsitzender des Vorstands<br />

der BASF, Ludwigshafen, wurde nach einer<br />

Studie des Wirtschaftsmagazins Capital als bester<br />

Chef der 30 Dax-Unternehmen ausgezeichnet.<br />

Jens Hösel (45), Technischer Geschäftsführer<br />

InBev Deutschland (Beck’s, Franziskaner, Hasse-<br />

Peter Himmelsbach, Geschäftsführer für den Bereich Technik (links im<br />

Bild) sowie Catharina Cramer, Geschäftsführende Gesellschafterin der<br />

Warsteiner Gruppe begrüßten mit Michael Franke (MItte) eine neue Führungskraft<br />

im Unternehmen<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Dissertationen / Persönliches ı 455


Jens Hösel<br />

röder), wechselt zum 1. September 2008 als General<br />

Manager zu InBev Netherlands. Über seine<br />

Nachfolge ist noch nicht entschieden.<br />

Jens Hösel ist seit 1994 im Unternehmen beschäftigt.<br />

Während dieser Zeit hatte er verschiedene<br />

Führungspositionen im Vertrieb (Gastronomie und<br />

Handel), im Marketing sowie in der Export-Organisation<br />

inne, bevor er in seiner jetzigen Funktion<br />

Krebsauslöser in Pommes frites entdeckt<br />

Wissenschaftler der TU München weisen Glycidamid<br />

in Chips und Pommes nach<br />

Weltweit wurde Alarm geschlagen, als 2002 bekannt<br />

wurde, dass Acrylamid in erhitzten Lebensmitteln<br />

entdeckt worden war. Durch Verbesserung<br />

der Rezepturen reduzierte die Industrie den<br />

Acrylamid-Gehalt. Bei genauerer Prüfung stellte<br />

sich heraus, dass von den in Lebensmitteln enthaltenen<br />

Acrylamid-Mengen kaum eine toxische<br />

Glycidamid ist ein chirales Molekül: R-Enantiomer<br />

(links), S-Enantiomer (rechts)<br />

Wirkung ausgeht. Viel gefährlicher ist das Krebs<br />

erregende Glycidamid, das ebenfalls beim Erhitzen<br />

von Kartoffelprodukten entsteht. Wissenschaftler<br />

als Technischer Geschäftsführer die Verantwortung<br />

für die InBev-Brauereien in Deutschland<br />

übernahm. Dazu gehören die Brauerei Beck & Co,<br />

die Hasseröder Brauerei, die Brauerei Diebels, die<br />

Gilde Brauerei sowie die Münchener Brauereien<br />

Spaten-Franziskaner und Löwenbräu.<br />

Jens Hösel wird Nachfolger von Bary Benun, der<br />

zukünftig als Business Unit President für die Balkan-Staaten<br />

und Kuba verantwortlich ist.<br />

Dr. Stefan Lustig (44) wurde zum 1. September<br />

2008 neuer Technischer Geschäftsführer der<br />

Business Unit Deutschland, Österreich, Schweiz<br />

des Braukonzerns InBev (u. a. Beck’s, Hasseröder,<br />

Franziskaner Weissbier) in Bremen. In seiner<br />

Funktion übernimmt er die Verantwortung für die<br />

InBev-Brauereien in Deutschland. Dazu gehören<br />

die Brauerei Beck & Co, die Hasseröder Brauerei,<br />

die Brauerei Diebels, die Gilde Brauerei sowie die<br />

Münchener Brauereien Spaten-Franziskaner und<br />

Löwenbräu. Über seine Nachfolge ist noch nicht<br />

entschieden.<br />

Stefan Lustig ist seit 1995 im Unternehmen tätig.<br />

Seit zwei Jahren ist er Plant Manager der Brauerei<br />

Beck & Co, die sich unter seiner Leitung zu einer<br />

der erfolgreichsten Brauereien des InBev-Konzerns<br />

entwickelte. Zuvor hatte der promovierte<br />

Bierbrauer verschiedene Führungspositionen in<br />

der Technik, Entwicklung und Technologie, dem<br />

Qualitätswesen und den Produktionsbereichen<br />

Brau- und Abfülltechnik inne.<br />

der Technischen Universität München haben nun<br />

erstmals Glycidamid auch direkt in Kartoffelchips<br />

und Pommes frites nachgewiesen.<br />

Schon seit längerem ist bekannt, dass Acrylamid<br />

in der Leber zu dem als stark Krebs erregend eingestuften<br />

Glycidamid abgebaut wird. Auch im Lebensmittel<br />

selbst, vermuteten die Wissenschaftler,<br />

müsste beim Erhitzen Glycidamid entstehen. Bisher<br />

konnte das Glycidamid aber nicht nachgewiesen<br />

werden. Einem Team um Dr. Michael Granvogl<br />

aus dem Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der<br />

Technischen Universität München gelang es nun,<br />

diesen Nachweis zu führen. Sie spürten die gefährliche<br />

Substanz direkt in verschiedenen Sorten Kartoffel-Chips<br />

und Pommes frites auf und entwickelten<br />

ein Verfahren zur Mengenbestimmung.<br />

Bisher untersuchten die Wissenschaftler zehn verschiedene<br />

Sorten Chips, drei Sorten vorgebackene<br />

sowie unter Haushaltsbedingungen selbst hergestellte<br />

Pommes frites. In allen Proben konnten sie<br />

Glycidamid in Mengen von 0,3–1,5 µg/kg nachweisen.<br />

Acrylamid kommt in den gleichen Produkten<br />

typischer Weise in Mengen von 300–600 µg/kg<br />

vor. Doch Entwarnung können die Wissenschaftler<br />

Dr. Stefan Lustig<br />

Stefan Lustig wird Nachfolger von Jens Hösel<br />

(s. links), der zukünftig als General Manager für<br />

InBev Netherlands verantwortlich ist.<br />

