Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005
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Münchener Rück, <strong>Topics</strong> <strong>Geo</strong> <strong>2005</strong><br />
<strong>Geo</strong>graphical Underwriting<br />
Darüber hinaus nutzen unsere Produkte NATHAN und der<br />
CatLossEstimation-Service diese Funktionen. Letzterer<br />
läuft im Probebetrieb und basiert auf Haftungsdaten; in<br />
Verbindung mit aktuellen Sturm- und Unwetterinformationen<br />
schätzt dieser Dienst schnell die erwarteten Schäden<br />
und ihre Schwerpunktgebiete. Ziel ist die mittelfristige<br />
Optimierung des Schadenmanagements.<br />
Da viele Erstversicherer adressgenaue geokodierte Bestandsdaten<br />
bislang wenig nutzen, bietet die Münchener<br />
Rück ihren Kunden den Service MRGAP (<strong>Geo</strong>graphical<br />
Analysis of Portfolios) auf der Grundlage anonymisierter<br />
Bestands- bzw. Schadendaten an. Ergebnis der räumlichen<br />
Analysen von Sachversicherungsbeständen: Auch unbekannte<br />
Kumulsituationen (hot spots) oder das Problem<br />
von Sammelpolicen können frühzeitig identifiziert werden.<br />
Außer für klassische gefahrenbezogene Auswertungen<br />
setzen Erstversicherer diese Informationen immer<br />
stärker bei der Steuerung des Außendiensts und der<br />
Kundenakquisition ein.<br />
Feuerprobe nach Hurrikan Katrina<br />
Nach dem Hurrikan Katrina hat ein Team der Münchener<br />
Rück zum ersten Mal mithilfe einer mobilen GIS-Einheit<br />
die Schadeninspektion geplant und durchgeführt (Abb. 2).<br />
Mobile <strong>Geo</strong>systeme erlauben eine zeitnahe Interaktion<br />
zwischen den Schäden vor Ort und den Haftungsdaten im<br />
Unternehmen. Normalerweise besteht ein solches System<br />
aus einem robusten PDA (Personal Digital Assistant) und<br />
einem leistungsstarken GPS-Empfänger. Die Geräte sind<br />
je nach Einsatz mit <strong>Geo</strong>daten und spezifischen Programmen<br />
ausgestattet. Für die Schadeninspektion im August<br />
<strong>2005</strong> wurde bereits vor der Reise der Portefeuilleausschnitt<br />
für die Schadenregion auf hinterlegte Karten- und<br />
Satellitenbilder projiziert. Auf der Basis von Straßendaten<br />
war eine optimale Routenplanung möglich, Risiken<br />
wurden rasch identifiziert. Durch die Einbindung erster<br />
Schadenkartierungen, die von der FEMA (Federal Emergency<br />
Management Agency) bereitgestellt wurden, konnten<br />
bedeutende Einzelschäden schnell identifiziert und<br />
bewertet werden. Zahlreiche Einzeleindrücke und die unterschiedliche<br />
Schadenanfälligkeit von Privat-, Gewerbeund<br />
Industrierisiken ermöglichen es, ein erstes Bild über<br />
das Schadenausmaß zu gewinnen (Abb. 1).<br />
Mississippi<br />
Alabama<br />
Louisiana<br />
Baton Rouge<br />
New Orleans<br />
Abb. 2 <strong>Geo</strong>experte der<br />
Münchener Rück bei der Schadeninspektion<br />
wenige Tage nach<br />
Hurrikan Katrina.<br />
42<br />
Abb. 3 Verteilung des Offshore-<br />
Geschäfts im Golf von Mexiko.<br />
Durch Überlagerung mit den<br />
Windgeschwindigkeiten der Hurrikane<br />
lassen sich die am stärksten<br />
betroffenen Explorationsfelder<br />
und Plattformen sowie die erwarteten<br />
Schäden bestimmen.<br />
Windgeschwindigkeit in km/h<br />
(SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala)<br />
SS1 (118–153 km/h)<br />
SS2 (154–177 km/h)<br />
SS3 (178–209 km/h)<br />
SS4 (210–249 km/h)<br />
SS5 (≥ 250 km/h)<br />
Offshore-Anlage