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Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

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Münchener Rück, <strong>Topics</strong> <strong>Geo</strong> <strong>2005</strong> Hurrikansaison <strong>2005</strong><br />

· Ende November überquerte der Tropensturm Delta die<br />

Kanarischen Inseln und zog weiter zur marokkanischen<br />

Küste. Nie zuvor war ein tropischer Wirbelsturm in<br />

diesen Gebieten aufgetreten.<br />

– Letzter Hurrikan der Saison im Dezember<br />

· Laut dem US National Hurricane Center dauert die<br />

atlantische Hurrikansaison von Anfang Juni bis Ende<br />

November; dennoch verstärkte sich Epsilon danach<br />

noch zu einem SS1-Hurrikan.<br />

· Seit 1851 gab es nur vier Jahre, in denen sich im<br />

Dezember ein tropischer Wirbelsturm zum Hurrikan<br />

verstärkte: 1887, 1925, 1954, 1984.<br />

Die bedeutendsten Ereignisse der Hurrikansaison <strong>2005</strong><br />

Katrina – Der teuerste Sturm aller Zeiten<br />

Am 23. August <strong>2005</strong> entwickelte sich Hurrikan Katrina aus<br />

einem Tiefdruckwirbel über den Bahamas als elfter tropischer<br />

Wirbelsturm der Saison und traf am Abend des<br />

25. Augusts mit SS1-Intensität bei Miami auf Land. Seine<br />

Bilanz in Südflorida: rund 1 Milliarde US$ versicherte<br />

Schäden.<br />

Katrina zog in den Folgetagen über den östlichen Teil des<br />

Golfs von Mexiko und verstärkte sich rasch. Am 28. August<br />

erreichte er über Gebieten, deren Wassertemperaturen im<br />

langjährigen Vergleich um ein bis drei Grad höher lagen,<br />

SS5-Intensität mit Spitzenwindgeschwindigkeiten in Böen<br />

von bis zu 340 km/h. Mit dieser Stärke überquerte Katrina<br />

die Ölfördergebiete vor der Küste der Bundesstaaten<br />

Louisiana und Mississippi; kurz bevor er am 29. August<br />

<strong>2005</strong> rund 50 km östlich von New Orleans auf das amerikanische<br />

Festland traf, schwächte sich der Sturm auf<br />

SS3-Intensität ab.<br />

Die Wind- und Sturmflutschäden waren verheerend: Teile<br />

von New Orleans wurden überschwemmt, weil die Schutzdeiche<br />

am Lake Pontchartrain und den künstlichen Auslasskanälen<br />

versagten; zahlreiche Offshoreanlagen im Golf<br />

von Mexiko wurden zerstört; mehr als 1 300 Menschen<br />

starben. Die gesamten direkten Schäden belaufen sich auf<br />

mindestens 125 Milliarden US$. Die private Assekuranz<br />

dürfte voraussichtlich mit rund 45 Milliarden US$ (Stand:<br />

Februar 2006) belastet werden – der absolut teuerste Schaden<br />

aus einem einzelnen Ereignis. Dazu kommen versicherte<br />

Überschwemmungsschäden aus dem staatlichen<br />

National Flood Insurance Program (NFIP), die man momentan<br />

auf einen knapp zweistelligen Milliarden-Dollar-Betrag<br />

schätzt.<br />

Anfang 2006 war das gesamte Schadenausmaß noch<br />

nicht abzusehen. Die Dimension der versicherten Schäden<br />

und die Erfahrungen der Jahre 2004 und <strong>2005</strong> lassen jedoch<br />

vermuten, dass derartige Ereignisse keine meteorologischen<br />

Ausnahmeerscheinungen mehr sind. Deshalb<br />

denkt die Versicherungswirtschaft intensiv darüber nach,<br />

wie die Hurrikangefährdung in Zukunft bewertet werden<br />

muss. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussion<br />

stehen die Auswirkungen der natürlichen Klimaoszillation<br />

im Nordatlantik und die Folgen der globalen Erwärmung<br />

für die Frequenz und Intensität tropischer Wirbelstürme.<br />

Abb. 3 Übersicht über die 10 Hurrikane mit den<br />

niedrigsten Kerndrucken<br />

Jahr Name Tiefster Seegebiet<br />

Luftdruck (in HPa)<br />

<strong>2005</strong> Wilma 882 Karibik<br />

1988 Gilbert 888 Karibik<br />

1935 Labor-Day-Hurrikan 892 Florida-Keys<br />

<strong>2005</strong> Rita 897 Golf von Mexiko<br />

1980 Allen 899 Karibik<br />

<strong>2005</strong> Katrina 902 Golf von Mexiko<br />

1998 Mitch 905 vor Honduras<br />

1969 Camille 905 Golf von Mexiko<br />

2004 Ivan 910 Karibik<br />

1955 Janet 914 Karibik<br />

Abb. 4 Tropische Wirbelstürme und Hurrikane<br />

im Atlantik <strong>2005</strong><br />

Anzahl<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

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