Priv.-Doz. Dr. Michael Rychlik, Lehrstuhl für Lebensmittelchemie<br />

der TU München, hat einen Ruf<br />

auf eine Professur für Lebensmittelanalytik an der<br />

Universität Bonn abgelehnt und die wissenschaftliche<br />

Leitung der Abteil Bioanalytik Weihenstephan<br />

des Zentrums für Ernährungs- und Lebensmittelforschung<br />

der TU München übernommen.<br />

Für Labor und Praxis<br />

Glycidamid, weitaus gefährlicher als das bekannte<br />

Acrylamid, entsteht durch Erhitzen von Kartoffelprodukten.<br />

Erste Ergebnisse deuten darauf hin,<br />

dass ungesättigte Fette die Entstehung begünstigen.<br />

Die Wissenschaftler raten daher zum Frittieren<br />

mit Palmöl, das praktisch keine ungesättigten<br />

Fettsäuren enthält.<br />

456 ı Persönliches / Für Labor und Praxis Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


keineswegs geben, denn Glycidamid ist wesentlich<br />

gefährlicher. In einer Vergleichsstudie wiesen<br />

Wissenschaftler an der Universität Kaiserslautern<br />

nach, dass Glycidamid selbst in geringsten Mengen<br />

Mutationen in Säugetierzellen auslöste.<br />

Bei Versuchen mit verschiedenen Frittierfetten<br />

machte Granvogl noch eine weitere Besorgnis erregende<br />

Entdeckung: Wurden die Kartoffelstücke<br />

in gesättigten Ölen frittiert, wie dem als Frittierfett<br />

bekannten Palmöl, war die Glycidamid-Konzentration<br />

am geringsten. Beim ebenfalls gerne benutzten<br />

Sonnenblumenöl, das auch ungesättigte<br />

Fette enthält, waren die Konzentrationen deutlich<br />

höher. Aus anderen Studien ist bekannt, dass ungesättigte<br />

Fette mit dem Sauerstoff der Luft sogenannte<br />

Hydroperoxide bilden. Diese wiederum<br />

reagieren mit Acrylamid zu Glycidamid.<br />

Weil mehrfach ungesättigte Fettsäuren als gesund<br />

gelten, werden Chips und andere Kartoffelprodukte<br />

gerne mit Sonnenblumenöl gebacken. Die Ergebnisse<br />

der Forscher zeigen, dass dies möglicherweise<br />

gar nicht so gesund ist. „Auf vielen Etiketten<br />

steht „zum Frittieren und Braten geeignet“,<br />

auch auf Ölen, die viele ungesättigte oder sogar<br />

mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten“, sagt<br />

Dr. Granvogl. „Unsere ersten Ergebnisse legen<br />

nahe, dass man zum Braten und Frittieren lieber<br />

Öle mit gesättigten Fettsäuren verwenden sollte.“<br />

In der industriellen Produktion konnte durch Verfahrensverbesserungen<br />

der Acrylamid-Anteil an<br />

Lebensmitteln stark reduziert werden. Die Wissenschaftler<br />

arbeiten nun daran, ihr neues Verfahren<br />

so weiter zu entwickeln, dass es auch von einem<br />

einfachen Handelslabor durchgeführt werden kann<br />

und die Industrie auch den Glycidamid-Anteil<br />

auf das geringstmögliche Maß reduzieren kann.<br />

Prof. Schieberle, Leiter des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie<br />

und Direktor der Deutschen Forschungsanstalt<br />

für Lebensmittelchemie, hat nun<br />

eine Doktorarbeit ausgeschrieben, um den Einfluss<br />

der Ölsorten auf die Bildung von Glycidamid näher<br />

zu untersuchen.<br />

Glycidamid entsteht wie das eng verwandte Acrylamid<br />

beim Erhitzen von Kartoffelprodukten bei<br />

hohen Temperaturen. Aus der Aminosäure Asparagin<br />

entsteht dabei zunächst Acrylamid, das dann<br />

mit Sauerstoff beziehungsweise den gebildeten<br />

Hydroperoxiden weiter zu Glycidamid reagiert. Im<br />

menschlichen Organismus entsteht Glycidamid<br />

beim Abbau des Acrylamids in der Leber.<br />

Für die Zubereitung von gebratenen und frittierten<br />

Speisen propagieren Ernährungsexperten die Regel:<br />

„Vergolden statt verkohlen.“ Acrylamid und Glycidamid<br />

entstehen erst ab Temperaturen um 120 °C.<br />

Oberhalb von 180 °C entstehen deutlich größere<br />

Mengen an Acrylamid. Mit einer Frittiertemperatur<br />

von 175 °C und kurzen Frittierzeiten hält der Verbraucher<br />

die Belastung durch Acrylamid nach derzeitigem<br />

Wissen in tolerierbaren Grenzen.<br />

Veröffentlicht in Journal of Agricultural and Food<br />

Chemistry (Vol. 56, 15, S. 6087–6092, 2008). Die<br />

Arbeit wurde unterstützt vom Bund für Lebensmittelrecht<br />

und Lebensmittelkunde (BLL) und vom<br />

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.<br />

(FEI).<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

http://pubs.acs.org/cgi-bin/abstract.cgi/jafcau/<br />

2008/56/i15/abs/jf800280b.html – Originalarbeit<br />

http://www.ilu-ev.de/acrylamid/Presse/041220_<br />

6.htm – Toxikologischer Vergleich Acrylamid/Glycidamid<br />

http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/<br />

1000007326 – Gentoxizität von Acrylamid und<br />

Glycidamid<br />

http://www.bvl.bund.de/cln_007/nn_493778/<br />

DE/01_Lebensmittel/03_UnerwStoffeUndOrganismen/04_Acrylamid/acrylamid_node.html_<br />

