Gutachten zum Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg (HDZ)

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

- 22 - bildung und Beratung die Lehrleistungen verbessern lassen. Hochschuldidaktische Weiterbildung und Beratung können also durch Steigerung der Lehrkompetenz wesentlich zur Qualitätsverbesserung in der Lehre beitragen. Gleichzeitig muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass Deutschland im Vergleich zu internationalen Entwicklungen beim Ausbau der Lehr- Lernforschung im Hochschulbereich nicht hat Schritt halten können. Bei einer vergleichbaren Ausgangslage in den 70er Jahren verfügen die deutschen Hochschulen heute nur über eine vergleichsweise schmale Infrastruktur sowie sächliche und personelle Ausstattung für Forschung und Entwicklung in diesem Feld der Hochschulforschung. Das Spektrum der Zeitschriften und Buchpublikationen ist insbesondere im englischsprachigen Raum erheblich breiter. Auch wenn hier einiges nicht zuletzt auch durch das HDZ Baden-Württemberg geschehen ist, sollte auch das Angebot an Tagungen und Kongressen mit überregionaler Ausstrahlung noch gesteigert werden. Langfristig wird eine Hochschuldidaktik, die Dienstleistungen in Weiterbildung und Beratung nicht auf Forschung und Entwicklung gründet und weiterentwickelt, unvermeidlich stagnieren und mittelfristig ausbluten. Das gilt in besonderem Maße im Umfeld der universitären Lehre, die mit Forschung eng verbunden ist. Der aktuelle Sachstand zur hochschuldidaktischen Weiterbildung im europäischen Rahmen ergibt sich anhand der folgenden tabellarischen Übersicht: Tabelle 9: Übersicht über fortgeschrittene Programme zur Professionalisierung der Lehre in Europa (Stand: Oktober 2005) LAND PROGRAMM / -DAUER VERBREITUNG ENGLAND 150-600 Std. An jeder Universität. Planung: 70 Centers of Excellence MA Learning and Teaching University of East in Higher Education (120 London (UEL) ECTS) NACHWEIS- PFLICHT Zumeist Voraussetzung für „tenure“ Ergänzungsstudium SCHWEDEN 100-200 Std. An jeder Universität. Alle Lehrenden, Voraussetzung für „tenure track“ Teaching Portfolio Engineering Landesweit NORWEGEN 100 Std. An jeder Universität Alle Lehrenden, Voraussetzung für „tenure track“ DÄNEMARK 175 - 200 Std. An jeder Universität Für Assistant Professors Alle „Neuen“, Voraussetzung für „tenure track“ PRÜFUNG Ab 2006 für alle Lehrenden Ja nein nein ja Ja, Portfoliobasiert NATIONALE AKADEMIE o.ä. Higher Education Academy Excellent Teaching Practice National Pedagogical Network for Engineering Education (IPN)
- 23 - Teaching Portfolio Natural Science Master in problem based learning in Engineering and Science (MPBL) 60 ECTS Landesweit Aalborg Alle „Neuen“, Voraussetzung für „tenure track“ Two-year part-time programme NIEDERLANDE 50-100 Alle Universitäten Wiss. Nachwuchs nein 100-200 Univ. Utrecht Alle Lehrenden ja 200-600 Std. Univ. Utrecht Wiss. Nachwuchs ja 60 ECTS Univ. Maastricht, nein ja Master Health Profess. Education SCHWEIZ 140-400 Std. An jeder Universität Für Habilitanden ja Certified Teacher in Higher Bern, Fribourg, Neuf- Ergänzungs- ja Education (60 ECTS) Chatel studium DEUTSCHLAND 60-200 Std. In mehreren Bundesländertanden Zum Teil für Habili- nein Master of Medical Education (MME) Master of Higher Education Hamburg nein ja (MHE, 60 ECTS) Ja, Portfoliobasiert ja Centre for Educ. Development in University Science (DCN) UNESCO International Centre for Engineering Education – Centre for Problem Based Learning (UCPBL) bundesweit nein ja Medizinischer Fakultätentag 2. Probleme der Organisationsstruktur des HDZ Die Netzwerkstruktur des HDZ hat sich bewährt beim Aufbau eines differenzierten, an allen Universitäten verankerten Weiterbildungsangebots, das einer einheitlichen Zielsetzung folgt und als Programm in einem gemeinsamen Rahmen ausgebracht werden kann, mit dem eine vergleichbare Qualifizierung an den verschiedenen Standorten ermöglicht wurde. Ein Problem sieht die Gutachtergruppe allerdings in der faktisch gegebenen Organisationsstruktur, die aus den örtlich vorhandenen Vorläufereinrichtungen unmittelbar hervorgegangen zu sein scheint. Diese Organisationsstruktur ist sehr heterogen und wirkt zufällig. Eine Zurechenbarkeit von Verantwortlichkeiten ist daraus kaum erkennbar, hinsichtlich des Qualitätsmanagements bleiben Fragen offen. Die Gutachterkommission begrüßt, dass die Universitäten Mannheim und Heidelberg nach Schließung des Regionalzentrums in Mannheim sich den verbleibenden Regionalzentren Freiburg und Stuttgart angeschlossen haben und somit im HDZ-Verbund verbleiben. Dies ermöglicht es, die weiteren Planungen zügig in Angriff nehmen und notwendige Entscheidungen treffen zu können. Ein Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg, an dem zwei wichtige Universitäten nicht beteiligt wären, hätte nicht das wünschenswerte Gewicht und die angestrebte Leistungsfähigkeit.
Seite 1 und 2: Gutachten zum Hochschuldidaktikzent
Seite 3 und 4: - 3 - A. Ausgangslage 1 Entwicklung
Seite 5 und 6: - 5 - Diese Aufgabenbeschreibung is
Seite 7 und 8: - 7 - soweit habe die Selbstkoordin
Seite 9 und 10: - 9 - Zertifikats sind insgesamt ru
Seite 11 und 12: - 11 - Lehre in übergreifenden Fra
Seite 13 und 14: - 13 - Tabelle 4: Stellen für haup
Seite 15 und 16: - 15 - • Eine wichtige Funktion b
Seite 17 und 18: - 17 - Tabelle 8: Von internen und
Seite 19 und 20: - 19 - Eine im Jahr 2005 durchgefü
Seite 21: - 21 - Der Wissenschaftsrat hat zur
Seite 25 und 26: - 25 - den Forschungs- und Entwickl
Seite 27 und 28: - 27 - In diesem Kontext erscheint
Seite 29 und 30: - 29 - Die Qualität der Programme
Seite 31 und 32: - 31 - C. Empfehlungen 1. Künftige
Seite 33 und 34: - 33 - Schaubild 2 Künftige HDZ-Or
Seite 35: - 35 - dienen (im wesentlichen Modu

Gutachten zum Hochschuldidaktikzentrum Baden-Württemberg (HDZ)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?