nnn=true – Website zu Acrylamid des BVL<br />

Information: TU München, Department Chemie,<br />

Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, Lichtenbergstr.<br />

4, D-85748 Garching: Dr. Michael Granvogl<br />

(Tel.: 089-289-13268; Fax: 089-289-14183; E-<br />

Mail: Michael.Granvogl@lrz.tum.de; Website:<br />

www.leb.chemie.tu-muenchen.de/); Prof. Dr. Peter<br />

Schieberle (Tel.: 089-289-13265; Fax: 089-289-<br />

14183; E-Mail: peter.schieberle@ch.tum.de; Website:<br />

www.leb.chemie.tu-muenchen.de/).<br />

Bessere Ernte dank Hightech<br />

Milchforschung, Pflanzenzüchtung und Robotik<br />

in der Landwirtschaft<br />

Finalisten des BMBF-Wettbewerbs zur Agrarforschung<br />

sind ausgewählt<br />

Steigende Rohstoff- und Lebensmittelpreise, die<br />

Zerstörung von landwirtschaftlich nutzbarer Fläche,<br />

der Rückgang der biologischen Vielfalt und<br />

die Verlagerung von landwirtschaftlichen Anbauzonen<br />

durch den Klimawandel sind zentrale globale<br />

Herausforderungen. Die Agrarwissenschaften<br />

können dafür Lösungen entwickeln – daher<br />

stärkt das Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) die Agrarforschung mit der<br />

Zukunftsinitiative Bioenergie und gesunde Ernährung.<br />

Ein wichtiger erster Schritt ist dabei die<br />

Förderung von Kompetenznetzen in den Agrarund<br />

Ernährungswissenschaften, bei denen das<br />

Know-How der besten Forschungseinrichtungen<br />

unter Einbindung von Unternehmen gebündelt<br />

wird. Hierfür stellt das BMBF in den nächsten fünf<br />

Jahren bis zu 40 Millionen € zur Verfügung. Die<br />

Initiative setzt außerdem Vorschläge des Berichts<br />

der Bundesregierung „Globale Ernährungssicherung<br />

durch nachhaltige Entwicklung und Agrarwirtschaft“<br />

um.<br />

Von bundesweit 27 eingereichten Anträgen sind in<br />

einer ersten Wettbewerbsrunde jetzt neun Finalisten<br />

ausgewählt worden: Kiel, Rostock, Potsdam,<br />

Halle, Hannover, Göttingen, Bonn, Stuttgart-Hohenheim<br />

und München. Dabei sind insgesamt über 50<br />

Partner aus der Wissenschaft (Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen) und 50 Partner aus der<br />

Wirtschaft beteiligt. Die Themen reichen von der<br />

Milchforschung, Pflanzen- und Tierzüchtung, Bioenergieproduktion,<br />

Ressourceneffizienz im Gartenbau,<br />

Sensorik und Robotik in der Landwirtschaft<br />

bis hin zur Untersuchung von ökonomischen und<br />

ökologischen Fragen in der Agrarwirtschaft. Die<br />

Finalisten werden jetzt ihr Strategiekonzept ausarbeiten<br />

und Anfang nächsten Jahres einer Jury<br />

zur Beurteilung vorlegen. Drei bis maximal sechs<br />

Kompetenznetze werden dann vom BMBF für fünf<br />

Jahre gefördert.<br />

Zu den Finalisten gehören u. a.<br />

– Food Chain Plus: Wertschöpfungskette von Lebensmitteln<br />

Koordinator: Universität Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche<br />

Fakultät (Prof. Dr. Karin<br />

Schwarz)<br />

– PHÄNOMICS – Ein systembiologischer Ansatz<br />

zur Genotyp-Phänotyp-Abbildung bei den Nutztieren<br />

Rind und Schwein<br />

Koordinator: Universität Rostock, Agrar- und Umweltwissenschaftliche<br />

Fakultät Institut für Nutztierwissenschaften<br />

und Technologie (Prof. Dr. Manfred<br />

Schwerin)<br />

– Potsdamer Kompetenznetzwerk zur evidenzbasierten<br />

Optimierung von Nutzpflanzen<br />

Koordinator: Universität Potsdam, Institut für Biochemie<br />

und Biologie sowie Institut für Ernährungswissenschaft<br />

(Prof. Dr. Bernd Müller-Röber)<br />

– CROPSENSe Netzwerk für komplexe Sensorik<br />

zur Nutzpflanzenforschung, Züchtung und Bestandessteuerung<br />

Koordinator: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität<br />

Bonn, INRES – Pflanzenernährung (Prof.<br />

Dr. Heiner E. Goldbach)<br />

– SYNBREED: Innovationscluster Synergistische<br />

Pflanzen- und Tierzucht<br />

Koordinator: TU München, WZW für Ernährung,<br />

Landnutzung und Umwelt (Prof. Dr. Chris-Carolin<br />

Schön)<br />

Weitere Informationen über die Finalisten mit einer<br />

Beschreibung der Kompetenznetze erhalten Sie<br />

unter www.bmbf.de/de/11963.php.<br />

TETRA PAK<br />

Investition von 120 Millionen € in Pakistan und<br />

Brasilien<br />

Tetra Pak, weltweit führender Anbieter von Verarbeitungs-<br />

und Verpackungslösungen für Nahrungsmittel<br />

und Getränke, setzt sein internationales<br />

Investitionsprogramm fort, um die steigende<br />

Nachfrage in der Milch- und Getränkeindustrie<br />

decken zu können. In Pakistan baut das Unterneh-<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Für Labor und Praxis ı 457


men für 90 Millionen € ein neues hochmodernes<br />

Produktionswerk für Verpackungsmaterial. Am<br />

brasilianischen Produktionsstandort Monte Mor<br />

werden 30 Millionen € in neue Druck- und Beschichtungstechnologien<br />

investiert.<br />

[…] Das neue Werk in Pakistan wird zunächst eine<br />

Kapazität von acht Milliarden Verpackungen pro<br />

Jahr haben – mit der Option auf eine Verdopplung<br />

der Produktion auf 16 Milliarden Verpackungen.<br />

Damit wird es das größte Tetra Pak-Produktionswerk<br />

für Verpackungen zur Abfüllung von flüssigen<br />

Lebensmitteln im Mittleren Osten sein. Mit den Verpackungen,<br />

unter anderem Tetra Brik Aseptic (TBA)<br />

und Tetra Fino Aseptic (TFA), sollen in erster Linie<br />

Kunden in Pakistan beliefert werden. Der Export in<br />

andere Länder der Region ist ebenfalls vorgesehen.<br />

Die Bauarbeiten für das neue Werk sollen im dritten<br />

Quartal 2008 beginnen. Der Produktionsstart<br />

ist in der zweiten Jahreshälfte 2010 geplant.<br />

Die technische Modernisierung im brasilianischen<br />

Tetra Pak-Werk Monte Mor umfasst eine hochmoderne<br />

Beschichtungsanlage und eine neue Flexo-<br />

Process-Druckmaschine, die den Kunden eine<br />

höhere Qualität und mehr Produktionsflexibilität<br />

bieten wird. Die neuen Technologien werden die<br />

derzeitigen Druck- und Beschichtungskapazitäten<br />

von rund zehn Milliarden Packungen pro Jahr um<br />

25 Prozent erhöhen.<br />

Die FlexoProcess-Drucklinie, die voraussichtlich im<br />

März 2009 in Betrieb gehen wird, verfügt über die<br />

neuesten Entwicklungen in der FlexoProcess-Drucktechnik.<br />

Diese neue Technologie kann eine große<br />

Bandbreite an Verpackungsmaterialien bedrucken<br />

und bietet den Kunden dadurch größere Wahlmöglichkeiten,<br />

eine höhere Durchsatzleistung sowie<br />

kürzere Belieferungszeiten. Die neue Beschichtungsanlage<br />

wird im Juni 2009 in Betrieb gehen und ist<br />

in der Lage, alle Formate und Füllgrößen von Tetra<br />

Pak-Aseptikverpackungen zu beschichten.<br />

Tetra Pak investiert kontinuierlich in seine weltweiten<br />

Produktionswerke, um die Kundenbedürfnisse<br />

zu erfüllen. Im vergangenen Monat hat das Unternehmen<br />

eine Investition in Höhe von 26 Millionen €<br />

in neue Druck- und Beschichtungstechnologien in<br />

seinem italienischen Produktionswerk in Rubiera<br />

angekündigt. Im Jahr 2007 hat Tetra Pak ein neues<br />

Verpackungswerk in der Nähe von Moskau eröffnet,<br />

um weiteres Wachstum in Russland und Osteuropa<br />

zu ermöglichen. Das Unternehmen investierte<br />

mehr als 100 Millionen € in den Bau dieses<br />

Werks. Es ist das größte in Russland und Osteuropa<br />

zur Produktion von Verpackungsmaterial für<br />

flüssige Nahrungsmittel.<br />

Noch in diesem Jahr geht ein 60 Millionen €<br />

teures, hochmodernes Werk für Verpackungsmaterial<br />

in Hohhot, China, in Betrieb, um die wachsende<br />

Milch- und Getränkeindustrie des Landes zu<br />

unterstützen.<br />

Information: www.tetrapak.de/.<br />

Zur BRAU Beviale 2008<br />

Neuheiten und Produktverbesserungen<br />

Mit zahlreichen Neuheiten und Produktverbesserungen<br />

wird sich die Töpfer Kulmbach GmbH vom<br />

12. bis 14. November auf der BRAU Beviale 2008<br />

in Nürnberg präsentieren (Messestand in Halle 4a,<br />

Stand 307).<br />

Bei Töpfer Kulmbach GmbH hat das Exportgeschäft<br />

von je her eine große Bedeutung. So stieg<br />

der Anteil des Auslandgeschäftes von 37,6 %<br />

Umsatzanteil in 2006 auf nun 43 % im laufenden<br />

Geschäftsjahr.<br />

Neben Ost- und Westeuropa spielen Afrika und<br />

Asien dabei eine wichtige Rolle. Aber auch die<br />

schnell wachsenden Märkte in Südamerika und<br />

China stehen bei Töpfer im Fokus. Der chinesische<br />

Markt bietet, wie in vielen anderen Branchen auch,<br />

enorme Wachstumschancen. Hier sind die Herausforderungen<br />

durch einen starken Wettbewerb,<br />

große kulturelle Unterschiede sowie zum Teil noch<br />

unsichere politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

jedoch für alle Unternehmen besonders<br />

groß.<br />

Der schnellwachsende osteuropäische Markt hat<br />

für Töpfer in den letzten Jahren ebenfalls an Bedeutung<br />

gewonnen. Die Verbrauchergewohnheiten<br />

ändern sich dort zurzeit in besonders kurzen Zyklen<br />

und durch die Konzentration der Brauindustrie<br />

sowie das Wachstum der internationalen Konzerne<br />

wird der Wettbewerb zusätzlich verschärft. Töpfer<br />

konnte sich jedoch auf den osteuropäischen<br />

Märkten schon vor Jahren gut positionieren und<br />

sein Geschäft dort im engen Schulterschluss mit<br />

den großen Braukonzernen wie Heineken und SAB<br />

kontinuierlich ausbauen.<br />

Töpfer CAP-System bei Salitos<br />

Information: Töpfer Kulmbach GmbH, Am Kreuzstein<br />

5, D-95326 Kulmbach (Tel.: +49-9221-708 0;<br />

Fax: +49-9221-708-165; E-Mail: info@toepfer.de;<br />

Website: www.toepfer.de).<br />

Milchproben<br />

Qualitätskontrolle mit LISSY<br />

Für die Qualitätssicherung von Milch sind eine<br />

Reihe von Testverfahren wie z. B. den Hemmstofftest,<br />

den Test auf Erreger von Leucose und Brucellose<br />

notwendig.<br />

Mit LISSY werden bis zu 1 000 Proben pro Molkerei<br />

schnell, präzise und reproduzierbar vorbereitet.<br />

Die Rohmilchproben werden direkt in Ihrer Originalprobenflasche<br />

auf die Arbeitsfläche gestellt. Von<br />

dort wird ein Aliquot entnommen und in eine Mikrotiterplatte<br />

transferiert. Standards und Kontrollen<br />

werden gemäß Testprotokoll hinzugegeben und<br />

anschließend wird die Testplatte im integrierten<br />

Reader ausgewertet. Das Barcodelesen der Flaschen<br />

oder Milchkästen garantieren die eindeutige<br />

Probenzuordnung.<br />

LISSY von ZINSSER ANALYTIC<br />

Mit der flexiblen Steuerungssoftware WinLISSY<br />

kann die Methode dem täglichen Probenaufkommen<br />

einfach angepasst werden. Auch unterschiedliche<br />

Probenanzahlen der einzelnen Molkereien<br />

können fortlaufend pipettiert werden.<br />

Auch spezielle kundenspezifische Aufgabenstellungen<br />

auf diesem Gerät (erhältlich in 1 m, 1,50 m<br />

oder 2 m Länge) werden durch das Zinsser-Analytic-Team<br />

gelöst.<br />

Information: ZINSSER ANALYTIC GMBH, Eschborner<br />

Landstraße 135, D-60489 Frankfurt (Tel.: +49-<br />

69-789-106-0; Fax: +49-69-789-106-80; E-Mail:<br />

info@zinsser-analytic.com).<br />

Klarfiltration<br />

Neue, kristall-klare Runddose für CHROMAFIL ®<br />

Spritzenvorsatzfilter<br />

Einmalfilter zur Klarfiltration von Schwebstoffbelasteten<br />

Probelösungen dienen der Schonung<br />

458 ı Für Labor und Praxis Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


Runddosen für CHROMAFIL ® Spritzenvorsatzfiltern<br />

(15 und 25 mm)<br />

von analytischen Instrumenten und Säulen.<br />

MACHEREY-NAGEL bietet eine breite Palette an<br />

farbcodierten Spritzenvorsatzfiltern mit 25, 15 und<br />

3 mm Membrandurchmesser an. Neben einer Auswahl<br />

an unterschiedlichen Membranen, wie z. B.<br />

Cellulosemischester, Celluloseacetat, regenerierte<br />

Cellulose, Polyamid, PTFE, PVDF, Polyethersulfon<br />

und Polyester ist das lösemittelresistente PP-Gehäuse<br />

ein besonderes Feature.<br />

Die neue, kristall-klare Verpackung bietet nun aktuell<br />

mehr Sicherheit beim Transport, eine bessere<br />

Lagerstabilität und optische Kontrolle der noch<br />

vorhandenen Filtermenge für die Filter mit 15 und<br />

25 mm Durchmesser.<br />

Information: MACHEREY-NAGEL GmbH & Co.<br />

KG, Neumann-Neander-Str. 6–8, D-52355 Düren<br />

(Tel.: +49-24 21-969-0; Fax: +49-24-21-969-199;<br />

E-Mail: info@mn-net.com; Website: www.mn-net.<br />

com).<br />

Forum PRO FRISCHE<br />

Kick-Off Meeting in Bonn<br />

Den Verbraucher über den richtigen Umgang mit<br />

verderblichen Lebensmitteln aufzuklären ist das<br />

Ziel des Forums PRO FRISCHE. Zu den Teilnehmern<br />

gehören Wissenschaftler der Universität<br />

Bonn, Technologieexperten der Unternehmen<br />

Bizerba und Ciba sowie der Verbraucherverband<br />

DHB. Diese unabhängige Interessengemeinschaft<br />

gründete das Forum am 9. Juli 2008 in Bonn.<br />

Gemeinsam wollen die Teilnehmer ihr unterschiedliches<br />

Fachwissen in einem Konzept vereinen. Die<br />

zukünftige Aufklärungsarbeit soll die Lebensmittelsicherheit<br />

und den Verbraucherschutz erhöhen.<br />

Von der Qualitätsbeurteilung beim Kauf, über den<br />

richtigen Transport bis hin zur korrekten Lagerung<br />

im eigenen Kühlschrank diskutieren die Experten<br />

über die Tücken der einzelnen Stationen.<br />

Sie alle wissen, dass es neben der Entwicklung<br />

eines sichtbaren Verderbs auch zur Vermehrung<br />

krankmachender Bakterien kommen kann, die<br />

weder Aussehen, Konsistenz, Geruch noch Geschmack<br />

beeinflussen. Besonders anfällig ist<br />

Hackfleisch. Hier ist die schützende Umhüllung<br />

des Muskels vollständig zerstört, so dass der<br />

Verderb auch bei korrekter Kühllagerung von<br />

2° C bereits nach wenigen Tagen einsetzt. „Kommt<br />

es zusätzlich zur Unterbrechung der Kühlkette<br />

an irgendeiner Stelle, zum Beispiel während der<br />

Heimfahrt im heißen Auto oder im zu warmen<br />

Kühlschrank, steigt das Risiko für das Wachstum<br />

krankmachender Keime. Zusätzlich wird der Verderb<br />

beschleunigt“, so Judith Kreyenschmidt, Leiterin<br />

der Arbeitsgruppe Cold Chain Management<br />

der Universität Bonn.<br />

Die Grenze zur gesundheitlichen Gefahr ist dabei<br />

fließend und abhängig von der anschließenden<br />

Zubereitung. Die Forscher der Universität Bonn<br />

bereichern das Forum an dieser Stelle mit detaillierten<br />

Studienergebnissen. Die Teilnehmer der<br />

Unternehmen Bizerba und Ciba liefern Einblicke in<br />

die neuesten Technologien der Frischelogistik. Zu<br />

diesen gehören intelligente Etiketten, die als sogenannte<br />

Zeit-Temperatur-Indikatoren funktionieren<br />

und das Mindesthaltbarkeitsdatum ergänzen.<br />

„Sie werden als Zusatzetikett auf die Verpackung<br />

geklebt und dokumentieren die korrekte Kühllagerung<br />

des Produkts. Pigmente entfärben sich dabei<br />

in Abhängigkeit von der Temperatur. Je wärmer<br />

das Produkt gelagert wird, desto schneller erfolgt<br />

der Farbübergang von Blau nach Weiß“, so Marc<br />

Büttgenbach, Sales Director Paper and Labels bei<br />

Bizerba. Der Verbraucher könne daher vor und<br />

nach dem Kauf erkennen, ob das Produkt entsprechend<br />

der Vorschriften des Herstellers gelagert<br />

wurde. Denn andernfalls würde die Prognose des<br />

Mindesthaltbarkeitsdatums hinfällig.<br />

Die beteiligten Akteure des Forums PRO FRISCHE<br />

treffen sich alle zwei Monate. Die Internetpräsenz<br />

befindet sich derzeit im Aufbau und wird zünftig<br />

der Öffentlichkeit alle Informationen und Ergebnisse<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Information: Bizerba GmbH & Co. KG, Wilhelm-<br />

Kraut-Straße 64, D-72336 Balingen (Tel.: +49-<br />

7433-12-3300; Fax: +49-7433-12-5-3300; Website:<br />

www.bizerba.com).<br />

OKS 473<br />

Neues NSF H1 registriertes Fließfett für hoch<br />

belastete Maschinenelemente in der Lebensmittelindustrie<br />

Kein anderer Bereich der Tribologie ist so strengen<br />

gesetzlichen Bestimmungen unterworfen wie der<br />

Einsatz von Schmierstoffen in Produktionsprozessen,<br />

bei denen der Kontakt mit Lebensmittel- oder<br />

Pharmaprodukten nicht ausgeschlossen werden<br />

kann. Das stellt die Schmierung insbesondere bei<br />

stark beanspruchten Maschinen wie Abfüll- und<br />

Verpackungsmaschinen oder Transportsystemen<br />

vor eine besondere Herausforderung: Neben ihrer<br />

toxikologischen Unbedenklichkeit müssen die eingesetzten<br />

Spezialschmierstoffe auch hervorragend<br />

für die Schmierung der Bauteile sorgen, um die<br />

Lebensdauer der Produktionsanlagen zu erhöhen<br />

und Ausfallzeiten zu reduzieren.<br />

Speziell für hoch belastete Maschinenelemente<br />

in der Lebensmitteltechnik, der Pharma-Industrie<br />

und in der Landwirtschaft hat der Münchner Hersteller<br />

von Spezialschmierstoffen OKS jetzt das<br />

Fließfett OKS 473 entwickelt. Das neue Fließfett ist<br />

toxikologisch unbedenklich im Sinne des Lebensmittel-<br />

und Futtermittel-Gesetzbuch (LFGB) und<br />

von der NSF in der Kategorie H1 registriert. OKS<br />

473 ermöglicht lange Betriebszeiten durch seine<br />

gute Oxidations- und Alterungsbeständigkeit, mindert<br />

durch die Ausbildung eines gut haftenden,<br />

tragfähigen Schmierfilms den Verschleiß der belasteten<br />

Maschinenteile und sorgt darüber hinaus<br />

für besten Korrosionsschutz. Das neue Fließfett<br />

ist gut förderbar über Zentralschmieranlagen und<br />

ist sehr gut beständig gegen Kalt- und Heißwasser<br />

sowie wässrig-alkalische und saure Desinfektionsund<br />

Reinigungsmittel. Durch seine geringe dynamische<br />

Viskosität ist OKS 473 auch bei geringen<br />

Lagerspiel- und Getriebefreiräumen einsetzbar.<br />

OKS 473 eignet sich insbesondere für die Schmierung<br />

geschlossener Getriebe oder Getriebemotoren,<br />

Wälz- und Gleitlager auch bei höheren Drehzahlen<br />

sowie von Gelenken, Gelenkwellen oder<br />

Ketten.<br />

Information: OKS Spezialschmierstoffe GmbH,<br />

Triebstraße 9, D-80993 München (Website: www.<br />

oks-germany.com).<br />

Alternative Weinverschlüsse<br />

Gemeinsames Forschungsprojekt von Nomacorc<br />

und der Forschungsanstalt Geisenheim<br />

Entwicklung von Riesling nach der Abfüllung<br />

Nomacorc arbeitet im Rahmen eines umfassenden<br />

3-Jahres-Projekts mit der Forschungsanstalt<br />

Geisenheim zusammen. Hauptforschungsgegenstand<br />

ist die Entwicklung von Riesling bei<br />

unterschiedlicher Sauerstoffexposition. Ein zweiter<br />

Aspekt ist die Beurteilung des Einflusses verschiedener<br />

Abfüllbedingungen unter besonderer<br />

Berücksichtigung unterschiedlicher Füllhöhen.<br />

„Riesling wurde für diese Versuche ausgewählt,<br />

weil dies die meistproduzierte und renommierteste<br />

Traube in Deutschland ist, die auch international<br />

anerkannt und geschätzt wird”, erläutert<br />

Dr. Rainer Jung, Wissenschaftler und stellvertretender<br />

Leiter für Önologie und Weintechnologie<br />

der Forschungsanstalt Geisenheim. Dr. Jung wird<br />

das Forschungsteam Geisenheim leiten, das den<br />

Einfluss der unterschiedlichen Abfüllbedingungen<br />

auf die Weinentwicklung von Riesling anhand<br />

von sensorischen und chemischen Analysen untersuchen<br />

wird. Gegenstand der Forschungen<br />

werden zudem die unterschiedlichen Füllhöhen<br />

(die verschiedene Luftraumvolumen zur Folge<br />

haben), der Einsatz von inerten Gasen zur Spü-<br />

Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008 Für Labor und Praxis ı 459


lung des Luftraums und die Abfüllung unter Vakuum<br />

im Vergleich zu den Bedingungen unter<br />

Umgebungsdruck sein. Im Einzelnen wird dabei<br />

u. a. die Behandlung des Weins vor der Abfüllung<br />

mittels Filtrations- und Pasteurisierungstechniken<br />

berücksichtigt. Außerdem wird untersucht, wie<br />

der Kompressionsgrad der Verkorkungsmaschine<br />

und die entsprechende Verschlusseinführung<br />

die Abdichtungseigenschaften beeinflussen. Im<br />

Forschungsinteresse stehen zudem die Auswirkungen<br />

von Lagerbedingungen, insbesondere<br />

Temperaturschwankungen, nach der Abfüllung.<br />

Die Studie begann im Juli 2008 und wird Mitte<br />

2011 abgeschlossen sein. „Dieses Projekt wird<br />

uns neue Einblicke in die Kinetik von Sauerstoffverbrauch<br />

und Sauerstoffbedarf von Riesling<br />

bieten”, erläutert Dr. Stéphane Vidal, Enological<br />

Research Manager bei Nomacorc. „Außerdem wird<br />

es veranschaulichen, wie die Abfüllbedingungen<br />

die Sauerstoffzufuhr in den Wein beeinflussen und<br />

welchen Einfluss der sogenannte Abfüllschock<br />

(auch bekannt als „Flaschenkrankheit“) im Vergleich<br />

zu einer langsamen Zufuhr von Sauerstoff<br />

durch den Verschluss hat.”<br />

Die Versuche werden ähnlich aufgebaut sein wie<br />

bei den bereits bekannten Partnern UC Davis in<br />

Kalifornien, dem Institut National de la Recherche<br />

Agronomique (INRA) in Montpellier und dem Australian<br />

Wine Research Institute (AWRI). Jedes Institut<br />

untersucht die Entwicklung von jeweils ein bis<br />

zwei Rebsorten bei unterschiedlichen Sauerstoff-<br />

Transferraten. Zusätzlich wurde jeweils ein zweiter<br />

Forschungsgegenstand definiert.<br />

Dr. Olav Aagaard, Direktor für globale Forschung<br />

bei Nomacorc zeigt sich sehr zufrieden mit den<br />

Forschungskooperationen: „Durch Partnerschaften<br />

mit unabhängigen Instituten können wir den Wissenstand<br />

über den Einfluss, die Sauerstoffdurchlässigkeit<br />

des Verschlusses auf die Weinentwicklung<br />

hat, entscheidend voranbringen. Und dies im<br />

Bezug auf unterschiedliche Rebsorten und Weinbereitungsstile.<br />

Darüber hinaus geben uns die Forschungsergebnisse<br />

die Möglichkeit, Verschlüsse<br />

zu entwickeln, die optimal auf die Bedürfnisse von<br />

Riesling zugeschnitten sind.“<br />

Information: www.nomacorc.com.<br />

Klein, günstig, schnell und flexibel<br />

Neues Verfahren zum direkten „spotten“ von<br />

Micro arrays am Fraunhofer IPA entwickelt<br />

Am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und<br />

Automatisierung IPA wurde ein Verfahren entwickelt,<br />

mit dem direkt aus gängigen Mikrotiterplatten<br />

gespottet werden kann. Durch die so vermiedene<br />

Prozessierung und Handhabung von einem Gefäß in<br />

ein neues sind Ergebnisverfälschungen durch Verunreinigungen<br />

in der Probe minimiert.<br />

[…] Im Laufe der Jahre haben sich bestimmte verwendet werden, schließlich können diese sehr<br />

Standards bei den Untersuchungen durchgesetzt. kostengünstig aufgebaut werden. Des Weiteren ist<br />

So werden häufig Wegwerfartikel aus spritzgegos- es auch möglich, die Mikrotiterplatte durch eine<br />

senem Polypropylen oder Polystyrol genutzt, da luftdurchlässige Membran, welche nur den Druck-<br />

auf diese Weise die kostenaufwändige Reinigung impuls überträgt, nach oben hin zu verschließen.<br />

und Desinfektion der Probenbehälter entfällt. Diese Totvolumina sind nicht vorhanden, weil die Multi-<br />

Mikrotiterplatten (MTP) werden mittlerweile in viewellplatte komplett leer gedruckt werden kann. Solen<br />

Formen und Größen auf dem Markt angeboten. mit gehen keine wertvollen Reagenzien verloren.<br />

Bei der Entwicklung des neuen Verfahrens lag das Dieses Verfahren ist außerdem extrem schnell, da<br />

Hauptaugenmerk auf der Schwierigkeit die Reagen- ein Druckvorgang je nach zu druckendem Volumen<br />

zien aus den Wells auf dem Mikroarray zu platzieren. nur einige Millisekunden benötigt und die Verfahr-<br />

Einfache Dosierverfahren mit Pipetten und per Hand einrichtungen sehr schnell sind.<br />

sind sehr zeitaufwändig und ungenau. Um Querkon- Die zu untersuchenden Reaktionen (beispielsweise<br />

taminationen zu vermeiden, muss nach jeder Ent- Zellwachstum, Aufreinigung o. a.) können direkt in<br />

nahme die Pipettenspitze ausgetauscht werden. der Multiwellplatte stattfinden, aus der später auch<br />

Ziel war es also, ein Verfahren zu entwickeln, mit gedruckt wird. Durch die wegfallende Prozessie-<br />

dem möglichst kleine Dosiervolumina aus standarrung und Handhabung der Proben von einem Gedisierten<br />

MTPs entnommen werden können. Eine fäß in ein neues, sind somit Gefahren der Verunrei-<br />

Querkontamination darf dabei nicht erfolgen, d. h. nigung der Probe minimiert. Mit dem Einsatz der<br />

die Dosierung sollte möglichst direkt aus jedem standardisierten Multiwellplatten ist dieses System<br />

Well einzeln erfolgen.<br />

zu nahezu allen gängigen Befüllungs- und Verar-<br />

Das entwickelte Verfahren nutzt einen sehr kurzen beitungssystemen kompatibel.<br />

Druckluftimpuls, um das zu druckende Medium aus Auf dem Probenträger lassen sich beliebige Kom-<br />

dem Reaktionsgefäß einer Mikrotiterplatte direkt binationen und Muster drucken. Man muss sich<br />

auf den Glasobjektträger zu bringen. Die Innovation mit diesem System also nicht auf ein festes Muster<br />

besteht darin, die Wellböden einer Multiwellplatte im Array festlegen und kann auch Mischungen auf<br />

mit sehr dünnen Bohrungen zu versehen, sodass dem Probenträger erzeugen. Denkbar ist auch als<br />

der Kapillardruck in der Bohrung größer ist als der Probenträger eine zweite Multiwellplatte mit belie-<br />

Druck durch den Flüssigkeitspegel im Well. So wird bigem Format zu verwenden, in die dann die Mi-<br />

ein unbeabsichtigtes Auslaufen verhindert. Über schungen mit variablen Volumina dosiert werden<br />

den Druckimpuls lässt sich dann eine Dosiereinheit können. Diese können später zur Analyse wieder<br />

aus dem Well entnehmen, deren Volumen über die mit dem gleichen System auf einen geeigneten<br />

Anzahl der Tropfen und die Impulsdauer gesteuert Probenträger gedruckt werden.<br />

werden kann.<br />

Information: Fraunhofer-Institut für Produktions-<br />

Da mit diesem Verfahren direkt aus der nur leicht technik und Automatisierung IPA, Dipl.-Ing. Andreas<br />

veränderten Multiwellplatte gedruckt werden kann, Traube, Tel.: +49-711-970-1233, E-Mail: andreas.<br />

ist es extrem kostengünstig. Die Herstellungskos- traube@ipa.fraunhofer.de und Dipl.-Ing. (FH) Toten<br />

einer entsprechenden Multiwellplatte lägen bei bias Brode, Tel.: +49-711-970-1257, E-Mail: tobias.<br />

geeignetem Spritzgusswerkzeug und ausreichend<br />

hoher Stückzahl im „Cent-Bereich“.<br />

Dadurch kann auch die<br />

Multiwellplatte als Ein-<br />

brode@ipa.fraunhofer.de.<br />

malprodukt eingesetzt<br />

werden. So sind nach<br />

dem Druckvorgang keinerlei<br />

Reinigungsschritte<br />

notwendig, da einfach<br />

eine neue Multiwellplatte<br />

genutzt werden kann.<br />

Querkontamination kann<br />

dadurch ausgeschlossen<br />

werden, dass der<br />

Stempel mit der Flüssigkeit<br />

im Well nicht in<br />

Berührung kommt. Bei<br />

Anwendungen mit höheren<br />

Anforderungen<br />

kann auch für jedes<br />

Well ein eigener Stempel i-doT als integriertes Modul in der m:Pal-Umgebung (Foto Fraunhofer IPA)<br />

460 ı Für Labor und Praxis Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008


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Impressum<br />

Deutsche<br />

Lebensmittel-Rundschau<br />

Zeitschrift für Lebensmittelkunde und<br />

Lebensmittelrecht<br />

Herausgegeben von<br />

Dr. Valentin Gerlach (1947–1957)<br />

Prof. Dr. Karl Gustav Bergner (1957–2003)<br />

Redaktion<br />

Dr. Gabriele Lauser (verantwortlich)<br />

Lessingstraße 2, D-74405 Gaildorf<br />

Telefon (07971) 978604 / Fax -978607<br />

E-Mail: lauser.dlr@t-online.de<br />

Deutsches und Europäisches <strong>Recht</strong>,<br />

DIN und ISO-Normen: Dr. Hans Ackermann,<br />

Postfach 10 10 61, D-70191 Stuttgart<br />

<strong>Recht</strong>sprechung, <strong>Recht</strong>sprechung in Kürze:<br />

<strong>Recht</strong>sanwalt Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer,<br />

Kanzlei meyer // meisterernst,<br />

Sophienstr. 5, D-80333 München<br />

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außerdem genau, wovon er spricht: Anhand konkreter<br />

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Anzeigen<br />

Markus Wenzel<br />

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1. 10. 2007<br />

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Die „Deutsche Lebensmittel-Rundschau“<br />

erscheint monatlich. Preis im Abonnement<br />

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nehmen jede Buchhandlung sowie<br />

der Verlag entgegen. Ein Abonnement gilt,<br />

falls nicht befristet bestellt, zur Fortsetzung bis<br />

auf Wider ruf. Kündigungen des Abonnements<br />

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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen<br />

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gehen für die Zeit bis zum Ablauf des<br />

Urheberrechts das <strong>Recht</strong> zur Veröffentlichung<br />

sowie die <strong>Recht</strong>e zur Übersetzung, zur Vergabe<br />

von Nachdruckrechten, zur elektronischen<br />

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von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien<br />

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insbesondere auch das <strong>Recht</strong> zur Herstellung<br />

elektronischer Versionen sowie das <strong>Recht</strong> zu<br />

deren Vervielfältigung und Verbreitung online<br />

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Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrecht festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig.<br />

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

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handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene<br />

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© 2008 B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG<br />

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22085 Hamburg<br />

ISSN 0012-0413<br />

VI ı Impressum Deutsche Lebensmittel-Rundschau ı 104. Jahrgang, Heft 9, 2008

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